auch Vögel sollten von ihrem Partner Abschied nehmen dürfen...

Diskutiere auch Vögel sollten von ihrem Partner Abschied nehmen dürfen... im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, am Sonntag Abend ist meine Graupapageiendame Rico gestorben. Seit 1,5 Jahren lebte sie bei Koko und mir - Koko ist ebenfalls ein...
doro.74

doro.74

Foren-Guru
Beiträge
1.186
Hallo,
am Sonntag Abend ist meine Graupapageiendame Rico gestorben.
Seit 1,5 Jahren lebte sie bei Koko und mir - Koko ist ebenfalls ein Graupapagei. Sie waren nicht verpaart im eigentlichen Sinne, aber vergesellschaftet.
Koko hat Rico manchmal geärgert, Liebeleien wurden nie ausgetauscht - aber sie lebten zusammen, pfiffen die selben Lieder und riefen einander.

Ich hielt es für wichtig, dass Koko sich auch von Rico verabschiedet... ich holte ihn aus der Voliere und setzte ihn auf die Theke, wo Rico auf einem Handtuch lag. Er schaute sie lange an, ich sprach dabei mit ihm und erklärte ihm alles.
Dann näherte er sich und ich dachte, ich schaue einfach mal zu. Es war so rührend.
Er griff mit seinem Schnabel Ricos Schnabel und zog leicht an ihr. Erst wollte ich eingreifen, aber ich ließ ihn machen. Dann drehte er den Kopf, schaute sie von oben bis unten an... dann berührte er mit seiner Zunge ihr Auge und leckte ihre Tränenflüssigkeit auf. Und dann fing er an sie zu putzen. Er beknabberte ihren gesamten Kopf, ganz sanft, ganz behutsam.
Als er aufhörte, setzte er sich wieder Abseits und schaute mich an. Ich habe ihm gesagt, dass ich es ganz toll finde, dass er sich so lieb verabschiedet hat... wäre er doch zu Lebzeiten mal so nett zu ihr gewesen...
Ich schreibe das hier um Euch zu zeigen, wie wichtig es ist, auch Tiere Abschied nehmen zu lassen.

Manche mögen das Foto befremdlich finden oder sich fragen, wie kann man da zur Kamera greifen - aber ich wollte diesen besonderen, intimen und so liebevollen Moment einfach festhalten.

Koko+RicoAbschied.jpg
 
Ich finde es gar nicht befremdlich und bin auch der Meinung, daß auch Tiere trauern können; manche mehr, andere weniger. Eingige zeigen es mehr, andere wiederum weniger. Es ist wohl wie bei uns Menschen.

Auf jeden Fall finde ich, daß es ein schöne Foto ist.
 
Hallo Doro,

ich finde das Foto und Deine Erzählung so herzergreifend, mir standen die Tränen in den Augen.

Noch deutlicher kann man es ja wohl nicht zeigen dass auch unsere Tiere Gefühle haben und dass

das Abschiednehmen zum Leben dazu gehört.... ob für Mensch oder Tier.

Danke für das Foto und die schöne Erklärung wie lieb Koko Abschied genommen hat!
 
Es tut mir sehr leid, dass deine süße Maus verstorben ist.

Ich kann mich meinen "VorschreiberInnen" nur anschließen. Auch ich halte es für wichtig, dass Tiere von ihren Partnern/Freunden abschieden nehmen dürfen. Ich denke sie verstehen viel mehr, als manch Mensch sich vorstellen kann. Wie geht es deinem Koko denn jetzt. Meinst du, er vermisst sie?
 
Hallo Hoboban,
ich denke schon, dass sie ihm fehlt... er pfeift die gemeinsamen Lieder und macht momentan primär die Töne, die sie immer gemacht hat.
 
... was mir auf jeden Fall auffällt: Koko hat sich nicht mehr schallend kaputtgelacht seit Sonntag - und er sitzt primär auf dem Ast, auf dem Rico sonst gesessen hat :heul:
 
Auch ich finde gar nicht befremdlich, dass Du das Bild eingestellt hast, eine wirklich anrührende Geschichte und ein ebensolches Bild.
 
