Unbekannter Vogel - Von meinem Kater angeschleppt :(

Diskutiere Unbekannter Vogel - Von meinem Kater angeschleppt :( im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Hallo liebe Vogelfreunde, da ich selber zu keiner genauen Bestimmung komme, frage ich einmal hier.... Gestern kam mein Kater in das Wohnzimmer...
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Bring mir EIN Gebiet wo nur Katzen das Problem sind.
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Das ist einfach

- das Gelände "meiner" Firma. Bietet Habitat für mindestens 1000 Mauereidechsen.
Aktuell leben dort etwa 50 Adulti und ich kann beim besten Willen keinen anderen Grund ausmachen als die Katzen.

- die Reihenhaussiedlung, in der ich wohne. Einige Leute geben sich Mühe, ihre Gärten Amphibien- und reptiliengerecht zu gestalten.
Im weiteren Umfeld gibt es kleinere Populationen von Zauneidechsen, verschiedenen Froschlurchen und Ringelnattern.
Jedes und zwar ausnahmslos jedes von dort zuwandernde Exemplar ist in meinem Umfeld bisher Katzen zum Opfer gefallen. Oft wurde die Beute auf Türschwellen abgelegt. Gelegentlich dei Katzen beim Fang beobachtet.

- Ein Freund hat einen über 2000QM großen Garten reptiliengerecht gestaltet. Er hatte dort über 20 jahre lang eine stabile Zauneidechsenpopulation (und ja, er hat sich um die Habitatpflege gekümmert, und es nicht zuwachsen lassen). Ein knappes Jahr nachdem sich der Nachbar zur Linken zwei Katzen angeschafft hat, war keine einzige Zauneidechse mehr übrig.


...und glaub mir, das sind keine Einzelfälle.
 
..............xxx.............
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Firmengelände mit Potential aber offenbar doch auch isoliert?
Reihenhaussiedlung, isoliert mit keinerlei Populationen im Umfeld. Also, Inselvorkommen und wie du weisst extrem gefährdet.
Populationen, die nur in begrenztem, künstlich geschaffenen Umfeld existieren sind doch immer sehr anfällig. Ja , da können Katzen durchaus das Zünglein an der Waage sein.

Könnte auch sagen: habe ein Paar Rebhühner im Garten, sonst weit und breit kein Vorkommen. Nun schnappt sich eine Katze eins. Also ist die Katze das Grundübel? Nein, weil keine entsprechenden Grossflächigen oder vernetzte Strukturen mehr da sind.

Bei uns hat auch der Uhu die letzten Möwen einer Lachmöwenkolonie geschnappt und wurde beschuldigt DER grosse Uebeltäter zu sein.. Ja, das letzte Inselvorkommen hat er mitgeholfen zu erledigen ( von ehemals fast 1000 Brutpaaren). Seit über dreissig Jahren hat er sich dort bedient. Nie ein Problem. Er war nur noch letzter Nutzer einer nicht mehr haltbaren Kolonie. Hauptgründe sind ganz andere.

Natur auf Kleinstgrundstücken zu erhalten ist immer kritisch. Aber das weisst du ja. das kann für ein paar Kleinarten eine Zeitlang funktionieren. Die kleinste Veränderung , ist dann aber das Aus. Ja , da reichen dann ein paar Katzen, ein Krähenpaar, das sich spezialisiert, eine bauliche Veränderung......
 
Hier hat sich ja seit meinem letzten Besuch auch eine ganze Menge angesammelt.

Zu madas: Ich hätte, wäre es nicht erwähnt worden, nie gedacht, dass du ein Mod bist. Viele deiner Äußerungen hier sind, wie schon von einigen Usern angekreidet, provokativ und unpassend. Außerdem bin ich auch erst 21 und finde es absolut respektlos, einem jüngeren Forenmitglied hier derartige persönliche Anmerkungen zu machen - meiner Meinung nach auch gezielt, um eine fachliche Argumentation lächerlich zu machen und autoritär zu untergraben.

