Rebhuhnprojekt...der Dreijahresbericht.

Diskutiere Rebhuhnprojekt...der Dreijahresbericht. im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Nett ist es mit den Theorethikern hier zu plaudern, noch besser ist es aber die Praxis anzuerkennen und mitzumachen...
Wenn ich "Besatzsteigerung durch Zufütterung" im Zusammenhang mit "aktuellen wildbiologischen Erkenntnissen" lese, dann staune ich ehrlich gesagt. Nun gut, es ist eine wildbiologische Erkenntnis, dass Rebhühner Körner fressen (zumindest die alten). Insofern passt das sogar. Aber man fühlt sich irgendwie zurück versetzt in längst vergangene Jägerzeiten ...

VG
Pere ;)
 
Wildbiologie in einer von menschen ge- und umformten Landschaft halt. Wichtig ist, dass es funktioniert und wenn die leichtfertigen Kommentare wie "naja dann stirbt das Rebhuhn halt aus" oder "müssen den Füchsen auch noch dankbar sein wenn sie die nicht lebensfähigen Arten auszusortieren" kommen, dann hoffe ich doch, dass diese Argumentation auch fortgeführt wird wenn wir zwar bei dem Rebhuhn anfangen aber u.a. beim Habicht als Bindeglied in der Nahrungskette enden. Und dann, wo hörts aus?? Nichts machen oder einfach mal drauf warten das die Menschen aussterben?

Ich bin auch nicht bereit, den Habicht mit meinem Hausgeflügel über Wasser zu halten wenn alle anderen natürlichen Beutetiere irgendwann völlig fehlen.

Bei der Fütterung am Futterhäuschen nörgelt komischerweise niemand, wenn Meise und Co. zugefüttert wird, gilt es aber anderen Arten, dann "ists ja unnatürlich".

Wenn ich als Mensch im 21.Jh die Umwelt schon so verforme, dass andere Arten möglicherweise auf der Strecke bleiben, dies aber erkenne, dann können zumindest dort Ersatzmaßnahmen zur Erhaltung getroffen werden wo es möglich ist und dass als wahgenommene Pflicht aus der Verantwortung heraus. Und egal ob Blühstreifen, gepflanzter Obstbaum etc. - eh alles menschliches Zutun! Wo fängts an und wo hört es auf? Gar nicht, so lang wir Menschen leben.

Ich halte nichts von der Art der Argumentation, dass die Gewinner die sein sollen (Fuchs und Co.), die mit der menschlichen Misere einfach besser zurecht kommen und andere Arten haben halt Pech gehabt.

Im übrigen nehmen ja meistens die Menschen "Schadensbgrenzung" vor, die selbst nur ein Puzzleteil vom ganzen Übel (so als Mensch)sind, zumindest aber aus einer Mischung von Verantwortung, Problem erkannt, Spaß am Natur erleben, Liebe zu einer bestimmten Tierart und teilweise aus beruflicher Qualifikation im Zusammenhang dazu.

Wie gesagt, wichtig ist dass es funktioniert und es freut mich das noch 300 Brutpaare dank Hilfeleistungen in Thüringen zu finden sind.
 
Egal wie, aber die Rebhühner dürfen nicht aussterben.

Sie sind so umfangreich in unserer alten Literatur und Geschichten erwähnt. Sie sollten uns Menschen doch etwas bedeuten. Leider fehlt heute oft der Bezug zur Natur.

Was würden sie brauchen, um ohne Hilfe wieder alltagstauglich zu werden? Was müsste umgestaltet werden?

In Thüringen (wo Du das gerade erwähnst, Tobias) beispielsweise ist die Landwirtschaft ziemlich großflächig und die Vielfalt hat kaum irgendwo noch am Feldrand Platz. Kaum noch eine Mohnblume oder Wegwarte. Auch Feldränder werden gespritzt mit Unkrautvernichtern. Da hat sich die letzten 30 Jahre viel zum Negativen entwickelt.

Haben Rebhuhn und andere Tiere in anderen Gegenden mit kleinflächigerer Landwirtschaft und mehr Brachflächen und noch vorhandenen Streuobstwiesen bessere Chancen?
 
Mal ne kurze Zwischenfrage, die nicht direkt zum Thema passt ich weiß,
aber wie sind bei euch in der Gegend die Feldwachtelvorkommen ?

Bei uns (Weserbergland) gibt es wohl seit vielen Jahren keine mehr und auch so gut wie keine Rebhühner...

Seit letztem Jahr hab ich sie zwar in der Voliere, aber das nützt ja auch nix :D
 

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Hallo Leute!

Wir werden nie wieder eine Landwirtschaft wie vor 100 Jahren bekommen, es sei denn Europa erlebt den Kollaps einer Krise so dass Gelder für Spritzmittel fehlen und/oder die Menschen wieder ihr eigenes Land bewirtschaften müssten um satt zu werden.

