Ich habe mir diesen Thread jetzt mal zu Gemüte geführt.
Es ist wie immer, es werden Halbwahrheiten verbreitet und angelesenes "Wissen" als eigenes Wissen weiter gegeben ohne dabei wirklich Ahnung zu haben. Vor allem Callymero ist irgendwie total neben der Spur. Da will ich die gröbsten Schnitzer zurecht rücken.
1. Ein Ölradiator wird mit Strom betrieben. Das Öl, das ihm den Namen gab ist nur die "Kühlflüssigkeit" die praktisch die Wärme von den Heizelementen nach draußen befördert. Ohne Öl würden die Dinger durchbrennen.
2. mit einer kleinen Photovoltaikanlage oder einem kleinen Windrad - auch einer "Südtiroler Windturbine" - wirst Du nie soviel Strom erzeugen können, daß Du damit ein Schutzhaus beheizen kannst. Vor allem stellt sich mir die Frage was Du tun willst, wenn die Sonne nicht scheint und kein Wind geht.
3. Auch Lehmwände und Strohballen zur Isolation des Schutzhauses sind ziemlich utopisch. Woher willst Du den Lehm nehmen, wenn er nicht gerade auf dem eigenen Grundstück liegt, außerdem erfordert das Erstellen einer ordentlichen Lehmmauer einiges an Fachwissen, welches wohl die wenigsten Mitteleuropäer mehr haben werden. Das Aufstapeln von Strohballen würde zwar bestimmt mehr bringen als Deine anderen Vorschläge, aber woher soviel Strohballen nehmen? Außerdem bieten diese den besten Unterschlupf für Mäuse und andere ungebetene Viecher.
4. Halsbandsittiche werden sich nicht innerhalb weniger Generationen an hiesige Temperaturen angepaßt haben, auch wenn es dabei sicherlich eine gewisse Selektion gab.
5. Daß Du erst nach insgesamt 13 Beiträgen mitkriegst, daß es um Sittiche und Papageien geht, ist ja auch nicht unbedingt ein Gütesiegel für Deine Aussagen.
Das sollte jetzt mal reichen. Die Moderation darf die obigen 5 Punkte gerne löschen, doch würde ich dann aber darum bitten, daß die Beiträge von Callymero editiert werden. Ansonsten werden hier wieder Aussagen zementiert, die dann jahrelang als der Weisheit letzter Schluß abgeschrieben werden.
Grundsätzlich kann man aber sagen, daß ein Schutzhaus ohne isolierte Wände nicht beheizt werden sollte, weil die Kosten dann schnell in unbezahlbare Bereiche ansteigen würen und die Heizung schlußendlich abgeschaltet wird, was nicht gut für die Vögel wäre.
Doppelwandige Holzhütten mit einer 6-10cm dicken Dämmschicht aus Steinwolle oder anderen in den Baumärkten erhältlichen Materalien kann man mit ein wenig handwerklichem Geschick selber aufbauen. Wer es sich nicht zutraut und auch keinen erfahrenen Helfer hat, der sollte einen Zimmermann konsultieren. Ich bin überzeugt, daß man dann auf jeden Fall gut beraten wird und ein stabiles Haus hinstellen kann. In den Baumärkten findet man gelegentlich Gartenhäuschen die man in seine Überlegungen mit einbeziehen könnte. Sie sind aber meistens nicht direkt als Vogelhaus einsetzbar und erfordern eine bauliche Anpassung, die meistens mühsamer und aufwendiger ist, als ein Neubau. Die wenigsten Hütten werden direkt als Vogelhaus geeignet sein.
Auch der Untergrund muß ordentlich beschaffen oder vorbereitet sein, denn sonst fault einem die Hütte weg, bevor man sich richtig an seinem Bauwerk erfreuen konnte, oder es finden Schadnager oder Raubtiere Zugang die man nicht im Vogelhaus haben will.
Stegdoppelplatten als Bedachung lassen viel Licht rein, im Sommer wird es darin aber auch sehr warm werden. Man muß also bereits in der Planungsphase an ordentliche zugfreien Belüftung und/oder Schattierung denken.
Es wurde hier schon gesagt, daß es ohne Schutzhaus nicht geht, aber die Australier kommen in der Mehrzahl mit unseren Temperaturen gut zurecht. Klar ist es auch, daß man die Vögel nicht in der kalten Jahreszeit von drinnen nach draußen setzen sollte. Ich weiß nicht ob es geht. ICH würde es halt nicht machen. Wenn die Vögel aber im Sommer raus dürfen, dann haben sie allemal Zeit sich an die Temperaturen zu gewöhnen. Schlecht ist es auf jeden Fall, wenn die Vögel beliebig von draußen nach drinen und umgekehrt wandern können, denn wenn man drinnen schön heizt und es draußen schön kalt ist, dann ist der Temperaturunterschied für die Vögel ungesund. Eine "Kaltstallhaltung" ist dann auf jeden Fall gesünder.
Mr. Knister schreibt ja, daß seine Vögel mit unseren Temperaturen nicht zurecht kämen. Manche meiner Vögel tun es auch nicht. Die müssen wir halt in temperierten Räumen unterbringen. 20°C sind aber auch bei denen nicht nötig.
gandalf10811, Inez und auch arenburg weisen darauf hin, daß die meisten Australier mit unseren Temperaturen gut zurecht kommen. Die Erfahrungen habe auch ich gemacht. Sie würden sogar erfolgreich ihre Jungen aufziehen. Letzteres habe ich zwar noch nicht probiert, aber gehört und glaube es. Trotzdem werde ich meinen Vögeln immer erst im Frühjahr die Nistkästen anbieten.