Allgemein habe ich beim Nachholen der letzten 7 Seiten festgestellt, dass eigetlich jede Antwort auf jede neu gestellte Frage schon auf den vorhergehenden Seiten diskutiert wurde - welche Lösungen es gibt, wie ein katzensicherer Garten aussieht, wo Probleme und Gefahren bestehen. Es wäre also nicht im Sinne des Themas, es noch weiter in die Länge zu ziehen, da dann alle sinnvollen Beiträge vollends untergehen werden. Vielleicht möchte sich jemand über die Weihnachtszeit aus dem Pro- bzw. Contra-Lager die Mühe machen, alle sinnvollen Beiträge seiner Seite in einem Post zusammenzufassen, was dem Stand der Diskussion sicher weiterhilft.

Was ich unpassend finde, ist, als Rechtfertigung für den Freigang (bzw. als Relativierung der Problematik) die Ausführung aller anderen Probleme, die es so gibt: Bebauung von Flächen, andere Schäden an der Natur, Stromerzeugung, Fällung des Urwaldes, ja sogar (von madas?) der Weltuntergng im Jahre 2100! Klar gibt es schlimmere Probleme als Freigängerkatzen, aber das rechtfertigt deren Existenz doch nicht! Daher sehe ich, wie auch von anderen schon erkannt, keine fundierten Pro-Argumente für den wilden Freigang und bezweifle auch, dass noch welche kommen werden.

Ein selbst erlebtes Beispiel noch, das ich als meinen vorerst letzten Beitrag anbringen möchte: Nach vielen Jahren wieder etablierte Kiebitz-Kolonie in einem ausgewiesenen NSG im Binnenland. Außerdem Brachvögel und andere weniger häufige Limikolen. Bei den Kiebitzen geschätzt 20 Brutpaare und regelmäßige Beobachtung dieser. In ca. 2km Entfernung gibt es eine kleine Siedlung mit Höfen. Kurz nach dem Schlupf sind mehrfach Hauskatzen in der Kolonie zu sehen. In diesem Jahr sind insgesamt 2 Jungvögel ausgeflogen. Füchse und Marder sind im Gebiet jagdlich kurz gehalten, es herrscht ganzjährig Leinenzwang für Hunde.

Und kurz zur Exotenproblematik: Ich denke nicht, dass der Biss einer geringfügig giftigen Schlange (z.B. Vipera ammodytes) gefährlicher ist als ein Katzenbiss! Nicht umsonst sterben fast alle Fundvögel an Katzenbissen durch eine Blutvergiftung - wie wahrscheinlich unser Baumläufer hier im Thema. Es sollte auch bekannt sein, dass Katzenbisse für Menschen extrem gefährlich sein können. Nur lasse ich meine Vipera ammodytes nicht auf anderer Leute Grillparty herumwuseln oder schicke sie in den Sandkasten der Nachbarskinder.
 
- das Gelände "meiner" Firma. Bietet Habitat für mindestens 1000 Mauereidechsen.
Aktuell leben dort etwa 50 Adulti und ich kann beim besten Willen keinen anderen Grund ausmachen als die Katzen.

Und es könnte eventuell nicht damit zusammenhängen, dass "Deine" Firma im Bereich der Pharmaforschung anzufinden ist, falls die Berufsbezeichnung in Deinem Profil noch aktuell ist? Würde mich stark wundern, wenn das Gelände den Ansprüchen des Lebensraumes einer Zauneidechse entsprechen würde.

"Lebensraum: Ursprüngliche Lebensräume der Mauereidechse waren sonnenexponierte Felsen, Abbruchkanten, Geröllhalden,
gerölldurchsetzte Trockenrasen, lichte Steppenheidewälder sowie Kiesbänke entlang mäandrierender Flüsse. Da diese im Laufe der ntwicklung zur heutigen Kulturlandschaft vielfach verloren gingen, stellen anthropogen-geprägte (Sekundär-)Biotope mit südlicher Exposition momentan die bevorzugt besiedelten Lebensräume dar: Weinbergsmauern, (Burg-)Ruinen, Garten- und Friedhofsmauern, Bahndämme (Gleisschotter), Ruderalflächen auf Industriebrachen, Steinbrüche und Kiesgruben sowie Uferplasterungen, Stützmauern und Steinschüttungen, gelegentlich sogar Holzstapel. Neben Sonnplätzen sind tiefe Fels- und Mauerspalten von ausschlaggebender Bedeutung. Bei einem optimalen Deckungsgrad von 10–40% finden die Tiere Plätze zum Aufheizen, zum Verstecken sowie zur Nahrungssuche."

