Hallo Lindino,
fang am besten dort an, wo der Vogel gern sitzt und wo Du auch problemlos hinkommt mit Hand und Targetstick und wo der Vogel noch etwas ausweichen könnte, falls es ihm mal zu viel wird.
Bedenke, dass der Vogel eventuell zeigen wird, dass er trainieren möchte, indem er sich dorthin setzt, es sollte also ein Ort sein, den Du im Zimmer recht gut sehen kannst.
Am besten ist ein Lieblingsort des Vogels, auf dem er sich wohl und sicher fühlt.
So lange konditionieren muss man mMn nicht, Click und Leckerli sagen dem Vogel auch nichts, erst wenn er merkt, dass er selbst etwas bewirken kann, hat er das Prinzip verstanden.
Ich würde also nach den ersten Konditionierungsclicks schon mal den Targetstick etwas entfernt hochhalten und dann clicken und das immer wiederholen. Dann wahlweise denn Stick immer näher ran rücken, so lange der Vogel entspannt bleibt, oder ihn mal probehalber in etwas größerer Entfernung leicht nach links oder rechts versetzt zeigen, um zu sehen, ob der Vogel da hin schaut. Somit hat der Vogel auch ohne TS-Kontakt schon mal etwas Kontrolle über den Click und lernt, dass er diesen aktiv herbei "zaubern" kann.
Wenn der Vogel von sich aus etwas gern tut, das Du öfter sehen möchtest bzw. als Rufsignal vorstellen könntest, würde ich das auch clicken, z.B. einen leisen Ton, das Anstubsen eines Spielzeugs (Glocke etc.), Flügel heben usw.
Meine haben z.B. nach und nach Flügelheben gelernt, der erste mühsam durch Shaping, die letzten beiden innerhalb weniger Tage durch Zuschauen und der Effekt war, dass sie nun damit nicht nur meine Aufmerksamkeit auf sich lenken, sondern sich auch gegenseitig so in Erinnerung rufen und das z.B. ins Balzverhalten eingebaut haben.
Es wird also nicht geschrieen, wenn jemand etwas vom anderen will, sondern die Flügel werden angehoben.
Falls Dein Vogel so etwas anbietet, könntest Du es verstärken, damit der Partner das auch recht schnell lernt und Ihr drei hättet dann gleich ein "Geheimsignal", mit dem die Vögel Deine Aufmerksamkeit erregen können.
Eine andere Sache, die ich mir überlegen würde, wäre, was man ihm beibringen kann, dass er sich alleine beschäftigen kann, solange er noch keinen Partner hat. Vielleicht gibt es etwas, das er auch machen kann, wenn er alleine ist und das ihm über längere Zeit Spaß macht/ Konzentration abfordert, so dass er sich nicht so sehr langweilt, wenn Du nicht da bist.
Das kann die Beschäftigung mit einem Spielzeug sein, aber auch etwas, auf dem er herumturnen muss oder etwas, das er zerlegen muss, um an Leckerli etc. heranzukommen.
Meine haben eine Zeit lang Bälle heruntergeworfen, so dass ich morgens einfach ein paar Bälle verteilen konnte, die sie dann im Laufe des Tages finden und runterwerfen konnten.
Eine sinnvolle Übung ist mMn am Anfang das in den Käfig Gehen (bei Käfighockern auch aus dem Käfig Kommen).
Also immer schön belohnen, wenn er das macht und dann dort später vielleicht noch etwas weiter trainieren (wenn es mehr als eine große Tür gibt).
Und es dann auf Kommando setzen.
So lernt er und der spätere Partner auch recht schnell, dass es sich lohnt, abends in den Käfig zu gehen und Du bekommst ihn im Stressfall schnell da rein (Notfall etc. wenn man mal schnell weg muss und den Käfigs, so vorhanden, nachts etc. nicht offen lassen möchte).