Grassittiche vs Wellensittiche Gesundheit Langlebigkeitl

Diskutiere Grassittiche vs Wellensittiche Gesundheit Langlebigkeitl im Forum Bourke und Grassittiche im Bereich Sittiche - Hallo! Ich habe ein paar Fragen an User, die Bourkesittiche, Feinsittiche usw halten. Ich halte seit 20 Jahren Wellensittiche und habe zur Zeit...
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Lunchi

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Hallo!
Ich habe ein paar Fragen an User, die Bourkesittiche, Feinsittiche usw halten. Ich halte seit 20 Jahren Wellensittiche und habe zur Zeit 5. Als Kind fing es bei mir wie bei den meisten Leuten damals mit nur einem Wellensittich an. Der dritte Einzelvogel bekam dann endlich einen Partner und ein Jahr später waren es 3. Im Laufe der Zeit wurden daraus 4 und seit 2012 habe ich 6 Wellis gehabt. 2012 musste ich meinen bis dahin am längsten gehaltenen Wellensittich mit 7 Jahren wegen Hodentumor einschläfern. 2013 war ein relativ ruhiges Jahr "nur" mit Trichomonaden und anderen Kleinigkeiten dank Neuzugängen. Dieses Jahr war bisher nicht so schön, April musste ich einen Welli wegen Gicht in den Füssen einschläfern nachdem die Behandlung und Schmerzmittel nicht anschlugen und heute habe ich leider meinen Benny erlösen lassen müssen wegen Nierentumor.
Nachdem ich viele Jahre mit den Krankheiten und Todesfällen ganz gut umgehen konnte, setzt es mir in letzter Zeit doch immer mehr zu, dass Wellensittiche meist wegen Krebs und Tumoren sterben und oft auch noch in jungem Alter von 4,6, 8 Jahren wo sie doch früher oft in schlechter Einzelhaltung ohne Freiflug dennoch 15 Jahre und mehr schafften. In den Foren liest man teils sogar von Wellis die mit nur einem Jahr an Nierentumor sterben oder zumindest dann mit 4 oder 5 Jahren dank Tumoren eingeschläfert werden müssen und meine eigenen Erfahrungen können das leider nur bestätigen. Von 7 Wellensittichen habe ich 5 an Tumoren, Zysten oder vergrößerte Organe (was Krebs/Tumore sein könnten) verloren. Nur der erste ist damals beim spielen verunglückt und ein Tier eben dieses Jahr an Gicht.

Daher nun meine Frage: Wie sieht es bei Grassittichen, Bourkesittichen oder anderen etwa gleichgroßen Sittichen aus? (Nymphies sind vom Aussehen her nicht so mein Fall und schreien ja auch manchmal sehr laut, eine Freundin von mir hat welche und das geht immer durch Mark und Bein). Sind diese Sittiche auch schon so stark überzüchtet (Farbschläge etc.) wie Wellensittiche und sterben sie daher auch oft bereits schon mit wenigen Jahren an Tumoren? Oder erreichen diese Sittiche dank kürzerer Haltungs- und Zuchtdauer noch oft ihre "natürliche" Lebenserwartung von 10, 15 oder mehr Jahren? Wie empfindlich auf Krankheiten etc. reagieren diese Sittiche? Was sind eure Erfahrungen, was die häufigsten Todesursachen?

Ich denke nach all den traurigen Ereignissen der letzten Jahre wirklich darüber nach, von der Wellensittichhaltung langsam aber sicher Abstand zu nehmen und zu einer anderen Art zu wechseln, aber ich möchte mich eben vorher genauestens informieren. Sollten Lebensdauer im Durchschnitt und auch Krankheiten in etwa gleich sein wie bei Wellis, dann bleibe ich lieber bei denen, denn da kenn ich mich aus in der Haltung.

