Der sehr sehr sehr sehr sehr usw. scheue Kikki

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bluedanube80

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Liebes Forum,

Neben meiner Laura, meiner süssen smarten lieben tollen grauen Henne, bin ich noch stolzer Besitzer des lieben kleinen aber sehr scheuen Kikki. Nämlich EXTREM scheu.

Ich besitze ihn seit 8 Jahren. und er ist kein bisschen handzahm. Er nimmt Futter an, wenn er es schon gut erkennt. Das war schon harte Arbeit.

Ich habe Kikki von einem Züchter hier aus Österreich und ich hatte schon beim Kauf den Verdacht dass er die Vögel eher anfasst wie ein Angler im Nordatlantik einen frisch gefangenen Thunfisch. Also nicht zimperlich.

Ich kann mit auf-die-stange-gehen und ruhig zureden einen gewissen stabilen zustand erreichen. Dann sitzt er da und pfeift. Aber aus dem Käfig ist der freiwillig nicht rauszukriegen. Überhaupt geht der nie aus dem Käfig. Keinen mm. Und Hand, Hände, Finger = kreisch.

Wenn er heraussen ist mal gehts eigentlich. Da kreischt er dann nicht mehr, Schultersitzen mag er auch. Ich versuch ihm sanft und mit langsamen Bewegungen über den Rücken zu streichen....mühsam, und kreisch.

Bin ein bisschen ratlos. Mit Belohnungen locken geht schleppend, er hat einfach zu viel angst als dass er an Belohnung denkt. Er will nur seine Ruhe.

Besonders merkwürdig: Laura braucht schmusen und kraulen in rauhen Mengen. Da wird gegurrt und gegluckst und bussis gegeben ans Ohr, Nase Wange Hals Hand ist sowieso best friend. Das kriegt Kikki alles live und nahe mit. Aber der: rette sich wer kann.

Ich bin offen für alles. Aber den katholisch zu kriegen...puh. Bin davor es aufzugeben und tja ihn einfach im Käfig sitzen zu lassen. Da spielt er süss den ganzen Tag an seinen Spielzeugen. In Spielen und Rätsel ist er sowieso die Nummer 1. Das liebt er und durchschaut er 10 mal besser als Laura.

Gibts Autismus bei Papageien?:D

Danke für jede Hilfe! :-)
 
hallo bluedanube80

willkommen bei den Vogelforen :zustimm:

Ich versuch ihm sanft und mit langsamen Bewegungen über den Rücken zu streichen....mühsam, und kreisch.
das würde ich an deiner Stelle besser sein lassen, warum eigentlich, er ist doch keine Katze.
Schultersitzen mag er auch
das ist doch schon ein toller Erfolg :zwinker:

Überhaupt geht der nie aus dem Käfig.
Hat er ausserhalb des Käfigs einen interessanten Anflugplatz oder Kletterbaum?
 
Überhaupt geht der nie aus dem Käfig.

Das hatte ich auch zweimal.

Beim ersten Mal mag es auch an der kleine Käfigtür gelegen haben.
Ich habe den auch sehr ängstlichen Wellensittich dann mit dem Clicker innerhalb von 2 Wochen von seinem Startast zur Käfigtür gelotst - das waren vielleicht 10 bis 20 cm.
Und dann brauchten wir noch mal mehrere Wochen, bis er von allein in der Käfigtür saß.
Das haben wir dann so lange geübt, dass er freiwillig in der Käfigtür saß, wenn er trainineren wollte.

Beim zweiten Mal waren es zwei Wellensittiche, die einfach immer weniger draußen machten.
Denen habe ich einen Monat lang nachmittags die Körner(schalen) rausgehängt, bis sie routinemäßig dort nachmittags fraßen und dadurch, dass sie erst mal draußen waren, auch wieder mehr Interesse am Draußen-Erkunden fanden. (Frischkost gab es zu der Zeit im Käfig, also Hungern mussten sie nicht).

Sehr gute Erfahrungen habe ich auf jeden Fall mit der fest installierten Sitzstange/ Ast vor der Käfigtür gemacht (also quer, parallel zum Türrahmen), so dass der Vogel nicht wackelig in der Tür sitzen muss. Auch mit Anflugästen außen am Käfig (die gekauften, die mit der befestigen Unterlegscheibe versehen sind).
Lieblingsspielzeug draußen, nach und nach dann bestimmtes Lieblingsspielzeug nur noch draußen hat auch geholfen, teilweise waren die Vögel morgens begeistert, raus zu stürmen und loszulegen (mit Nagen, Zupfen, Sachen Runterwerfen). Auch hier würde ich anfangs parallel Spielzeug draußen und drinnen anbieten, dann mehr draußen als drinnen und wenn er öfter raus geht nur noch draußen.
Im Notfall hatte ich mal einen Monat eine Kolbenhirse draußen, damit die Vögel auf eine neue Schaukel gingen. Sie sahen also ständig die Hirse, egal, ob der Käfig offen oder geschlossen war, und irgendwann traute sich einer. Gerechterweise blieb die Hirse dann ein paar Wochen dort, also immer ein kleines Stück Hirse oder später Obst wurde an der Schaukel befestigt, damit es sich auch für den Nachzügler lohnte.

