Warum halten wir Vögel?

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Tobias84

Tobias84

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Eine Frage in der sich jeder mit einer Antwort wiederfinden sollte.

Manchmal kommt es ja vor, dass andere Menschen nicht so ganz verstehen und nachvollziehen können warum wir denn Vögel in Käfigen, Ausläufen, Volieren, Ställen usw. halten und züchten.

Dann kommt unsere "Rechtfertigung", wie diese in den Einzelfällen ausschaut und welche Beweggründe es sind - ja dass würde mich hier an dieser Stelle (und sicher einige andere auch), interessieren! :zustimm:
 
Die Frage ist provokativ und führt leicht zu Streit!
Deshalb würde ich mich ungern an der Diskussion beteiligen!
Jeder hat seine persönlichen Gründe, weshalb er Vögel hält.
Das fängt bei Tierliebe an, geht über Profitdenken und endet bei Mitleid!
Was genau willst Du hören/lesen?
Das wird mein einziger und letzter Beitrag zu diesem Thema sein!
Es führt nämlich zu nichts!
 
Die Frage ist provokativ und führt leicht zu Streit!
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Also wenn eine Frage unter Hobby-Tierhaltern gestellt wird und nicht in einem Mastbetrieb-Kollegium, dann ist diese mit Sicherheit nicht von Anfang an negativ besetzt. Ein Schelm der Böses dabei denkt?

Was ich mir davon erhoffe? Mich interessieren die Beweggründe Einzelner und ein wenig Moral in diesem Gebiet vernünftig diskutieren zu dürfen. Dies hat noch keiner Gruppe oder Interessengemeinschaft geschadet ;) Also lieber nicht besprechen weil unterschiedliche Meinungen bei herauskommen könnten? Das halte ich für Unsinn.

Zumal Ausgangspunkt hier ua. war, dass es eben Menschen in unserem Umfeld gibt, die es nicht so ganz nachvollziehen können. Auch wächst oft der Druck der Behörden oder von Nachbarn, die mit Anzeigen drohen usw. uvm. Da ist ein positives Image welches man hier ua. besprechen kann, durchaus sinnvoll.
 
Ich kann ja mal einen Anfang wagen, vielleicht gehen Einige ja damit konform :)

Ich halte meine Tiere aus gegenseitigem Nutzen! Meine Hühner bekommen ihren Auslauf, einen Hahn und artgerechte Haltungsbedingungen. Kein Industriefutter a la Tiermehl oder Lege-Pellets. Ich erhalte damit auch eine alte Haushuhnrasse, die nicht nach zwei Jahren abgemagert und sich fast zu Tode gelegt hat. Dafür esse ich ihre Eier und habe mir damit zumindest einen kleinen Gegenpol zur industriellen Massenware Ei geschaffen.

Meine Tauben machen mir schlichtweg Freude. Selbst zu züchten und dabei einem vorgegeben Ideal "nachzueifern" welches auf Schönheit der Rassemerkmale beruht, dass ist genau der Anreiz der mir gefällt.
Im Übrigen hier ein "Ideal" der Tauben die ich halte, welches sie nicht in ihrem natürlichen Wesen behindert, nicht so wie manch Andere, die bereits mit Ammen gezüchtet werden müssen weil sie so kurze Schnäbel haben und ihre eigenen Jungen nicht mehr füttern können, so etwas lehne ich persönlich ab.

Alles in allem bereitet mir die Verantwortlichkeit für meine Tiere Freude.

Sind die Tiere gesund und können sich in ihren rasse- bzw. artspezifischen Merkmalen "ausleben", dazu gehören wohl auch soziale Bindungen untereinander (oder mit dem Pfleger). Gelingt manchmal auch die natürliche Reproduktion, dann bin ich der Meinung, dass man mit seinen Tiere eine positive Art von gemeinschaftlichem Nutzen eingeht wovon zwei Seiten "profitieren".
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie schon in einem anderen Thema vor ein paar Tagen geschrieben halte ich meine Tiere aus Gründen des Artenschutzes.
Ich halte daher ausschließlich Wildformen keine Mutationen oder Rassen sondern nur Arten und Unterarten :)
Bin Teilweise auch mit der ein oder anderen Art an Projekten beteiligt und versuche so den Genpool einige Vogelarten in Menschenobhut bestmöglich zu erhalten, man weiß nie was kommt...
 