Meine 2. Frage ist: Welche der Arten kann man bedenkenlos zusammen mit Wellis halten? Ich habe im Internet schon öfters Bourkesittiche mit Wellis gesehen, sonst weiss ich darüber aber nur sehr wenig. Grössere Sittiche wie Ziegensittiche etc.sollen ja zu aggressiv sein. Wie sieht es bei Fein- , Sing - , Schönsittich oder Bourke aus?
Meine Wellensittiche haben den ganzen Tag in einem Raum der Wohnung Freiflug und schlafen nachts in einer großen Voliere, die man mit einem Trenngitter auch in 2 Teile teilen kann.

Ich hoffe auf viele detaillierte Erfahrungsberichte von Haltern der Bourke-, Grassittiche etc. damit ich leichter eine Entscheidung zugunsten oder entgegen der Haltung einer neuen Art treffen kann.

Vielen Dank im Vorraus!

Britta
 
Hallo Britta,

das, was Du schilderst, ist sehr betrüblich und zeigt die Lage auf, in die uns die Wellensittichzucht inzwischen gebracht hat. Wellensittiche sind in der Tat sehr robuste und ausdauernde Vögel. Durch die schlechte Zucht sind sie wohl überwiegend hinfällig geworden. Es mag wohl noch Züchter geben, die auf Gesundheit achten, aber die zu finden, ist nicht so einfach. Gerade Wellensittiche werden als "Verbrauchsware" in Massen gezüchtet (vor allem in Osteuropa) und sind dann ganz billig. Hierzulande wird Schönheitsidealen nachgejagt, die mit DEM WELLENSITTICH nicht mehr viel zu tun haben. Was bei der Zucht so anfällt als "Ausschuss", geht dann in den Markt.

Bei den Neophemas ist es ganz ähnlich. Die Mutationszucht hat auch bei ihnen schon ihre Spuren hinterlassen, die sich z.B. in Herzfehlern äußern. Am besten schaust Du nach naturbelassenen Vögeln. Deren Züchter sind zumeist gewissenhaft.

Wellensittiche haben ein sehr spezielles Verhalten, was es etwas problematisch macht, sie mit anderen Sittichen zu vergesellschaften. Sie sind äußerst lebhaft und können für ruhigere Arten schon zur Last werden. Bei anderen Sittichen kann wiederum zur Paarungszeit Aggression aufkeimen und sie werden dann bissig. Dann kann man sie auch nur trennen. Neophemas sind sehr angenehme Vögel, sie sind leise und vergleichsweise ruhig. Sie sehen sehr schön aus und man kann ihnen wegen ihrer geringen Größe platzmäßig besser gerecht werden.

Ziegensittiche sind sehr lebhaft. Es ist auch ratsamer, sie in einer Außenvoliere zu halten, da sie aus gemäßigtem Klima kommen. Dort erhält sich ihre Gesundheit besser. Singsittiche sind schon etwas größer und ebenfalls recht angenehm, nur in der Paarungszeit besser paarweise zu halten, weil sie andere Sittiche angreifen. In dieser Größe gibt es noch die etwas friedfertigeren Vielfarbensittiche.

So weit erst mal,

Grüße, Al
 
hi britta,
ich habe auch mal mit wellis angefangen und diese über 20 jahre aktiv gezüchtet. wobei mir auch immer die robustheit der vögel am wichtigsten war. ich habe zwar auch schauws gezüchtet und mit ihnen an wettbewerben teilgenommen aber meine lieblinge waren immer die mixe aus schauws und hansibubi. diese waren immer schön in größe und form bei einer guten robustheit.
ich habe meine wellizucht dann aber aufgegeben - da der markt zu der zeit von "hobbynachzuchten aus lass mal brüten haltung" einfach überschwemmt war und keiner wollte mehr für einen guten vögel geld ausgeben wenn schon welche für 3-5€ zubekommen waren. darum bin ich auch heute noch der meinung das die zucht und haltegenehmigung nie wegfallen hätte dürfen! so kommt es eben zu schlechten, kranken und anfälligen vögeln da die meisten halter und vermehrer keine ahnung von zucht und vererbung haben.