http://www.bgnatur.de/presse/20071001%20Artensteckbrief%20Mauereidechse%20RLP.pdf

Geht von dem Minimum von 8qm Reviergröße aus, dann müsste das Gelände ca. 8000qm mausereidechsen-freundliches Umfeld bieten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir gehts mehr darum: Wenn ich keine Rechtfertigung mehr für das Leben einiger Hauskatzen im Siedlungsbereich mehr finde, wie finde ich da noch eine Daseinsberechtigung für mich, meine anderen "Haustiere", meine Umgebungsgestaltung ( Man will ja auch noch irgendwo etwas geordnet sitzen).......?
Ist es tragbar und absolut ok wenn z.B. mein ehemaliger Wohnsitz geschleift wird, drei Neubauwohnungen entstehen, alles darum herum vernichtet wird nur weils rentiert? Aber wenn meine Katze mal einen Finken erwischt, ists ein Drama?

Und um auch Klarheit zu schaffen: Ich beziehe mich immer auf Katzen im Siedlungsbereich! Verwilderte Katzen ab von Siedlungen, haben dort nichts verloren!
 
Firmengelände mit Potential aber offenbar doch auch isoliert?
Reihenhaussiedlung, isoliert mit keinerlei Populationen im Umfeld. Also, Inselvorkommen und wie du weisst extrem gefährdet.
Populationen, die nur in begrenztem, künstlich geschaffenen Umfeld existieren sind doch immer sehr anfällig. Ja , da können Katzen durchaus das Zünglein an der Waage sein.

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Und genau davon rede ich ja die ganze Zeit. Ich halte solche Populationen nicht für wertlos. Sie sind optimale Ausgangsquellen für Wiederbesiedlungen, wenn im Umfeld erfolgreiche Habitatrestaurierung betrieben wird.

Ja, "meine Pharmafirma" bietet definitiv reichlich geeigneten Eidechsenlebensraum. Wir reden hier allerdings von Mauer- und nicht von Zauneidechsen. Und ich behaupte einfach mal, ich kann das beurteilen.
 
Klar, die sind nicht wertlos, absolut nicht! Dennoch bei nicht erfolgenden Aufwertungen der angrenzenden Gebiete: Reliktvorkommen, auf deren alleinige Existenz nur bedingt aufgebaut werden kann.
Ich kann auch bei mir potenziell fantastische Mauereidechsen Lebensräume schaffen. Wenn es rundherum nicht mehr passt, ist alle Mühe vergebens. Da beschleunigen Katzen dann höchstens noch etwas.
Ja, WENN Habitatrestaurierung betrieben wird, KANN das eine gute Ausgangslage sein. Wie du aber selber sagst, ist dies Voraussetzung!
Ohne dies, kommts auf die Katzen auch nicht mehr an.

Hauptgrund aber bleibt immer die Veränderung, Zerstörung durch uns!

Bin ja auch in Vernetzungsprogramme involviert. Aber ohne dies und bei unserem weiteren Raubbau, kommts auf Katzen auch nicht mehr an.

WENN sich viele der hier Schreibenden und Lesenden auch aktiv einsetzen würden,wäre sicher vieles noch machbar. Aber es reicht nicht, einfach zu sagen: Die Katzen sind! Ohne die wär alles in Butter.
Ich bin mir der Probleme durchaus bewusst. Die Strategie, einen "kleinen" Sündenbock zu suchen, gegen diesen zu wettern und sich dann beruhigt zurücklehnen, ist aber auch sinnlos.

