Petition: Taubenfütterungsverbote aufheben, Taubensport verbieten - Mitmachen!

Diskutiere Petition: Taubenfütterungsverbote aufheben, Taubensport verbieten - Mitmachen! im Forum Stadttauben im Bereich Tauben - Die Taubis würden sich sehr über Eure Unterstützung freuen :D...
Auszug der Begründung:
Der sog. Taubensport ist zu verbieten, da er für den permanenten Nachschub von verirrten Tieren in den Städten verantwortlich ist.
Für die Finanzierung und Betreuung der Taubenschläge incl. Futter, Personal, Tierarzt haben nicht die Steuerzahler oder gar Taubenfreunde aufzukommen, sondern die Verursacher, die Taubenzüchter.

Sorry aber die Initiatoren dieser Petition haben wohl eine Denkblockade?!? Beim lesen dachte ich als aller erstes an eine ideologie-freie Tierhilfsaktion, ich wurde aber eines Besseren belehrt :/

Die Ursache für das städische Dilemma mit den Tauben sind nicht die Züchter oder der Brieftaubensport, sondern eine sich veränderte Umwelt und Schuld daran haben auch die Unterzeichner dieser Petition!

Wie das??

Es ist meistens so, dass bei einer guten Absicht (gerade wenn man selbst nicht Betroffener von den geforderten Verboten ist) schnell einem blinden Aktionismus folgt!

Mein Vater und Onkel haben seid den 60er Jahren "Taubensport" betrieben und die "Verluste" bzw. das Abhandenkommen von Tauben hielt sich in den ersten 30 Jahren sehr gering, erst Mitte der 90er fingen Probleme an. Hervorgerufen durch Veränderungen der Umwelt.

Ein neuer Trend in der Landwirtschaft - das sofortige Umpflügen bzw. "umgrubbern" nach der Ernte wobei Stoppelfelder die sonst den "Spätheimkehrern" bzw. den verirrten Tauben noch liegengebliebene Körner als Nahrung boten, sie neue Kräfte sammelten und noch heimkehrten - plötzlich völlig wegfielen!

Eine andere Ursache - die Störung des Orientierungssinn der Vögel, Grund hierfür mit großer Wahrscheinlichkeit die vielen Handy-Verbindungen bzw. Funktürme die wie Pilze aus dem Boden schossen! Auch bei uns zu Haus in 100m Entfernung wurde ein Sendemast gebaut und ab da verdreifachten sich die Taubenverluste! Würde an einem einzigen Tag sichtbar welche Strahlungen uns umgeben, so würde sich wohl jeder mehr als erschrecken!

Und wie viele Unterzeichner benutzen Tag täglich ein Handy?? Wie viele profitieren von der konventioneller Landwirtschaft (ohne je aufzumucken)???

Ursache und Wirkung wird hier verwechselt und wie immer (wenn man keinen Einblick hat) wird mit Populismus Stimmungsmache betrieben. Natürlich gegen Andere denen man sich ja selbst nicht zuordnet. Bis man eines schönen Tages selbst Betroffener ist. Fangen wir bei den Taubenzüchtern an und hören bei den Papageienhalter usw. auf ;)

Keine Frage, man sollte Stadttauben helfen aber ohne populistische Forderungen zu befürworten! Den Blick über den Tellerrand wagen!

Hätte man so lang es den Taubensport tatsächlich gibt dasselbe Problem in den Städten über Jahrzehnte so gehabt wie heute, wären die Städte demnach ja zahlenmäßig schon längst mit Tauben überschwemmt worden.

Im Übrigen dürften Brieftauben kaum das städische Problem verschärfen, es ist so schon schwer genug eine Brieftaube auf einem fremden Schlag heimsich zu machen denn hat sie sich einmal satt gefressen sucht sie auch den Heimschlag!
 
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Die Ursache für das städische Dilemma mit den Tauben sind nicht die Züchter oder der Brieftaubensport, sondern eine sich veränderte Umwelt und Schuld daran haben auch die Unterzeichner dieser Petition!
Sorry, irre ich mich, oder hätten wir ohne Zucht mit Freilandhaltung bzw. ohne Taubensport gar nicht erst verirrte bzw. angesiedelte, ehemalige Zucht- und Brieftauben???
Veränderte Umwelt hin oder her - eine Columba livia forma domestica hat ursprünglich bei uns in der freien Natur nichts zu suchen.
Dazu möchte ich aber noch die Tatsache erwähnen, dass die Urform der Felsentaube (C. livia) in ihren Ursprungsländern als Naturform nahezu verschwunden ist aufgrund der "forma domestica" - liegt das denn nun in Südeuropa und Nordafrika an einer veränderten Umwelt, oder an der domestizierten Form der Felsentaube???

