Rotrückenara bekommt Krämpfe

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Maracana

Maracana

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In der Winterzeit verbringen die beiden Rotrückenaras (Hahn: 5 1/2 J, Henne 2 1/2 J) die meiste Zeit bei geöffnetem Käfig und können sich in 2 Zimmern an Seilen und Holzkonstruktionen frei bewegen. Der Hahn ist, obwohl handzahm, schon immer schreckhaft und fliegt, wenn wir ihn auf die Hand nehmen und ihn in ein anderes Zimmer tragen, zurück zum Käfig. Ansonsten klettert er nur. Manchmal ist er total aufgedreht, spreizt die Flügel, aber fliegt trotzdem nicht. Dabei passiert es schon mal, dass er das Gleichgewicht verliert, abstürzt und Krämpfe bekommt. Er kreischt dann, flattert am Boden und der ganze Körper bebt. Wenn wir ihn dann nehmen, an uns kuscheln und ihm gut zureden, so beruhigt er sich nach einiger Zeit wieder. Es dauert manchmal bis zu 15 Minuten, bis er wieder auf der Stange sitzen kann, ohne einen erneuten Absturz zu riskieren. Dieses Phänomen tritt ca. 1 mal pro Monat auf. Vor einem Monat haben wir eine Blut- und Röntgenuntersuchung machen lassen. Bei der Röntgenuntersuchung wurde zuviel Fettgewebe diagnostiziert, die Blutuntersuchung ergab einen Phosphatmangel. Wir haben daraufhin das Futter umgestellt (weniger Sonnenblumenkerne, keine Nüsse, viel Obst und Gemüse) und mit dem Trinkwasser Phosphatzusatz verabreicht. Der Vogel wurde im Laufe der Zeit lebhafter, aber die Schreckhaftigkeit ist geblieben, und heute traten wieder die Krämpfe nach einem Absturz auf. Hat jemand eine Idee, was man noch tun kann, um dem Vogel zu helfen?
 
Welche Werte wurden mittels der Blutuntersuchung ermittelt?

Wurde die ChE zum Beipiel ermittelt?

Liebe Grüße
Elsbeth
 
Hallo Elsbeth,
vielen Dank für deine Rückmeldung. Mit den einzelnen Werten kenne ich mich nicht aus, daher anbei die ermittelten Daten. Dass der Glukosewert deutlich erhöht war, wurde auf die Stresssituation während der Blutentnahme und Röntgenuntersuchung zurückgeführt. Anhang anzeigen 329832

Liebe Grüße
Rolf
 
Hi Rolf,
der Link funktioniert bei mir nicht.

Liebe Grüße
Elsbeth
 
Leider funktioniert die Anlage (bei mir) nicht.

Können die Krämpfe ursächlich für die Stürze sein? Wie ist es ums Herz bestellt? Ich hoffe, ihr bekommt so schnell wie möglich eine Diagnose und könnt entsprechend behandeln.
 
Hallo zusammen,
zunächst einmal verstehe ich die Sache mit der Anlage nicht (bei mir funktioniert es - ich habe mit "Grafik einfügen" eine JPEG-Datei hochgeladen). Daher nochmals die Grafik: Anhang anzeigen 329834
Ich vermute, dass die Stürze Ursache für die Krämpfe sind. Die Sache scheint immer nach dem Muster "aufgedreht" -> "Flug" -> "Absturz" -> "Krämpfe" abzulaufen. Der Ara ist im November d.J. eingehend untersucht worden. Bei den Blutwerten wurde nur das Verhältnis Phosphat:Calcium (normal ist 1:2, wobei Phosphat im Bereich 2.0-12.0 und Calcium 8.5-13.0 schwanken dürfen - bei unserem Ara war Phosphat 1.8 und Calcium 9.1) als deutlich abweichend erachtet. Seit einem Monat bekommt der Ara zusätzlich Phosphat ins Trinkwasser und ist auch deutlich munterer geworden. Die im Röntgenbild erkennbaren Fettablagerungen versuchen wir, mit speziellem fettarmen Futter reduzieren zu können. Der Vogel macht einen vitalen Eindruck.
Hier im einzelnen die Blutwerte (in Klammern Normwerte):
AST 242 (100-300) U/L, BA <35 (6-35) umol/L, CK 447 (100-300) U/L, UA 5.7 (2.5-11.0) mg/dL, GLU 383 (145-345) mg/dL, CA 9.1 (8.5-13.0) mg/dL, PHOS 1.8 (2.0-12.0) mg/dL, TP 3.8 (2.0-5.0) g/dL, ALB 3.1 (1.2-3.1) g/dL, GLOB 0.7 g/dL, K+ 3.7 (2.0-5.0) mmol/L, NA+ 145 (140-165) mmol/L
Darunter ist noch aufgeführt: HEM 2+, LIP 3+, ICT 0.