heute halte ich neben großsittichen nur noch bourkesittiche als kleine rasse. da diese von den grasssittichen eben die friedlichsten sind und besonders in deutschland gibt es von ihnen noch recht stabile blutlinien. sie werde ebend noch nicht so stark gezüchtet wie eben glanz- und schönsittiche von denen es mitlerweile auch fast keine überzüchteten vögel mehr gibt.

fals du auf grasssittiche umsteigen willst dann solltest du auch nur die rasse halten. wellis und grasssittiche werden zwar oft vergesellschaftet aber die beiden arten sind von ihrem verhalten und ihrer lebensart zu unterschiedlich das sie zusammen glücklich leben könnten. ich bin kein fan von vergesellschaftung verschiedener arten in volieren und die leute die diese zusammen halten und das noch weiter empfehlen fallen für mich wieder unter das thema > fehlendes fachwissen < .
ein kleiner bourkeschwarm von 4-6 vögeln ist schon sehr spassig. man kann sie nicht mit wellis vergleichen aber sie zeigen auch ein sehr intressantes und unterhaltsames verhalten. ich habe es bis heute noch nicht bereut das ich von wellis auf bourkes umgestiegen bin. die kleinen quirligen kobolde sind auch wunderbar zubeobachten vorallem sind ihre flugmanöver recht beeindruckend.
ihre lebenerwartung ist auch in etwa wie beim welli und bei richtiger haltung und pflege sind sie recht unanfällig gegen krankheiten.
 
Vielen Dank euch beiden! :)
Alfriedro du sprichst mir da aus der Seele, man kann das Thema zwar schönreden, aber dank zahlreicher Berichte anderer Halter, eigener Erfahrungen und Fernsehberichte bekommt man schon mit, dass die Wellis im Laufe der Jahrzehnte immer mehr überzüchtet wurden (Inzucht um verschiedene Farbschläge rauszukriegen etc.) und daher lange nicht mehr so alt werden wie früher mal.
Ziegensittiche und Singsittiche kämen dann wohl für mich nicht in Frage wenn sie aggressiv gegenüber Wellis sein können, denn ich wollte wenn dann erstmal ein Paar dazusetzen und nicht von jetzt auf gleich von einer Art zur anderen wechseln. Zumal ich nicht wüsste woher ich Grassittiche bekommen kann. Die letzten Wellis habe ich aus dem Tierheim, dieses Jahr auch einen vom Züchter da auch nach monatelangem Warten die Tierheime in der Umgebung keine weiblichen Wellis "im Angebot" hatten.
Aber es ist egal wohin man sich wendet: Zooläden da hab ich fast nur schlechtes von gehört von nicht futterfesten Tieren über todkranke Tiere usw, und ich selbst hab mir mit Zooladen-Wellis direkt Spulwürmer und Megabakteriose ins Haus geholt. Züchter ging ganz gut, einmal super gesunder Vogel, einmal nur Federlinge sonst auch okay, Tierheim war das Problem bei Fundvögeln = Trichomonaden, die können ja auch hartnäckig sein, und sonst halt weiss man nicht das Alter des Vogels und hofft inständig, wenn er nach kurzer Zeit stirbt dass er eben schon alt war. Aber die Vorgeschichte bleibt im Verborgenen. Beim Tierheim finde ich es immer schön, dass man einem Tier noch eine 2. Chance schenken kann auf ein schönes Leben mit Artgenossen.
Aber zumindest in meiner Umgebung sehe ich sehr selten Bourkesittiche oder Grassitticharten in Tierheimen. Neben Wellis scheinen nur Nymphies, Agaporniden und manchmal Rosellas/Pennants oft im Tierheim zu sitzen. Alles andere eher sehr selten vereinzelt!
Und da ich keinen Führerschein habe kann ich nicht weit fahren und muss oft schauen ob es gut mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar ist, das kann was Züchter angeht schon ein Problem sein.