Zu dieser Petition denke ich, dass wir im Gegensatz zu der Überschrift ein bundes- bzw. EU-einheitliches Fütterungsverbot für die Haus-/Stadt-/Straßentaube (C. livia forma domestica) anstreben sollten!

VG, Merops
 
Tobias, ich will nicht hetzen aber nach meiner unmaßgeblichen Meinung hat der sogenannte "Taubensport" mit Sport aber auch überhaupt nichts zu tun sondern ist nichts als Tierquälerei und Schikane an den armen Vögeln.
 
Sorry, irre ich mich, oder hätten wir ohne Zucht mit Freilandhaltung bzw. ohne Taubensport gar nicht erst verirrte bzw. angesiedelte, ehemalige Zucht- und Brieftauben???

Hätten wir wohl nicht aber auch kein starkes Wanderfalken- oder Uhu-Vorkommen in den Städten. Wirklich wildlebende Arten profitieren davon. In "ursprünglicher" Natur sehe ich auch keine Haustauben-Populationen bei uns und in den Städten unserer geschaffenen Wohnwelten ist das ein Thema für sich und muss auch so betrachtet werden.

Tobias, ich will nicht hetzen aber nach meiner unmaßgeblichen Meinung hat der sogenannte "Taubensport" mit Sport aber auch überhaupt nichts zu tun sondern ist nichts als Tierquälerei und Schikane an den armen Vögeln.

Demnach kann man ja alles menschengemachte in Frage stellen. Für den Ein oder Anderen sind sicher Papageienhaltungen (egal wie groß die Unterkunft sein mag) auch Tierquälerei.

Als "Sport" sehe ich es auch nicht aber ich sehe dieses Wort "Sport" im Zusammenhang dazu auch nicht negativ besetzt. Es ist vielmehr eine Beschäftigung mit den Flugleistungen der Tauben. Diese Leistungen erbringen sie, kommen nach Haus und setzen sich teilweise sofort auf ihr Gelege (wenn man es als Ansporn/nach der eigentlichen Zuchtzeit liegen lässt).
Man hat Brieftauben schon in Kriegen eingesetzt, sie zu frühreren Zeiten als Boten verwendet und ihre Haltung erst damit (mit ihren Flugleistungen) in Menschenobhut möglich bzw. sinnhaft gemacht.


Was andere Vögel für "Leistungen" erbringen können (ohne die Interpretation der "Quälerei") zeigt uns der jährlich stattfindende Vogelzug!

Fix und fertige Tauben habe ich bei uns nach einem Wettflug auch so noch nicht entdecken können. Erst dann wenn die Umstände sich verschlechtern, wie meine Beispiele mit der veränderten Umwelt, dann ist dieser "Sport" wohl in Frage zu stellen. Was aber auch heisst, dass diese "Umstände" Grund dafür sind und nicht die Wettflüge an sich.

Alles in Frage zu stellen, das wäre eine unendlich lange Kette.

Egal ob die Falken auf der Faust, die Pferderennen ("Pferdesport"), das Finkenschlagen mit Buchfinken, die Haltung von Papageien, der Hund an der Leine, der Wellensittich in Omas-Küche... alles irgendwo verwerflich, aber nur dann wenn man als Aussenstehender mit einem anderen Interessengebiet willkürlich ab-urteilt.

Bsp: Man könnte ja auch behaupten, es gäbe dann keine entflohenen Sittiche, Papageien etc. die den Winter höchstwahrscheinlich nicht überleben werden wenn es an sich auch keine Haltung dieser Tiere gäbe. Es gibt sie aber und ein Rest-Risikio gibt es mit den "entflohenen" Tieren auch da oder auch das etwas anderes mal schiefläuft, ist einzukalkulieren.

Doch Brieftauben, um mal wieder auf den Punkt zurück zukommen, tragen mittlerweile Ringe mit Telefon-Nr. und wenn wirklich mal eine Brieftaube unter bestimmten Umständen sich in einer Stadt verirrt und sie auch nach dem Sammeln neuer Kräfte nicht nach Hause möchte (was einer Breiftaube eher nicht entspricht), dann kann man ja immer noch diese Nummer wählen und sie wird abgeholt, kein guter Züchter lässt seine Tiere zurück. Auch mein Vater ist schon mal 100 von km gereist um eine vom Greifvogel angeschlagene Taube von einem Balkon abzuholen.