Dass ich damit jetzt nicht dich meine, wird dir wohl klar sein.
 
wenn im Umfeld erfolgreiche Habitatrestaurierung betrieben wird.

Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre. Und genau diese Habitat-Restaurierung findet doch nur in den wenigsten "Reihenhaussiedlungen" statt. Wenn dadurch das Umfeld schon nicht stimmt, ist doch eine Wiederansiedlung von Populationen schon von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Dann können die Katzen auch nix dafür, wenn sie die wenigen vorhandenen Exemplare eliminieren.

Wir reden hier allerdings von Mauer- und nicht von Zauneidechsen.

Ich auch, wie man unschwer der Quellenangabe oben entnehmen kann. Im Satz drüber habe ich mich leider verschrieben. Tut mir Leid.

Und ich behaupte einfach mal, ich kann das beurteilen.

Dann glaube ich Dir das mal. :)
 
Wenn das Wörtchen "wenn" nicht wäre. Und genau diese Habitat-Restaurierung findet doch nur in den wenigsten "Reihenhaussiedlungen" statt. Wenn dadurch das Umfeld schon nicht stimmt, ist doch eine Wiederansiedlung von Populationen schon von vorne herein zum Scheitern verurteilt. Dann können die Katzen auch nix dafür, wenn sie die wenigen vorhandenen Exemplare eliminieren.

Aber da wo sich z.B. Zauneidechsen (wie bei mir) angesiedelt haben war es schon schade (fand ich), dass eine kleine Population ausgelöscht wurde.

So wie ich die Fachleute hier verstehe, macht's ja nix, weil Katzen können nix dafür (das glaube ich auch), und so lange die jetzt eh toten Viecher nicht in Habitat-Restaurierungen eingebunden waren, war ihre Population von vorne herein zum Scheitern verurteilt...
Man lernt nie aus!
M!
 
Falsch verstanden. Klar ist es um jedes Individuum schade.

Aber ganz realistisch ist es auch so, dass vergleichsweise im besten Zoo , isoliert, unter besten Bedingungen, die seltenste Tierart leben kann und es bringt nichts, wenn da keine Koordination da ist, kein Verbund zu anderen Individuen, keine Aussicht auf zukünftigen Lebensraum etc.
 
Falsch verstanden. Klar ist es um jedes Individuum schade.

Aber ganz realistisch ist es auch so, dass vergleichsweise im besten Zoo , isoliert, unter besten Bedingungen, die seltenste Tierart leben kann und es bringt nichts, wenn da keine Koordination da ist, kein Verbund zu anderen Individuen, keine Aussicht auf zukünftigen Lebensraum etc.

Wenn die isolierten Populationen dann verschwunden sind, bringt eine Koordination auch nicht mehr so wirklich viel ...

Also sollten wir schnellstens beginnen zu koordinieren, und wenn wir damit fertig sind, fangen wir an zu schützen.

Sind wir genial!

M!
 
Nee, Schon zu Anfang sehen, dass es gar nicht soweit kommt. Das wärs.
Nachher ist alles nur noch Flickwerk, Versuche zu retten was irgendwie geht, mit vielen Rückschlägen.
Schutz ist eigentlich nur notwendig, wenn wir es schon versaut haben. Wenn alles passt, brauchts das gar nicht erst. Bei gutem Lebensraum, gesunden Beständen ohne unser Dreinpfuschen, ist Schutz keine Notwendigkeit.
Machen wir Komponenten kaputt, dann brauchts Hilfe und Schutzbestrebung, Wiederaufwertung, allgemein einen riesen Aufwand.
Aber natürlich wars ja nicht unser aller Schuld. Die Katzen waren es. Heimlich haben sie einen Komplott geschmiedet um die Natur zu zerstören.


Uebrigens an welchem Projekt bist du grad dran?
 