Hallo Doro,
meine Güte, bin ich gerührt! Du hast genau richtig gehandelt. Ich habe Kanarienvögel, und wenn einer mal stirbt, lasse ich das Tier auch eine gewisse Zeit liegen. Vögel sind sensibel, das muss man wissen. Sie werden so oft unterschätzt. Früher habe ich tote Tiere umgehend entfernt, bis ich merkte, dass die "Hinterbliebenen" längere Zeit unruhig hin und her flogen und offensichtlich ihren toten Artgenossen noch eine geraume Zeit gesucht haben. Seitdem ich ihnen die Verabschiedung erlaube, sind die Vögel hinterher völlig entspannt. Hunderprozentig ist das bei den noch viel klügeren Papageien noch viel ausgeprägter.

Wie geht es nun für Koko weiter? Planst sicherlich einen neuen Freund, oder?

Fühle Dich gedrückt, es tut mir so leid.

Lieben Gruß, Evi
 
Danke Evi,
ja, Koko soll wieder ein Mädchen bekommen - aber er ist Borna-positiv und ich versuche mich hier im Krankheitsforum schlau zu machen, wie ich am Besten vorgehe.
 
Es tut mir sehr leid. Dein Schmerz über den Verlust ist richtig fühlbar. Ich wünsche Dir viel Kraft.

Das sich Koko von Rico verabschieden konnte, finde ich wichtig. Deine Erzählung hat mich so angerührt, dass ich im Büro mit tränengefüllten Augen sitze. Ich habe meine Tiere immer ihre verstorbenen Artgenossen verabschieden lassen. Dabei kam es oft zu herzzerreissenden Szenen. Als meine über alles geliebte Windhündin zuhause sanft einschlafen durfte, legte sich mein Julchen zu ihr. Die ganze Nacht lag sie an den immer kälter werdenden leblosen Körper. Man spürte eine richtige Verzweiflung, die beiden haben sich unendlich geliebt. Erst morgens verliess sie ihren Platz, betrat danach jedoch noch für Tage das Wohnzimmer nicht mehr. Sie hat monatelang sehr getrauert. Sie ist auch nie mehr der fröhliche Hund wie zu Lebzeiten meiner Hündin geworden.

Das Gleiche erlebte ich bei den Katzen, als meine Älteste und die Chefin des Clans vor zwei Jahren gehen musste. Sie wurde leider in der Praxis auf ihren letzten Weg geschickt, aber ich habe sie mit nach Hause genommen, sie auf ihren geliebten Sessel gelegt. Richtig zärtlich sind ihre Kumpels mit ihrem Körper umgegangen, sie sassen lange sehr still um sie rundherum und erinnerten mich irgendwie an die Katzen im Märchen von Paulinchen und die Streichhölzer. Nur das sie keine bitteren Tränen weinten.
 
Ich habe das vor einem Jahr verstorbenen japanische Mövchenmännchen auch nochmal eine Weile in sichtbare Nähe des Käfigs der anderen gelegt, damit sich die anderen falls nötig verabschieden können.Ist zwar nichts spektukaläres passiert und keiner kam zu ihm, aber es war für mich wichtig falls doch irgendwer trauert.

Mir gings zuminest besser damit und man weiß eben nie, ob nicht doch auch Finken was spüren.
 
Vögel können nicht doof sein

Doch, warum sollten Mövchen nicht sensibel sein? Nur dass man bei ihnen keine Tränen sieht... Ich wundere mich immer, wie schlau meine Kanarienvögel auf etwas reagieren. Beim Freiflug zum Beispiel - wenn ich einen Futternapf auffülle - fliegen einige meiner Vögel den an, setzen sich auf den Napfrand, weil sie es kaum erwarten können, dass ich den Napf in die Voliere stellen. Gefüttert wird grundsätzlich in der Voliere. Sage noch einer, Vögel sind doof...