MfG Tobias
 
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Es ist in der Tat interessant, diesen Sachverhalt auch aus der anderen Perspektive zu lesen.

Was mich allerdings sehr stört, ist die Reaktion vieler Taubenzüchter (wobei fraglich ist, inwiefern die Bezeichnungen bei einigen noch angebracht ist).
Wir haben hier in Wuppertal einen Taubenschlag für die Stadttauben. Man sieht dort tatsächlich viele Tiere mit ein oder zwei Ringen - die Telefonnummer steht nur in wenigen Fällen darauf.
Über einen letzterer Ringe habe ich genau einmal versucht, den Besitzer zu kontaktieren. Dieser hat mir am Telefon leicht gereizt mitgeteilt, dass er sicher keine 200km für diese Taube fährt und dass ich mit dem Tier tun oder lassen kann was ich will.
Ein derart liebloser Umgang mit den eigenen Tieren sollte mMn. schwer zu denken geben.

Liebe Grüße,
Julia
 
Hätten wir wohl nicht aber auch kein starkes Wanderfalken- oder Uhu-Vorkommen in den Städten. Wirklich wildlebende Arten profitieren davon. In "ursprünglicher" Natur sehe ich auch keine Haustauben-Populationen bei uns und in den Städten unserer geschaffenen Wohnwelten ist das ein Thema für sich und muss auch so betrachtet werden.

MfG Tobias
Hi Tobi.

Die Tauben leben nun einmal von unseren Nahrungsresten, stimmt absolut ;)
Sicherlich hätten wir in unseren Städten ohne die Stadttauben auch Wanderfalken und Uhus, aber nicht in den bestehenden Brutplatzzahlen.
Wanderfalken ind en Städten leben meist nicht ausschließlich von den Stadttauben, sondern zu unterschiedlich großen Anteilen ebenso von Wildvögeln (Kleinvögel wie Finken und Amseln, Zugvögeln (z.B. Flussuferläufer, Kiebitz und Lachmöwe)).

Bezüglich des Fütterungsverbotes für die Tauben ist meine Stellung jedoch klar ;)

VG, Merops
 
Über einen letzterer Ringe habe ich genau einmal versucht, den Besitzer zu kontaktieren. Dieser hat mir am Telefon leicht gereizt mitgeteilt, dass er sicher keine 200km für diese Taube fährt und dass ich mit dem Tier tun oder lassen kann was ich will.
Ein derart liebloser Umgang mit den eigenen Tieren sollte mMn. schwer zu denken geben.

Das ist eine Eigenart des Menschen und hat mit der "Sache" an sich ja nichts zu tun. Ein schlechter Mensch wird ja dadurch nicht "besser" weil er Tauben hält, er wird genau so zu seinen Tauben sein wie er auch sonst charakterlich so ziemlich daneben liegt. Man würde aber auch die Hundehaltung nicht verbieten weil es einige wenige (so hoffe ich) gibt die ihren Hund schlagen. Hier ist das Individium Mensch einzeln zu betrachten, nicht sein "Interessengebiet" welches ja auch andere Menschen betrifft die damit verantwortungsvoller umgehen.

Bezüglich des Fütterungsverbotes für die Tauben ist meine Stellung jedoch klar

VG, Merops

Nach meiner Meinung auch richtig. Das Füttern begünstigt logischerweise die Verselbständigung des "Problems". Hier wird ja noch nachgeholfen, dass sie sich vermehren. Entweder sind wildlebende Tiere in der Lage sich selbst zu erhalten (so fern ihre natürlichen Bedingungen gegeben sind) oder sie werden aus falsch verstandener Tierliebe künstlich am Leben gehalten und auch noch dazu angehalten sich zu reprouzieren und ein Teufelskreis entsteht.

Da die Brieftaubenhaltung jährlich schrumpft, wird diese minimale Blutauffrischung auf Dauer wegfallen, bleibt abzuwarten welche Gründe dann vorliegen, um einen anderen Sündenbock zu finden.
 
