Wie laut ist ein Papagei wirklich? Probleme mit Mietwohnung und im Berufsalltag

Diskutiere Wie laut ist ein Papagei wirklich? Probleme mit Mietwohnung und im Berufsalltag im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Wie laut sind Papageie wirklich? Ich habe zwei Kongo Graupapageie und möchte allen, die sich überlegen Papageie zu kaufen, über die Lautstärke...
Hi,

tut mir leid, dass die Papageienhaltung nicht so verläuft wie du dir das vorgestellt hast. Man darf nie vergessen, dass man es bei Papageien mit Individuen zu tun hat, die über teils sehr unterschiedliche Charaktereigenschaften verfügen.

Dennoch verstehe ich deinen Aufruf hier nicht. Ich kann mich nicht an einen Fall in diesem Forum erinnern, wo die erfahrenen Halter nicht ehrlich und aufrichtig über die Nachteile der Papageienhaltung aufklären wollten. Niemand wird dir hier erzählen, dass Papageien leise sind und keine Mühe machen. Besonders wenn man an die vielen Wanderpokale denkt.

Aber das ist in den meisten Fällen genau so wenn sie vom Züchter in die durchschnittliche Papageienhaltung in Privathaushalte kommen.

Wie kommst du denn zu dieser Aussage? Kennst du so viele Fälle oder glaubst du jetzt, weil es dir so geht, muss es allen anderen Haltern auch so gehen? Bei allem Frust sollte man doch sachlich bleiben und sich nicht auch noch Fakten ausdenken.

Du schreibst, die Papageien werden dich nicht mehr stören, wenn die Voli im Vogelzimmer steht. Statt die Vögel als Störfaktor zu sehen, solltest du dir lieber Gedanken machen, wie du ihnen gerecht werden kannst und wie sich das Zusammenleben mit den Tieren harmonisch gestalten lässt. Die Situation, die die Vögel zu "Störenfrieden" werden liess, hast du als Halter geschaffen. Die Vögel trifft keine Schuld.

Es gibt sicher viele Beispiele, in denen neue Halter überrascht werden oder eine völlig andere Erwartungshaltung gegenüber den Tieren haben. Aber dann ist es am Halter, auf das Tier zuzugehen und sich mit seinen Bedürfnissen auseinanderzusetzen.

Wenn das nicht möglich oder erwünscht ist, ist eine Trennung von Tier und Halter für alle Beteiligten die bessere Variante.

Ich bin übrigens seit fast 10 Jahren Wohnungshalter eines Graupapageienpärchens. Ohne Vogelzimmer. Ich kann deine Probleme und Erfahrungen leider nicht bestätigen.

Nichtsdestotrotz: alles Gute und das notwendige Verständnis für die Bedürfnisse der Tiere, die dir anvertraut wurden.
 
Hallo Susanne,

ich habe alles, in der Voliere und auch im Vogelzimmer ist a lles vorhanden von A-Z.

Es ist einfach unser unregelmäßiger Alltag der die Vögel stört und wenn wir sie für immer in der Voliere halten müssten dann hätten sie zu 100% zu wenig Bewegung. Ich nehme mir immer vor sie rauszulassen aber dann kommt was dazwischen, der Bahnstreik, meine Arbeit, usw. Von meinem Freund bei der Auffangstation/Vogelburg weiß ich, dass der Zustand, den ich grade durchmache, bei der breiten Mehrheit der Papageihalter Alltag ist. Am Ende sitzen die Tiere nur in der Voli und werden nicht gefordert.

Ich beschreibe diesen Zustand um Aufklärung zu betreiben, keine Ahnung ob es hilft, aber ich glaube wenn ich schon nach zwei Wochen so genervt bin dann andere sicher noch schneller. Hier im Forum sind ja nur total interessierte aufgeklärte Leute, oder so Leute wie ich die stets versuchen den Profis abzuschauen und alles gut zu machen.
Die breite Masse würde sich aber nicht die Arbeit machen hier ihre Probleme reinzustellen und immer und immer wieder alles zu optimieren.