Wenn man die kleinen Hühner so sieht, dann wundert man sich doch schon wie sie es überhaupt schaffen gegen schlechte Witterungsverhältnisse, Spritzmittel, modernste Maschinen, Lebensraumverlust, verwilderte Katzen, Füchse, Marder, Dachse, Krähen, Elstern, Habicht und einiges mehr, zu bestehen.

Die Bestände variieren regional sehr stark und vorallem in den neuen Bundesländern die noch immer von der flurbereinigten Großfelderwirtschaft der DDR geprägt sind, haben sie es besonders schwer. Wenn hier einige meinen an "alte Jägerzeiten" erinnert zu werden, weil Rebhühnern teilweise zugefüttert wird, so ist es in der DDR nie anders gewesen und hat so auch dazu beigetragen, dass nicht schon damals Rebhühner ganz verschwanden. Es wurde also versucht etwas auszugleichen.

Ich spreche am liebsten von dem was ich selbst gesehen hab, was die Praxis mir verrät und wenn ich die Möglichkeit habe zu vergleichen, gibt mir die Wirklichkeit auch recht. Bei mir hier vor Ort gibt es sehr un-einsichtige Landwirte, Lebensraum zu erhalten ist hier ein echter Kampf um jeden Busch!
Füchse werden von mir scharf bejagt, Jungfüchse dagegen am Bau geschont, wildernde Katzen gefangen und dort wo möglich, Brombeeren oder Weiden gepflanzt bzw. gesetzt und siehe da, einige Rebhühner nehmen die wenig vorhandene Deckung bei Schneelage an, sie sind also präsent und sonst auf weiter ausgeräumter Fläche fast unsichtbar.
In Nachbarrevieren sieht es schon wieder ganz anders aus, die haben zum teil bessere Lebensbedingungen in Sachen Hecken usw. aber lassen andere Faktoren ausser acht.

So siehts "draussen" aber aus, da hilft kein träumen von einer unberührten Wildnis, entweder ich kümmere mich und habe lokale Populationen und leiste mir diesen "Anspruch" auf bestimmte Arten in Co-Existenz in unserer Kulturlandschaft oder schaue weg und freu mich nur heimlich wenn´s Andere für mich geregelt haben um noch was zum fotografieren entdecken zu können.

Egal ob das Hängen von Nistkästen, Winterfütterung von Singvögeln, Renaturierung von ehemaligen Abbaugebieten, das Pflanzen einer Hecke, eines Obstbaumes, eines Blühstreifens usw. uvm. - es ist menschliches Zutun und ohne dem wäre schon einiges schlechter bestellt.

Was die Wachteln angeht, es ist ähnlich aber sie ziehen ja bekanntlich und bei uns hier ist es von Jahr zu Jahr unterschiedlich in wie vielen Weizenfeldern man den Wachtelschlag vernehmen kann.

Mit besten Grüßen
Tobias
 
Mal ne kurze Zwischenfrage, die nicht direkt zum Thema passt ich weiß,
aber wie sind bei euch in der Gegend die Feldwachtelvorkommen ?

Bei uns (Weserbergland) gibt es wohl seit vielen Jahren keine mehr und auch so gut wie keine Rebhühner...

Seit letztem Jahr hab ich sie zwar in der Voliere, aber das nützt ja auch nix :D

Um Hannover herum gibt es auf jeden Fall noch welche, man kann im Sommer nachts schön ihr "pick-per-wick" hören. Natürlich sind die Vorkommen stark an die Habitate gebunden und im Naturschutzgebiet ums Steinhuder Meer wird man mehr finden als in einer vor-hannoverschen Agrarwüste, aber - es gibt dort noch einige!

Rebhühner im übrigen auch, aber meine Güte, warum sind die in Niedersachsen eigentlich noch jagdbar? Wer überprüft denn, wie viele Paare es pro 100ha gibt?! (3 Paare/100ha sind die Vorraussetzung, um sie noch jagen zu dürfen)

Ich hab das Programm nur angelesen und mir kam auch der Gedanke, dass das teilweise sehr "traditionell" klingt. Natürlich unterstützt man mit Füttern die Jungenaufzucht, aber es geht ja nicht darum, diese Art auf hau drauf mit laufenden Mitteln am Leben zu erhalten, sondern man möchte ja eine stabile, sich selbst erhaltende Polulation schaffen. Vielleicht hat sich der VDF hier etwas sehr von den englischen Kollegen in Bezug auf das Fasanmanagement inspirieren lassen... Aber ich möchte auch nicht schlecht reden, dass hier etwas passiert. Und dass es ein Falknerverband macht, finde ich noch hervorragender. Außerdem sind Maßnahmen wie die Anlage von div. Hecken und anderen Kleinhabitaten eine super Sache, nicht nur für Rebhühner.
 