Hallo Tobias,

Du schreibst:
Das Füttern begünstigt logischerweise die Verselbständigung des "Problems". Hier wird ja noch nachgeholfen, dass sie sich vermehren.
Das Füttern ist nicht das Problem sondern die Vermehrung. Jedoch ist das wie einige Beispiele zeigen durchaus in den Griff zu bekommen. Mit betreuten Taubenschlägen. Hier entsteht nur das Problem daß das Geld kostet. Da die Tierliebe bei Geld sofort aufhört sind solche Taubenschläge nur sehr selten. Die Städte und Gemeinden schmeißen das Geld lieber für andere oft unsinnige Dinge zum Fenster raus. Selbst bei ehrenamtlicher und damit kostengünstiger Betreuung solcher Taubenschläge ist das den Behörden immer noch zu teuer. Und eine Lobby haben die Stadttauben nun mal nicht, auch nicht von den Taubenzüchtern, die denken nur an ihren eigenen Hintern und an die Pokale.
In Berlin hat eine private Initiative, ein Architekt, ein Taubenhaus für einige zigtausend Euro auf einem Hochhaus eingerichtet. Das modernste vom modernen. Erfolg: Die Stadttaubenpopulation hat sich im Bezirk um 90% verringert. Trotz daß die Tauben im Taubenhaus gefüttert werden.
Das Füttern ist also keinesfalls das Problem sondern die fehlende Bereitschaft sich auch für diese Tiere zu engagieren.
 
Das Füttern ist nicht das Problem sondern die Vermehrung.

Dachte immer Vermehrung hängt mit Futter zusammen...muss ich mich wohl geirrt haben.

Also entweder wird die Fortpflanzung in diesen Taubenhäusern "gesteuert" oder wie verhindert man dort Reproduktion?

Die Städte und Gemeinden schmeißen das Geld lieber für andere oft unsinnige Dinge zum Fenster raus. Selbst bei ehrenamtlicher und damit kostengünstiger Betreuung solcher Taubenschläge ist das den Behörden immer noch zu teuer. Und eine Lobby haben die Stadttauben nun mal nicht, auch nicht von den Taubenzüchtern, die denken nur an ihren eigenen Hintern und an die Pokale

Warum sollte ein Taubenzüchter auch an die Stadttauben denken? Weil ihm Zuhaus eine entflogen sein könnte, dort Heim Nr. 2 gründet und das dann betreutem Wohnen entsprechen soll? Was er dann finanzieren darf?

Nochmal: Die Stadttauben erhalten keine Mengen an Brieftauben um sich stark zu vermehren! Es ist nicht einer Brieftaube entsprechend sich irgendwo neu anzusiedeln wenn sie den Heimweg nicht findet! Wer so etwas behauptet hat nie Brieftauben besessen.
Klar mag es einzelne Fälle bzw. einzelne Zugänge geben aber die machen nicht die bereits vorhandenen Taubenmengen in den Stdädten aus die sich vermehren, aber gut, es heisst ja neuerdings Futter begünstigt keine Vermehrung....
 
So, ich habe mich mal in eines dieser Projekte mit den Taubenhäusern belesen. Konkret geht es ja darum die Tauben dort zu fixieren und tatsächlich auch in ihrer Vermehrung zu kontrollieren.

Gute Sache bis auf den zu suchenden Sündenbock bei den Taubenzüchtern (die dort keine Erwähnung fanden), nur hier bei Hobby-Aktivisten solcher unsinnigen Petitionen.

Entweder die Städte finanzieren so etwas und/oder eben mit freiwilliger Beteiligung der Taubenfreunde vor Ort. Aber einen Zusammenhang hier mit dem Brieftaubensport zu sehen, da wird es mehr als schwammig. Es kommt der Verdacht auf, hier Kühe melken zu wollen die keine Milch geben können. Sollte ich mich irren, möchte ich gern mal eine Studie dazu sehen.

Übrigens, zu der Aussage "Taubenzüchter denken nur an ihren eigenen Arsch und an die Pokale" ...Der Brieftaubenverband und auch der Verband Deutscher Rassetaubenzüchter spenden jedes Jahr einige Tausend Euro an das Kinderhilfswerk und an die Kinderkrebsstiftung usw!!
 
Übrigens, zu der Aussage "Taubenzüchter denken nur an ihren eigenen Arsch und an die Pokale" ...Der Brieftaubenverband und auch der Verband Deutscher Rassetaubenzüchter spenden jedes Jahr einige Tausend Euro an das Kinderhilfswerk und an die Kinderkrebsstiftung usw!!
Na, wäre es da nicht naheliegender diese einige tausend Euro für den Bau und die Betreuung von Taubenhäusern zu spenden? Aber das ist natürlich nicht so publikumswirksam, das kommt dann nicht mit einem großen Foto in der Presse.
 