Ich arbeite neben meinem Studium in der Humanmedizin im Notfalldienst und komme daher auch immer in die Privathaushalte aller Gesellschaftsschichten. Wenn jemand einen medizinischen Notfall hat, räumt er die Wohnung vorher nicht auf, alles bleibt wie es ist. Auch vernachlässigte Tiere werden nicht versteckt. Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen was ich gesehen habe was die Vogelhaltung angeht. Zu 50 % waren die Tiere einigermaßen artgerecht gehalten. Aber der Rest:

Sehr wohlhabende Hausfrau, aus dem Spint kommt plötzlich ein lauter Ruf. Ich frage was da ist und sie zeigt mir voller Stolz einen weißen Kakadu von dem sie auch viele Fotos an der Wand hat. Der wohnt im Spint mit einem kleinen Fenster ganz oben wo der Vogel nicht rausschauen kann obwohl die Wohnung total groß ist.

Ausgewachsener Ara in einem Nagerkäfig der so klein ist das sein langes Schwanzgefieder hinten raus schaut, es steht ein Futter mit Körnern und Wassernapf vor ihm. Die Füße mit total mit Ausscheidungen vermatsch. Ein Freisitz in Sicht. Die Halter: berufstätige Eltern mit Kindern im schulalter. Der Ara sollte frei leben auf dem Freisitz aber da bleibt er ja nicht sitzen.

Ausgewachsener vollständig gerupfter Ara in kleinem Vogelkäfig in dunkler Zimmerecke ohne Spielzeug ohne Licht. Halter: Altes Ehepaar, Frau ist blind, Mann ist schwerhörig und Herzkrank, Der Ara ist von den Enkeln, es war ein Weihnachtsgeschenk und scheinbar haben es die Enkel an die Großeltern zurück gegeben die sich aber nicht mal um sich selbst kümmern können.

Graupapagei teilweise gerupft bei normaler Familie in kleinem Käfig. Papagei stört bei der Untersuchung des Vaters, da kommt der Papagei im Winter bei 5° im Regen auf die Terrasse ohne Dach weil er so laut rumschreit, ich sagte er stört nicht und die Antwort "kein Problem, der steht da immer weil er nur herumschreit"

4 Wellensittiche in einem alten kleinen Aquarium mit Frischhaltefolie darüber mit Löchern drin, keine Äste, Vögel sitzen auf dem Boden. Die Vögel gehören einem Kleinkind. Ich fragte ob das nicht zu eng ist, Antwort: "wir haben selbst doch auch nur eine 2-Zimmer-Wohnung und wir sind glücklich"

usw. auch andere Tier:

Husky mit zugebundenem Mund mit Paketband im Hinterzimmer versteckt weil er so viel jault....

Ihr könnt Euch nicht vorstellen was Menschen mit Tieren machen, das hat mich echt immer wieder runtergezogen. Daher finde ich das total kritisch dass die Mode Papageihaltung jetzt so krass losgeht und die Züchter die Dinger raushauen wie heiße Semmel und vertraglich die Rückgabe ausschließen, das schreiben sie teilweise schon im Internet aus. Die Vögel werden dann im Internet weiterverkauft.
 
Wenn du all dieses Tierleid erlebt hast, hast du doch sicherlich auch Möglichkeiten genutzt, die Behörden auf diese himmelschreiende Tierquälereien hinzuweisen.

Es ist übrigens nicht nett von deinem Kumpel in der Vogelburg, dich nicht auf die Nachteile der Papageienhaltung aufmerksam gemacht zu haben. Der hätte es ja nun grade wissen sollen.

Ein wirklich freundlich gemeinter Rat: setz dich lieber aufrichtig (!) mit den Bedürfnissen deiner Vögel auseinander und schau, ob diese wirklich zu deinen eigenen Bedürfnissen und Lebensvorstellungen passen. Sich hier endlos aufzuregen und jeden Ratschlag wegzureden, hat wenig mit Aufklärung zu tun und hilft vor allem deinen Tieren nicht.
 
............................

Normalerweise fliegen sie morgens zwei Stunden mit dem Obst herum und sind lebhaft und ausgelassen,.............

Das muss nicht sein...das man die vogel nicht glucklicher...