Rebhühner im übrigen auch, aber meine Güte, warum sind die in Niedersachsen eigentlich noch jagdbar? Wer überprüft denn, wie viele Paare es pro 100ha gibt?! (3 Paare/100ha sind die Vorraussetzung, um sie noch jagen zu dürfen)

Ich hab das Programm nur angelesen und mir kam auch der Gedanke, dass das teilweise sehr "traditionell" klingt. Natürlich unterstützt man mit Füttern die Jungenaufzucht, aber es geht ja nicht darum, diese Art auf hau drauf mit laufenden Mitteln am Leben zu erhalten, sondern man möchte ja eine stabile, sich selbst erhaltende Polulation schaffen. Vielleicht hat sich der VDF hier etwas sehr von den englischen Kollegen in Bezug auf das Fasanmanagement inspirieren lassen... Aber ich möchte auch nicht schlecht reden, dass hier etwas passiert. Und dass es ein Falknerverband macht, finde ich noch hervorragender. Außerdem sind Maßnahmen wie die Anlage von div. Hecken und anderen Kleinhabitaten eine super Sache, nicht nur für Rebhühner.

Drum besser sich die "Mühe" machen hier zu Ende zu lesen ;) Es ist auch kein reines Engagement der Falkner, sondern wird nur u.a. von diesen unterstützt. Initiatoren bzw. Hauptverantwortliche dieses Projektes ist eine Uni in Göttingen.

Richtig ist, es geht um eine "sich selbsterhaltende Population". Hier geht es aber erst einmal um die Stabilisierung der örtlichen Vorkommen. Egal ob Zufütterung oder Verbesserung des Lebensraumes, beides sind eben -Maßnahmen- die ein Eingreifen bedeuten und teilweise langfristig gesehen, im Verhältnis zu der ebenfalls dauerhaft wirkenden Landwirtschaft, unabdingbar sein werden.

Erst wenn die Landwirtschaft dazu gezwungen bzw. es zu einem Teil dieser werden würde, wenn beispielsweise auf so und so viele Hektar Anbaufläche, Blüh- bzw. Wildsaatstreifen angelegt werden, dann könnte es langfristig auch ohne beonderer Projektarbeit gehen. Bis dahin wird halt probiert und man lässt Populationen durch diese Maßnahmen nicht ganz aussterben.

Rebhühner unterliegen zwar dem Jagdrecht werden aber größtenteils nicht mehr bejagt, hier geht es eher um die Verantwortlichkeit für diese Arten. Und es gibt Möglichkeiten um Bestandszahlen zu erheben, auch bei Rebhühnern.
 
Nun sind wir bei des Pudels Kern angelangt: Der sich selbst erhaltenden Population. Die Jagdgesetze sprechen folgerichtig sinngemäß von „an den Lebensraum angepasste Bestände“. Schon allein daraus ergibt sich die logische Folgerung, dass ich nur über eine entsprechende Gestaltung des Lebensraums etwas bewirken soll.

Es ist völlig richtig, wir haben nicht mehr die Landschaften wie vor 100 Jahren. Aber genau daran sollte man mal denken: Wie kommt es denn, dass das Rebhuhn bei uns einst so häufig war? Es ist eben nicht die vielzitierte Naturlandschaft, die einst die reichen Vorkommen beherbergte, sondern es war eine bestimmte Form der Kulturlandschaft, die das Rebhuhn überhaupt erst zu einem häufigen Vogel werden ließ. Es war Kulturfolger in Reinform, es hat sich an die geänderten Bedingungen angepasst. Es hat die Veränderung des Lebensraums zu seinen Gunsten nutzen können.

Seit Mitte der 1960er Jahren veränderte der Mensch neuerlich den Lebensraum. Diesmal zum Vorteil anderer Arten (was logischerweise Nachteile für einst begünstigte Arten bedeutet), diesmal war das Rebhuhn der Verlierer. Und wir tun jetzt so, als hätten wir dem Rebhuhn „Natur“ genommen, die man ihm wieder zurück schulde. Das ist schlichtweg eine Verkennung der Tatsachen und im Übrigen ein Arbeiten gegen natürliche Mechanismen. Die Gleichgewichte zwischen den verschiedenen Arten stellen sich immer aufgrund der äußeren Bedingungen ein. Verschiebe ich künstlich einen begrenzenden Faktor – hier die Nahrung einerseits und den Prädationsdruck andererseits – so muss ich das permanent tun, es kann sich auf Grundlage der lebensraumbedingten Begrenzung niemals ein sich selbst erhaltendes neues Gleichgewicht einstellen. So lange sich der Bestand oberhalb der natürlichen Kapazitätsgrenze bewegt, lastet ein permanenter Absenkungsdruck auf den Rebhühnern. In der Wildökologie spricht man hier vom „doomed surplus“ (todgeweihter Überschuss). Diesen zu erhalten ist nur mit immensem Aufwand möglich und ökologisch völlig irrsinnig.

Somit kann es nur einen einzigen Weg geben, wenn ich das Rebhuhn erhalten will: Erhöhung der Lebensraumkapazität durch Änderung der Landnutzung.

