"Abgabevogel"

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tabea1961

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Hallo Ihr Vogelfreunde,

ich bin ganz neu hier und bitte mal um Eure Hilfe. Zu meiner Geschichte ganz kurz folgendes:

Ich hatte in meinem Leben schon einige Vögel. Angefangen habe ich mit Wellensittichen, zu Hause bei meinen Eltern, später dann in meiner eigenen Wohnung. Ca. 10 Jahre später hatte ich dann Nymphensittiche. Als mein letzter Nymphensittich, mein süßer kleiner Ali, vor 1 1/2 Jahren krank geworden ist, musste ich ihn nach Wochen des Kampfes doch einschläfern lassen. Ich habe gelitten, wochenlang (Ali war 8 Jahre bei uns). Da habe ich beschlossen, dass ich das nicht noch einmal durchmachen möchte und keinen Vogel mehr anschaffe. Aber ich glaube, wenn man einmal infiziert ist, wird man immer wieder rückfällig.:zwinker:

Nun fragte mich meine Tochter vorige Woche, ob ich nicht doch wieder einen Vogel haben möchte. Ich glaube, ich bin schon wieder schwach geworden.... Eine Kollegin von ihr hat einen Graupapagei, 10 Jahre alt. Nun ist leider ihre Tochter ganz schlimm krank und sie muss den Vogel weggeben. Ich war schon da und habe ihn mir angesehen - es war Liebe auf den ersten Blick.
Ich weiss, dass es für Graupapageien (wie für alle anderen Tiere auch) Stress pur ist, aus ihrer gewohnten Umgebung herausgerissen zu werden. Daher möchte ich ihm den Umzug so schonend wie möglich gestalten. Ich dachte mir, dass ich vielleicht noch 1-2 mal hinfahre und ihn in seinem jetzigen Zuhause besser kennenlerne. Dann bin ich nicht mehr ganz so fremd für ihn.
Ich würde mich riesig über viele gute Tipps freuen, wie ich ihn am besten eingewöhne.

Viele liebe Grüße
tabea
 
Hallo,

ich würde Dir raten Dich erst einmal >>>hier quer durchzulesen- ;)

Ferner auch überlegen ob ein entsprechender Platz für zwei Vögel vorhanden ist.

Auch wenn dieser Vogel bislang alleine lebte, so sollte er dies nicht für den Rest seines Lebens bleiben.

Und der Satz "Der Vogel soll sich erst einmal eingwöhnen usw." zählt nicht. ;)
Ich habe immer wieder die Erfahrung gemacht, das eine Veränderung (Umzug, andere Bezugsperson) eine Verpaarung bzw. Vergesellschaftung wesentlich einfacher machen.

Das Geschlecht sollte aber im Vorfeld bekannt sein, bevor man das passende Gegenstück (altersentsprechend) dazu holt.
 
Hallo Tabea,
Erst mal willkommen bei uns im Forum.
Was Du brauchst für den Graupapagei ist zunächst mal eine ausreichend große Voliere, optimal wäre wenn er darin auch mal einen oder zwei Meter fliegen könnte. Solche Volieren gibts beim Volierenbauer, ein übliches Standartmaß ist dabei 2x1x2m. Also 2m lang, ebenso hoch und 1m tief. Diese Größe ist auch ausreichend für ein Vogelpaar. Denn wir hier sind einhellig der Auffassung daß Einzelhaltung einfach Mist ist und man besonders Papageien die ja Schwarmvögel sind niemals alleine halten sollte. Wobei nebenbei bemerkt die Einzelhaltung z.B. in Österreich gesetzlich verboten ist. Einfach guter Tierschutz.
Die Voliere solltest Du mit Naturästen ausstatten, außer Birke und Eibe kannst Du alles nehmen. Nadelbäume sind etwas schwierig, die dürfen nicht harzen. Die Äste mitsamt der Rinde, abwaschen genügt.
Als Futter würde ich Dir Ricos Futterkiste empfehlen, bitte nicht den unmöglichen Kram aus Supermärkten und Zoohandlungen nehmen. Denn das ist alles gar nicht gut und kann zu schweren Beeinträchtigungen führen. Vor allem Erdnüsse in der Schale führen gerade weil sie dafür anfällig sind bei Grauen zur Aspergillose.
Das wären so die vorbereitenden Schritte für den Grauen.
Natürlich ist es Streß für den Vogel wenn er in eine neue Umgebung kommt. Jedoch mit den genannten Vorbereitungen wird der nicht so hoch sein. Denn in einer großen Voliere kann er sich zurückziehen und wenn er möchte auch erstmal Abstand zu Dir als fremden Menschen halten. So wie ich die Geierbande kenne dürfte es aber nicht lange dauern bis er das erste Zutrauen zu Dir faßt. Dabei helfen Leckerbissen wie geschälte Walnüsse weiter. Die gibts bei jedem Discounter. Die Nüsse vorsichtig und ohne den Vogel zu bedrängen mit der Hand hin halten macht dabei viel aus.
Ansonsten bei dem Grauen zunächst mal von einem vogelkundigen Fachtierarzt das Geschlecht bestimmen lassen. Das geht einfach anhand einer frisch gezupften Feder im Labor. Wenn Du das Ergebnis hast kannst Du dann einen Partner oder Partnerin für den Grauen suchen. Der Partner sollte dabei schon geschlechtsreif und ungefähr im gleichen Alter sein wobei es auf ein paar Jahre mehr oder weniger nicht ankommt. Wenn Du das alles geschafft hast bist Du eine prima Papageienmutti. Dann macht die Vogelhaltung erst richtig Spaß.
Noch was wichtiges. Ich habe ja schon vom vogelkundigen Fachtierarzt geschrieben. Für den Fall daß Du keinen kennst haben wir hier eine Datenbank von solchen. Du findest sie unter www.vogeldoktor.de Es ist für alle Fälle wichtig so einen zu kennen, man weiß nie wie man mal einen braucht.
 