"Vogel kommt auf Schulter" finde ich auch toll.
DAs üben wir gerade (nach mehreren Jahren "zahm sein"). Ich führe meine mit dem Targetstab von der Hand zur Schulter, Du könntest es umgekehrt machen; immer mal kleine Schritte (ein paar cm) auf der Schulter umher, mal Richtung Hand auf dem gerade ausgestreckten Arm (damit der Vogel nicht "runterklettern" muss und dabei evtl. auf dem rutschigen Arm oder Pulli den Halt verliert und das Vertrauen in das Unterfangen). Locken kann man mit Targetstock oder einer kleinen Futterbelohnung.
Auch würde ich öfter mal "lange" Sachen aus der Hand füttern - Hirse, lange Gurkenschnitze, Möhren etc. - und wenn der Vogel sich daran gewöhnt hat, nach und nach nur jeweils um wenige cm die Stücke kürzen.

Mein Twitch, der Käfighocker, war 2 Jahre völlig ängstlich, dann dauerte es ein halbes Jahr, bis er routiniert aus dem Käfig kam und dann nur noch kurze Zeit, bis er auf meine Hand kam. Die zwei Jahre davor hatte er immer mal Angstanfälle, wenn die Hand zu nahe kam und man konnte nie voraussehen, wann das der Fall sein würde (was er an einem Tag problemlos tolerierte war am folgenden Tag "Hölle").

Bilder: Sitzstange in der Käfigtür;
Twitch nach langer Zeit in der Käfigtür (der Ast oben rechts ist der Startast ;)).

PS
Meine Wellensittiche finde es durchweg total spannend, wenn etwas sowohl von innen wie auch von außen erreichbar ist. Oft sitzt dann einer außen und einer innen und die Neugier steigt, wie es anderen auf der anderen Seite so geht. Sehr gut klappt das mit langen Ästen, die nach draußen ragen aber auch mal mit Gemüsestücken (Lange Möhre zwischen das Gitter geklemmt oder so im Gemüsehalter, dass vogel ein Stück auch von außen erreichen kann).
Das Möhrengrün ist so ein Beispiel: Wird außen aufgehängt, aber immer sitzt auch ein Vogel drinnen und zupft es durchs Gitter.:D
 

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Hallo bluedanube80,

auch von mir ein herzliches Willkommen hier bei den Graupapageifans :).

Die Tipps von Stephanie mit der Ausstiegshilfe am Käfig und weiteren Anlaufstellen beim Freiflug im Raum finde ich super.

Auch ich denke, dass du Kiki unbewußt viel zu sehr bedrängst. Durch sein Kreischen zeigt er dich z.B. sehr deutlich an, dass er noch nicht angefasst werden möchte. Ich vermute auch, dass er vor dem Kreischen auch schon andere Signale per Körpersprache zeigt, mit denen er dich zum Rückzug bitten möchte.
Problem ist halt, dass du Gefahr läufst, so irgendwann von im richtig gebissen zu werden und ihn vielleicht sogar zum Beißer zu erziehen könntest, wenn du weiter so verfährst.
Er merkt halt, dass du auf seine Signale nicht reagierst und so wird ihm irgendwann als letzte Abwehrmittel nur der Biss bleiben, um dir das letztendlich klar zu machen.

Nur mal aus einer anderen Perspektive zur Verdeutlichung beschrieben:

Stell dir vor, eine eher fremde Person würde dich einfach mit den Händen angrabschen, obwohl du ihm deutlich durch zurückweichen mit dem Oberköper und ablehnender Haltung deiner Arme und Hände anzeigest, dass du das nicht möchtest. Sogar auf ein deutlich ausgesprochenes "Lass das ich möchte das nicht !" reagiert die Person nicht und tatscht dich weiter an.
Ich denke nicht, dass dir das angenehm wäre und diese Person vertrauensvoll auf dich wirken würde, oder :zwinker:.
Nichts anderes läuft im Prinzip gerade zwischen dir und Kiki ab.