Sittichmac: Ich stimme dir voll zu was die Zuchtgenehmigung angeht, ich bin enttäuscht, dass diese aufgehoben wurde und damit die Vögel auch nicht mehr beringt werden müssen. Ich glaube dass die Chance einen Vogel der wegfliegt, wiederzubekommen noch weiter sinkt, denn wie will man ohne Ringnummer beweisen, dass der Welli einem gehörte? Naja es war ein grüner mit gelben Kopf... so sehen aber viele aus... Also das ist ein großes Manko. Mag sein, dass die Psittacose fast ausgerottet ist, aber wenn doch mal wieder eine Seuche ausbricht, sollten die leute informiert sein und einen Quarantäneraum haben. Nun züchtet jeder vermutlich wild drauflos, ich hab dann sofort Bilder von nicht futterfesten Wellis im Kopf oder solche mit Spreizbeinchen etc.

Was die Vergesellschaftung mehrerer Arten angeht, bin ich anderer Meinung. Egal ob es um Zootiere oder Haustiere geht, ich sehe da durchaus Vorteile, sofern die Arten eben nicht aggressiv zueinander sind. Ich habe mehere Leute in Foren gekannt, die etwa Wellis und Kanarienvögel oder Wellis und Nymphensittiche problemlos jahrelang zusammenhielten. Auch von Wellis und Bourkes habe ich schon oft gehört, dass es gut klappen soll. Ich glaube nur weil manche Leute in Einzelfällen da schlechte Erfahrungen gemacht haben, darf man das nicht generell verteufeln. Ich kannte eine Userin in einem Welliforum die hatte mit 2 Wellis angefangen und später kamen 2 Kanaries dazu und dann wurden es immer mehr Vögel, ich glaube nachher waren es 14 Wellis mit ganztägigem Freiflug in der Wohnung und 2 oder 4 Kanaries die sogar züchteten. Beide Arten hatten einen eigenen Käfig und Futter, besuchten sich aber auch mal gegenseitig. Es lief jahrelang harmonisch ohne jegliche Aggressionen, aber vor einigen Jahren habe ich den Kontakt zu dem Forum verloren und weiss daher nicht, wie es weitergegangen ist in diesem Fall.
Eine Freundin von mir hatte als Teenager vom Vater einen Nymphensittich vom Züchter geschenkt bekommen, mitlerweile ist er schon 9 oder 10 Jahre bei ihr. Sie hat von Anfang an versucht ihn zu vergesellschaften, aber er ließ andere Nymphensittiche nie an den Fressnapf, so dass sie schnell stark abmagerten und sie die anderen wieder abgeben musste. dann nach Jahren klappte es mit einem Weibchen. Das ging einige Monate oder ein Jahr lang gut, dann fing er plötzlich auch bei dem Weibchen wieder an sie nicht fressen zu lassen - und sie musste das Tier wieder abgeben. Mit anderen Vögeln wie Wellensittichen, Diamanttäubchen und Reisfinken dagegen versteht der Nymphensittich sich super, egal ob in der großen Voliere oder einer kleinen Hubshraubervoliere mit täglichem Freiflug - sie dürfen fressen, sogar direkt neben ihm ohne Aggressionen!
Diese Beispiele zeigen denke ich, dass alle Vögel Individuen sind. Man kann denke ich nicht pauschal sagen: Wellis und Nymphies verstehen sich immer/nie. Oder Kanarienvögel darf man niemals mit Wellis zusammentun. Denn es funktioniert oft prima. Von Negativbeispielen habe ich eigentlich immer nur gehört, wenn der Halter züchten wollte, also Nistkästen aufhing. Da gab es dann sowohl zwischen Arten als auch innerhalb einer Art Mord und Todschlag/blutige Wunden/kämpfe etc.
Ich hatte auch so einen Fall wo 2,1 Wellis prima zusammen lebten in Harmonie. (Und das wo es immer heisst, 3 wäre eine schlechte Zahl, man sollte immer Paare halten).Dann starben davon 1,1. Zu verbliebenem 1,0 kamen 1,2 Wellis. Es waren nun also 2 Paare und der Ärger fing an. Es fand sich ein festes Paar wo ein Männchen zwischen wollte. Die beiden Hähne lieferten sich regelrechte Hahnenkämpfe und bald musste ich zumindest zeitweise 1,1 von den anderen 1,1 trennen! von wegen also Wellis sind friedfertig zueinander und unkompliziert zu vergesellschaften...
Mittlerweile habe ich zeitweise 6 Wellis gehabt und dann oft monatelang auch nur 5 mit 3,2 und zur Zeit sind es 2,3... Alles läuft sehr harmonisch ab,es gibt so gut wie keine Kämpfe, gerade die 3 Weibchen sind untereinander komplett friedfertig, wo es doch immer heisst, Weibchen wären streitlustiger als Männchen. Bei den Männchen gibt es tägliche Rangeleien um eins der Weibchen aber die sind längst nicht so schlimm wie die damaligen Hahnenkämpfe.