Warum halten wir Vögel?

Ich hab sie geerbt. "Die Vögel gehören nun dir", dass war der Spruch warum ich Vögel habe. Ich wollte nie Vögel haben, nun hab ich welche und trage sorge damit es denen weitestgehenend gut geht. Hab so meine Zweifel ob es die wirklich gut bei mir haben... aber weggeben kann ich nicht und denen den Kopf umdrehen auch nicht. Streng genommen bin ich für ein weltweites Haltungsverbot von Ziervögeln. Gerne mit drakonischen Strafen wie der Todesstrafe, den nicht einmal die großen Vogelparks können den gefangenen Vögeln das bieten, was diese in der Natur haben könnten. Ganz zu schweigen von Privathaushalten mit dem Mikrowellenherd-Käfig oder vielleicht einer 1-2 Garagen-Außenvoliere.
 
Mit einem solchen Haltungsverbot würde man nahezu alle Tiere die momentan in Menschenobhut leben zum Tode verurteilen und ganze Arten aussterben lassen. Das halte ich für wenig zukunftsweisend.
Ich freue mich über die vielen Erfolge die der Artenschutzes weltweit in Zoos und Privathaltungvorzuweisen hat und trage gern dazu bei. Einmal in der "direkten" Hilfe der Nachzucht seltener Tierarten und einmal durch aufklären der Menschen wie schützenswert die Natur ist.
Gerade heute sind Carla und Tiago zwei Spixaras die in Detschland gezüchtet wurden nach Brasilien aufgebrochen um den Bestand ihrer Art der momentan nur noch in Menschenobhut existiert zu erhalten, vielleicht fliegen in einigen Jahren dank diesem Zuchtprojekt wieder einige Spixaras durch Südamerika :)
 
eine gute Frage, ich habe mal gelesen, je höher man in den sogenannten "Betonbauten" lebt, desto mehr möchte man ein wenig Natur ins Wohnzimmer, gegenseitiges Nutzen, dazu kann ich nur sagen, in erster Linie, sind das Nutztiere.

Aber auch Haustiere können ein gewisses "Nutzen" haben, wir geben ihnen "Futter" und manchmal ärgert man sich über sie, sie verstehen nicht "die menschliche Sprache" sind manchmal schlecht erzogen, machen Einrichtungen kaputt, pinkeln auf den Teppich oder neben das Katzenklo, haben ein lautes Organ und ärgern die Nachbarn, scheissen auf den Gehweg andere in den Garten des Nachbarn.

Aber es geht ja um Vögel, bedrohte Arten denke ich mal, befinden sich kaum in privaten Besitz, es gibt unterschiedliche Haltungsbedingungen, die einen sitzen im sogenannten "goldenen Käfig" andere haben großzügigen Freiraum in Aussenvolieren.

Wenn man mit Leuten ins Gespräch kommt das man Vögel halten tut, verstehen viele nicht warum man so viel Wesen um die Gefiederten macht, es sind "Ziervögel" die teils sprechen können, herrliche Lieder zwitschern und Leben in die Wohnung bringen.

Ja warum halte ich Vögel, vllt. aus dem Grund wie viele Denken oder auch nicht, Egoismus oder Freude an den Gefiederten aber wenn man sie in Freiheit sehen tut, hab ich ein schlechtes Gewissen sie in ein Käfig einzusperren.

es grüßt das vögelchen
 
Eine Frage in der sich jeder mit einer Antwort wiederfinden sollte.

Manchmal kommt es ja vor, dass andere Menschen nicht so ganz verstehen und nachvollziehen können warum wir denn Vögel in Käfigen, Ausläufen, Volieren, Ställen usw. halten und züchten.

Dann kommt unsere "Rechtfertigung", wie diese in den Einzelfällen ausschaut und welche Beweggründe es sind - ja dass würde mich hier an dieser Stelle (und sicher einige andere auch), interessieren! :zustimm:

Huhu Tobias,

ganz ehrliche Antwort meinerseits:

Aus Egoismus.

Weil sie wunderschön und unterhaltsam sind. Auch ohne zahm zu sein. Vögel sind nun mal keine Kuscheltiere.
8 Nymphensittiche und derzeit 11 Zwergwachteln.