Hallo Alfred,
vielen Dank erst einmal für das Willkommen und Deine ausführliche Antwort!

Was Du brauchst für den Graupapagei ist zunächst mal eine ausreichend große Voliere....

Was die Voliere betrifft, so bekomme ich sein jetziges Zuhause auch mit. Ich denke, dann ist die Umgewöhnung nicht ganz so schwer.

Aber ich habe noch zwei Fragen:
Was ist denn Aspergillose?
Wo könnte man denn einen gleichaltrigen Partner herbekommen?

Vielen Dank auch für die Liste der Vogeldoktoren. Mit meinem Nymphensittich mußte ich damals noch ziemlich weit fahren, weil es in der Umgebung keinen volgelkundigen Doktor gab. Jetzt gibt es sogar zwei.
 
Was die Voliere betrifft, so bekomme ich sein jetziges Zuhause auch mit. Ich denke, dann ist die Umgewöhnung nicht ganz so schwer.
...
Was ist denn Aspergillose?
Wo könnte man denn einen gleichaltrigen Partner herbekommen?
Für den Anfang sicher eine gute Idee, die bekannte Behausung zu verwenden. Bei langjährigen Familie- Einzelvögeln findet man aber leider auch heute noch zu 95% unpassende Behausungen. Oft leider sogar extrem ungeeignetes.
Sollte das hier auch so sein, wäre in jedem Fall spätestens ein paar Wochen nach der Übernahme ein Umzug in eine Voliere sinnvoller Größe zu empfehlen und es gibt wirklich keine stichhaltigen Argumente, das zu verzögern.
Wie groß ist die derzeitige Unterbringung denn?
Eine sinnvolle Größe für Graupapageien beginnt -wie Alfred schon sagte- bei 1 x 2 x 2 m und hat nach oben natürlich keine Grenze.
Wenn Du dafür keinen Platz hast, ist das leider in starkes KO Kriterium.
Aber wenn der Wunsch nach einem Grauen groß und artgerechte Haltung nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, findet man mit etwas Kreativität in den meisten Wohnungen noch eine geeignete Stelle.

Zu den zwei Fragen:

Aspergillose ist eine Pilzerkrankung der Atemwege, unter der suboptimal gehaltene Graue leider sehr oft leiden. Es ist eine Erkrankung mit unauffälligen Phasen und Phasen, die mit großem Leid verbunden sind. Unbehandelt führt sie zum Tod. Heilbar ist sie nicht, aber die Symptome sind in den Griff zu bekommen. Das bedeutet aber lebenslangen Aufwand (Inhalieren, Medikamentengabe). Kosten und Zeit also. Risikofaktoren sind vor allem: Unzureichende Luftfeuchtigkeit, suboptimale Ernährung, fehlende UVB Bestrahlung in Kombination mit unzureichender oder fehlender Vitamin D Supplementierung. Mangelnde Bewegung - vor allem geht es um Fliegen-erhöht das Risiko).