Na, wäre es da nicht naheliegender diese einige tausend Euro für den Bau und die Betreuung von Taubenhäusern zu spenden? Aber das ist natürlich nicht so publikumswirksam, das kommt dann nicht mit einem großen Foto in der Presse.

Kann es sein das ich mit einem verbitterten Menschen schreibe der statt Argumente lieber provozieren möchte?

Ich werde an dieser Stelle hier zum letzten mal an "Alfred Klein" persönlich antworten, ich denke das die Mitleser die sonst meine Beiträge verfolgen, mich wegen Sachlichkeit schätzen und nicht weil ich bestimmten Menschen Kanonenfutter liefere.

Na, wäre es da nicht naheliegender diese einige tausend Euro für den Bau und die Betreuung von Taubenhäusern zu spenden?

Weil wir Tauben auch zu Haus haben übernehmen wir auch automatisch Verantwortung für alle anderen und überall?

Herr Klein, kümmern Sie sich denn um die rd. 1500 in Dt. freilebenden Brutpaare Halsbandsittiche?

Aber das ist natürlich nicht so publikumswirksam, das kommt dann nicht mit einem großen Foto in der Presse.

Ich glaube kaum das unsere Verbände vom Spiegel, Stern oder von der BILD medienwirksam begleitet werden. Oder wussten Sie schon von diesen Spendenaktionen?

Spenden ist eine freiwiliige Sache und keine Art der Ausgleichszahlung um Menschen zu gefallen die unserem Hobby feindlich gegenüberstehen und ab und zu, so hab ich gehört, soll es auch noch um hilfsbedürftige und kranke Menschen gehen, nicht nur um Tiere jeglicher Art.

An dieser Stelle haben Sie sich selbst entzaubert. Spenden an die Kinderkrebsstiftung abzuwerten weil man lieber Tauberhäuser bauen sollte, nein, an dieser Stelle bin ich raus.

MbG Tobias
 
Dachte immer Vermehrung hängt mit Futter zusammen...muss ich mich wohl geirrt haben.
Yep - und wow - endlich 'mal Selbsterkenntnis statt pure Rechthaberei. Da man es in keiner Stadt schaffen wird, Tauben komplett auszuhungern, zählt Nahrungsentzug bis zum Verhungern zu den vielen Entnahmemethoden, die nachweislich nichts gebracht haben. Per einfacher Excel-Rechnung lässt sich aber schon nachvollziehen, dass die Verluste bei der gegebenen kurzen Generationsfolge und ganzjährigen Brutaktivität ohnehin bei > 80 % liegen müssen, sonst würde es eine stetige Zunahme der Taubenzahl geben, und die restlichen 20 % bereits geschlüpfter Tauben erreicht man mit gar keinen noch so flächendeckenden Maßnahmen.

Außerdem: "Seit wann wird man vom Essen schwanger und verhütet durch Diät" (©) ? Was in großen Teilen Afrikas nicht klappt, soll ausgerechnet bei Tauben funktionieren ? Wie ? Als Frau kann ich versichern, dass durch Essen rein biologisch keine Schwangerschaft eintritt - auch wenn es bei manchen Frauen so aussieht - und auch durch Diät keine verhindert wird, aber die Abgänge bei Magersüchtigen selbstredend häufiger sind... per Doktorarbeit von Daniel Haag ist belegt, dass (ver-) hungernde Tauben genauso häufig brüten wie gut gefütterte - die Arbeit wird nicht ungültig dadurch, dass sie älter und nicht im Netz verfügbar ist; man bekommt sie problemlos antiquarisch - lediglich hätte es keiner Versuchsanordnung bedurft, um zu belegen, dass Organismen bei komplettem Nährstoffentzug tatsächlich sterben.

