Kanadagans
Anserophiler
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Entschuldige bitte, Eric, Ihr in der Schweiz mögt da sicherlich noch andere Bedingungen haben- ihr seid zum Glück auch so schlau gewesen und seid der EU fern geblieben, was euch ehrlich hoch anzurechnen ist...
Hier aber, vor allem in Westdeutschland KANNST Du auf die Dauer nur verzweifeln! Natur wird nur am Rande geduldet, hat mehr oder weniger nur dann oder da eine echte Chance, wo entweder die Pflege zu teuer ist, grundsätzlich die Gelder fehlen oder sich eine Arbeit nicht mehr rechnet. Findet man dann neue Verwendungen, wie zB die Nutzung als Maissteppe zum Biogas- Anlagenfüttern, ist es mit der Natur auch schon wieder vorbei...
Jedes einzelne Zugeständnis an die Natur muss weh tun wie Krebs im Endstadium... Natur hat dem Menschen und dessen Bedürfnissen IMMER hintenan zu stehen, und schützt man die Natur, schafft Rückzugsräume, ist es dem ignoranten Volk auch egal, und es wird über Schutzzäune gestiegen, weil man da so schön für sich allein joggen kann oder der Hund durch den Zaun gelassen, damit der sich "mal austoben" kann... Solange es keiner sieht, was soll 's, nach dem Motto.
Und sieht es doch mal einer und man wird drauf angesprochen, hat man keine Zeit und muss schnell weg...
Natürlich soll jeder seinen Beitrag leisten, der noch etwas Herz im Leibe hat, tue ich trotz allem auch... Aber dann wiederum: Was nützt es?
Hier in der Gegend gab es bis 2002 den Kiebitz als Brutvogel, bis eine weitere Flurbereinigung, damit man die Wiesen leichter und schneller mit großen Maschinen bearbeiten kann, dem ein Ende setzte. Bis 2013 haben die Kiebitze zumindest als regelmäßige Rastvögel zu den Zugzeiten durchgehalten, in einem Schwarm von bis zu 50 Stück.
Das war, nachdem man eine der beiden traditionellen Rastwiesen 2013 zum Teil in einen Maisacker umwandelte, dann auch vorbei.
Und dies Jahr machte man die zweite Wiese, hier unmittelbar vor unserem Dorf auch platt und knallte Mais drauf, des weiteren eine nahe am nächsten Dorf. Da rasteten zwar keine Kiebitze, aber zwei dieser drei Maisäcker fallen zeitlich ganz lustigerweise mit der Schaffung einer zweiten Biogasanlage zusammen, die ein Milchvieh- Landwirt drei Orte weiter dies Jahr erbaute...
Nachdem in beiden Zugzeiten anno 2013 und 2014 sowie in der Frühjahrszugzeit 2015 die Kiebitze auch als Rastvögel in unserer Gegend ausblieben, haben meine Frau und ich Anfang letzter Woche wieder welche gesehen. Genau drei (!) Stück auf einer frisch gemähten Wiese (dank des Niederschlags und viermal Güllens kann man hier sechs Schnitte im Jahr machen, den letzten immer Mitte Oktober rum...) hart am Rande des Neubaugebietes des nächsten Dorfes hinter unserem Hausberg hier...
Da reißen sich nun Natur- und Vogelschützer jahrzehntelang die Beine aus und reden sich den Mund fusslig und informieren sich die Haare vom Kopf...
Und was kommt dabei im Endeffekt WIRKLICH rum? Dass all das rein gar nichts zählt, wenn die wirtschaftlichen Interessen stärker sind/ werden... Verstehst Du meine Resignation jetzt ein bisschen, Eric?
Gesetzt dem Falle, von den drei Kiebitzen würde im nächsten Frühjahr ein Paar wiederkommen und es hier versuchen wollen- was wäre da die naheliegendste Lösung zu deren Unterstützung?
Fortan sofort und auf 's schärfste die vorhandenen Räuber zu bejagen, oder nicht viel eher zuzusehen, dass man die Pflege der in Frage stehenden Fläche mit dem Brutgeschehen der Vögel synchronisiert und angrenzende Flächen optimiert, damit auch deren Jungtiere eventuell eine Chance haben, im Folgejahr heimisch zu werden und eine neue Population zu etablieren (so sie nicht in Frankreich aus lieber alter Tradition aufgefressen werden)?