ich halte daher generelle Aussagen über Verträglichkeiten oder Wesenszüge von Vögeln für reine Cliches und denke, Arten können auch voneinander profitieren (Abwechslung, Interaktion etc.). Im Wellensittich papageien magazin liest man ja auch oft Beiträge von Gaby Schulemann-Mayer, sie hält Wellis mit Katarinasittichen, da scheints auch keine Probleme zu geben.
 
Hallo!

Auch ich musste feststellen, dass viele Wellensittiche frühzeitig an Tumoren sterben (kein schöner Abschied) und habe mich gefragt, wieso das so ist? Die Farbenschläge gibt es ja schon länger und durch die Verbreitung der Wellensittiche sollte sich das mit der Inzucht eigentlich geben (nach der Festigung eines Farbschlags). Weiss jemand darauf eine Antwort?
Das gleiche ist ja auch mit den Ratten passiert, auch dort habe ich mich immer gefragt, warum man nicht "neu anfängt" mit Tieren, die nicht von Laborratten abstammen. Bei Wellensittichen ist die Sache durch das australische Ausfuhrverbot ja nicht so einfach.

In Sachen Vergesellschaftung mit anderen Arten kann ich Alfriedo nur 100% Recht geben. Die Art von Wellensittichen macht ruhigere Arten wahnsinnig und bei aggressiveren Arten bzw. in Brutstimmung ziehen die arglosen Wellis immer den Kürzeren.
Ich habe eine Zimmervoliere von 3x2x1m, mit je einem Paar Wellen- und Nymphensittiche. Ich würde mich nie wieder entschliessen beide Arten gemeinsam zu halten (wenn die Voliere nicht wirklich sehr gross ist), denn es ist teilweise fast nicht anzusehen, wie sehr die quirligen Wellis den Nymphen auf den Zeiger gehen. Grassittiche sind wohl noch ruhiger als Nymphensittiche bzw. Bourkes sogar dämmerungsaktiv, ich würde sie niemals mit Wellis vergesellschaften.

LG
Jan
 
hi,
woran das mit den tumoren u.s.w. liegt kann ich auch nicht genau sagen aber ich nehme mal stark an es liegt an der domestizierung dieser arten. bei rassegeflügel kommt das auch oft vor wobei die eigentlichen urrassen oder kreuzungen viel robuster sind.

um mal kurz abzuschweifen vom thema.
zum vergesellschaften:
wellis und kanarien sehen zwar gut in einer voliere aus aber sie haben unterschiedliche nahrungsbedürfnissen was sich in einer gesellschaftvoliere nicht realisieren lässt.
wellis und bourkes wird auch immer gern gehalten nur machen die wellis die bourkes verrückt. da die wellis in so einer mischung die dominanten vögel werden. >wellis sollte man nicht unterschätzen - ich kannte mal einen "züchter" der hat wellis und pennanten zusammen gehalten. wer jetzt der meinung ist - die armen wellis - ha, falsch gedacht! die wellis sind zur brutzeit in den kasten der pennant eingefallen und haben die pennanthenne mit 3 jungen getötet. ich hätte es auch nicht glauben wollen, hätte ich die misere nicht live gesehen. wellis sind zwar schone liebe vögel aber in der gruppe können sie eklig werden.<
wellis und nymphen werden auch gern zusammen gehalten (ich muss gestehen ich habe es damals auch mal versucht) und auch da sind die wellis wieder die dominanten. besonders wärend der brut hat sich die nymphenhenne schnell von den wellis vom brüten ablenken lassen.