LG, Rolf
 
Hallo Rolf,

Die häufigsten Ursachen für derartiges sind Calciummangel und Herzprobleme.
Gegen den Calciummangel gibts verschiedenes, z.B. Calcivet, ein Präparat welches zur richtigen Calciumverwertung mit Vitamin D3 angereichert ist. Das Vitamin spielt dabei eine entscheidende Rolle da der Körper ohne dieses das Calcium nicht verwerten kann.
Zu Herzproblemen ist nicht viel zu sagen, da müßte der Tierarzt mal genau drauf untersuchen. Falls es welche gibt sind die mit einem ACE-Hemmer aber gut behandelbar.
 
Hallo Alfred,

vielen Dank für deine Anregungen. Ein deutlicher Calciummangel scheint aufgrund der Blutwerte nicht vorzuliegen. Auf Herzprobleme würde ich ebenfalls nicht tippen, da der Ara ansonsten sehr munter und fidel ist. Jedoch haben wir nochmal gründlich über die Situationen nachgedacht, in denen diese Ausfälle/Krämpfe auftraten. Es passierte nur dann, nachdem wir die beiden Aras mit an den Frühstückstisch gesetzt hatten und ihnen ein Stück trockenes Körnerbrötchen gaben. Wenn dem so wäre, dann könnte m.E. eine Allergie vorliegen. Vorsichtshalber werden wir ab jetzt kein Gebäck mehr verabreichen.

LG, Rolf
 
Meine Henne ist auch fidel und munter, trotzdem wurde eine herzerkrankung festgestellt. Die Problematik würde ich auf alle Fälle abklären lassen.
 
Danke für den Hinweis. Ich werde die Möglichkeit von Herzproblemen auf alle Fälle verfolgen.
 
Auffälligkeiten feststellen. Was mir aber nicht gefällt ist der Kot der beiden. In der Mitte ziehmlich fest grün mit weiß aber in einer äußeren "Pfütze", wässrig liegend.
Ich kann mir nicht vorstellen, das das normal ist. Wer von euch füttert auch Pellets? Wie ist der Kot eurer Vögel beschaffen?
Lg Heike

Leider ist mein Anfangstext verschwunden, den ich geschrieben hatte!
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Christiane,
vielen Dank! Epilepsie kommt den Symptomen eigentlich am nächsten. Ich habe den Vogel vor 1 Monat gründlich untersuchen lassen, von Epilepsie war dabei aber keine Rede. Vor einer weiteren Untersuchung schrecke ich momentan zurück, da es doch immer großen Stress für den Ara bedeutet. Ich werde mich aber nochmal telefonisch mit dem TA in Verbindung setzen, um die Sache weiter zu verfolgen.

LG, Rolf
 
Hallo Rolf,
ideal wäre es du könntest so eine Situation mal filmen und dem TA zeigen. Dann brauchte der Kleine nicht mit.Vielleicht hilft ja auch Vitamin B.

Viel Glück! Ich hab ja auch einen und weiss WIE goldig die sind!
 
