Vogel des Jahres 2015

Diskutiere Vogel des Jahres 2015 im Forum Beobachtungen im Bereich Wildvögel - Vogel des Jahres 2015 ist der Habicht. Eine gute Wahl wie ich finde! Habicht ist Vogel des Jahres 2015 - WDR 2 LG Silke :0-
Ja, gute Wahl. Ich hoffe er zeigt sich nächstes Jahr auch ein wenig öfters. Bisher habe ich in meinem Leben mehr Steinadler als Habichte gesehen....
 
Stellt sich die Frage, welche positiven Aktionen durch die Wahl nun unternommen werden? Ist es nur eine Wahl, der Wahl wegen?

Vg
Pere ;)
 
Genau diese Frage ob es nur eine Wahl wegen der Wahl ist habe ich mir schon öfter gestellt wenn wieder mal eine Art ausgewählt wurde.Man kann nur hoffen dass nicht nur die Medien sondern auch der Habicht was davon hat.Wenn jemand sich damit auskennt für was solche Wahlen sind wäre ich über eine Mitteilung dankbar.Gruss Florian
 
Nunja, beispielsweise beim Baum des Jahres ist damit eine gewisse Förderung der Art, beispielsweise in Form von Pflanzaktionen, verbunden. Ebenso bei den Fischen mittels Besatz. Aber wie will ich den Habicht fördern?

VG
Pere ;)
 
Meistens geht es ja darum auf den Lebensraum der Art aufmerksam zu machen und diesen (und somit auch den Vogel) zu schützen. Beim Grünspecht waren es Parks und Streuobstwiesen, bei der Bekassine Sümpfe und Moore. Durch die Wahl des Habichts soll aber wohl eher auf dessen Schicksal aufmerksam gemacht werden. (Abschuss, Vergiftung, ...)
Meiner Meinung nach gibt es aber auch vollkommen sinnfreie Wahlen. Beispielsweise Wasserpflanze, regionale Streuobstsorte, Flechte und Arzneipflanze des Jahres.

VG
Jonas
 
Klar, Jonas. Beim Habicht wird es allerdings schwierig. Weder ist er selbst noch sein Lebensraum bedroht. Das einzige, was letzten Endes zur Wahl herangezogen wurde ist der Umstand, dass er nachwievor illegal verfolgt wird. Was hierfür allerdings die Wahl zum Vogel des Jahres beitragen soll, ist mir schleierhaft.

Besonders amüsant ist folgender Passus:
"NABU und LBV sprechen sich dafür aus, neben der Benutzung auch den bislang erlaubten Verkauf von Habichtfangkörben zu verbieten. In der Umgebung von Greifvogelnestern müssten Horstschutzzonen eingerichtet werden, in denen Forstwirtschaft und Jagd vor allem während der Brutzeit zwischen März und Juni ruhen sollten, so wie dies in einigen Bundesländern bereits gesetzlich vorgesehen ist. Das Aushorsten von jungen Habichten in freier Natur für die Falknerei sollte nicht mehr zugelassen werden."

Das bestärkt mein Bild vom NABU als populistischen Laienverein. Die gemachten Forderungen sind bei näherer Betrachtung gelinde gesagt Unsinn. Hier wird der Bürger vergackeiert. Ein Habichtsfangkorb lässt sich auch selber bauen. Und wer die kriminelle Energie hat, Straftaten zu begehen, der wird sich von einem Verkaufsverbot wohl kaum von seinem Vorhaben abbringen lassen, zumal man sich eine solche Einrichtung sicherlich sehr leicht illegal beschaffen kann. Wenn überhaupt, wäre ein Besitzverbot das Mittel der Wahl.

Der Habicht brütet überwiegend in Althölzern. Wer hier im Zeitraum zwischen März und Juni Holz einschlägt, macht etwas verkehrt oder versucht eine drohende Borkenkäferkalamität einzudämmen. Wer im besagten Zeitraum in einem Habichts-Brutbestand jagt, hat sicherlich nicht das Erlegen von Schalenwild im Sinn, und wenn doch, dürfte er kaum erfolgreich sein. Im Übrigen ist ein Habichtshorst alles andere als einfach zu finden, zumindest nicht für den durchschnittlichen NABU-aner.

Und wer ein Aushorstungsverbot zwecks Falknerei fordert, der ist geblendet von der gebetsmühlenartig wiederholten Aussage der Naturschutzverbände, die Falknerei bedrohe Greifvögel. Wenn von den mindestens 30.000 Junghabichten, die deutschlandweit jedes Jahr schlüpfen (und wovon etwa 20.000 den ersten Winter nicht überleben) 100 ausgehorstet werden, dann ist das schon viel. Im übrigen wird damit lediglich die Zucht nicht-heimischer Habichte und damit ein Stück weit eine gewisse Faunenverfälschung gefördert.

