Gesunden oder ebenfalls erkrankten Vogel zu Borna-positivem Graupapagei?

Diskutiere Gesunden oder ebenfalls erkrankten Vogel zu Borna-positivem Graupapagei? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, ich würde gerne mal Meinungen hören... Koko ist 14 Jahre alt, ein Kongo-Graupapagei und Borna-positiv. Sein Wert im letzten Jahr lag bei...
doro.74

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Hallo,
ich würde gerne mal Meinungen hören... Koko ist 14 Jahre alt, ein Kongo-Graupapagei und Borna-positiv. Sein Wert im letzten Jahr lag bei 1:160. Er ist kein Ausscheider.
Gestern ist meine Graupapageien-Dame gestorben - das muss ich erst einmal verdauen.
Aber ich stelle mir schon die Frage, ob ich Koko ein Borna-positives Graupapageienmädel holen soll, wenn wir beide den gestrigen Schock verdaut haben.

Fakt ist: ich werde den Borna-Test in jedem Fall nochmal durchführen lassen in einem anderen Labor - entweder habe ich dann nochmals die Bestätigung und einen neuen Blutwert, oder ich habe einen Vogel, der negativ ist (was ich aber jetzt mal nicht glaube).

Meine vkTä sagte mir, dass es a 6 Stämme beim Borna gibt. Es könnte also sein, dass Koko einen stamm hat, der z.B. sehr langsam und harmlos fortschreitet. Setze ich ihm jetzt ein positiv getestetes Mädel dazu mit einem vielleicht anderen Stamm, der vielleicht sehr schnell fortschreitet und viel heftiger verläuft, kann das für Koko u.U. echt übel ausgehen.
Setze ich ihm aber ein gesundes Mädel dazu, und das steckt sich an, dann wäre das natürlich ebenfalls fatal.

Was also tun???
 
Hallo Doro,

erstmal möchte ich dir sagen, dass mir das sehr leid tut mit deiner Henne.:trost:

Deine Fragen und Zweifel kann ich voll und ganz nachvollziehen. Über Borna weiß ich allerdings nicht all zuviel. Aber ich glaube das laut den neuesten Erkenntnissen Borna nicht ansteckend ist, man hat zumindest noch keinen Ansteckungsweg finden können.
Also wenn dein Hahn einen Stamm hat der sehr langsam fortschreitet, könntest du vielleicht auch eine gesunde Henne dazu setzen.
Aber Susanne kennt sich total gut aus, sie wird sicherlich noch was dazu schreiben und mit dem TA würde ich auch nochmal sprechen.
 
Hallo Sabrina,
ja, der Schock sitzt noch tief, wirlich. Danke für deine Anteilnahme.
Welche Stamm Koko hat weiss ich nicht - und OB Koko einen Stamm hat, der langsam fortschreitet, weiss ich demnach auch nicht. Aber das sind mögliche Optionen bei 6 Stämmen. Das ist ja das Verzwickte - Niemand weiss, welchen Stamm ein Borna-positiver Vogel hat.
 
Welche Stamm Koko hat weiss ich nicht - und OB Koko einen Stamm hat, der langsam fortschreitet, weiss ich demnach auch nicht.

Ach, da hab ich oben in deinem ersten Beitrag falsch/ zu schnell gelesen.

Das ist wirklich eine ganz blöde Situation.

Aber wie gesagt, warte mal bis sich Susanne meldet, sie ist echt top.
 
Hallo Doro,

es ist sehr traurig, dass dein Graupapageienmädchen gestorben ist und es tut mir leid.

Du solltest Koko auf jeden Fall nochmals testen lassen und zwar in Gießen. Die sind führend was Borna angeht.

Sein Wert im letzten Jahr lag bei 1:160. Er ist kein Ausscheider.
Das ist eigentlich recht gut, da es bei Borna ja genau umgekehrt ist: Je höher der Antikörpernachweis umso “schlimmer” ist die Erkrankung. D.h. in dem Falle unterstützt das Immunsystem die Erkrankung noch. Bislang wohl die einzige Viruserkrankung wo das der Fall ist. Man hat beobachtet, dass an PDD erkrankte Tiere häufig eine hohe Virusausscheidung haben und es wurden große Antiköpermengen nachgewiesen. Und der Wert ist bei Koko recht niedrig.