Hallo Rolf,
ich würde in jedem Fall auf das aviäre Borna-Virus testen lassen. Die Symptome können hierbei rein zentral-nervös sein.
Da Du offensichtlich Agaporniden gehalten hast, bei denen (dieser Vogelart) die Durchseuchung mit Viren sehr hoch ist, würde ich nicht zögern, entsprechende Tests auf aBV und PMV (Paramyxovirus) bei dem Ara machen zu lassen. Stress ist das allemal, aber die Symptomatik ist auch Stress für den Vogel.
Grüße
 
Hallo Rolf,

auf PMV wird schon seit einigen Jahren nicht mehr getestet, ich würde es aber auf jeden Fall ansprechen. Womit Agas sehr stark durchseucht sind ist PBFD. Ich würde auch dafür plädieren, dass Du auf Borna testen läßt. Einfach um nichts auszulassen.
 
Hallo,

vielen herzlichen Dank für die vielen wertvollen Tipps. Selbstverständlich kann ich unseren Ara jetzt nicht auf alle Dinge hin untersuchen lassen, denn das wäre zu stressig für ihn. Daher einmal in Kürze meine jetzigen Vermutungen:
Ich halte Epilepsie für sehr wahrscheinlich, da die Symptome denen im Video http://www.birds-online.de/gesundheit/gessonstiges/neurologischeausfaelle.htm ähneln (Zuckungen, Augenzwinkern, Augenverdrehungen, ...). Hinsichtlich Borna-Virus, PBFD etc. wurde unser Carlos bereits negativ getestet. Ich habe soeben mit dem TA gesprochen, der auch Epilepsie für wahrscheinlich hält. Die Frage ist nun: Was kann man dagegen tun, und wie kann man verhindern, dass der Vogel dann abstürzt? (Für die Erstellung eines Videos zur Dokumentation des Anfalls fehlen mir einfach die Nerven, da ich immer zuerst den Vogel in beide Hände nehme und ihn beruhige möchte.)

LG, Rolf
 
Liebe Vogelfreunde,

nach längerer Zeit, in der ich bei drei verschiedenen Tierärzten war und nochmal eine weitere Röntgenuntersuchung habe durchführen lassen, tippen alle TA auf eine neurologische Erkrankung. Zunächst steht fest, dass der Ara zu fett war: Wir konnten das Gewicht durch Futterumstellung deutlich reduzieren (von 330 g auf 290 g), der Vogel ist lebhafter, und das Röntgenbild zeigt weitaus geringere Fettablagerungen. Weiterhin verabreichen wir seit 10 Tagen Vitamin B (B1, B6 und B12) sowie ein Medikament (Karsivan) zur Durchblutungsanregung und benutzen ein paar Stunden pro Tag UV-Licht. Zwar haben die Krämpfe noch nicht komplett aufgehört, und mittlerweile passiert es auch schon mal nachts, aber sie sind nicht mehr so intensiv. Dennoch zeigt der Vogel nach einer solchen Attacke immer ein sehr schreckhaftes Verhalten, was aber nach einiger Zeit wieder nachlässt.
 
Boah, Rolf,
das ist ja wirklich ein Brummer! Meiner wiegt 225g und der TA ist zufrieden damit.
Ich wünsche dir (und dem Kleinen) dass die Medikamente gut anschlagen und würde mich sehr freuen wenn du weiter berichtest
 
Hallo Rolf,

das hört sich doch alles schon wirklich besser an und auch die Medkamentengabe ist für mich so schlüssig. Hat sich einer der TÄ mal geäußert welche Ursache sie hinter dem neurologischen Problem vermuten? Die Gewichtsreduzierung ist auf jeden Fall sehr gut, 330 Gramm ist für so einen relativ kleinen Vogel doch sehr, sehr viel gewesen. Karsivan kenne ich von meiner Schäferhündin, die das im Alter auch bekam. Wird aber auch bei Papageien mit Erfolg angewandt. Wie lange sollst Du die B Vitamine geben? Ich wünsche Deinem Hahn weiterhin gute Besserung.
 
Thema: Rotrückenara bekommt Krämpfe

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