Ich bin der letzte, der die Rebellion aufgibt, nichts anderes ist Naturschutz, aber kannst Du verstehen, dass man auf die Dauer nur verbittern kann, wenn man sieht, dass zumindest kleinlokale Bemühungen wieder und wieder wirtschaftlichen Interessen geopfert werden?
Die deutsche Bundesregierung hatte das Ziel, bis, ich glaube 2005 oder 2010 so und soviel der bundesdeutschen Fläche für den Naturschutz zu konservieren. Leider biss sich das mit dem gleichzeitigen ehrgeizigen Ziel, Export- Weltmeister zu werden.
Und so stehen die Schweinemastanlagen um Celle/ Niedersachsen nicht nur unmittelbar am und im letzten Verbreitungsgebiet des Birkwildes in ganz Deutschland (mit etwa 230 Stück, Tendenz fallend- abgesehen von kleinen Randlagen höherer Gebirgszüge wie der Rhön und der Alpen...), sondern hat die Regierung bislang auch nur etwa 5 % der angestrebten Flächen wirklich unter Schutz gestellt. Ist ja nur von sekundärem Interesse, und besser, man spielt erstmal auf Zeit, könnte man ja irgendwann noch sinnvoller verwenden, die Flächen, so scheint mir die Maxime zu sein...
Man arbeitet mit dem Raubwild zwar an der einzigen Front, wo man wirklich meint, einwirken zu können, der wahre Kampf aber muss ganz woanders ausgetragen werden. Bleibt diese Front unbestrichen, ist der ganze Krieg keinen Pfifferling wert, ist leider so.
Da hat das warme Bestreichen hunderter Weihen ebenso wenig Sinn wie das der bundesdeutschen Räuber, wo sogar den Marderhunden und Dachsen eifrig nachgestellt wird, allein auf die Möglichkeit hin, dass die mal Gelege und Junghasen aufstöbern könnten...
Nein, das wird sich meiner Ansicht nach viel zu sehr alles zurecht gebogen, wie man es gerade braucht, so dass ich das mit dem Niederwild nicht ernst nehmen kann und will. Die wirklichen Probleme sind für jedermann aus dem Fach offensichtlich, aber angesetzt wird DA nicht, sondern provisorisch irgendwo anders rumgedoktert, dabei aber nur die Symptome bekämpfend und das Übel nicht an der eigentlichen Wurzel packend...
Hier aber, vor allem in Westdeutschland KANNST Du auf die Dauer nur verzweifeln! Natur wird nur am Rande geduldet, hat mehr oder weniger nur dann oder da eine echte Chance, wo entweder die Pflege zu teuer ist, grundsätzlich die Gelder fehlen oder sich eine Arbeit nicht mehr rechnet. Findet man dann neue Verwendungen, wie zB die Nutzung als Maissteppe zum Biogas- Anlagenfüttern, ist es mit der Natur auch schon wieder vorbei...
Jedes einzelne Zugeständnis an die Natur muss weh tun wie Krebs im Endstadium... Natur hat dem Menschen und dessen Bedürfnissen IMMER hintenan zu stehen, und schützt man die Natur, schafft Rückzugsräume, ist es dem ignoranten Volk auch egal, und es wird über Schutzzäune gestiegen, weil man da so schön für sich allein joggen kann oder der Hund durch den Zaun gelassen, damit der sich "mal austoben" kann... Solange es keiner sieht, was soll 's, nach dem Motto.
Und sieht es doch mal einer und man wird drauf angesprochen, hat man keine Zeit und muss schnell weg...
Natürlich soll jeder seinen Beitrag leisten, der noch etwas Herz im Leibe hat, tue ich trotz allem auch... Aber dann wiederum: Was nützt es?
Hier in der Gegend gab es bis 2002 den Kiebitz als Brutvogel, bis eine weitere Flurbereinigung, damit man die Wiesen leichter und schneller mit großen Maschinen bearbeiten kann, dem ein Ende setzte. Bis 2013 haben die Kiebitze zumindest als regelmäßige Rastvögel zu den Zugzeiten durchgehalten, in einem Schwarm von bis zu 50 Stück.
Das war, nachdem man eine der beiden traditionellen Rastwiesen 2013 zum Teil in einen Maisacker umwandelte, dann auch vorbei.
