Guayaquilsittich - brauche dringend Rat

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ulja11

Neuling
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Bis vor 3 Wochen hatte ich einen Rotmaskensittich und einen Guyaquilsittich, die 20 Jahre bei mir zuhause gemeinsam in einer großen offenen Voliere gelebt haben. Leider ist der Rotmaskensittich dann vor 3 Wochen verstorben, er war schätzungsweise mind. 28 Jahre, da ich ihn bereits seit 1988 hatte und mir damals im Zoogeschäft gesagt wurde, er wäre ca. 1 Jahr alt. Er zeigte keinerlei Krankheitsanzeichen und lag eines morgens einfach tot ohne Verletzungen am Boden.
Den Guyaquilsittich hatte ich vor 20 Jahren aus einer privaten Auffangstation als Partner für den Rotmaskensittich geholt, der davor bereits 7 Jahre mit einem anderen Guyaquilsittich zusammengelebt hat. Der neue Guayquilsittich und der Rotmaskensittich haben sich bis auf ein paar Kabbeleien (der Rotmaskensittich war etwas dominant und hat dem Guyaquilsittich schon mal das Futter weggeschnappt) trotz verschiedener Arten gut verstanden. Jeden Abend wenn es dunkel wurde, haben sie einträchtig nebeneinander auf der Stange gesessen, sich "unterhalten" und auch geschmust.

In den ersten 2 Wochen, die der Guyaquilsittich alleine war, hatte ich das Gefühl, dass es ihm sehr gut ging. Auch jetzt ist er sehr fidel, frisst, fliegt, badet, aber leider hat er vermehrt angefangen zu rufen und zu schreien. Die beiden waren vorher auch oft recht laut, jedoch nur phasenweise am Tag, jetzt ruft der Vogel fast dauernd, und das tut mir in der Seele weh. Er sehnt sich sicher nach einem Partner. Die Dame aus der privaten Aufzuchtstation, die sie leider nicht mehr betreibt, hatte mir damals gesagt, dass er 7 Jahre alt ist, somit heute ca. 27. Ob es sich um ein Männchen oder Weibchen handelt, weiß ich leider nicht, ich wollte dem Vogel diese Untersuchung immer ersparen und da er sich so gut mit dem Rotmaskensittich verstanden hat, dessen Geschlecht ich auch nicht kannte, habe ich da ehrlich gesagt nie großen Wert darauf gelegt.

Ich hatte der Dame von der privaten Auffangstation damals unterschrieben, dass ich ihn nicht weiterverkaufen oder weitergeben darf, wenn ich ihn nicht mehr halten kann, sondern ihr zurückbringen soll. Nun sind aber 20 Jahre ins Land gegangen und sie hat gar keine Vögel mehr, hat mir den Vogel daher quasi ganz überlassen und gab mir den Rat den Vogel aufgrund seines Alters doch in der gewohnten Umgebung bei mir zu lassen.

Laut ihrer Aussage wäre es sehr schwierig für ihn noch einen passenden Partner zu finden und ich solle es ihm daher in seinen letzten Jahren doch noch schön bei mir machen. Ich würde den Guyaquilsittich ja weiter in seinem gewohnten Umfeld behalten, er ist mir ja auch sehr ans Herz gewachsen, befürchte aber dass er ohne Partner auf Dauer vereinsamt. Was meint Ihr?

Da meine Mutter, die die Vögel in Urlaubszeiten gepflegt hat nicht mehr die Jüngste ist und ich voll berufstätig bin, kann ich leider keinen neuen Vogel bei mir aufnehmen. Meine Nachbarn tolerieren seit Jahren zwar notgedrungen, dass es oft etwas lauter zugeht bei mir, aber ich weiß nicht wie lange noch. Es gab schon mal vor einigen Jahren Beschwerden, die sich wieder gelegt haben, aber das kann sich auch wieder ändern.
Ich habe schon bei einem Papageienverein und einem Tierschutzverein, die Papageien und Sittiche aufnehmen, angerufen, aber keiner macht mir so richtig Hoffnung, dass ein Guayquilsittich mit 27 irgendwo noch ein schönes neues Zuhause mit einem passenden Partner findet.