Liebe Doro, die Krankheit kenne ich nicht, da ich mich mit Papageien leider nicht auskenne. Ich drücke Dir die Daumen, dass es trotzdem zu einer guten Integration kommt, damit Dein Koko den Verlust schneller überwindet. Und Du natürlich auch! VIEL GLÜCK!!!

Lieben Gruß, Evi


Ich habe das vor einem Jahr verstorbenen japanische Mövchenmännchen auch nochmal eine Weile in sichtbare Nähe des Käfigs der anderen gelegt, damit sich die anderen falls nötig verabschieden können.Ist zwar nichts spektukaläres passiert und keiner kam zu ihm, aber es war für mich wichtig falls doch irgendwer trauert.

Mir gings zuminest besser damit und man weiß eben nie, ob nicht doch auch Finken was spüren.
 
liebe Doro,
es tut mir sehr leid, dass Rico gestorben ist.
Beim Lesen der Geschichte hatte ich auch einen dicken Kloß im Hals. :heul:
Das Bild finde ich überhaupt nicht befremdlich, sondern sehr mutig. Der Tod gehört zum Leben dazu.
Ich wünsche Coco und dir, dass ihr bald ein passendes Weibchen findet.
 
Ich muß fast heulen, wenn ich das sehe... :(

Als ich meine ersten Nymphensittiche hatte (es waren zwei junge Weibchen, die sich zwar tolerierten und einander kannten, aber nicht innig miteinander verbandelt waren) und mir eine der beiden unversehens mit 9 Monaten beim Tierarzt starb (sie hatte wohl einen Herzfehler, der aber fälschlicherweise zunächst aufgrund der Atembeschwerden als Erkältung diagnostiziert worden war und starb nach wenigen Krankheitstagen vor Aufregung bei der Behandlung), hat mir die Tierärztin den toten Vogel auch mitgegeben, um ihn dem verbliebenen zeigen zu können, "damit sie versteht, was passiert ist", wie sie mir sagte, das wäre wichtig, sonst würde mein zweiter Sittich meinen, ich hätte ihr die Gefährtin weggenommen. Das erschien mir nicht im geringsten abwegig, im Gegenteil.

Zuhause habe ich ihr unter Tränen den toten Vogel gezeigt und gesagt "schau mal, was ihr passiert ist..." und sie ist herangeklettert und hat ihr "Schwesterchen" nur lange ganz groß und starr angesehen. :( Irgendwann ist sie dann vorsichtig wieder zurückgeklettert und hat keinen Pieps von sich gegeben. Ich glaube schon, daß sie verstanden hatte.
Allerdings muß ich sagen, hat sie nicht groß getrauert, sondern sie schien es eher genossen zu haben, plötzlich alleine unsere Aufmerksamkeit zu bekommen und ihre Ruhe zu haben...
(sie hat bald ein Männchen zur Gesellschaft bekommen und war darüber dann anfangs auch eher beleidigt als erfreut :D)
 
Hallo doro, ich finde es einfach klasse wie du deinem kleinen die Möglichkeit gegeben hast sich zu verabschieden. Hut ab.
 
Mein Meisi (Nymphensittich) begleitete seine Henne Tussi auch auf ihrem letzten Weg, Er kraulte sie so lange bis sie fort war. Dann stupste er sie an als wollte er sagen, steh doch wieder auf. Anschließend kraulte er sie bis ich sie aus der Voliere nahm. Es war sehr wichtig für ihn zu verstehen, dass seine Süße nicht mehr da war.

Jeder der sagt, dass Tiere keine Gefühle haben, hat selbst keine.
 
Thema: auch Vögel sollten von ihrem Partner Abschied nehmen dürfen...

Ähnliche Themen

J
Antworten
8
Aufrufe
1.530
Periquito
Periquito
kellimette
Antworten
22
Aufrufe
3.983
Bernd und Geier
B
F
Antworten
14
Aufrufe
462
holyhead
H
Zurück
Oben