Und dies Jahr machte man die zweite Wiese, hier unmittelbar vor unserem Dorf auch platt und knallte Mais drauf, des weiteren eine nahe am nächsten Dorf. Da rasteten zwar keine Kiebitze, aber zwei dieser drei Maisäcker fallen zeitlich ganz lustigerweise mit der Schaffung einer zweiten Biogasanlage zusammen, die ein Milchvieh- Landwirt drei Orte weiter dies Jahr erbaute...
Nachdem in beiden Zugzeiten anno 2013 und 2014 sowie in der Frühjahrszugzeit 2015 die Kiebitze auch als Rastvögel in unserer Gegend ausblieben, haben meine Frau und ich Anfang letzter Woche wieder welche gesehen. Genau drei (!) Stück auf einer frisch gemähten Wiese (dank des Niederschlags und viermal Güllens kann man hier sechs Schnitte im Jahr machen, den letzten immer Mitte Oktober rum...) hart am Rande des Neubaugebietes des nächsten Dorfes hinter unserem Hausberg hier...
Da reißen sich nun Natur- und Vogelschützer jahrzehntelang die Beine aus und reden sich den Mund fusslig und informieren sich die Haare vom Kopf...
Und was kommt dabei im Endeffekt WIRKLICH rum? Dass all das rein gar nichts zählt, wenn die wirtschaftlichen Interessen stärker sind/ werden... Verstehst Du meine Resignation jetzt ein bisschen, Eric?
Gesetzt dem Falle, von den drei Kiebitzen würde im nächsten Frühjahr ein Paar wiederkommen und es hier versuchen wollen- was wäre da die naheliegendste Lösung zu deren Unterstützung?
Fortan sofort und auf 's schärfste die vorhandenen Räuber zu bejagen, oder nicht viel eher zuzusehen, dass man die Pflege der in Frage stehenden Fläche mit dem Brutgeschehen der Vögel synchronisiert und angrenzende Flächen optimiert, damit auch deren Jungtiere eventuell eine Chance haben, im Folgejahr heimisch zu werden und eine neue Population zu etablieren (so sie nicht in Frankreich aus lieber alter Tradition aufgefressen werden)?
Ich bin der letzte, der die Rebellion aufgibt, nichts anderes ist Naturschutz, aber kannst Du verstehen, dass man auf die Dauer nur verbittern kann, wenn man sieht, dass zumindest kleinlokale Bemühungen wieder und wieder wirtschaftlichen Interessen geopfert werden?
Die deutsche Bundesregierung hatte das Ziel, bis, ich glaube 2005 oder 2010 so und soviel der bundesdeutschen Fläche für den Naturschutz zu konservieren. Leider biss sich das mit dem gleichzeitigen ehrgeizigen Ziel, Export- Weltmeister zu werden.
Und so stehen die Schweinemastanlagen um Celle/ Niedersachsen nicht nur unmittelbar am und im letzten Verbreitungsgebiet des Birkwildes in ganz Deutschland (mit etwa 230 Stück, Tendenz fallend- abgesehen von kleinen Randlagen höherer Gebirgszüge wie der Rhön und der Alpen...), sondern hat die Regierung bislang auch nur etwa 5 % der angestrebten Flächen wirklich unter Schutz gestellt. Ist ja nur von sekundärem Interesse, und besser, man spielt erstmal auf Zeit, könnte man ja irgendwann noch sinnvoller verwenden, die Flächen, so scheint mir die Maxime zu sein...
Man arbeitet mit dem Raubwild zwar an der einzigen Front, wo man wirklich meint, einwirken zu können, der wahre Kampf aber muss ganz woanders ausgetragen werden. Bleibt diese Front unbestrichen, ist der ganze Krieg keinen Pfifferling wert, ist leider so.
Da hat das warme Bestreichen hunderter Weihen ebenso wenig Sinn wie das der bundesdeutschen Räuber, wo sogar den Marderhunden und Dachsen eifrig nachgestellt wird, allein auf die Möglichkeit hin, dass die mal Gelege und Junghasen aufstöbern könnten...
Nein, das wird sich meiner Ansicht nach viel zu sehr alles zurecht gebogen, wie man es gerade braucht, so dass ich das mit dem Niederwild nicht ernst nehmen kann und will. Die wirklichen Probleme sind für jedermann aus dem Fach offensichtlich, aber angesetzt wird DA nicht, sondern provisorisch irgendwo anders rumgedoktert, dabei aber nur die Symptome bekämpfend und das Übel nicht an der eigentlichen Wurzel packend...
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