Der Gartentisch steht vor der Außenvoliere, sodass früher wir (jetzt leider nur noch ich) beim Essen, in Pausen oder einfach nur so die Vögel beobachten können. Nein, sie sind nicht richtig zahm, nur soweit, dass sie mich kennen und bei Volierenarbeiten in beiden Bereichen, also innen und außen, keine Panikattacken fliegen und mir auch die Leckerchen aus der Hand nehmen. Das reicht.

Die Wachteln leben artgerecht, die Sittiche tiergerecht. Für artgerecht ist selbst das Riesenteil, welches mein Mann noch gebaut hat, eigentlich zu klein. Aber für Nymphen ist theoretisch ohnehin alles zu klein.

In diesem Jahr muss ich extrem bei den Wachteln aufpassen, mehr gehen nicht, also heißt es - Eier sammeln. Kann man aber essen, schmecken sogar sehr gut. Die Eier...

Liebe Grüße
Inez
 
Ich denke auch, dass wenn man den Bedürfnissen der Vögel gerecht wird, ihnen durchaus ein tiergerechtes Leben in menschlicher Obhut bieten kann. Am besten funktioniert es wenn man sich in die Bedürfnisse der Tiere hineinversetzt und sie nicht vermenschlicht betrachtet. Soll heissen: Tiere haben andere Bedürfnisse als Menschen, sie gehen keiner Arbeit nach, besuchen keine Schulen, wollen keine Karriere machen und treiben es in der Regel nicht aus Spaß miteinander ;) (ausser manche Affenarten) :D

Das Argument mit der "Freiheit" eines Tieres, dass ist so eine Sache. "Freiheit" definiert sich hier nicht dadurch, in wie weit ein Vogel in der Natur fliegen muss um satt zu werden. Denn in einer Voliere wo er dafür nur wenige Meter zurücklegen muss, hat er sich dieselbe "Freiheit" dafür nehmen müssen. Sie wird also nicht in km gemessen oder definiert.

Hier an dieser Stelle meinen ja viele "frei wie ein Adler" und meinen damit eigentlich eine "Freiheit" die sie nur selbst gern empfinden, wenn sie denn mit dem Auto in den Urlaub fahren oder mit dem Flugzeug verreisen wollen.

Der Hunger treibt viele Vögel an um weit fliegen zu müssen und sicher kann ein Falkner bestätigen, dass ein Greifvogel ebenso "glücklich" ist wenn er denn nur einige Meter zurücklegen musste, um an sein Küken zu kommen.

Natürlich darf die Muskulatur der Vögel unter den Haltungsbedingungen nicht leiden, ein gewisser Bewegungsspielraum sollte gegeben sein, auch um Fehlverhalten vorzubeugen. Hier gilt es wohl aus der Erfahrung heraus und je nach Art oder Rasse den Vögeln das zu bieten, womit sie am besten zurecht kommen.

Wenn alles richtig gemacht wurde werden unsere Vögel auch teilweise steinalt, ihre Vettern in der "Freiheit" dagegen erreichen oft weniger als 1/3 davon. Was aber durchaus ausreichend war, um ihren Instinkten gerecht geworden zu sein. Sie haben sich in dieser relativ kurzen Zeit fortpflanzen können und haben damit ihren Anspruch in der Natur erfüllt. Alles andere sind meist vom Menschen hinein interpretierte Dinge, wo sie meinen ihr eigenes Wohlbefinden auf Tiere übertragen zu müssen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mit einem solchen Haltungsverbot würde man nahezu alle Tiere die momentan in Menschenobhut leben zum Tode verurteilen und ganze Arten aussterben lassen. Das halte ich für wenig zukunftsweisend.

Dafür zig gigantische Kuppelhallenkomplexe bauen wo die Vögel die aus welchen Gründen auch immer nicht mehr ausgewildert werden können, es sich dort gut gehen lassen können und auch die total auf den Menschen fehlgeprägten weiter den Menschenkontakt haben können. Keine aktiv geförderte Zucht als Übergangslösung für paar hundert Jahre.
 