Nun, manchmal passiert ja auch was. In "meiner Stadt" wird gerade aktiv Lebensraum für mehrere hundert Mauereidechsen geschaffen. Die Tiere für eine Besiedelung sind zum Glück lokal noch vorhanden....aber man musste die Behörden erstmal drauf aufmerksam machen. Ein kleiner aber initialer Beitrag davon kam auch von mir.
Manchmal ist Habitatrestaurierung auch das Produkt unabsichtlicher Aktivitäten....Ein großer Windbruch am Waldrand. Ein Getreidefeld, dass nicht merh genutzt wird. Eine Industrieruine.....wenn dann in der Nähe noch Reliktpopulationen da sind, die sich nach dort ausbreiten können, ist das besser, als wenn nicht.
Klar, inselartige Reliktpopulationen sind immer empfindlich.
Aber so einige davon gegen Katzen halt besonders und längst nicht alle scheinbaren Inselpopulationen sind tatsächlich so unvernetzt, wie man meinen möchte. Die Katze (die sowieso nicht, sondern der Halter) ist auch nicht der Sündenbock als Ersatz für komplexere schwierigere Aktivitäten.
Nein, das Katzenfreigangverbot ist ein sinnvoller Baustein von vielen, der ebenso logisch wie einfach umzusetzen ist...bzw wäre, wenn die Halter nicht so quertreiben würden. Dass das hier weitaus intensiver als andere Aspekte diskutiert wird, liegt lediglich daran, dass hier eben mit Katzenhaltern diskutiert wird. Und weniger mit Bauern, Förstern, Stadtplanern, Architekten, Naturschutzverbänden, Industrie.....Mit denen gibt es natürlich auch Diskussionsbedarf und die Diskussionen werden auch geführt. Aber halt nicht hier.
 
Ich verfolge diese interessante Diskussion jetzt schon eine Zeitlang.

Wie bei vielen emotionalen Themen, ist es auch hier nicht einfach Kompromisse zu suchen/finden.

Ich selber mag Katzen, aber ich liebe auch die Natur und die "wilden Tiere".
Ich finde es geht ja nicht darum den Katzen alles in die Schuhe zu schieben. Aber die Hauskatze an sich, ist nunmal ein von Menschen "gemachtes" Haustier. Der Mensch hat hier nicht nur eine Verantwortung, sondern ist auch für alle Konequenzen verantwortlich.

Natürlich ist eine isolierte Population wie die Mauereidechsen bei Ingo, sehr anfällig auf Feinddruck. Und das muss nicht umbedingt eine Katze sein. Aber wenn dort schon natürliche Feinde vorhanden sind. Neuntöter, Krähen, verschiedene Greifvögel etc. dann stellen Katzen nunmal zusätzlichen Feinddruck da, der auf die Population wirkt.
Und ich finde es enorm wichtig dass solche isolieren Vorkommen, seltener Tier- und Pflanzenarten erhalten bleiben und geschützt werden. Denn von dort kann sich die Art unter geeigneten Bedingungen wieder ausbreiten.
Wer sagt denn, das in ein paar Jahren nicht immer mehr Menschen ihre Gärten naturnäher gestallten? So würde ein Netz entstehen und die Art könnte sich erholen.
Deswegen ärgert es mich, wenn hier einige die Meinung vertreten, das es im Siedlungsbereich sowieso zu spät ist und es quasi keinen Sinn macht sich lokal für eine Art einzusetzen und Lebensraum zu schaffen.

Ausserdem gibt es bei vielen Tierarten ja die Tendenz sich an neue lebensräume anzupassen, auch in und nahe Siedlungen. Aber das braucht Zeit, bei manchen Arten viel mehr.

Jetzt zur Katze selber....anfangs wurde hier ja mal geschrieben, dass Katzen "nix bringen", und "keinen Wert" hätten. Aber man muss doch mal das ganze neutral betrachten. Katzen haben zb einen emotionalen Wert, wie Hunde auch. Wie hier auch schon geschrieben wurde (glaube eric war es),sind sie sind oft Bezugsperson für ältere Menschen und/oder Kinder. Und Kinder die mit Haustieren aufwachsen sind oft viel sensibler was den Umgang mit Lebewesen angeht. Und dafür sind Katzen ideal.
Wie so oft gibt es also nicht nur das Schwarz und das Weiss....
Ich finde jeder Katzenhalter sollte bei sich selber die Situation vor Ort anschauen und abwägen, ob man hier und da etwas verbessern kann. Das muss ja nicht einmal zum Nachteil der Katzen sein.
Wenn jeder der einen Garten hat ihn so gestalltet, dass die heimische Flora und Fauna nicht zu kurz kommt, hat er doch schonmal viel getan.