Vielleicht hilft Dir das hier ein wenig weiter. Auf jeden Fall sollte bei Koko auch zusätzlich der Stamm bestimmt werden.

Was den Übertragungsweg angeht ist man nach wie vor auf der Suche. Man hat Hinweise auf eine Übertragung durch infizierte Elterntiere auf das Ei. Man hat abgestorbene Embryonen im Ei auf ABV untersucht - Embryonen deren Elterntiere ABV positiv waren, waren ebenfalls ABV-positiv. Es ist nicht gelungen, Papageien mit der oralen Eingabe von Virusmaterial zu infizieren. D.h. es gibt Fälle, wo ein bornapositiver Papagei mit einem negativ getesteten viele Jahre zusammensaß und sich nicht ansteckte.
 
Hallo,

Also mein Ara hatte ja PDD. Deshalb wahrscheinlich auch Borna. War damals alles noch nicht bekannt. Lange Rede, wenig Sinn, auf jeden Fall hat sich keiner der anderen Vögel von denen drei noch vorhanden sind irgendwie angesteckt. Ob der Ara nun Ausscheider war oder nicht weiß man halt nicht, auf jeden Fall scheint festzustehen daß Borna wohl nicht sehr ansteckend ist. Das hat sich auch bei meinem Tierarzt, Doc Manderscheid, so bestätigt. Auch der hatte einen PDD-Fall und der gesamte Rest des Schwarms zeigt bis heute keine Symptome so daß wohl keiner infiziert ist.
Also an Doros Stelle würde ich mir bei einer neuen Gefährtin für ihren Grauen da keine so große Gedanken machen zumal ihr Koko ja auch kein Ausscheider ist.
Ich denke mal daß bei Borna mehr Unsicherheit und eventuelle Panik gefördert wird als eigentlich notwendig wäre. So extrem gefährlich erscheint es mir nun wieder nicht.
 
Hallo,
ich danke Euch beiden für die Antworten.
Ja, man wird verunsichert, da selbst Tierärzte völlig unterschiedliche Angaben machen zur "Gefährlichkeit", dem Ansteckungsweg etc.... was soll man da denken.
Ich stürze mich jetzt mal auf den link von Susanne, Danke.
 
Susanne, ich habe gerade mal geschaut: Koko`s 1. Test kam aus Gießen.
PCR negativ, Serologie 1:160. Das war in 08.2013.
Soll ich trotzdem nochmal in Gießen untersuchen lassen? Ich dachte ja, ich nehme sicherheitshalber mal ein anderes Labor...
 
hallo,
nur eine bemerkung...trotz der unwissenheit wie sich pdd verbreitet ob der bornavirus der erreger ist usw und so fort, verbreitet sich die fatale krankheit...einen gesunden vogel zu einem bornapositiven zu setzen???...das wurde ich mir seeehr lange uberlegen ob ich das einem gesunden vogel antun wurde...

p.s.
tut mir leid fur deine henne...
weiss du vroan sie gestorben ist?
 