Fütterung und Prädatorenbejagung mag der Seele des Jägers dienlich sein, zu einer sich selbst erhaltenden Rebhuhnpopulation auf höherem Niveau wird es hingegen niemals führen. Ein leck geschlagenes Boot fährt nur so lange, wie die Entwässerungspumpe läuft. Sobald man sie abschaltet, säuft der Kahn ab. Fahrtüchtig erhält man ihn nur, wenn man die Ursache behebt, also das Leck dichtet.

VG
Pere ;)
 
Sobald man sie abschaltet, säuft der Kahn ab. Fahrtüchtig erhält man ihn nur, wenn man die Ursache behebt, also das Leck dichtet.
VG
Pere ;)

Sehe ich ganz genau so. Leider diskutieren wir auch beim Rebhuhn indirekt über das weltweite Artensterben. Solange Politiker und sogenannte Umweltminister unfähig und nicht willig sind etwas dagegen zu unternehmen, wird es genau so weitergehen.
 
Es ist auch kein reines Engagement der Falkner, sondern wird nur u.a. von diesen unterstützt. Initiatoren bzw. Hauptverantwortliche dieses Projektes ist eine Uni in Göttingen.

Klar, dass es nicht nur Sache der Falkner ist, aber immerhin ist der VDF im Dokument als "Headliner" aufgeführt. Tatsächlich kenne ich aus einem "Naturschutzmagazin" auch das Projekt der Uni Göttingen und bin gerade super erstaunt, dass in eben diesem Magazin nicht mit einer Silbe erwähnt wurde, dass Jäger/Falkner daran beteiligt sind. Ich nehme jetzt zumindest mal an, dass es das gleiche Projekt ist. Leider sehe ich das oft, es ist wie mit der DDT-Katastrophe bei Wanderfalken: Die Falkner sagen, die Wiederauswilderung hat zur Bestandsverbesserung geführt, laut Naturschützern war es allein deren Verdienst durch Horstbewachung etc. Aber ich mache hier ein ganz anderes Fass auf, fürchte ich. Es würde mich aber wirklich freuen, wenn hier eine gute Zusammenarbeit läuft.


Richtig ist, es geht um eine "sich selbsterhaltende Population". Hier geht es aber erst einmal um die Stabilisierung der örtlichen Vorkommen. Egal ob Zufütterung oder Verbesserung des Lebensraumes, beides sind eben -Maßnahmen- die ein Eingreifen bedeuten und teilweise langfristig gesehen, im Verhältnis zu der ebenfalls dauerhaft wirkenden Landwirtschaft, unabdingbar sein werden.
Erst wenn die Landwirtschaft dazu gezwungen bzw. es zu einem Teil dieser werden würde, wenn beispielsweise auf so und so viele Hektar Anbaufläche, Blüh- bzw. Wildsaatstreifen angelegt werden, dann könnte es langfristig auch ohne beonderer Projektarbeit gehen. Bis dahin wird halt probiert und man lässt Populationen durch diese Maßnahmen nicht ganz aussterben.

Wie gesagt, in England wurde genau so begonnen, aber mittlerweile hat sich ein Zustand eingestellt, bei dem diverse Vogelvorkommen nur noch durch aktive Schutzbemühungen am Leben erhalten werden können (z.B. Elektrozäune um wichtige Limi-Brutplätze, Fütterungen etc.). Du sagst ja sogar selbst, dass nur ein geeignetes Habitat durch extensive Landwirtschaft den Bestand von sich aus stabil halten kann. Das wäre das Ziel; die Bestände durch "künstliche Maßnahmen", bzw. aktive Eingriffe am Leben zu erhalten ist nur der Weg. Er wird korrekterweise beschritten, aber die Endlösung liegt wohl bei den Landwirten. Ohne deren Einlenken ist das Projekt langfristig zum Scheitern verurteilt.



Rebhühner unterliegen zwar dem Jagdrecht werden aber größtenteils nicht mehr bejagt, hier geht es eher um die Verantwortlichkeit für diese Arten. Und es gibt Möglichkeiten um Bestandszahlen zu erheben, auch bei Rebhühnern.

Dass es dem Jagdrecht unterliegt ist ja absolut nicht verkehrt, aber dass es noch eine Jagdzeit hat, finde ich eben unsinnig. Das ermöglicht eben, dass die Ketten zu stark geschätzt werden, weil man mal wieder die reizvolle Rebhuhnjagd ausüben möchte... Und genau dieses Schlupfloch könnte man ausbessern. Vielleicht tut sich ja zum 1.4. etwas.
 