Je besser es der heimischen Tierwelt geht, desto weniger fällt der Schaden der Katzen ins Gewicht!
Und jeder von uns kann mit wenig Einsatz, viel dafür tuen :)

Gruß
Andreas
 
Aber natürlich wars ja nicht unser aller Schuld. Die Katzen waren es. Heimlich haben sie einen Komplott geschmiedet um die Natur zu zerstören.
Diesbezüglich kann ich mich nur wiederholen: Niemand verteufelt die Katzen, da sie nach ihrem Instinkt handeln. Das Problem sind viele Katzenhalter durch ihr rücksichtsloses Vorgehen gegenüber unserer Natur und die daraus resultierende Anzahl der Katzen, mit denen unsere Fauna zusätzlich zu den anderen Belastungen zu kämpfen hat.


Die anderen Belastungen, welche angesprochen wurden, stellen selbstverständlich auch ein Problem dar, das möchte niemand bestreiten. Allerdings rechtfertigt dies noch lange nicht die Verluste, welche die Natur durch die Hauskatzen verkraften muss, vor allem da letztere wesentlich höher sind, als es in diesem Thema vielfach dargestellt wurde.


So wurden beispielsweise Autos, Windkraftwerke und Luftverkehr als Gefahrenquellen genannt (s. Post #127, eric). Allerdings wurde bisher - und das von beiden Seiten aus - lediglich mit ungefähren Angaben und Schätzungen gearbeitet, was eine Diskussion erschwert.
(Die Nachfolgenden Zahlen etc. sind, sofern nicht anders gekennzeichnet, auf Deutschland bezogen. Des Weiteren habe ich nur die Avifauna einbezogen und im Fall von verschiedenen Angaben einen Quelle gewählt, welche in der Mitte des Spektrums liegt.)

Dabei liegen die Todesopfer pro Windkraftanlage und Jahr laut verschiedener Schätzungen zwischen 0,5 und 7,06 Vögeln ( Windkraftanlage ? Wikipedia ), sodass man einen Mittelwert von 3,28 errechnen kann. Im Jahr 2013 gab es 23.875 Windkraftanlagen (Windenergie ? Wikipedia ), was rein rechnerisch 78.310 Todesopfer bedeutet.

Im Straßen- und Schienenverkehr sind es mit 10.000.000 toten Vögeln pro Jahr bereits wesentlich mehr.
( Vogelschlag ? Wikipedia )

Der deutsche Ausschuss zur Verhütung von Vogelschlägen im Luftverkehr berichtet von 1500 Kollisionsfällen mit Vögeln im Luftverkehr pro Jahr( Statistik | DAVVL )

Einen wesentlich größeren (und schwerer zu ermittelnden) Wert erreicht man bei Kollisionen mit Fassaden, Fenstern, Wintergärten, anderen verglasten Flächen und Stromleitungen.
Die einzige exakte Angabe sind hier 250.000 verursachte Todesopfer pro Tag (!) in ganz Europa Vogelschlag ? Wikipedia
Da Deutschland gerundet 3,5% der Gesamtfläche Europas ausmacht und die bebaute Fläche in etwa dem europäischen Durchschnitt entspricht (http://www.umweltbundesamt.de/sites...r/3_abb_landbedeck-landnutz-eu_2014-03-17.png ) gehe ich hier davon aus, dass von den oben genannten 250.000 Vögeln 3,5%, also 8775 Vögel/Tag in Deutschland durch diese Faktoren sterben. Im Jahr kommt man damit auf eine Zahl von 3.202.875 Todesfällen

Hier liegt die rechnerische Anzahl durch die oben genannten Aspekte zusammen bereits bei 13.282.685 (gerundet 13,3 Millionen) getöteten Vögeln im Jahr, was meiner Meinung nach viel zu hohe Verluste sind.