Hallo Papugi,
nachts war hier plötzlich riesen Trara, Flügelschlagen, Gekreische. Entweder ist Rico als erste vom Ast, oder Koko ist losgeflogen und hat sie vom Ast gehauen. Sie war fix und fertig. Nach 1 std. Kuscheln habe ich sie wieder in die voliere gesetzt, soweit alles gut. Am nächsten Morgen auch noch (Samstag). Im Laufe des Tages fiel mir auf, dass sie Koordinationsstörungen bekam und nicht fressen konnte. Tja, und dann bekommst du trotz Notfallnummern keinen vogelkundigen Tierarzt. Telefonisch wurde mir gesagt, ich solle das Vfend organisieren, da es mit der bekannten Aspergillose zu tun haben könnte - sie hatte Atemgeräsuche. Ich konnte tatsächlich Vfend organisieren und fütterte ihr Brei via Spritze. Sie bekam auch noch Belladonna und Traumeel.
Ihr Zustand blieb unverändert schlecht - wurde aber auch nicht schlechter.
Ich dachte, wir schaffen es bis Montag früh - dann wären wir zu unserer vkTä gefahren.
Sonntag Abend ging es dann nach der Füterung plötzlich bergab. Sie riss den Schnabel auf, japste nach Luft. Ich riss die Fenster auf, nichts zu machen. Telefonisch hatte ich auch da Kontakt zu einer vkTa - sie meinte ggfs. mal kopfüber halten, falls sie was in der Röhre hängen hat (Granulom oder Brei). Beim Versuch sie aufzunehmen krampfte sie sofort, schmiss den Kopf in den Nacken... noch ein paar verzweifelte Atemversuche, dann war sie tot - in meiner Hand. Schlimm, ganz schlimm war das.
Was es jetzt war, weiss ich nicht - Hirninfarkt, Granulomabgang.... keine ahnung.
Ist ja auch immer am Wochenende sowas.
 
Auch wenn ich zum Thema nichts beitragen kann, mir sind schon zweimal Vögel in der Hand verstorben und das ist jedesmal eine ganz schlimme Erfahrung, weil man es so hautnah mit bekommt.Tut mir leid zu hören!

Ich hoffe, Du findest noch einen guten Weg für einen Ersatz Partnerin.

sg
 
Susanne, ich habe gerade mal geschaut: Koko`s 1. Test kam aus Gießen.
PCR negativ, Serologie 1:160. Das war in 08.2013.
Soll ich trotzdem nochmal in Gießen untersuchen lassen? Ich dachte ja, ich nehme sicherheitshalber mal ein anderes Labor...

Ich würde mal mit Prof. Dr. Lierz, Gießen, Kontakt aufnehmen. Er ist wirklich supernett und wenn Du ihn per Mail anschreibst und um einen Telefonkontakt bittest bzgl. Deiner Frage wegen einer neuen Partnerin, einem neuen Test bei Koko, denke ich wird er Dir recht schnell antworten. Auch Susanne Rückemann von den Papageien im Dreiländereck steht Dir gerne zu einem Telefonat zur Verfügung, ich habe gestern mit ihr darüber gesprochen. Sie steht in Kontakt zu Prof. Lierz. Was vielleicht in dem Zusammenhang auch interessant wäre für Dich, wäre ein Termin bei Susanne im Juni (28.), dort wird u.a. Prof. Dr. Lierz bzgl. der neuesten Forschungsergebnisse bei Borna referieren. Er ist der Fachmann für Borna und Gießen ist am sorgfältigsten und gründlichsten was diese Tests angeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke Susanne,
ich werde als bald als möglich mit ihm Kontakt aufnehmen. Werde berichten.
 
So, schon Kontakt gehabt.
Ich hatte ihn eben direkt angeschrieben und eine Antwort erhalten.
Seinem Rat, unbedingt zu klären, woran genau Rico gestorben ist, kann ich nicht mehr nachkommen - Rico hat bereits ihr Plätzchen im Garten gefunden.
Was Koko und Borna angeht, so werden wir uns nochmal besprechen wenn die neuen Ergebnisse vorliegen.
Also warten.

Was mich verwundert (werde ihn aber dann im nächsten Kontakt dazu befragen) ist seine Aussage: Man kann den Virus- und den Antikörpertest wiederholen und kann dann eventuell sehen wie sich der Zustand entwickelt und ob die Infektion noch vorliegt.
Ich denke, es gibt keine Heilung......
Bin gespannt, wie das Alles weitergeht.
 