Mindestens ebenso interessant aber ist das Ergebnis, dass die Jungvogelsterblichkeit bei fehlender Versorgung mit Mineralstoffen genauso hoch lag wie bei der Gruppe, die verhungerte. Anstatt jedoch den Schluss zu verbreiten, dass zur Fütterung mit Getreide unbedingt mineralstoffhaltiger Grit (Muschelkalk; ca. 2 g/Taube/Tag) zugefügt werden sollte, propagiert der Herr wegen seines "Biomonitorings" die Unterlassung jeglichen Fütterns. Obwohl er ebenso nachgewiesen hat, dass Tauben zuerst versuchen, Mineralstoffmangel durch vermehrte Futteraufnahme auszugleichen, die Zufütterung des (viel billigeren) Grit demnach sogar Futter(kosten) spart. Spätestens dann verlässt man bewusst wissenschaftliches Terrain, wenn (neutrale) Ergebnisse nur in eine Richtung interpretiert werden.

Im übrigen gebe ich Dir recht, dass Brief- oder Rassetauben keinen nennenswerten Zuwachs der Stadttaubenpopulation ausmachen, weil sie sich häufig in deren Schwärmen vor Erschöpfung gar nicht lange halten können. Dennoch siedeln sich jedes Jahr recht viele Brieftauben in betreuten Taubenschläge an, da sie diese als Versorgungsstruktur wohl erkennen und gezielt aufsuchen, und als "Auffangstation" bleibt man auch immer auf entsprechend vielen Brieftauben (mittlerweile überwiegend aus PL) sitzen. Die Rücknahmewilligkeit bei DV-Tauben ist allerdings derart niedrig, alles natürlich "Einzelfälle", und die Verlustrate laut Warzecha derart hoch (siehe "...fünf vor zwölf..."), dass die Forderung nach einem "Schickverbot" für jeden "0-8-15"-Züchter nicht dadurch jegliche Legitimation verliert, dass die Begründung nicht stimmen könnte.
 
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Dennoch siedeln sich jedes Jahr recht viele Brieftauben in betreuten Taubenschläge an, da sie diese als Versorgungsstruktur wohl erkennen und gezielt aufsuchen

Kommen diese Tauben von irgendwelchen Wettflügen oder aus näherer Umgebung und suchen dann erfahrungsgemäß neue Futterstellen auf?

Alles in Allem ist es doch nur eine Frage des Umgangs bzw. der gewollten oder nicht gewollten Lösungsbereitschaft der Städte.
 
Kommen diese Tauben von irgendwelchen Wettflügen oder aus näherer Umgebung...
Die Brieftauben kommen überwiegend im Mai bis August und von Wettflügen, meistens wie gesagt aus Polen, zwei DVs vom letzten Jahr, die noch bei mir sitzen, z. B. aus Magdeburg und NRW. In den letzten zehn Jahren kamen nur ca. fünf deutsche Brieftauben tatsächlich aus Berlin oder Umgebung. Die Rassetauben - beringt oder nicht - stammen ganz sicher aus einer Haltung in der näheren Umgebung, oder sie werden sogar gezielt an den Taubenschläge ausgesetzt. Da wir die wilden Brutplätze im Umfeld gut im Blick haben, sind sie definitiv dort nicht geschlüpft. Sollten diese Taube einen BDRG-Ring haben, heißt es häufig, die Taube sei verkauft worden, und man habe sich die Käuferdaten nicht notiert - dagegen würde nur "Halterhaftung" wie bei Parksünden wirksam sein.
Alles in Allem ist es doch nur eine Frage des Umgangs bzw. der gewollten oder nicht gewollten Lösungsbereitschaft der Städte.
Wie meinst Du das? Brief- und Rassetauben sind rechtlich Fundtiere, die ich deshalb immer melden muss, um keine "Fundsache" zu unterschlagen, und die daher eigentlich in die Berliner Sammelstelle gebracht werden müssten. Nur ist das aus verschiedenen Gründen kaum die optimale Lösung für eine Taube, die aus Haltungsbedingungen stammt. Das Tierheim, in das sie von der Sammelstelle aus kämen, erhält für diese Fundtiere auch nicht mehr als ein paar Tage Kostenerstattung wie für Hund oder Katze, mit dem Unterschied, dass Tauben so gut wie gar nicht vermittelbar sind. Wo sollen also die ca. 50 dauerhaft strandenden Brieftauben pro Jahr (in Berlin) hin? In den wenigen privaten Auffangstationen und betreuten Taubenschlägen ist jede einzelne entbehrlich.
 
Ich bezog es auf die Schaffung von Taubenhäusern oder ähnlichem.