Besser wäre es, wenn du dich nun zunächst mal genauer mit der Körpersprache der Papageien auseinandersetzen würdest, damit du eher erkennen kannst, wie weit du schon gehen kannst oder wann Kiki überhaupt zu näheren Kontakt bereit ist und wann nicht.
Schau dir daher bitte mal aufmerksam dieses Thema zur Körpersprache an, wodurch dir eine Einschätzung künftig sicher schon etwas leichter fallen dürfte.

Ich persönlich finde die Methode gewünschtes Verhalten positiv zu verstärken wirklich am besten, um wirkliches Vertrauen zum Tier aufzubauen und auch weiteres darauf aufzubauen.
Stephanie hat das ja auch schon eben angesprochen (Training mit Tagetstab usw).
Ich persönlich arbeite lieber mit der Stimme, anstelle eines Clickers und anstatt des Tagetestabs nehme ich lieber meinen Zeigefinger (Stimme und Finger hab ich halt immer bei mir).
Das Prinzip ist an sich aber ähnlich und für noch eher scheuere Tiere macht ein Tagetstab sicher erst mal mehr Sinn, da musst du halt abwägen, wie weit dein Tier schon ist.

Wie dieses Prinzip genauer funktioniert und im Einzelnen ausschauen kann und wie man z.B. Vertrauen aufbauen kann und sich dem Vogel vertrauensvoll Schritt für Schritt annähern kann, kannst du recht gut und verständlich z.B. hier und hier nachlesen.
Noch tiefer in die Materie zum Thema Verhalten und Training mit Verstärkung positiven Verhaltens usw. kannst du dich z.B. auch hier einlesen und hier hast du sogar die Möglichkeit, an einen kostenlosen Minikurs teilzunehmen. Der nächste Kurs dort wird voraussichtlich im Januar 2015 starten, aber anmelden kann man sich natürlich jetzt schon dort direkt in dem Thema.

Langfristig kann einem das echt weiter bringen, da man so lernt, viel genauer hinzuschauen und ein Gespür dafür entwickeln zu können, was die Tiere uns wirklich sagen möchten oder worauf evtl. auftretende Probleme wirklich begründet sind. Oft liegen die Gründe ganz wo anderes, als wie man vielleicht zunächst denken würde.

Ich selbst bin jetzt auch nicht so der Fan davon, mit den Tieren alle mögliche Tricks einzuüben, aber das Grundwissen aus der Thematik hat mir schon viel weiter geholfen und gewisse Dinge, die man z.B. auf Signal unsereins mit den Vogel einüben kann, sind ja auch z.B. sehr praktisch im täglichen Umgang mit den Vögeln.
Ich nenne da jetzt nur mal z.B. das gezielte Aufsteigen und Absetzen von der Hand auf mein Signal hin, das Hin und Hertragen oder wenn man den Vogel gezielt auf Zuruf zu sich rufen kann (per Flug oder zu Fuß).

Abschließend möchte ich aber auch noch mal betonen, das Papageien allgemein keine wirklichen Schmusetiere, auch wenn sie fälschlicherweise oft dafür gehalten werden.
Viele Tiere mögen es eigentlich gar nicht, wenn sie von uns betätschelt werden, während andere Tiere wiederum Krauleinheiten von uns sichtlich genießen.
Da muss man halt immer individuell schauen, wie jedes einzelne Tier gestrickt ist und versuchen es zu akzeptieren, wenn einer nicht so der "mit dem Menschen Schmuser" ist.
Gerade beim Eintreten der Geschlechtsreife kann sich das auch schon mal völlig ändern und ein ehemaliger Schmuser plötzlich nicht mehr so zugänglich für direkten Streichelkontakt sein.

Meine Mohrenkopfpapageienhenne mag z.B. nicht gekrault und gestreichelt werden, ansonsten ist sie aber zahm, nimmt Futter aus der Hand und lässt sich herumtragen und sitz auch gern bei einem.
Ihr Hahn lässt sich als ehemaliger Wildfang auch nicht anfassen, auf die Hand kommt er nicht, aber ich kann ihn gut bei Bedarf mit einem Stöckchen hin und hertragen.
Meine Graupapageihenne hingegen lässt sich sehr gern sowohl am Kopf kraulen, als auch über den Rücken streicheln und mein Graupageihahn wiederum mag nur das Streicheln über den Rücken, möchte aber nicht am Kopf gekrault werden.
Da ist halt jeder meiner Papageien anders und das akzeptier ich auch gern :).
Sie haben ja letztendlich in erster Linie sich untereinander zum Schmusen und ich hab meinen Mann dafür :D.
 
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