ich höre jetzt schon wieder die empörten kommentare - wie ich halte sie schon seit jahren zusammen und ....
es kann gut gehen und irgendwann arangieren sich die vögel miteinander. aber muss das in einer verantwortungsvollen vogelhaltung sein?

ps: ich muss aber zugeben ich habe nicht generell was gegen vergesellschaftung. wenn die volieren groß genug sind und ich spreche hier von 2stelligen qm flächen und die besatzdiche gering und gut überlegt ist habe ich keine probleme damit.
 
Hallo,

ein nicht ganz unwichtiger Aspekt scheint mir noch nicht genannt worden sein.
Positiv ist, dass Wissen über die Ernährung der Vögel hat in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen.
An der Umsetzung dessen sollte allerdings noch gearbeitet werden. Wenn man hier so liest, was dem Vogel (z.B. Wellensittich) vom geneigten Halter vorgesetzt wird, sind auftretende gesundheitliche Probleme nicht gerade verwunderlich. Das ist alles gut gemeint und auch ich bin nicht frei davon...
Man sollte sich verdeutlichen, was dem Vogel in freier Wildbahn zur Verfügung steht und dieses dem Wohnungsvogel gegenüberstellen. Dabei sollte man nicht den deutlich geringeren Energiebedarf außer Acht lassen, denn bei uns wird das Futter täglich frisch serviert...


...ich bin kein fan von vergesellschaftung verschiedener arten in volieren und die leute die diese zusammen halten und das noch weiter empfehlen fallen für mich wieder unter das thema > fehlendes fachwissen < .

Das kann ich so unterschreiben. Grundsätzlich gilt doch vor allem, Krummschnäbel nicht mit Spitzschnäbeln zu vergesellschaften. Von den unterschiedlichen Futteransprüchen ganz zu schweigen. Die Beschriftung der Näpfe war, meines Wissens nach, bisher noch nicht zielführend.

...Diese Beispiele zeigen denke ich, dass alle Vögel Individuen sind.

Das individuelle Verhalten des jeweiligen Vogels hat immer rationale Gründe. Sei es z.B. bei Einzelhaltung, falscher Prägung durch Handaufzucht oder falsche Vergesellschaftung. Beispiele dazu bietet uns täglich das Forum. Vögel handeln grundsätzlich instinktiv und ihrer jeweiligen Art entsprechend.

...ich halte daher generelle Aussagen über Verträglichkeiten oder Wesenszüge von Vögeln für reine Cliches und denke, Arten können auch voneinander profitieren (Abwechslung, Interaktion etc.).

Nun, es geht ja unter anderem auch um so profane Dinge wie unterschiedliche Futteransprüche, unterschiedliches Verhalten und damit Mißdeutung desselben durch die andere, vergesellschaftete Art.

Interaktion sollte, meiner Meinung nach, innerartlich erfolgen. Nur so wird man der jeweilgen Art gerecht.

Die Abwechslung ist dann wohl eher was für das geneigte menschliche Auge :zwinker:.
 