Stellen wir uns das mal vor, ganze viele Vögel in großen Hallen. Unterschiedliche Arten zusammen mit unterschiedlichen Bedürfnissem, Unterschiedlichen Futteransprüchen, die sich eventuell gegenseitig nicht mal leiden können. Dazu fehlgeprägte, agressive, kranke Tiere. Auch dürfen die Tiere ihre natürlichen Insitinkte nicht ausleben da sie sich nicht vermehrern dürfen oder ? Einige Arten die es nur noch in Menschenobhut gibt dürften ja auch nicht mehr gezüchtet werden, das heißt sie müssten aussterben.
Von den finanziellen Probleme mal komplett zu scheigen, denn wer baut Kuppelhallen? Wer entschädigt Besitzer von Vögeln ?
Wie schon geschrieben nicht ganz zukunftsweisend ;)

Wer gegen die Haltung von Vögel ist muss sich auch mit der Umsetzunge beschäftigen, und den daraus resultierenden Folgen.

Ich bin der Meinung eine tiergerechte Unterbrimgung in Menschenobhut ist möglich und notwendig. Nur was der Mensch kennt schützt er, wer würde sich für Graupapageien, Amazonen und Aras in der Natur interesieren würde sie nicht hier regelmäßig gehalten ? Die allermeisten würden diese Vögel wahrscheinlich nicht mal kennen, geschweigen denn sich für deneren Schutz einsetzten...
 
Stellen wir uns das mal vor, ganze viele Vögel in großen Hallen

Ich denke da radikaler mit zig hunderttausenden solcher Centerparks-Hallen, nur sehr viel größer. Genug quadratkillometergroße Kuppelbauten damit mindestens jede Art ihre eigene oder mehre hat. Entschädigt wird niemand, dafür enteignet. Und heimlich wird dann noch in den Gen-Laboren an der neuen Herrenrasse gearbeitet, wo die neuen Wellensittiche grausam dann über die Menschen herrschen und dann die Menschen in diese Kuppelbauten verbannen.

Gemäß der "Viele-Welt Theorie" ein nicht ganz unmögliches Szenario :zwinker: Vielleicht verfilmt ja jemand zumindest diese Menschenfeindliche "Idee".
 
Ich denke da radikaler mit zig hunderttausenden solcher Centerparks-Hallen, nur sehr viel größer. Genug quadratkillometergroße Kuppelbauten damit mindestens jede Art ihre eigene oder mehre hat. Entschädigt wird niemand, dafür enteignet. Und heimlich wird dann noch in den Gen-Laboren an der neuen Herrenrasse gearbeitet, wo die neuen Wellensittiche grausam dann über die Menschen herrschen und dann die Menschen in diese Kuppelbauten verbannen.

Gemäß der "Viele-Welt Theorie" ein nicht ganz unmögliches Szenario :zwinker: Vielleicht verfilmt ja jemand zumindest diese Menschenfeindliche "Idee".

Gab es schon, nannte sich allerdings "Planet der Affen" ;) Ich bitte dennoch drum bei der Realität zu bleiben.
 
Im übrigen ist es einer Tierart egal ob sie ausstirbt. "Egal" im Sinne von -sie leidet nicht, verschwindet nur. Uns kann es aber nicht egal sein, wir die den Lebensraum verändern/zerstören, nehmen auch uns die Lebensgrundlage und Wildtiere sind sehr oft die Indikatoren für die Qualität der Lebensräume.

Was Nutztierrassen betrifft, könnte man durchaus behaupten sie seien ein Indikator für unsere Lebensweise im Umgang mit unserer Ernährung (Fleisch,Eier,Milch). Lieber erhalte und pflege ich eine "alte" Nutztierrasse in Eigenverantwortung zu Haus oder geb dem ländlichen Raum eine Möglichkeit dafür (Haltung auf dem kleinen Bauernhof) in artgerechter Haltung als dass ich die Industriealisierung der Landwirtschaft weiter fördere und die Ware Tier aus den Tierfabriken konsumiere.

Es muss ja nicht immer das schwarz und weiß Denken sein - entweder Vegan und Nutztiere aussterben lassen oder anderseits Fleisch regelrecht fressen zu müssen (beim blinden konsumieren).

Wenn also ein gegenseitiger Nutzen bei der Haltung besteht, sehe ich darin nichts verwerfliches. Wobei "Nutzen" ja jeder anders definiert.
 
Ich denke da radikaler mit zig hunderttausenden solcher Centerparks-Hallen, nur sehr viel größer. Genug quadratkillometergroße Kuppelbauten damit mindestens jede Art ihre eigene oder mehre hat. Entschädigt wird niemand, dafür enteignet. Und heimlich wird dann noch in den Gen-Laboren an der neuen Herrenrasse gearbeitet, wo die neuen Wellensittiche grausam dann über die Menschen herrschen und dann die Menschen in diese Kuppelbauten verbannen.