Es tut mir wie gesagt in der Seele weh wenn ich den Vogel rufen höre und möchte jetzt einfach das Beste für ihn tun.

Über Euren Rat bin ich sehr dankbar.

Ulrike
 
Hallo Ulrike,

erstmal willkommen bei den Südami-Fans.

Das ist ja mal eine äußerst unschöne Situation, aber fassen wir erstmal zusammen:

1. Wir haben einen einsamen ca. 27 Jahre alten Guayaquil unbekannten Geschlechts.
2. Er leidet aufgrund des Partnerverlustes unter der Einsamkeit und beginnt sich daher zu rupfen. Die Situation ist durch Deine Berufstätigkeit besonders dramatisch, da er dadurch total vereinsamt ist.
3. Der Vogel stammt aus einer Auffangstation, die nicht mehr existiert.
4. Aufgrund potentieller Probleme mit den Nachbarn und berufsbedingter mangelnder Zeit, möchtest Du den Vogel vermitteln, wenn ich das richtig verstanden habe.

Was kann man also tun? Meines Erachtens bleibt nur die Vermittlung, damit er wieder unter Artgenossen kommt. Da die Auffangstation nicht mehr existiert, ist der damals geschlossene Vertrag nichtig, d.h. nicht mehr gültig, eine Vermittlung somit problemlos möglich und vor allem zum Wohle des Tieres wohl auch nötig.

Wir haben also folgende Optionen:

1. Vermittlung an private Halter: Hier sehe ich die geringsten Chancen, da Aratingas sehr laut sind und die Art recht selten ist. Denn es müsste nach einer Geschlechtsbestimmung anhand einer Federprobe ein gegengeschlechtlicher Partnervogel gesucht werden. Zudem ist die Lebenserwartung des "Witwers" gering, da er bereits sehr alt ist. D.h. die Partnersuche würde sich binnen weniger Jahre oder gar nur eines Jahres wiederholen, denn eine Vergesellschaftung mit anderen Arten ist nicht möglich ... das würde voraussichtlich blutig enden.
2. Vermittlung an einen Züchter: Hier stehen die Chancen leider auch nicht besonders gut, da der Vogel aufgrund seines Alters zur Zucht nicht mehr eingesetzt werden kann.
3: Vermittlung an einen Zoo oder Vogelpark: Hier scheinen mir die Vermittlungschancen u.U. am günstigsten, allerdings würde er hier voraussichtlich in einen kleinen Schwarm integriert, was problematisch werden könnte, wenn durch ihn eine ungerade Individuenzahl zustande kommt.

Da die Zoovermittlung am ehesten zu passen scheint, hier mal ein paar Zoo-Adressen, wo Guayaquils gehalten werden:

www.Zootierliste.de

Ansonsten ... da Du ja aus Essen kommst ... ich habe mir mal sagen lassen, dass die Essener Gruga auch Südamis halten soll. Man könnte folglich auch dort mal nachfragen. Sollte das möglich sein, hätte es den Charm, dass Du ihn ab und an besuchen könntest.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Christian,
vielen Dank für Deine schnelle und ausführliche Antwort. An die Gruga hatte ich tatsächlich auch bereits gedacht, allerdings haben mir sowohl die Dame vom Papageienverein als auch eine andere vom Tierschutzverein gesagt, dass das ja gar nicht ginge, da er in einem vorhandenen Schwarm untergehen und angegriffen würde. Das hat mich etwas abgeschreckt. Gestern war ich zufällig in der Gruga, ich wohne nur 15 Minuten zu Fuß entfernt und habe mir die Situation vor Ort angesehen, dort sind ganz unterschiedliche Sittiche gemeinsam untergebracht und machten soweit ich erkennen konnte einen ganz harmonischen und fröhlichen Eindruck. Leider war gestern kein Ansprechpartner vor Ort anzutreffen, so dass ich nun dort anrufen werde. Ich hoffe so sehr, dass ich noch ein schönes Plätzchen für ihn finde. Ich mag schon gar nicht mehr aus dem Haus gehen. Er ist natürlich auch etwas auf mich fixiert, frisst aus der Hand und kann einige Kunststücke, die ich ihm mit Clickertraining beigebracht habe. Würde er eigentlich mich und seine gewohnte Umgebung, seinen Lieblingsast etc. vermissen, wenn er woanders hinkäme oder wäre das alles mit neuen Freunden vergessen und zu verkraften für ihn? Ich denke schon mit Schrecken daran ihn einfangen zu müssen, er ist leider nicht handzahm und es wird ihn sicher sehr stressen. Der Kleine tut mir so leid und mir geht die ganze Situation sehr nahe :-( Was mache ich bloß, wenn ich nichts passendes finde?