Jetzt wo ich sie trennen muss wegen der Henne die beim Hahn unterm Pantoffel steht weil sie vielleicht sogar Geschwister sind
bitte, das ist ein myth...


Leider haben wir selbst keinen Rhythmus.
auch an das kann man die vogel gewohnen...

Die Rufe der zwei sind mehr Protest gegen das viel zu frühe aufstehen, dann auch weil wir sie nicht aus der Voliere rauslassen, es sind laute Pfiffe, manchmal übergehend in böse Schreie weil wir nicht reagieren.

so etwas wie bose schreie oder protestpfiffe kann ich mir einfach nicht von den grauen vorstellen ...ich kann es kaum glauben...und wenn jemand sagt das es verschiedene graue gibt und das meine vielleicht anders sind...das stimmt eben nicht denn da ist die zahl hier die sich ausdruckt..

seit zwei Wochen reagieren wir eigentlich gar nicht und wir holen sie nur raus wenn sie leise sind.
das ist super...ich wurde schon singen oder leise tuscheln denn das werden sie lernen...


Sie schreien wenn wir morgens gehen weil sie wissen wir sind immer mehrere Stunden weg, würde ich vermuten.
so benehmen sich graue auch nicht und vielleicht nur wenn es verstarkt wurde...sie denken namlich nicht an die zukunft...
wenn sie jemanden nachfliegenist es freude am fliegen nix anderes.
 
Also einmal ist das totaler Quark, dass Papageien anfangen zu sprechen, weil sie bemerkt haben wollen, das den Menschen ihre lauten Rufe nicht gefallen. Ich frage mich warum so ein Mist im Radio verbreitet wird.

............

wenn du das wort MIST nicht bernutzt hattest, hatte ich es getan ...es ist total verruckt so etwas zu verbreiten.
Das sind analphabeten in papageiensprache :))
genau das gegenteil von diesem "mist "passiert mit papageien...papageien imitieren die laute und gerausche ihrer umgebung, kombinieren sie auch manchmal ...jeder ton der etwas "einbringt" wird benutzt.




Man kann die meisten gerausche die sie machen verandern wenn man die stimuli andert...
man kann verstarken was man will nur bewusst muss man sein das man es verstarkt hat..
 
Ich baue die Voliere auf jeden Fall so bald wie möglich um ins Vogelzimmer, dann werden die Tiere durch den mich und den unregelmäßigen Lebensrhythmus nicht mehr gestört.
Dann müssen sie auch nicht mehr um 4 Uhr aufstehen.

Ich nehme übringens jeden Ratschlag dankend an und rede nichts weg. Dieser Beitrag hier ist eine Darstellung wie es ganz oft verläuft. Aber diejenigen die Ihre Tiere in einer Vogelklappe oder sonst wo abgeben würden nicht drüber reden. Daher tummeln sich hier im Forum wohl nur Leute die überwiegend (vielleicht trotz Krankheiten oder Rückschlägen) positive Erfahrung mit Tieren haben. Zudenen gehöre ich sonst auch;).
 
Das hoffe ich auch.


Ach ja, in einer Vogelburg würde ich meine Tiere nicht geben. Da gibt es auch andere Möglichkeiten.
 
Ich kann nicht nachvollziehen, warum du hier so viel negativen Quatsch erzählst. Sollte deine Haltung diesem Gerede entsprechen, gib die Tiere weg.

Meine Grauen sind eine wundervolle Bereicherung unseres Familienlebens. Sie sind ausgeglichene und zufriedene Vögel und wir lieben sie und sie lieben uns. Sie vertrauen uns und wir können ihnen ebenso vertrauen. Es gibt hier kein Beißen, kein Herumschreien, keine Generve....

Das die Vögel Toben und Spielen sollte dich freuen, dass sie Dreck machen und euren Zuspruch suchen, solltet ihr im Vorfeld geklärt haben. Jedes Tier macht Arbeit und Dreck und hat seine ureigensten Ansprüche, die man zu erfüllen hat.