Gemäß der "Viele-Welt Theorie" ein nicht ganz unmögliches Szenario :zwinker: Vielleicht verfilmt ja jemand zumindest diese Menschenfeindliche "Idee".

Ich denke jetzt schweifen wir etwas vom Thema ab oder ? Wir wollen ja realistisch bleiben ;)

Um es krass auszudrücken ist es den Tieren egal ob sie lebendig oder Tod sind. Tiere können nicht in die Zukunft planen und man beraubt sie damit durch den Tod auch nicht ihrer Zukunft, denn sie wissen in Normalfall nicht das sie existiert, anders als wir Menschen. So sind Ansätzer einige Philisophen zu dem Thema...

Naja ich halte die Natur für Schützenswert, denn ich denke wir stehen in der Veratwortung für das was wir bisher kaputt gemacht haben.

Ich halte selbst auch Hühner, essen deren Eier und überzählige Hähne müssen nun mal auch geschlachtet werden wenn man nicht möchte das sie sich gegenseitig umbringen. Ich kann mich da in einigen Punkten Tobias84 nur anschließen der "Mittelweg" ist oft der richtige, zwischen schwarz und weiß...
 
Aktuell halte ich gar keine Vögel, sondern Reptilien. Ich denke aber auch mittlerweile, dass man da gar nichts ideologisch verklären muss - man hält Tiere privat einfach nur aus Egoismus. Privat deshalb, weil ich klar zu gewerblicher Tierhaltung abgrenzen würde, denn dort geht es um Profit und Erzeugung und nicht um die Freude am Tier.

Bedingung (und auch Rechtfertigung) für die Tierhaltung ist bei mir aber, dass ich alle Bedürfnisse des Tieres erfüllen kann, es ihm gut geht (Stichwort Medizinische Versorgung) und ich möglichst dicht an den natürlichen Lebensraum herankomme. Deswegen finde ich die Terraristik schon ziemlich ideal: Man bildet den natürlichen Lebensraum mit echten Pflanzen, dem Klima usw. nach und reicht auch das Futter idR so, dass carnivore Arten sogar "Beute schlagen" können. Ich denke nicht, dass das Tier hier unter meinem Egoismus leidet.

In einigen Jahren würde ich außerdem gern aktiv die Falknerei ausüben. Für mich kann Tierhaltung nicht noch näher an der Natur sein: Der Vogel kann sich täglich frei bewegen und fliegen, ist (bei einheimischen Greifvögeln) in seinem Habitat, kann sogar seine natürliche Beute schlagen und seinen Jagdinstinkt ausüben - dafür biete ich ihm Hilfe, Schutz und ggf. Futter. Und überhaupt nur deshalb bleibt er bei mir, denn er könnte jederzeit flüchten, wenn es ihm nicht mehr gefällt.

Ob ich noch mal Papageien halten würde, weiß ich nicht. Mir ist vor einigen Jahren im Sommer mal ein Mopa entflogen und nach seiner Woche in Freiheit sah er derart gut aus, dass ich mich geschämt habe, ihn wieder in seine - zugegeben sehr kleine - Voliere zu setzen. Hier geht das Gleichnis für mich nicht mehr so richtig auf. Wenn man aber sehr flugfaule Vögel und eine wirklich große Voliere sowie gutes Futter und viel Beschäftigung bieten kann, würde für mich nichts gegen die Haltung sprechen. Ich stimme Nils auch voll zu, dass die Haltung und Nachzucht gerade bei seltenen Vögeln absolut wichtig ist. Bei den Reptilien/Amphibien ist es übrigens ähnlich und deshalb gerade eine kleine Katastrohe, dass in einigen Bundesländern die Haltung ganz verboten werden soll. Die Frage, was mit den vorhandenen Tieren passieren soll, wurde da auch nicht geklärt.
 
