Wellensittichmännchen als Helfer?

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Stephanie

Stephanie

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Hallo,
ist es eigentlich typisch für Wellensittichmännchen, "sich Sorgen zu machen", bzw. "zu trösten"?

Ich beobachte das jetzt schon zum zweiten Mal.

Beim ersten Mal ist Twitch mehrfach hinter die Heizung geflogen, wo er wieder raus fand, Keisha-May noch nicht und ist solange dort geblieben und immer wieder raus und reingeflogen, bis sie das auch schaffte.

Jetzt hatte Malia sich ein paar Mal verflogen und landete sonstwo, wollte von da aber nicht auf meine Hand und so flog sie ein paar Orte vergebens an.
Immer, wenn sie wieder auf einem bekannten Platz war, kamen sofort Finn und Fiete von links und rechts und suchten Körperkontakt, bzw. Fiete schaut immer nur sehr intensiv, wartet ab, ob sie zurecht kommt, fliegt in der Zeit ggf. ein paar Mal weg udn wieder zu ihr und Finn sucht richtig Körperkontakt mit Kraulversuchen (die sie dann immer etwas überfordern).

Ist das typisch für Wellensittichmännchen, so "fürsoglich" zu reagieren?

Keisha-May interessiert das nicht die Bohne, was am Geschlecht liegen kann, die bekommt aber auch nie mit, dass Malia abgestürzt ist; die Männchen bekommen auf jeden Fall mit, wenn sie wieder auf dem Freisitz ist und noch etwas bedröppelt.
 
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Hallo Stefanie,

Wellensittich Männchen sind die "sozialen" im Schwarm. Ein Grund, warum ein Weibchenschwarm nicht zu empfehlen ist.


Wichtiger scheint mir hier aber die Frage, warum Malia vermehrt abstürzt, zu klären zu sein.
 
Ich kenne das Verhalten, habe aber eher den Eindruck, dass die "Kerle" das einfach total spannend finden, sobald ein "Mädel" mal was ausser der Reihe macht.
Ich glaube nicht, dass die dabei unterscheiden können, ob das absichtlich oder versehentlich ist.
Gern scheint da auch die Hoffnung mitzuschwingen, dass die Dame gleich eine nette Bruthöhle auftut und dann will man natürlich gleich zur Stelle sein.
Aber das ist natürlich nur mein Eindruck, vielleicht stimmt es auch nicht.
Viele Grüsse,
Saja
 
Gern scheint da auch die Hoffnung mitzuschwingen, dass die Dame gleich eine nette Bruthöhle auftut und dann will man natürlich gleich zur Stelle sein.
Aber das ist natürlich nur mein Eindruck, vielleicht stimmt es auch nicht.
Genau darum geht es den Hähnen in den meisten Fällen. Da könnte ja eventuell eine brutige Henne auf Höhlensuche sein. Man sollte nie zu viel "menschliche Denke" in sowas rein interpretieren. Es sind und bleiben Tiere und die handeln natürlich nach Instinkt.

Davon ab würde mich jetzt aber auch interessieren, wie man sich das mit dem verfliegen vorstellen soll. Konnte sie den angesteuerten Platz nicht aus eigener Kraft erreichen? Hatte sie Probleme, sich festzuhalten?
 
Ich hatte vor vielen Jahren (80er Jahre des letzten Jahrtausends) mal ein Wellipaar. Als die Henne an Nierentumor (das haben wir erst hinterher erfahren - gab keine vk TÄ damals) erkrankte und quasi halbseitig gelähmt war, hat ihr Mann sich immer so neben sie gesetzt, daß sie sich anlehehnen konnte. 3 Tage lang hat er das gemacht, dann haben wir sie einschläfern lassen
 
Bei mir hat sich mitunter einer aus dem mit Gitter abgeteilten Bereich in den Vorraum verflogen und nicht gleich den Weg zurück gefunden. Dann war durchaus Aufregung im Schwarm und es kam vor, dass einer, der den Weg kannte, auch herausflog und ihm den Weg gezeigt hat.
Wellensittiche sind Schwarmvögel und als solche durchaus sozial und daran interessiert, keinen aus dem Schwarm zu verlieren und schon gar nicht den Partner.
 