Danke für eure ausführlichen Antworten!
Also ich verstehe schon, dass man Arten nicht zusammenhalten sollte, wenn eine Art dann gestresst ist oder sonst darunter leidet, aber man kann auch nicht generell Haltern den Vorwurf machen sie würdne bei Gemeinschaftshaltung automatisch eine Art falsch ernähren. Die Halter von denen ich das mit Wellis/Kanaries kannte, vor allem die die nachher auf 14 Wellis und mehrere Kanarien aufgestockt hatte, hat die Vögel täglich frei in einer Wohnküche fliegen lassen aber beide arten hatten nachts zum schlafen einen eigenen Käfig und auch das eigene artspezifische Futter. Sie sind nicht krank geworden, es gab keine Angriffe etc., die Kanarienhenne sammelte sogar die Wellifedern die auf dem Boden lagen ein um damit ihr Nest auszupolstern.
Meine Freundin die den Nymphensittich hält mit Wellis (und damals in einer großen Gartenvoliere mit geretteten Brieftauben, Diamanttäubchen, Reisfinken, Wellis dabei), hat den Nymphensittich ja direkt vom Züchter geschenkt bekommen, soweit ich weiss, ohne Handaufzucht, das heisst der Nymphensittich war nicht fehlgeprägt, hat aber von Anfang an andere Nymphies nicht fressen lassen. Dann ging es ja fast ein Jahr lang mit einer Henne gut, bis er auch da wieder anfing sie nicht fressen zu lassen. Mit Wellis dagegen ging es super, er toliert sie und lässt sie fressen und die Wellis lassen ihn auch in Ruhe. Kein Streit. Sie fressen auch friedlich nebeneinander aus Näpfen. Meine Freundin hat lange Jahre in Tierheimen, Zoos etc. gearbeitet, auch für eine Tierauffangstation und schon viele Tiere gerettet, auch Wildvögel wie Dohlen schon aufgezogen und wieder ausgewildert. Sie hat wirklich viel Ahnung von Tierhaltung und Ernährung und ich bin sicher, dass sie alles richtig macht, also den Tieren sowohl Nymphen- als auch Wellensittichfutter anbietet (das kann man ja auch mischen und die Wellis lassen dann halt die großen Körner übrig, hab ich bei meinem Wellifutter von Versele Larga sind auch so große weiße Körner mit drin, die fressen meine Wellis nicht, sind sicher eher was für Nymphieschnäbel.). Sie hat außerdem große englische Wellies von Züchtern gerettet ("Ausschussware" die sonst teils getötet worden wären, teilweise nicht nur leicht kupiert sondern fast schon verstümmelt, manche flugunfähig andere haben sich davon wieder "erholt" und diese Wellis sind sehr ruhig und nicht so laut und hektisch, wie hier oft beschrieben wird.
Und mit dem eigenen Beispiel von meinen Wellis wollte ich auch deutlich machen, dass Wellis Individuen sind, weil das Klischee eben sagt, die Weibchen würden sich eher bekämpfen als Männchen, man sollte keine ungrade Zahl halten oder keinen Hennenüberschuss haben. Aber es gibt eben auch Schwärme wo eher die Hähne die Unruhestifter sind, eine ungrade Zahl von 3 oder 5 Tieren super funktioniert und die Hennen die ruhigen friedlichen sind, die nicht zanken, aber die Hähne manchmal aufeinander los gehen. Vor über 10 Jahren hatte ich auch mal einen einzelnen Wellensittich (durfte damals von zuhause aus nicht mehr haben) mit einem Kanarienvogel vergesellschaftet, den ich geschenkt bekommen hatte von einem Praktikumsplatz. Die hatten ihn auch aus 2. Hand bekommen und er saß da alleine im Käfig weil es dort Volieren für große Papageien gab aber keine anderen Kanarienvögel. Bei mir durfte er frei fliegen. Der Kanarie und der Welli haben sich gut verstanden, es gab kein Gehacke, friedlich zusammengesessen, jeder hatte eigenen Käfig und Futter. Beides waren Weibchen.

Ich will damit eben aufzeigen, dass es nicht immer so sein muss, dass sich verschiedene Arten nicht verstehen. Ich kann glauben und nachvollziehen, dass die meisten Wellensittiche sehr laut und quirlig sind, deswegen stehen meine Degus auch in einem anderen Zimmer, deren empfindlichen Ohren möchte ich das laute Gezwitscher nicht antun, aber eben nicht alle Wellensittiche sind laut oder unruhig, es gibt auch sehr leise, ruhige Vertreter (siehe meine Freundin mit dem Nymphensittich, da schreit der Nymphensittich viel lauter als der Welli) und viele Halter in Foren und dem Wellensittichpapageienmagazin berichten von harmonischem Zusammenleben besonders oft bei Wellis und Nymphensittichen. Es gibt sogar Berichte und Fotos von Schwärmen in Australien, die sich dort freiwillig mischen und gemeinsam fressen. Darum verstehe ich hier die allgemeine Abneigung gegen solche Vergesellschaftungen nicht.

