Sorry, irre ich mich, oder hätten wir ohne Zucht mit Freilandhaltung bzw. ohne Taubensport gar nicht erst verirrte bzw. angesiedelte, ehemalige Zucht- und Brieftauben???
Hätten wir wohl nicht aber auch kein starkes Wanderfalken- oder Uhu-Vorkommen in den Städten. Wirklich wildlebende Arten profitieren davon. In "ursprünglicher" Natur sehe ich auch keine Haustauben-Populationen bei uns und in den Städten unserer geschaffenen Wohnwelten ist das ein Thema für sich und muss auch so betrachtet werden.
Tobias, ich will nicht hetzen aber nach meiner unmaßgeblichen Meinung hat der sogenannte "Taubensport" mit Sport aber auch überhaupt nichts zu tun sondern ist nichts als Tierquälerei und Schikane an den armen Vögeln.
Demnach kann man ja alles menschengemachte in Frage stellen. Für den Ein oder Anderen sind sicher Papageienhaltungen (egal wie groß die Unterkunft sein mag) auch Tierquälerei.
Als "Sport" sehe ich es auch nicht aber ich sehe dieses Wort "Sport" im Zusammenhang dazu auch nicht negativ besetzt. Es ist vielmehr eine Beschäftigung mit den Flugleistungen der Tauben. Diese Leistungen erbringen sie, kommen nach Haus und setzen sich teilweise sofort auf ihr Gelege (wenn man es als Ansporn/nach der eigentlichen Zuchtzeit liegen lässt).
Man hat Brieftauben schon in Kriegen eingesetzt, sie zu frühreren Zeiten als Boten verwendet und ihre Haltung erst damit (mit ihren Flugleistungen) in Menschenobhut möglich bzw. sinnhaft gemacht.
Was andere Vögel für "Leistungen" erbringen können (ohne die Interpretation der "Quälerei") zeigt uns der jährlich stattfindende Vogelzug!
Fix und fertige Tauben habe ich bei uns nach einem Wettflug auch so noch nicht entdecken können. Erst dann wenn die Umstände sich verschlechtern, wie meine Beispiele mit der veränderten Umwelt, dann ist dieser "Sport" wohl in Frage zu stellen. Was aber auch heisst, dass diese "Umstände" Grund dafür sind und nicht die Wettflüge an sich.
Alles in Frage zu stellen, das wäre eine unendlich lange Kette.
Egal ob die Falken auf der Faust, die Pferderennen ("Pferdesport"), das Finkenschlagen mit Buchfinken, die Haltung von Papageien, der Hund an der Leine, der Wellensittich in Omas-Küche... alles irgendwo verwerflich, aber nur dann wenn man als Aussenstehender mit einem anderen Interessengebiet willkürlich ab-urteilt.
Bsp: Man könnte ja auch behaupten, es gäbe dann keine entflohenen Sittiche, Papageien etc. die den Winter höchstwahrscheinlich nicht überleben werden wenn es an sich auch keine Haltung dieser Tiere gäbe. Es gibt sie aber und ein Rest-Risikio gibt es mit den "entflohenen" Tieren auch da oder auch das etwas anderes mal schiefläuft, ist einzukalkulieren.
Doch Brieftauben, um mal wieder auf den Punkt zurück zukommen, tragen mittlerweile Ringe mit Telefon-Nr. und wenn wirklich mal eine Brieftaube unter bestimmten Umständen sich in einer Stadt verirrt und sie auch nach dem Sammeln neuer Kräfte nicht nach Hause möchte (was einer Breiftaube eher nicht entspricht), dann kann man ja immer noch diese Nummer wählen und sie wird abgeholt, kein guter Züchter lässt seine Tiere zurück. Auch mein Vater ist schon mal 100 von km gereist um eine vom Greifvogel angeschlagene Taube von einem Balkon abzuholen.
MfG Tobias