Deine Tiere haben mit Sicherheit nicht ihre 8 - 10 Std. Ruhe und sind von EUCH genervt. Es geht IHNEN nicht gut. Du siehst aber nur deine eigene Situation. Du bist zu egoistisch um mit diesen hochsozialen Tieren vernünftig kommunizieren zu können.
Und, erzähle doch bitte nicht so viele Unwahrheiten über die Haltung von Papageien allgemein. Du kannst glauben, dass wir hier nicht alles glorifizieren und ins positive Licht schieben. Wir wissen alle hier, wieviel Arbeit und Verantwortung wir haben.

Aber, im Gegensatz zu dir: STÖRT ES UNS NICHT !!!!

Gruß
Marion L.
 
Hallo rosmon,

ich habe die Erfahrung gemacht,das wenn die Papageien nur am schreien sind,das etwas nicht stimmt:Haltung,Umgebung ,Ernährung usw.
Unsere Vögel haben ihre Rituale,wenn etwas anders ist als sonst melden die sich,auch wenn es langewilig ist wird vermehrt geschrieen.
Aber niemals ununterbrochen.Ihre 5 min Morgens und Abends haben sie immer.Wenn die Stangen in den Aussenvolieren oder im Vogelzimmer zu abgefressen werden ,dann melden sie sich auch .Neue Äste ,Schredermaterial bringen wunder,da muss ich öfter nachschauen ob noch alle da sind,so ruhig können sie sein.
 
@ all

habe diesen Thread mal überflogen...

Die Antworten muten doch etwas befremdlich an, wenn mit solcher Vehemenz und unterschwelliger Aggression die Wohnungshaltung von Papageien in Privathand verteidigt wird...

Unbestritten, Probleme sind immer hausgemacht und letztlich liegt es am Halter diese auf ein erträgliches Minimum zu reduzieren.

Doch relativiert diese Aussage doch in keinster Weise die von Rosmon geschilderten allgemeinen Probleme, mit denen (Neu)Halter von Papageien konfrontiert sind.

Einige haben hier scheinbar die Unfehlbarkeit mit der Muttermilch aufgesogen und sind ohne jeden Zweifel in der Lage mit diesen hochsozialen Tieren zu kommunizieren.
Der Vorwurf der Inkompetenz in der Haltung oder der Egoismusvorwurf spricht hier doch Bände...

Ist dann überhaupt noch die ketzerische Frage erlaubt, inwiefern die Haltung von Papageien im Wohnzimmer sinnvoll und artgerecht ist? Wohl kaum...denn wie man an den meisten Antworten sieht, ist man wohl kaum in der Lage die eigenen Handlungen und Sichtweisen in Frage zu stellen.

Aber das nur am Rande...

Weitermachen!
 
hallo rosmon,
ich glaube dir jedes wort das du im beitrag 22 schreibst...so sieht es fur viele papageien weltweit aus...

ich denke die meisten papageien konnen eine schwierigere phase im leben des menschen verkraften wenn sie nicht zu lange andauert aber das ziel bei den besitzern sollte immer...Verbesserung" des haltungsbedingungen sein...

was und wie kann ich verbessern damit die vogel sich gut fuhlen...

Ich denke das ist was du mochtest...

also arbeite an deinem vogelzimmer und an deinen volieren (naturlich wenn es volieren sind und nicht kafige :)))denn das wort voliere ist mode (komischerweise bei uns auch) und es sind trotzdem kafige weil die vogel da drinn nicht fliegen konnen..

Eine solche anderung wird dir mehr ruhe bringen, dein schuldgefuhl mindern und den vogel vielleicht mehr platz und auch ruhe bringen...

Ich mochte mich fur deinen beitrag bedanken denn du zeigst ehrlich auch die schwierigen seiten der papageienhaltung.

Ich wunsche das du es bald schaffst die papas richtig zu installieren damit fur alle ruhe bei euch einkehrt und mut fur dein studium...
 