Meine Vögel? Natürlich aus Egoismus. Geb ich zu. Sie tun mir gut.
Natürlich bemühe ich mich, dass es ihnen auch gut geht.
Dennoch bin ich nicht so weit von ROF entfernt. Es ist unfair den Tieren gegenüber.
Noch schlimmer finde ich, dass die Vögel so billig sind, dass m.E. zu viele Menschen diese als Spielzeug für ihre Kinder kaufen und nicht wirklich an die Tiere denken. In den Tierhandlungen sind es meist junge Kinder, die da sagen: "Ich will den Vogel" und die Mama oder Papa kaufen dann. Um dieses zu verhindern würde ich gern auf meine Vogelhaltung verzichten. Im Garten dürfte ich ja weiter füttern und auch die Enten, Gänse, Möven und Tauben, die ich unterwegs treffe.
 
Hallo miteinander

Für mich ist die Vogelhaltung quasi eine "alte Liebe".
Als Kind war trotz anderer Wünsche allenfalls ein Vogel drin, also gab es Wellensittiche.
Ich hing sehr an Ihnen und habe alles an Lektüre damals verschlungen (Internet war noch kein Thema :zwinker:)

Natürlich habe ich auch über Gouldamadinen gelesen, die waren quasi was ganz Besonderes. Galten als super-empfindlich,
nur in speziellen Terrarien/ beheizten Volieren zu halten etc,...
Also kein Gedanke dran zu verschwenden.

Jetzt habe ich mich als Erwachsener wieder für Vögel entschieden und zwar für Goulds. Als mir klar wurde das sie nicht mehr
diesen "empfindlichen" Ruf haben und ich mir nun als Erwachsener auch bessere Bedingungen (Zimmervoliere) als damals für
die Wellis leisten kann, habe ich mich für reinerbig naturfarbene Goulds entschieden weil ich finde das es erstrebenswert ist
diese reinerbigen Tiere zu erhalten und man sie in meinen Augen sowieso nicht weiter verschönern kann/muss.

Meine Gründe sind also gemischt, ein Stück Natur im Haus, etwas Egoismus, Freude an diesen wunderschönen Vögeln, das Gefühl
das es sinnvoll ist, reinerbig wildfarbene Tiere zu erhalten..

Voraussetzung ist für mich aber, möglichst gute Bedingungen zu bieten. Auch ein "08/15-Vogel" der billig zu kriegen ist, kriegt die
bestmöglichen Bedingungen, selbst wenn die Pflege seinen "Wert" übersteigt.

Könnte mir deshalb auch vorstellen, nur Vögel zu halten die aus dem Tierheim kommen, die krank sind, die verletzt gefunden wurden etc.
Muß nichts Teures oder Besonderes sein.

Tja, das sind so meine Gründe...

Gruß Rolf
 
Meine Vögel? Natürlich aus Egoismus. Geb ich zu. Sie tun mir gut.
Natürlich bemühe ich mich, dass es ihnen auch gut geht.
Dennoch bin ich nicht so weit von ROF entfernt. Es ist unfair den Tieren gegenüber.
Noch schlimmer finde ich, dass die Vögel so billig sind, dass m.E. zu viele Menschen diese als Spielzeug für ihre Kinder kaufen und nicht wirklich an die Tiere denken. In den Tierhandlungen sind es meist junge Kinder, die da sagen: "Ich will den Vogel" und die Mama oder Papa kaufen dann. Um dieses zu verhindern würde ich gern auf meine Vogelhaltung verzichten. Im Garten dürfte ich ja weiter füttern und auch die Enten, Gänse, Möven und Tauben, die ich unterwegs treffe.

Wobei ich denke, dass das nicht mit dem Preis der Tiere zu tun hat, eher mit der Einstellung zum Tier. Ob nun eine Playstation oder ein Vogel, beides ist wie du schon sagtest nur erworbenes Spielzeug und zeugt von einer merkwürdigen Einstellung zum Tier. Aber so etwas kann man nicht verhindern oder verbieten. Es wird immer gut und böse und sinnhaftig und unsinnig geben.

Ob es "fair" oder "unfair" ist Vögel zu halten, dass beurteilt das Tier nicht, nur wir. Was wir als "fair" ansehen wäre eine "Freiheit" die es so nicht gibt, es gibt nur eine Lebensweise ausserhalb und eine innerhalb des Käfigs/der Voliere usw. Die Lebensqualität ist hier entscheident. Ein Tier ausserhalb kann also ebenso "leiden" wenn es keine natürlichen Lebensgrundlagen mehr vorfindet, um sich und seine Art zu erhalten als auch in einer Voliere mit beispielsweiser falscher Ernährung durch den Menschen.
 
Thema: Warum halten wir Vögel?

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