Auf der anderen Seite, wie schon mal von mir angesprochen, gibt es wie in allen gesellschaftlichen Bereichen "gute" und weniger gute Menschen, auch unter den Tierhaltern.
Bei den Tauben kommt die Verantwortungslosigkeit darin zum Vorschein, wenn Tiere (Rassetauben) einfach ausgesetzt und Brieftauben nicht abgeholt werden. Hier ist dann die Frage wie man nun mit den Tieren als "Endprodukt" dieser Verantwortungslogikeit umgeht und da kommt dann auch die erwähnte "Lösungsbereitschaft" der Städte mit ins Spiel (ob vorhanden oder halt nicht).

Von Verboten oder Pauschalisierungen halte ich dagegen gar nichts. Es gibt ja auch Hundehalter die den Hundekot in den Städten (ihrer Hunde) nicht wegsammeln, niemand würde aber auf die Idee kommen Hundehaltung zu verbieten. Hier ist wieder das einzelne Individium Mensch schuld, nicht kollektiv alle Hundehalter.
 
Die meisten Rassetauben kann man nicht in betreuten Taubenschlägen lassen, außer als Habichtfutter. Auch die Brieftauben nehmen wir erst 'mal 'raus und behandeln sie, weil sie uns sonst andersartige Darm- und Kropfkeime einschleppen. Wenn es von Mai bis August jedes Wochenende im "Zehnerpack" PL-Tauben vom Himmel hagelt (nur in Berlin), weil tausende in vollen Kabis, die ja auch nicht voll zurück fahren wollen, quer durch ganz Deutschland bis zur holländischen Grenze gekarrt und dort aufgelassen werden, ist das ein Irrsinn, der aufhören sollte. Und ich habe gelernt, dass es deutsche Auflasser sind, die früh morgens aus den PL-Wagen ausfliegen lassen, aber kein deutscher Züchter will sie später von der Straße klauben und sich um diese Tauben, geschweige denn deren Rückführung nach Polen kümmern. Letzteres kann ich sogar verstehen, aber was diese Zustände herbeiführt, beim besten Willen nicht. Und dafür, für diese Art der "Sportausübung", ist auch die "Lösungsbereitschaft der Städte" nicht da. Abgesehen davon, dass Sinn dieser Schläge ja gerade nicht Zuwächse durch Haustiere aus privaten Haltungen sind.
 
Mein Vater hat über die Verluste Buch geführt und zu DDR - Zeiten gab es in einem Jahr im Durchschnitt ganze 5 Tauben die vom Preisflug als Verlust verbucht worden, im Laufe der Jahre und wie schon von mir erwähnt, durch die angenommenen und nachgewiesenen Gründe, wurden diese Verluste immer mehr.

Man kann gern darüber reden ob dieses Hobby noch zeitgemäß ist und ob es bei diesen Verlusten überhaupt noch Sinn macht, aber wenn man die Brieftauben als einen Indikator für diverse Umweltprobleme nimmt, weil sie aus bestimmten Gründen (die die Spezies Mensch ganz im allgemeinen verursacht) nicht mehr nach Haus finden, dann wird es schon etwas komplexer und man darf Ursache und Wirkung nicht verwechseln.

Es ist so typisch Deutschland - wenn jemand mit einer Kartoffel Fensterscheiben einwirft, werden als aller erstes die Kartoffeln verboten. Nach Motiven, Hintergründen fragt niemand. "Hintergrund" sind hier nicht die Wettflüge, die es schon seit etwa 100 Jahren gibt.
 
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Wie schon von mir erwähnt, es ist nichts verwerfliches daran wenn sich Brieftaubenzüchter mit den Flugleistungen ihrer Tauben beschäftigen, sie es sogar als "Sport" bezeichnen. Die Daseinsberechtigung der Brieftaube begründet sich ja darin. Ähnlich Rennpferde oder Windhunde usw. uvm.

Das ein Problem in einigen Städten entstand, hat tiefgründige Ursachen die in der Schuld bei 99.9 % der übrigen Menschen zu suchen ist. 1% rechne ich auf die Taubenzüchter selbst zu, wie können sie es auch noch wagen Tauben zu halten ;) die Übrigen, ja die verändern die Umwelt stets zu ihren Gunsten, auf Kosten der Tiere und der Tierhaltung und meinen dann aber mit dem Finger auf die 1% zeigen zu müssen.

Wie bei der Massentierhaltung, fast alle lehnen diese ab, entscheiden aber in ihrem Konsumverhalten sich genau dafür!
 
Thema: Petition: Taubenfütterungsverbote aufheben, Taubensport verbieten - Mitmachen!

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