Hallo

Nachdem Rosmon soviel negative Kommentare einstecken musste, finde ich, dass sie durchaus Recht hat.
Hier im Forum sind vor allem Leute, die ihr ganzen Leben auf die Vogelhaltung ausgerichtet haben und die (bitte entschuldigt) den Bezug zur Realität teilweise etwas verloren haben.
Guckt euch doch die Kleinanzeigen bei Ebay und sonst wo an! Einzelhaltung, viel zu kleine Käfige, Unwissen und Artennamen bei denen man sich die Hände über dem Kopf zusammenschlägt sind nicht die Ausnahme, sondern die Regel.
Ich liebe Vögel über alles und ich habe ihnen mein halbes Wohnzimmer "geopfert", aber doch finde ich oft, dass das zu wenig ist und dass sie als Haustiere nur bedingt geeignet sind. Sie brauchen wirklich überdurchschnittlich viel Platz, machen überdurchschnittlich viel Dreck und definitiv überdurchschnittlich viel Krach.
Die meisten Leute, die mich besuchen, fragen mich, ob mich der Geräuschpegel nicht stört. Darunter engste Familie und Freunde. Dabei habe ich nur Nymphen- und Wellensittiche und keine grossen Papageien.
Mich selber stören sie nicht, ausser wenn ich lernen muss. Was Rosmon schon schrieb, man kann mit Vögeln im Zimmer nicht ernsthaft auf Prüfungen lernen oder Hausaufgaben machen. Man hört die Nymphen wirklich bis auf die Strasse, das ist einfach nicht zu leugnen. Das ist bei einer Mietwohnung durchaus ein ernstes Kriterium! Ich denke es stimmt sehr wohl, dass die meisten Vögel wegen dem Krach den sie machen abgegeben werden, ob man das wahrhaben will oder nicht.

Wenn man die Fensterläden dicht macht, kann man ausschlafen, das ist meine Erfahrung. Aber ich bin mir nicht sicher, ob es für Vögel aus tropischen Gebieten toll ist, mal bis 6 (unter der Woche) und mal bis 12 (am Wochenende) kein Licht zu haben. Wenn man selber keinen total gleichmässigen Alltag hat (bringen Schule, Arbeit, Freunde, Feiern usw. so mit sich) kann man das den Vögeln auch nicht bieten. Also ich kann meinen Vögeln keine "mehrere Stunden Freiflug unter Aufsicht pro Tag" bieten, wie es oft gepredigt wird. Deswegen ist ihre Voliere so gross wie möglich ausgefallen.

Als abschliessenden Satz: Ich möchte kein Leben ohne Vögel leben, aber ich weiss, dass sie für die allermeisten Leute nicht geeignet sind.

LG
Jan
 
Hallo,

Ich wohne mit meinen beiden Papaheien (Rostkappenpapageien, 1,5 Jahre alt) auch in einer Mietwohnung auf 66qm seit etwas mehr als einem Jahr. Die hier vielfach beschriebenen Probleme kenne ich auch. Ich arbeite in Schichtarbeit, kann somit den benötigten 12-Stunden-Rhytmus theoretisch nur schwer leisten. Was ich aber gelernt habe, man muss kreativ sein!

Ich habe zur Beleuchtung (auch ein oft unterschätztes Problem und kann auch ein Grund für Schreien sein) ein aufwendiges System installiert: eine 150cm Arcadia BirdLamp Leuchtstoffröhre mit elektronischem Vorschaltgerät (=EVG) gegen hochfrequentes flimmern (Papageien sehen mehr Bilder pro Sekunde als Menschen, dadurch erscheinen ihnen die meisten Lichtquellen als Diskolicht, da bei uns 50-60 Hz Strom verwendet wird, Vögel, insbesondere Papageien aber Licht bis irgendwas mit 150 Hz als Flimmern wahrnehmen. Ein EVG führt dazu, dass dieses Flimmern verschwindet und die Papageien sich nicht wie in einer Disko fühlen.). Zu der Leuchtstoffröhre mit UVA und UVB Anteil habe ich noch einen 300W UV-Strahler angebracht, welche glegentlich für max. eine halbe Stunde am Tag brennt und unter der sich die Papageien "Sonnen" können. Dazu habe ich noch einen Sonnenuntergangssimulator installiert, der über einen Zeitraum von einer Stunde das Licht langsam dimmt, sodass die Papageien sofort wissen, dass bald "Schlafenszeit ist. Das ganze ist alles vollautomatisch mittels drei Zeitschaltuhren gesteuert, morgens um 9:30 geht die "Sonne" auf, abends um 22:00 Uhr wieder unter. So generiere ich den Tagesüblichen Verlauf der für die Äquatorregion üblich ist (ca. 12 Stunden Tag und Nacht). Durch dieses System haben die Papageien einen Rhytmus, unabhängig von meinen Arbeitszeiten und meiner Anwesenheit. Außerdem verdunkel ich den Raum völlig, wenn ich nicht da bin bzw. nachts, da meine Beleuchtung tageslicht durchs Fenster fast überflüssig macht und ich so nicht das Problem habe, dass sie zu früh wach sind oder ähnliches.