Man kann den Virus- und den Antikörpertest wiederholen und kann dann eventuell sehen wie sich der Zustand entwickelt und ob die Infektion noch vorliegt.
Siehe meinen Beitrag über Borna: Je höher der Antikörpernachweis umso “schlimmer” ist die Erkrankung. D.h. in dem Falle unterstützt das Immunsystem die Erkrankung noch. Bislang wohl die einzige Viruserkrankung wo das der Fall ist. Man hat beobachtet, dass an PDD erkrankte Tiere häufig eine hohe Virusausscheidung haben und es wurden große Antiköpermengen nachgewiesen. Und der Wert ist bei Koko recht niedrig. Ist der Wert bei einem erneuten Test höher, so liegt eine akute Infektion mit Borna vor. Möglich ist aber auch, dass der Wert noch niedriger ist oder gar nicht mehr nachweisbar. Ein zweimal negativer Test bedeutet Borna negativ, auch wenn der Papagei beim ersten mal positiv getestet worden ist (also insgesamt 3 Tests), das nur mal zur Info. Eine Heilung im umgangssprachlichen Sinne, dass man Medikamente gibt und dann ist die Krankheit besiegt, gibt es nicht.
 
UPDATE:
heute kam das Ergebnis aus Gießen - Koko`s neuer Test ist NEGATIV :)
Ich verstehe das zwar nicht so ganz, aber egal. Das Ergebnis zählt. Frage mich nur, ob der Test in 1 Jahr vielleicht wieder positiv ist - und wieder 1 Jahr später vielleicht wieder negativ....
 
UPDATE:
heute kam das Ergebnis aus Gießen - Koko`s neuer Test ist NEGATIV :)
Ich verstehe das zwar nicht so ganz, aber egal. Das Ergebnis zählt. Frage mich nur, ob der Test in 1 Jahr vielleicht wieder positiv ist - und wieder 1 Jahr später vielleicht wieder negativ....
Dann solltest Du in ca. 2-3 Monaten nochmal testen lassen und wenn er dann wieder negativ ist, dann ist Koko Borna negativ. Und dann stellt sich diese Frage nicht mehr: Gesunden oder ebenfalls erkrankten Vogel zu Borna-positivem Graupapagei?
 
Ja, werde es nochmal wiederholen in absehbarer Zeit.
Hatte eben mit Gießen telefoniert. Die sagten auch, dass man den Wert nochmal bestimmen sollte. ABER man dürfe nie davon ausgehen, dass ein Vogel, der einmal positiv war, nicht doch plötzlich wieder einen "Ausbruch" habe. Demnach raten die wohl dazu, den Vogel besser alleine zu halten oder ein negativ getestetes Tier dazu zu setzen (kein junges, definitiv gesundes Tier - eher eins aus schlechter Haltung oder ein schon älteres Tier).
 
Das halte ich auch für eine gute Idee. Ein gesundes Tier dazuzusetzen ist m.E. eher fahrlässig.
Klar, wir wissen noch nicht, wie die Übertragungswege sind, aber es scheint so zu sein, dass über BLUT übertragen werden kann (hab mit der Doktorandin zu tun, die daran forscht). Wenn du also einen Zweitvogel dazusetzt und die beißen sich, weil sie sich zum Beispiel nicht verstehen am Anfang, kann es zu einer Übertragung kommen. Und man muss eines bedenken:

Die Versuchstiere, die wir für Borna-Forschung benutzen (Nymphies) könnten auch möglicherweise anders reagieren als andere Papageien. Zudem ist das Isolat aus Aras gewonnen, also kann auch sein, dass die Nymphies eben blöderweise nicht mit dem Ara-Stamm infiziert werden können, aber bei anderen Arten es ganz anders aussieht. Wir sind halt erst am Anfang der Forschung. :)

Drücke die Daumen, dass er negativ ist in ein paar Wochen/Monaten, aber mit definitiv negativem Weibchen wäre ich auch vorsichtig. Ein Tier aus schlechter Haltung fände ich auch am sinnvollsten. Und ganz ehrlich- es gibt davon so viele...
 
Thema: Gesunden oder ebenfalls erkrankten Vogel zu Borna-positivem Graupapagei?

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