Dass es dem Jagdrecht unterliegt ist ja absolut nicht verkehrt, aber dass es noch eine Jagdzeit hat, finde ich eben unsinnig. Das ermöglicht eben, dass die Ketten zu stark geschätzt werden, weil man mal wieder die reizvolle Rebhuhnjagd ausüben möchte... Und genau dieses Schlupfloch könnte man ausbessern. Vielleicht tut sich ja zum 1.4. etwas.
Kein Jäger und kein Falkner wird noch irgend etwas für das Rebhuhn tun, wenn er nicht das ein oder andere erbeuten darf. Das ist der Hintergrund. Kein Prädator wird sich selbst seine Lebensgrundlage entziehen, so auch der menschliche Jäger nicht. Insofern ist das Argument, die Jäger wären schädlich für eine abnehmende Art, in Wirklichkeit äußerst absurd. :zwinker:

Schau Dir die Sache mit den sog. Wiesenbrütern an: Die Jäger führen diese permanent ins Feld, wenn es um die positiven Folgen der Habitatverbesserung für das Rebhuhn geht. Tatsächlich sind wiederum nur die wenigsten in der Lage, ad hoc auch nur 3 davon zu nennen, geschweige denn im Feld zu erkennen (vom Kiebitz mal abgesehen). Der Schutz der jagdlich nicht nutzbaren Wiesenbrüter ist ein Deckmäntelchen, ein Feigenblättchen. Und so würde es auch mit dem Rebhuhn kommen, wenn es ganzjährig geschont würde.

VG
Pere ;)
 
Kein Jäger und kein Falkner wird noch irgend etwas für das Rebhuhn tun, wenn er nicht das ein oder andere erbeuten darf. Das ist der Hintergrund. Kein Prädator wird sich selbst seine Lebensgrundlage entziehen, so auch der menschliche Jäger nicht. Insofern ist das Argument, die Jäger wären schädlich für eine abnehmende Art, in Wirklichkeit äußerst absurd. :zwinker)

Ähm..keiner? Ich hab noch nie einen Fasan oder ein Rebhuhn erlegt und ich arbeite darauf auch nicht hin.

In Jägerkreisen ist inzwischen eine Mehrheit entstanden, die gern die Erfüllungsgehilfen der Forstwirtschaft sind. Dann gibt es noch die etwas besser Verdienenden oder sagen wir mal Wohlhabende die sich große Jagden als Pacht selbst leisten können, da ist es oft (nicht immer) so, dass tatsächlich ein künstlicher Niederwildbestand für die Jagden im Herbst herangezüchtet wird. Obwohl hier nicht alle Individuen geschossen werden und auch teilweise durch Abwanderung in andere Bereiche neue Lebensräume erobern (wenn vorhanden).

Es muss schon eine gehörige Portion von persönlichem Interesse am Naturschutzgedanken vorhanden sein, um als Jäger etwas selbstlos zu tun. Ich persönliche gebe mir den moralischen Anspruch auf Jagd in dem ich einerseits Wild nach dem Zufallsprinzip erbeute, dadurch Fleisch essen kann welches nicht als Ware Tier aus einer Tierfabrik herstammt und durch halb Europa in ein Schlachthaus gefahren wurde und auf der anderen Seite möchte ich dafür auch Leben schenken bzw. ermöglichen (durch Lebensraum-verbessernde Maßnahmen) und was noch dazu kommt, ich studiere Naturschutz und Landschaftsplanung.

Im Übrigen unterliegt auch das Auer- und Birkwild dem Jagdrecht (mit ganzjähriger Schonzeit), dennoch gibt es Unterstützung aus Jägerkreisen für den Erhalt des Lebensraumes und wenn von den Initiatoren erwünscht, auch jagdliche Hilfestellungen bei der Prädatorenbejagung.
 
Kein Jäger und kein Falkner wird noch irgend etwas für das Rebhuhn tun, wenn er nicht das ein oder andere erbeuten darf. Das ist der Hintergrund. Kein Prädator wird sich selbst seine Lebensgrundlage entziehen, so auch der menschliche Jäger nicht. Insofern ist das Argument, die Jäger wären schädlich für eine abnehmende Art, in Wirklichkeit äußerst absurd. :zwinker:

Im Übrigen unterliegt auch das Auer- und Birkwild dem Jagdrecht (mit ganzjähriger Schonzeit), dennoch gibt es Unterstützung aus Jägerkreisen für den Erhalt des Lebensraumes und wenn von den Initiatoren erwünscht, auch jagdliche Hilfestellungen bei der Prädatorenbejagung.

Sehe ich genau so! Es geht ja aber auch nicht darum, für immer ein Jagdverbot zu erlassen, sondern nur so lange, wie die Population noch in einer kritischen Phase ist. Es bringt doch sonst gar nichts, wenn man 8 von 15 Küken hochfüttert und alle Füchse abknallt, aber dann selbst die Hälfte der Hühner schießt... (was ich an dieser Stelle verantwortungslosen Jägern unterstelle, von denen es meiner Meinung nach zu viele gibt).
 
In Jägerkreisen ist inzwischen eine Mehrheit entstanden, die gern die Erfüllungsgehilfen der Forstwirtschaft sind.
Das musste mir mal näher erklären.

Es muss schon eine gehörige Portion von persönlichem Interesse am Naturschutzgedanken vorhanden sein, um als Jäger etwas selbstlos zu tun.
Diese Aussage widerspricht sich. Niemand tut etwas völlig selbstlos im Leben. Jegliches Handeln dient einem Selbstzweck. Persönliches Interesse zu bedienen ist ja auch Selbstzweck.