Warum schreibe ich das? Um zu zeigen, welche Möglichkeiten in der Optimierung der Haltungsbedingungen liegen und welche Gründe für dein Schreien auch verantwortlich sein können. Vielleicht ist es ja bei dir so, dass du nur "flimmernde" Lampe hast, welche deine Papageien nervös machen. Prüfen kannst du das am Besten mit einer Kamera, diese nehmen das Flimmern wahr, am Besten eigent sich dabei ein Sportmodus, da dieser mehr Bilder pro Sekunde aufnimmt. So habe ich flimmernde Lampen entlarvt (darunter Fallen alle herkömliche Leuchtmittel, Abhilfe schaffen Leuchtmittel mit EVG oder beispielsweise LED-Lampen von Osram, welche sich dimmen lassen (dabei spielt das dimmen keine Rolle, jedoch haben diese Osram Leds einen größeren Kondensator scheinbar installiert der ein regelrechtes Blinken wie bei billigen Leds vermeidet). Außerdem brauchen Papageien UVA und UVB-Wellen, um alle Farben wahrnehmen zu können.

Meine Papageien schreien auch manchmal und ich weiß wie nervig das sein kann. Jedoch machen sie das meist nur, wenn ich den Raum verlasse für kurze Zeit. Selten kommt es vor, dass sie mal länger schreien, dann stelle ich mich kurz vor die Voliere, spreche mit ihnen und gehe wieder, dann sind sie meistens ruhig. Wichtig ist natürlicn, wie auch mehrfach schon geschrieben, Erziehung. Meine Papageien dürfen nur raus, wenn sie absolut leise sind. Das lernen sie sehr schnell, mitllerweile ist es so, dass wenn ich mich vor den Käfig stelle sofort Ruhe ist, weil sie hoffen, dann raus zu kommen.
Wenn man Papageien halten will, sollte man sich also sehr viel informieren und dazu auch Bücher lesen (ja das ist kein Scherz). Ich habe mir zu Beginn mehrere Bücher zur Haltung und Erziehung gekauft (sind leider häufig nicht ganz billig...).

So, ich hoffe ich konnte noch ein paar neue Anregungen bieten.

LG, daMojo
 
Schon vorbildlich. Aber wenn der 300 W UVB Strahler die Ultravitalux/Sanolux sein sollte, bedenk bitte, dass das Spektrum für die Vögel ganz furchtbar ist - auch, wenn sie nur jeweils kurz brennt. Eine Halogen Metalldampflampe mit UVB Anteil (und EVG) bringt schon bei 70 W mehr Licht und genausoviel UVB bei einem für die Vögel wesentlich angenehmeren Farbeindruck. Die Lampe darf dann auch länger brennen und bietet somit den Vögeln nach Gusto einen Sonnenplatz aufzusuchen.
 
Hallo Ingo,

nein es ist die OSRAM Ultra Vitalux 300W E27, da ist der Vorteil, dass ein Reflektor, sowie ein EVG integriert sind und ich somit (kurzfristig) erstmal kosten gespart habe. Die von dir genannte Variante habe ich mir auch angeschaut, jedoch ist alleine das dazu benötigte EVG schon teuerer als die Osram Vitalux. Bisher habe ich noch nicht festgestellt, dass sie dadurch mit Unruhe oder Anspannung reagieren.