viele Zoos berichten auch von positivem Ergebis nur Vergesellschaftung. (Afrikasavannen wo Zebras mit Antilopen und Giraffen etc. vergesellschaftet werden oder Delfine und Seelöwen wie in Münster und Nürnberg.) Es wird dort über ein erweiterters Verhaltensrepertoire, dem Interagieren zwischen den Arten und dem Spielen von Delfinen mit Seelöwen (auch das kann man in Teilen der Welt im Meer miterleben!) berichtet. Wären diese Vergesellschaftungen kontraproduktiv, etwa für die Fortpflanzung/Jungenaufzucht oder verbunden mit tödlichen Attacken oder Dauerstress, würde man diese Vergesellschaftungen wieder beenden. Erst letztens habe ich von so einem Fall gelesen, da war ein Zoo der Zebras mit Flusspferden hielt - was ich eh für etwas sehr unvernünftig halte, Flusspferde die ja oft aggressiv sind, mit anderen Arten zu halten - und nachdem es einige Monate gut ging, biss das Flusspferd den Zebrahengst tot (der immer einmal am Tag seinen Kopf ins offene Flusspferdmaul hielt). Danach wurde die Vergesellschaftung der 2 Arten natürlich beendet. Aber wo es erprobt ist und jahrelang oder jahrzehntelang gut geht (Beispiel Nashörner und Zebras in Duisburg, oder eben Wellensittiche mit Nymphensittichen), warum soll man es da nicht weiterhin praktizieren? Man sagt ja auch "2 wie Hund und Katze" und doch gibt es denke ich genug Halter weltweit die jetzt Fotos und Videos beisteuern könnten von ihren friedlich miteinander spielenden und kuschelnden Hunden und Katzen.
Also darum kann man es meiner Ansicht nach nicht pauschal sagen.

Alles in Allem klingt es hier trotzdem danach als wären viele gleichgroße Arten nicht wirklich zur Vergesellschaftung mit Wellis geeignet, von Nymphen und Bourkes vielleicht mal ausgenommen, denn ich glaube nicht, dass soviele Halter es tun würden, wenn es den Tieren dabei dermaßen schlecht gehen würde. Vielleicht kommt es ja auch sehr darauf an, wie man hält? Nur in einer Voliere ohne Freiflug? (Lese hier von 3x2x1 meter, da finde ich können sich die Tiere ja auch nicht wirklich aus dem Weg gehen) Züchtet man und hat Nistkästen gehängt und darum gibt es natürlich Streit, Bisse, Mord und Totschlag? Ich will aber nicht züchten, habe keine Nistkästen und meine Vögel haben im Zimmer täglich Freiflug. Das Zimmer hat ca. 4,85 Meter x 3,40 Meter und ist mind. 3 Meter hoch (Altbau mit hohen Decken) so dass sich freifliegende Vögel prima aus dem Weg gehen können und auch Sitzplätze sehr weit weg voneinander haben.

Würde gerne noch mehr Erfahrungsberichte hier lesen, auch eben gerne von geglückten Vergesellschaftungen!

Nochmal als Frage zu den Todesursachen: Ich habe jetzt gehört von Herzfehlern durch Inzucht und "Lebenserwartung ähnlich wie bei Wellis, sonst sehr robust". Was ist damit gemeint? Lebenserwartung wie bei Wellis natürlicher Weise (10 bis 15 Jahre oder mehr) oder wie durch die Inzucht mittlerweile? (3-6 Jahre und dann tot dank Tumore). Wie sieht es bei euren Bourkesittichen, Grassittichen, etc. aus? Sterben sie auch häufig an Tumoren und Krebs? Was für Todesursachen sind häufig?
 
Thema: Grassittiche vs Wellensittiche Gesundheit Langlebigkeitl

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