Im Übrigen unterliegt auch das Auer- und Birkwild dem Jagdrecht (mit ganzjähriger Schonzeit), dennoch gibt es Unterstützung aus Jägerkreisen für den Erhalt des Lebensraumes und wenn von den Initiatoren erwünscht, auch jagdliche Hilfestellungen bei der Prädatorenbejagung.
Noch … In 20 Tagen unterliegt das Birkwild in Baden-Württemberg nicht mehr dem Jagdrecht. Dass die Jägerschaft Auerwild-Lebensräume erhält, kann ich für Baden-Württemberg nicht bestätigen. Mag die Man Power vorhanden sein, so dürfte die technische Ausstattung fehlen.

Es geht ja aber auch nicht darum, für immer ein Jagdverbot zu erlassen, sondern nur so lange, wie die Population noch in einer kritischen Phase ist. Es bringt doch sonst gar nichts, wenn man 8 von 15 Küken hochfüttert und alle Füchse abknallt, aber dann selbst die Hälfte der Hühner schießt... (was ich an dieser Stelle verantwortungslosen Jägern unterstelle, von denen es meiner Meinung nach zu viele gibt).
Nun sind wir aber wieder an dem Punkt: Wenn die Jägerschaft auch für die Zukunft keinerlei Option hat, irgendwann mal wieder ein Huhn zu erlegen, dann werden sie auch jetzt – in der Phase ganzjähriger Schonzeit – nichts tun. Die Meinung, es gäbe zu viele verantwortungslose Jäger, teile ich voll und ganz. Aber nur allgemein. Bezüglich Rebhuhn dürfte es eher so aussehen, dass von 100 Küken 5 erlegt werden (und 80 weitere dem Straßenverkehr, dem Winter und sonstigen Mortalitätsfaktoren zum Opfer fallen). Die Abschüsse sind hier fast ausschließlich kompensatorisch, selbst wenn 20 erlegt würden.

VG
Pere ;)
 
Selbstlos im Sinne von: ich schlage keinen Profit daraus, kann auch keine materielle Bereicherung erkennen. Empfundene Freude ist das Mindestmaß von "Bereicherung" liegt aber weit unter dem tatsächlichen Nutzen einer Hecke ;)

Erfüllungsgehilfen bestimmter Landesregierungen, die sich nur dem wirtschaftlichen Gedanken der Forstwirtschaft verpflichtet fühlen, jedoch unter dem Anstrich "ökolokisch" richtig zu handeln. So wird zahlenmäßig festgelegt, dass auf so und so viele Hektar eine Anzahl von Rot- oder Rehwild vorkommen "darf" die hinter einer Kommastelle steht.

So wird zwar einerseits gemeckert aber anderseits fleissig (mit)geschossen. "Wald vor Wild" die Devise.

Gerade in Nationalpark Harz gibt es eine Politik die für mich unverständlich ist, "unberührte" Natur auf der einen und Krieg dem Rotwild auf der anderen Seite. Jagd ja, Winterfütterung - Nein. Nur dass das Rotwild nicht so dumm ist und bei Notlage verhungert, sondern in die Täler zieht, auf die landwirtschaftlichen Flächen mit bis zu 100 Stück steht, enormen Schaden anrichtet und nach der Schneeschmelze wieder zurück in den Nationalpark wandert. Dann möchte man auch noch den Luchs und demnächst den Wolf satt bekommen, hat aber für das potentielle Futterwild Rothirsch nichts übrig, wie passt das zusammen?

Ähnlich sieht es in anderen Nationalparken oder Regionen aus. "Zu hohe Bestände", ja warum? Es werden gesetzliche Rotwildreviere festgelegt und was den Kopf darüber hinaus raus-streckt, wird geschossen. Der Druck auf das Wild steigt und es verbeisst umso mehr die Bäume, es wird regelrecht in die Dickungen der Naturverjüngungen gedrängt.

Ich kenne Beispiele mit wirklich hohen Wildbeständen einiger Pächter aber komischerwiese mit weniger Schaden im Wald, das Wild hat Ruhezonen, Wildäcker mit entsprechender Saat und unterliegt einer Intervalljagd wobei in der Zeit dazwischen, Ruhe im Wald herrscht. Das Wild kann in Ruhe fressen und hat entsprechend Platz.
 
Tobias schrieb:
Erfüllungsgehilfen bestimmter Landesregierungen, die sich nur dem wirtschaftlichen Gedanken der Forstwirtschaft verpflichtet fühlen, jedoch unter dem Anstrich "ökolokisch" richtig zu handeln. So wird zahlenmäßig festgelegt, dass auf so und so viele Hektar eine Anzahl von Rot- oder Rehwild vorkommen "darf" die hinter einer Kommastelle steht.
Versteh ich nicht hundertprozentig. Auf was für eine Gruppierung spielst Du an? Von welcher Landesregierung sprechen wir?