VG
Pere ;)
 
Schön habt ihr solche Habichts Dichten. Hier ist es einiges magerer. Aushorstungen zur Falknerei = 0. Einlieferungen bei mir als Präparator und in der Pflegestation je nach Jahr: 0 bis 2 !!!
Bestandesschätzungen sind gerade beim Habicht immer sehr gewagt. Wenn ich hier jeweils die Angaben von angeblichen Bruten mit den konkreten Daten von nachgewiesenen Bruten vergleiche, liegt dies bei : 1500 angenommenen Bruten zu 14 sicher bestätigten!!!!!) Dies in der gesamten Schweiz!!!
Da sichere Angaben machen zu wollen ist sehr heikel.
Wie heikel es ist Bruten nachzuweisen weiss ich selber. Die Dunkelziffer ist unbekannt, alles extrem wage.
Wenn hier während der Brutzeit ein Habicht gesichtet wird, hesist es immer gleich: wahrscheinliche Brut. Fliegt der während dieser Zeit durch mehrere Kilometerquadrate, sind es gleich x Brutvögel.
Ich habe damals einen der ersten sicheren Brutnachweise im Kanton Zürich erbracht. Möglicherweise wars sogar der Erste nach dem ganzen Niedergang in den 70ern. Da wollte mir als junger Schnösel noch keiner glauben.( Hab die Mauserfedern des Paares heute noch).
Bin denen seither viele Jahre nachgegangen, hab manchen eingeliefert bekommen, aber solche Verhältnisse wie bei euch geschildert, kenne ich echt nicht.
Hier ist er wirklich ziemlich rar.
 
Ich denke, die Schätzungen für Deutschland mit irgendwelchen 10-15.000 Paaren dürften realistisch sein. Der Großteil der potentiellen Reviere dürfte wohl besetzt sein.

Warum die Dichten in der Schweiz deutlich geringer sein sollen, erschließt sich auf den ersten Blick nicht. Gleichwohl könnte es natürlich Gründe geben. Im Bereich der baden-württembergischen Mittelgebirge (Schwäbische Alb und Schwarzwald) werden die Dichten geringer eingeschätzt als beispielsweise in den Keupergebieten. Das könnte auch eine Ursache für große Teile der Schweiz sein.

VG
Pere ;)
 
Ich wollte den NABU-Bericht sofort nachdem ich ihn gelesen habe ebenfalls kommentieren.

Dann habe ich aber Peres Kommentar gelesen, in dem er schon alles perfekt und genau treffend darstellt. Hier werden schlicht und ergreifend falsche Tatsachen gebetsmühlenartig einfach immer wieder und wieder in den Raum gestellt.

Es ist schon erstaunlich wie schwer sich alte Feindbilder wohl aus den Köpfen drängen lassen. Ich fühle mich als Jäger und Falkner schon heftig an den Pranger gestellt. Darüber hinaus kann ich mir vorstellen, dass es Taubenzüchtern und Geflügelhaltern ziemlich ähnlich geht.

Viele Grüße
 
Es ist schon erstaunlich wie schwer sich alte Feindbilder wohl aus den Köpfen drängen lassen. Ich fühle mich als Jäger und Falkner schon heftig an den Pranger gestellt. Darüber hinaus kann ich mir vorstellen, dass es Taubenzüchtern und Geflügelhaltern ziemlich ähnlich geht.
Nun, ich habe keine Zweifel daran, dass Greifvögel nachwievor illegal verfolgt werden - allen voran der Habicht (zumindest nominal, denn von anderen Greifvögeln unterscheiden können ihn sicherlich die wenigsten, die ihm nachstellen). Das muss selbstverständlich bekämpft und bekannt gewordene Fälle im Rahmen der Möglichkeiten härtest möglich geahndet werden. Hier sind auch Jäger dabei, keine Frage. Auch in der Falknerei wird mehr Schmuh getrieben als man glauben will, wenngleich in anderer Form, welche nicht zum Nachteil des Habichts sein dürfte.

Was aber mit der Wahl zum Vogel des Jahres, genauer gesagt mit den damit verbundenen Artikeln seitens einschlägiger Naturschutzverbände, betrieben wird, ist in erster Linie Stimmungsmache à la "pars pro toto" und Eigenprofilierung als "die Guten".

Ich finde es durchaus gut, dass hier sensibilisiert wird, aber die Art und Weise und die einseitigen Pauschalierungen - zumindest kommen sie so beim unwissenden Bürger an - sind schon mehr als grenzwertig. Weder ist jeder Jäger ein Greifvogelhasser, noch ist jedes NABU-Mitglied uneingeschränkter Greifvogelfreund.

VG
Pere ;)
 
Nunja, beispielsweise beim Baum des Jahres ist damit eine gewisse Förderung der Art, beispielsweise in Form von Pflanzaktionen, verbunden. Ebenso bei den Fischen mittels Besatz. Aber wie will ich den Habicht fördern?