Hallo Stefanie,

Wellensittich Männchen sind die "sozialen" im Schwarm. Ein Grund, warum ein Weibchenschwarm nicht zu empfehlen ist.


Wichtiger scheint mir hier aber die Frage, warum Malia vermehrt abstürzt, zu klären zu sein.

Der Grund ist einfach aber leider nicht wirklich zu ändern:
Die Vögel haben nur in einer Hälfte des Raumes Anflugmöglichkeiten, die sie kennen und nutzen.
Damit kommen sie auch gut zurecht im Allgemeinen.
Wenn mal etwas passiert - Streit, Vogel will irgendwo landen, wo ein offener Schnabel wartet, Vogel erschreckt sich im Flug und möchte ausweichen/ dort nicht landen - dann kommen Fiete und Keisha-May super damit zurecht, schnell einen anderen bekannten Ort anzusteuern, Finn und Malia aber nicht.
Die schaffen es einfach nicht so schnell, sich umzuorientieren.
Und wenn sie dann "vom Kurs abgekommen" sind, wissen sie nicht, wo sie landen sollen, da eben keine Wellensittich freundliche Landgemöglichkeit, sprich: Ast, in Sichtweite ist und landen dann irgendwo.
Finn hat das anfangs oft gemacht, den durfte ich dann einsammeln, inzwischen schafft er es aber, sich kurz zu orientieren und zurück zu fliegen.
Malia hat das früher nicht gemacht, weil die einfach eine sehr eingeschränkte Landeplatzwahl hatte und sehr überlegt losfliegt, also schauen, anvieren, losfliegen, landen, nicht einfach mal losfliegen.

Ich nehme an, wenn sie notlandet, hat sie sich vorher mit Keisha-May gestritten oder wollte an einem "besetzten" Platz landen.


Ist halt immer noch so, wenn ich den Käfig ganz säubere, dass ich erst mal sicherstellen muss, dass Malia auf der Teleskopstange sitzt, sonst muss sie wieder notlanden.
Wenn sie da oben sitzt, ist alles in Ordnung, in seltenen Fällen gab es schon Rundflüge, nach denen sie aber immer an einem bekannten Ort landen konnte und dann wieder zur Teleskopstange kam.

Das Problem sind nicht die Notlandungen, sondern dass sie sich danach nicht orientiert und losfliegt sondern einfach mal losfliegt, an einem anderen unbekannten Ort landet, und dann wieder und erst nach ein paar Anläufen Käfig, Freisitz, Schreibtisch oder Balkontür anvisieren kann.

Das ist eher so eine Art Night-fright-Reaktion. Beim Night-Fright fliegen sie ja auch kopflos unbekannte Stellen im Käfig an und hängen an am Gitter, auf dem Boden, unterm Sitzbrett usw., also an Stellen, an denen sie sonst so nicht landen würden bzw. wollen.
Beim Night-fright läuft es so, dass erst alle kopflos fliegen, dann irgendwo hängen, wo sie nicht wollen, Keisha-May sich als erste beruhigt und zurück findet und Malia (und Fiete allerdings) am stärksten beeinflussbar von der Angst der anderen sind, d.h. wenn die sich schon ein Plätzchen gesucht hatten und einer fliegt noch mal los, dann schießen die beiden wie am Anfang kopflos irgendwo hin.
Night-Fright bedeutet bei v.a. Malie, den Rest der Nacht die Lampe anzulassen, weil sie evtl. nach ein paar Stunden auf die Schaukel geht (oder auch nicht); bei v.a. Keisha-May und Fiete heißt das, eine Stunde da zu bleiben, mal ruhig zu reden, nach spätestens einer Stunde sind die wieder auf ihren Schlafplätzen.

Bei Neuem, Unbekannten (Orten) scheint mir Malia extrem unsicher, verwirrt zu sein, daher die vielen Anläufe (ein bis drei pro Notlandung; dagegen Keisha-May: kurze Orientierung, zielsicherer Flug ins bekannte Terrain).
 
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