Tobias schrieb:
Gerade in Nationalpark Harz gibt es eine Politik die für mich unverständlich ist, "unberührte" Natur auf der einen und Krieg dem Rotwild auf der anderen Seite. Jagd ja, Winterfütterung - Nein. Nur dass das Rotwild nicht so dumm ist und bei Notlage verhungert, sondern in die Täler zieht, auf die landwirtschaftlichen Flächen mit bis zu 100 Stück steht, enormen Schaden anrichtet und nach der Schneeschmelze wieder zurück in den Nationalpark wandert. Dann möchte man auch noch den Luchs und demnächst den Wolf satt bekommen, hat aber für das potentielle Futterwild Rothirsch nichts übrig, wie passt das zusammen?
Ich kenne die Verhältnisse im NP Harz nicht. Von der Sache her ist das aber logisch: Bejagung, um das Wild – sofern überhaupt möglich – auf einem naturnahen Niveau zu halten. Keine Winterfütterung, was ebenfalls naturnah ist. Dass das Rotwild dann in die Täler wandert, ist das natürliche Verhalten, das sie seit jeher machen. Nur wenn gefüttert wird, weichen sie von ihrem normalen Programm ab und bleiben unnatürlicherweise in den Hochlagen. Dann werden eben dort die Schäden verursacht, die wiederum nicht normal sind.
Der Luchs reguliert sich selbst anhand der vorhandenen Dichte seiner Beutetiere und den sonstigen Gegebenheiten. Er baut eine Bestandesgröße auf, die den natürlichen Gegebenheiten entspricht, bei der er also noch ausreichend Beute machen kann. Ähnlich beim Wolf. Wo siehst Du hier einen Widerspruch?

Tobias schrieb:
"Zu hohe Bestände", ja warum? Es werden gesetzliche Rotwildreviere festgelegt und was den Kopf darüber hinaus raus-streckt, wird geschossen. Der Druck auf das Wild steigt und es verbeisst umso mehr die Bäume, es wird regelrecht in die Dickungen der Naturverjüngungen gedrängt.
Richtig! Das liegt aber in erster Linie an der Jagdmethode und nicht am Umstand der Rotwildgebiete (über die man selbstverständlich ebenfalls diskutieren könnte). Wenn ich sehe, wie im Nordschwarzwald gejagt wird, dann wundert mich das nicht. Dann ist ein Bestandesanstieg trotz Maximierung der jagdlichen Aktivitäten die logische Folge. Je intensiver die Jagd, desto größer die Schäden, könnte man vereinfacht sagen.

Tobias schrieb:
Ich kenne Beispiele mit wirklich hohen Wildbeständen einiger Pächter aber komischerwiese mit weniger Schaden im Wald, das Wild hat Ruhezonen, Wildäcker mit entsprechender Saat und unterliegt einer Intervalljagd wobei in der Zeit dazwischen, Ruhe im Wald herrscht. Das Wild kann in Ruhe fressen und hat entsprechend Platz.
Man kann selbstverständlich relativ hohe Wilddichten halten. Ob die Schäden dann tatsächlich noch gering und tragbar sind oder lediglich vom Waldbesitzer aufgrund anderer Gründe nicht geltend gemacht werden, ist eine andere Frage. Aber selbst wenn: Ein Jahr Nicht-Bestellung der Wildäcker (aufgrund von Krankheit des Pächters oder sonstigen Faktoren) und die Rehe holen an Schaden alles nach, was sie in der Vergangenheit nicht gemacht haben. Klar, wenn man künstlich eine höhere Lebensraumkapazität schafft, dann ist bei deren kurzfristigen Absenkung schlagartig ein großer „doomed surplus“ da, der sich nach schneller Übernutzung des Lebensraums spätestens im Folgejahr den neuen Bedingungen anpasst, also im Winter zusammenbricht.

Die zweite Frage ist, inwieweit wir in solchen Revieren noch von der landwirtschaftlichen Nutztierhaltung entfernt sind.

VG
Pere ;)
 
Versteh ich nicht hundertprozentig. Auf was für eine Gruppierung spielst Du an? Von welcher Landesregierung sprechen wir?

Gruppierungen: Die Begehscheininhaber bei den Landesforsten als Erfüllungsgehilfen und es ist beinahe egal welche Landesregierung, die Schwarzen die als reine Wirtschaftspartei (Forst als Kapital verwalten), machen wenigstens keinen Hehl daraus rein wirtschaftliche Interessen zu verfolgen, dagegen die mit Beteiligung der Grünen machen vieles unter dem Deckmantel einer ideologischen Anschauung. Egal ob Energiewende mit geplanten Windkraftanlagen in Nationalparken oder Biogas Mais-Monokulturen, hier zählt auch nur der Profit. Bis zu Ende gedacht hat da niemand.

Von der Sache her ist das aber logisch: Bejagung, um das Wild – sofern überhaupt möglich – auf einem naturnahen Niveau zu halten.

Aha! Da also "logisch" aber bei anderen Arten sprichst du dagegen.