VG
Pere ;)

Hallo,
da hätte ich durchaus eine Idee. Die Jäger könnten mal in den eigenen Reihen aufräumen und die illegale Jagd beenden. Das würde dann auch noch dem Uhu nützen, der sich gerne die vorjährigen Habichthorste zu eigen macht.
lg Sanne
 
da hätte ich durchaus eine Idee. Die Jäger könnten mal in den eigenen Reihen aufräumen und die illegale Jagd beenden.
[Ironie] Jo, das ist doch mal eine gute und praktikable Idee! Die Menschen könnten sowieso mal in den eigenen Reihen aufräumen und alles illegale Tun beenden. :+klugsche
 
Ich denke auch, diese Wahl hat den Habicht getroffen (und das ist auch gut so), weil sein Image unter den Greifvögeln wohl das schlechteste ist und der NABU damit mal aufräumen möchte. Mit der "Vogel des Jahres"-Wahl gehen immer Aktionen und Maßnahmen einher, hier wird das wohl viel Aufklärungsarbeit sein. Oder ich hoffe es zumindest :)

Ein bisschen OT, aber: Ich hoffe ja echt, dass sich Jagd, Falknerei und Naturschutz mal auf ganzer Linie zusammenfinden könnten. Die Ziele sind doch die gleichen, auch, wenns keiner glauben mag... :heul:
 
Im Grunde genommen ist das schon recht so. Wenn aber unter "Aufklärung" das pauschale Anschwärzen bestimmter Gruppen in der Bevölkerung verstanden wird, dann habe ich da so meine Probleme damit.

"Aufräumen in den eigenen Reihen" wird schwierig. Mir ist noch keiner untergekommen, der nachweislich illegal einem Habicht eine Feder gekrümmt hätte. Der hätte seinen Jagdschein los, da kannste Dich drauf verlassen. Man hört und liest halt immer mal wieder entsprechende Sprüche, aber das reicht halt alles nicht.

Ganz unabhängig davon ist es erstaunlich, dass ausgerechnet der NABU, der ja selbst im Glashaus sitzt, mit solch dicken Steinen wirft ...

Nee, harpyia, die Ziele von Naturschutz, Jagd und Falknerei sind so verschieden, wie sie verschiedener nicht sein könnten, zumindest faktisch. Deshalb wird da auch nichts draus mit der Zusammenarbeit.

VG
Pere ;)
 
Nun, ganz verkehrt scheint die Aktion des NABU nicht zu sein - zumindest hier hat sie ja schon mal zu einer kritischen Diskussion geführt.

"Aufräumen in den eigenen Reihen" wird schwierig. Mir ist noch keiner untergekommen, der nachweislich illegal einem Habicht eine Feder gekrümmt hätte.

Nun, das geht mir anders. Sowohl von Seiten der Jägerschaft als auch von Geflügelhaltern sind mir durchaus einige Aktionen bekannt.
Soll mir also keiner erzählen, dass die Einlassungen des NABU aus der Luft gegriffen sind.

Auch die Reaktionen der üblichen Verdächtigungen (Jäger, Geflügelhalter, Taubenhalter) sind vorhersehbar, wie immer war es keiner, und wenn, dann immer die anderen, und stichfest bewiesen werden kann sowieso nichts (so einen Fangkorb kann ja auch jemand ganz zufällig in der Landschaft verloren haben).

Allein die Tatsache, dass Fangkörbe im Handel sind zeigt, dass offenbar ein Markt dafür besteht. Ein Verkaufsverbot würde den Einsatz von Fangkörben zumindest erschweren und die Hemmschwelle ein wenig höher setzen.

Meine Hoffnung für den Habicht (und andere Greife) liegt im Ticken der biologischen Uhr, denn ich habe (ganz subjektiv) den Eindruck, dass diese von regelrechtem Hass geprägte Art der Verfolgung eher in den Köpfen von Vertretern der älteren Generation festsitzt.

Beste Grüsse,
tox
 
Nun, das geht mir anders. Sowohl von Seiten der Jägerschaft als auch von Geflügelhaltern sind mir durchaus einige Aktionen bekannt.
Es waren immer einzelne Personen, die gegen die Gesetze verstoßen haben! Diese Pauschalierungen von dir sind unzulässig.

Auch die Reaktionen der üblichen Verdächtigungen (Jäger, Geflügelhalter, Taubenhalter) sind vorhersehbar, wie immer war es keiner, und wenn, dann immer die anderen, und stichfest bewiesen werden kann sowieso nichts.
Wie gut, dass wir in einem Rechtsstaat leben, in dem Straftaten nachzuweisen sind und niemand aufgrund von Verdächtigungen verurteilt werden kann.

Meine Hoffnung für den Habicht (und andere Greife) liegt im Ticken der biologischen Uhr, denn ich habe (ganz subjektiv) den Eindruck, dass diese von regelrechtem Hass geprägte Art der Verfolgung eher in den Köpfen von Vertretern der älteren Generation festsitzt.
Anscheinend gehörst du der jüngeren Generation an und ich hoffe nur, dass sich der Hang zur Pauschalierung und Verdächtigung ganzer Bevölkerungsgruppen dort nicht festsetzt.
 
Thema: Vogel des Jahres 2015

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