LG
 
Es ist halt so, dass die Lichtausbeute der Osram Ultravitalux grottig ist, der Stromverbrauch gewaltig und das Spektrum fürchterlich. Das einzig gute ist der hohe UVB Anteil. Vor 40 Jahren war das eine Super Lampe, wenn UVB benötigt wurde und Stand der Technik. Heute gibt es besseres.
Da diese Lampe auch nur kurz brennt, haben die Vögel auch nur kurz die Möglichkeit, sich aktiv zu sonnen. Sie tun das aber unter punktförmigen Lichtquellen mit hoher Licht- UND Wärmestrahlung sehr gerne und es tut ihnen gut. Daher rate ich trotz des Preises zur von mir schon genannten Lösung. Da die Lebensdauer auch im Bereich UVB etwa zehnmal höher liegt als bei der Osram Ultravitalux relativiert sich auch der Preisunterschied. Bei der Ultravitalux ist schon nach ca 1000 Stunden der UVB Anteil nicht mehr der Rede Wert.
Komplettsets mit geeigneter Halogen Metalldampf Lampe, Fassung und EVG bekommt man schon für um die 80 €. Die Investition sollten einem die Vögel wert sein, denke ich.

In der Ultravitalux ist übrigens kein EVG oder ähnliches integriert. Die Ultravitalux ist im Prinzip eine Quecksilberdampflampe (bekannteste Variante: HQL, NICHT zu verwechseln mit HQI) , die durch eine Glühwendel gestartetet und begrenzt wird. Daher überlagern sich im Spektrum die scharfen Peaks der Quecksilberdampflampe mit dem rotlastigen kontinuierlichen Spektrum der Glühbirne. Man nennt das Mischlichtlampe, denn es ist letztlich so, als ob man eine HQL und eine Glühbirne gleichzeitig benutzt. Das Spektrum ist im Prinzip das einer HQL mit RA unter 60. Die Glühwendel trägt nur recht wenig zur Gesamtlichtmenge bei. Der Output unterscheidet sich von dem einer normalen HQL daher vor allem durch den UVB Anteil, der bei der Ultravitalux lediglich deshalb vorhanden ist, weil speziell dotiertes Glas verwendet wurde, das für die UVB Emisssionen des HQL Teils der Lampe durchlässig ist. Jede HQL produziert gleiche UVB Anteile, nur wird eben UVB undurchlässiges Glas für den Kolben verwendet.
 
Hab nochmal rumgeschaut, ist echt nicht so teuer und ich könnte den sonenspot länger brennen lassen. Werde dann wohl spätestens wenn die Birne hin ist umrüsten. Lg
 
Ich wärme das alte Thema nochmal auf, ich habe jetzt eine neue Voliere für meine beiden Rostkappen gebaut und im Zuge dessen auch die Lichtanlage komplett erneuert. Dabei habe ich die Lichtanlage in die Decke eingebaut, welche ich aus diesem Grund einen doppelten "Boden" spendiert habe. Als Sonnenspot habe ich jetzt eine Lucky Reptile Bright Sun mit 70 Watt gekauft, dazu ein EVG von Osram. Macht sehr schönes Licht und kommt der Sonne wirklich sehr nahe. Als Dauerbeleuchtung habe ich zwei 36W (120cm) Leuchtstoffrören installiert, eine Osram Biolux und eine Arcadia Birdlampe als UV-Quelle.

Dazu habe ich nun noch eine Frage, die Leuchtstoffrören flackern minimal (sichtbar im Higspeed-Modus meiner Kamera), bei meiner alten Röhre war dies nicht sichtbar. In beiden Lichtleisten ist ein EVG verbaut. Hat jemand eine Ahnung woran dies liegen könnte? Wohlgemerkt ist es nur minimal, jedoch trotzdem nicht perfekt wie ich finde.

Anbei hänge ich ein paar Bilder, das Video muss ich noch komprimieren.

Liebe GrüßeIMG_2097.jpgIMG_2099.jpgIMG_2098.jpgIMG_2103.jpg
 
Hier nun noch das Video. [video=youtube;-MLaW8aE8Bo]https://www.youtube.com/watch?v=-MLaW8aE8Bo&feature=youtu.be[/video]
 
Thema: Wie laut ist ein Papagei wirklich? Probleme mit Mietwohnung und im Berufsalltag

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