Der Luchs reguliert sich selbst anhand der vorhandenen Dichte seiner Beutetiere und den sonstigen Gegebenheiten. Er baut eine Bestandesgröße auf, die den natürlichen Gegebenheiten entspricht, bei der er also noch ausreichend Beute machen kann. Ähnlich beim Wolf. Wo siehst Du hier einen Widerspruch?

Wäre wohl auch beim Rotwild möglich, würde man es sich aussuchen lassen wo es denn heimisch werden möchte (ausserhalb gesetzlich vorgeschriebener Rotwildgebiete). So aber in den Kernzonen der bisherigen Rotwildgebiete kann ich doch aber auch warten bis es denn sein Maximum an Beständen erreicht hat also bis der Wald aufgefressen und es sich somit von seiner Umgebung und dem selbstvernichteten Nahrungsangebot reduziert hat (wenn es denn verhungert, abwandert oder die Reproduktion verringert oder krank wird usw.)

Was du dem Wolf, Fuchs und Luchs als Natürlichkeiten zu sprichst, gilt nicht beim Schalenwild?

Im Übrigen gab es zu Beginn der Luchsauswilderungen damals sehr viele Infoveranstaltungen der Verantwortlichen. Ich erinnere mich noch gut an Vorträge mit Themen was der Harz wohl für einen Luchsbestand aufgrund der Lebensraumkapazität und dem Nahrungsangebot beherbergen könnte. Von Biologen usw. wurde von einer Zahl mit 20 Tieren ausgegangen. Mittlererweile halten sich die Initiatoren sehr bedeckt, ich kenne die Konfrontationen wo sie mit Schätzungen von bis zu 100 Tieren konfrontriert wurden und es nicht verneinen wollen! Abwandern tun zwar einzelne Tiere aber durch fehlende Korridore..und auch mit der Frage wohin? Wird es nicht besser.

So und da wir kein einheitliches Reviersystem in Deutschland haben und auch der Harz nur eine Lebensraum-Insel ist, gibt es regional unterschiedliche Wilddichten. Der Luchs hat bewiesen, dass er eben nicht die Reviere benasprucht, die ihm arttypisch zugerechnet wurden, er jagt Schwerpunktmäßig und hat seine Reviere deutlich verkleinert. Dort wo es Jagdgebiete von Jagdpächtern mit einem höheren Schalenwildbeständen gibt, bleibt er dort gern über mehrere Wochen (logisch) und auf der anderen Seite die Forst-Ideologen, mit ihren riesigen überjagten Gebieten in denen Rotwild auf Null-Komma-irgentwas an Bestandszahlen gehalten werden soll. Zwar möchte man weiterhin Jagdgäste auf dicke Hirsche führen, Privatjägern viel Geld abnehmen aber wiederum den Wald als Kapitaleinlage "beschützen" und die Bestände ständig reduzieren.

Und dann haben wir ja noch mittendrin den Nationalpark und auch da hat das Rotwild keine Ruhe, wie zuvor beschrieben. Ja das ist für mich sehr widersprüchlich bzw. treffen hier Interessengruppen aufeinander und Verlierer soll hier nur das Schalenwild sein. Alle anderen, die Raubtieren bekommen den Status der besonders "schützenswerten Arten, die sich ja selbstversändlich von sebst regulieren". Ähnlich wie der Fuchs, nicht wahr? Nur das der unabhängig von Fasan, Hase, Rebhuhn usw. geworden ist und sich dadurch selbst nicht reguliert. Stadtfüchse haben es bewiesen und sind eine wahrliche Fuchs-Quelle für umliegende Eroberungszüge in weitere Landschaftsteile, nur dass du ja hier dein Argument "Bejagung, um das Wild – sofern überhaupt möglich – auf einem naturnahen Niveau zu halten", nicht gelten lässt.

Ein Jahr Nicht-Bestellung der Wildäcker (aufgrund von Krankheit des Pächters oder sonstigen Faktoren) und die Rehe holen an Schaden alles nach, was sie in der Vergangenheit nicht gemacht haben. Klar, wenn man künstlich eine höhere Lebensraumkapazität schafft, dann ist bei deren kurzfristigen Absenkung schlagartig ein großer „doomed surplus“ da, der sich nach schneller Übernutzung des Lebensraums spätestens im Folgejahr den neuen Bedingungen anpasst, also im Winter zusammenbricht.

In der Kulturlandschaft Deutschland, samt Wirtschaftswäldern ist ja bereits die Rede von einer "Wildbewirtschaftung". Die Mischung machts aber und weder der hohe Jagddruck noch die ständige Zufütterung wäre hier das gesunde Mittelmaß. Die Rehe holen nicht etwas nach, wenn sie keinen Wildacker mehr haben - weil der Pächter krank ist ;) Sie stellen sich nur um, richtig, aber aufrgund des Zusammenspiels mehrerer genannter Faktoren wie "Ruhezonen", bleibt diese Umstellung mit geringen Folgen. Man kann allgemein nur in Etappen denken, so lang die Verantwortlichkeit beim Menschen liegt, kein Pächter oder Waldbesitzer wird 120 Jahre alt ;)
 
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