Vor der Partnersuche ist es wichtig, das Geschlecht des vorhandenen Vogels zu bestimmen. Das geht heutzutage -auch das sagte Alfred bereits- einfach über DNA Analyse anhand einer frisch gezogenen Feder - es gibt eine große Auswahl an Instituten und Praxen, denen man die senden kann und die für kleines Geld das Geschlecht bestimmen. Gleichgeschlechtliche Vergesellschaftungen funktionieren zwar in Einzelfällen, meist allerdings nicht. Daher sollte ein gegengeschlechtlicher Partner her. Einer Henne von 10 Jahren einen jüngeren Hahn zuzugesellen ist meist machbar. Am besten natürlich, der wäre schon ein paar jahre alt, es kann aber sogar mit frisch ausgeflogenen gutgehen: Erst bemuttern, später akzeptieren. Ein Hahn von 10 Jahren sollte dagegen nicht mit einer Henne von unter 5-6 Jahren vergesellschaftet werden - zu junge Partnerinnen sind mit dem Paarungstrieb des voll erwachsenen Männchens überfordert. Vergesellschaftung mit einem älteren Vogel ist bei dem gegebenen Alter für beide Geschlechter machbar. Aber über 20 Jahre würde ich hier nicht gehen.
Wichtig sind Eingangsuntersuchungen auf die üblichen gefährlichen Viren, eine Quarantäne und natürlich die seperate Unterbringung in der ersten Kennenlernzeit. Da das zeitlich begrenzt ist, ist es nicht schlimm, wenn die etwas klener ausfällt. Den alten Käfig kann man zB dafür aufheben.
Abgabevögel findet man unter anderem in den Kleinanzeigen von Vogelforen, Ebay, Quoka, DHD etc sowie in den Inseraten der Zeitschriften "Papageien" und "Gefiederte Welt".
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Ingo,
vielen Dank für die ausführliche Beantwortung meiner Fragen! Wieder was gelernt!
Muss ich jetzt auch bei meinem ersten Grauen diese Eingangsuntersuchung machen lassen? Oder ist das nur bei dem Zweitvogel so?

Sollte das hier auch so sein, wäre in jedem Fall spätestens ein paar Wochen nach der Übernahme ein Umzug in eine Voliere sinnvoller Größe zu empfehlen

Genau so wollte ich es auch machen. Erst mal eingewöhnen und dann den Umzug in ein neues Heim. Der jetzige Käfig ist ca. 1x1x0,6 m groß. Aber wie mir die jetzige Besitzerin sagte, war er immer viel draußen.
Allerdings ist er für 2 Vögel defininiv zu klein.

Könnt Ihr mir vielleicht auch Bücher empfehlen? Habe schon von dem Clickertraining gelesen. Das werde ich mir auf jeden Fall holen.

Was gibt es denn für Graue noch für Leckerli (ausser Walnüsse)?

LG Iris
 
Hallo zusammen,

so wie es im Moment aussieht, kommt unser neues Familienmitglied am Wochenende zu uns. Ich kann es kaum erwarten. Leider habe ich noch keine Antwort auf meine Frage, ob ich die Eingangsuntersuchung jetzt auch machen sollte, bekommen. Kann mir das jemand sagen???

Auch wüßte ich gerne, ob ich ihm dann gleich am ersten oder zweiten Tag Freiflug gönnen kann. Ich habe bisher immer nur ganz junge Vögel gehabt und noch nie einen älteren Vogel zum Eingewöhnen gehabt. Daher die blöden Fragen. Kann mir da jemand helfen? Ich möchte nichts falsch machen.

Danke!

Viele Grüße
Iris
 
Hi,

ja, Du solltest sie jetzt machen lassen. ;)
Auch allein gehaltene Vögel können ansteckende Krankheiten haben, ohne das es ersichtlich ist bzw. die Krankheit zum Ausbruch kommt.

So kannst Du bereits im Vorfeld Dinge ausschließen bzw. berücksichtigen.

Das mit dem Freiflug solltest aus dem Bauch heraus entscheiden. ;)
Schau wie der Vogel sich in seiner neuen Umgebung verhält.

Auf jeden Fall nicht dazu zwingen, sondern den Vogel alleine entscheiden lassen.
Und selbst wenn der Käfig Tage/Wochenlang offen ist und er nicht hinaus kommt. Irgendwann kommt er raus.

Und wenn er draußen ist und er wieder in den Käfig soll. Nicht draußen füttern.
Immer nur innerhalb des Käfigs. So kann man den Vogel auch hinein locken...nämlich wenn er Hunger hat.
 
Hallo Heike,

vielen Dank für Deine Antwort! So werde ich es probieren, mal sehen, was passiert. Bin schon sehr gespannt!

Viele Grüße
Iris
 
Thema: "Abgabevogel"

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