Als letzter Aspekt sind nun die Hauskatzen zu berücksichtigen, wobei erst die enorme Anzahl eindeutig wird.
Dabei gehen einige Schätzungen (wiederum Quellen aus der Mitte des Spektrums gewählt!) von 150 Millionen Hauskatzen und Vogelschutz | Komitee gegen den Vogelmord e. V. durch Hauskatzen getöteten Vögeln (was viele Hauskatzenhalter für übertrieben halten, allerding relativiert sich die Anzahl bei folgender Rechnung sehr schnell) und dazu dem Wert von 8.400.000 Hauskatzen (Hauskatze ? Wikipedia ) und geschätzten 2.000.000 Streunern aus, womit man auf 10.400.000 Hauskatzen in Deutschland kommt.
Das ergibt 14,4 getötete Vögel pro Katze und Jahr, was meiner Meinung nach auf jeden Fall realistisch ist (und noch lange keine so hohe Anzahl, wie in anderen Quellen genannt), da Vögel bis zu 35% der Beute einer Hauskatze ausmachen Hauskatzen und Artenschutz .

Zuletzt ist noch hinzuzufügen, dass man daran arbeitet, die Todesopfer unter den Vögeln zu vermeiden.
So werden beispielsweise Vogelzugvorhersagen getroffen, um Zusammenstöße mit Flugzeugen zu vermeiden (Vogelzugvorhersage | DAVVL ), Standorte für Windräder werden zumindest teilweise geprüft, Glasfenster- und Fassaden werden beklebt, bemalt (Birdpen) und es werden sogar Vogelschutzgläser entwickelt ( Vogelschlag ? Wikipedia ). Folglich arbeitet man hier an der Problemlösung, niemand zeigt auf die Hauskatzenhalter und rechtfertigt damit die Kollisionsopfer an Glasfassaden oder ähnlichem.
Die Schritte zur Problemlösung bezüglich der Hauskatzen beschränken sich (zumindest meiner Beobachtung nach) in den meisten Fällen lediglich auf das Leugnen des Problems.
 
Ich möchte einfach mal anmerken ein wirklich interessanter Beitrag mit den aktuellen Zahlen, weiter so !
:zustimm:
 
Als letzter Aspekt sind nun die Hauskatzen zu berücksichtigen, wobei erst die enorme Anzahl eindeutig wird.
Dabei gehen einige Schätzungen (wiederum Quellen aus der Mitte des Spektrums gewählt!) von 150 Millionen Hauskatzen und Vogelschutz | Komitee gegen den Vogelmord e. V. durch Hauskatzen getöteten Vögeln (was viele Hauskatzenhalter für übertrieben halten, allerding relativiert sich die Anzahl bei folgender Rechnung sehr schnell)
Tja, wer mag denn die Zahl von 150 Mio (und der Quelle) glauben?

Dagegen steht die Aussage des NABU-Vogelexperten Lars Lachmann in dem Artikel Bedroht die Hauskatze die Artenvielfalt?
Zitat daraus:
"Über diese absoluten Zahlen kann man lange diskutieren. Tendenziell halte ich sie aber für zu hoch. Ausgehend von nach der Brutzeit etwas mehr als 400 Millionen Vogelindividuen in Deutschland müsste dann jeder zweite Vogel von Katzen getötet werden. Geht man dazu davon aus, dass Katzen meistens im Siedlungsbereich jagen, müsste nach diesen Zahlen dort jeder Vogel von Katzen gefressen werden."​
 
Doch selbst wenn man es relativiert und nur mal 10% annimmt was denke ich durchaus realistisch ist sind das noch 15 Mio Tiere und damit ziemlich viel...
Auch wenn man es mit den anderen Zahlen vergleicht, außerdem ist es zusätzlich und relativ einfach vermeidbbar, das ist ja gerade der Punkt ;)

Außerdem sind wie schon oft geschrieben Vögel nicht das Hauptproblem :P
 
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