Liebe Grüße,
Ulrike
 
da er in einem vorhandenen Schwarm untergehen und angegriffen würde.

Das kann, muss aber nicht passieren, aber das Risiko besteht. Aber bei einer Neuverpaarung hat man auch nie die Garantie, dass alles auf Anhieb klappt, auch wenn es in den meisten Fällen reibungslos klappt.

Gestern war ich zufällig in der Gruga, ich wohne nur 15 Minuten zu Fuß entfernt und habe mir die Situation vor Ort angesehen, dort sind ganz unterschiedliche Sittiche gemeinsam untergebracht ...

Dann kann man das wohl vergessen, denn ein Aratinga würde eine Gemeinschaftsvoliere unterschiedlicher Arten wohl aufmischen. Zudem fehlen hier anscheinend Artgenossen, was das Kernproblem eben nicht löst.

Ich mag schon gar nicht mehr aus dem Haus gehen.

Kommt mir bekannt vor. Ich hatte mal eine ähnliche Situation als mein Lieblings-Aymara-Hahn plötzlich und unerwartet an einem Herzfehler starb und seine Witwe nur noch in meiner Anwesenheit fraß. Zum Glück konnte ich recht flott einen neuen Hahn bekommen ... und was macht die blöde Henne ... sie jagd ihn weg 8(
Aber Schatzi hatte dann die zündende Idee ... Hirse auf's Volierendach, er eingesperrt, sie ausgesperrt, beide kamen an die Hirse ... und wie sagt man so schön ... Liebe geht durch den Magen ;) Es dauerte aber dennoch einpaar Wochen, bis sie ihn vollends akzeptierte. Scheinbar hatte sie noch zu sehr getrauert.

Würde er eigentlich mich und seine gewohnte Umgebung, seinen Lieblingsast etc. vermissen, wenn er woanders hinkäme oder wäre das alles mit neuen Freunden vergessen und zu verkraften für ihn?

Er würde es vermissen, ja, aber mit neuem Partner würde er es überwinden. Machen wir uns nichts vor ... der Idealfall wäre, er bliebe bei Dir und bekäme einen gegengeschlechtlichen Guayaquil-Partner. Und mal ehrlich ... bislang ging es mit einem Pärchen doch auch, oder?

Ich denke schon mit Schrecken daran ihn einfangen zu müssen, ...

So etwas kann man vorbeugen und sollte es auch, denn man muss ja u.U. auch mal zum Tierarzt. Trainiere mit ihm, dass er auf einen Ast steigt und sich in einen Käfig setzen läßt ... mit ein wenig Geduld und Leckerchen klappt das recht flott.

Was mache ich bloß, wenn ich nichts passendes finde?

Nun, die Ideallösung kennst Du bereits, aber hierzu muss zunächst das Geschlecht bestimmt werden, was man durch einen vogelkundigen Tierarzt veranlassen lassen kann ... der kann auch die notwendige Feder nahezu schmerzfrei ziehen und die Feder zur Analyse in ein Labor schicken ... kostet um die 20€.

Aber danach folgt das eigentliche Problem, die Partnersuche. Aber da haben wir zumindest mit der Jahreszeit Glück, denn spätestens zum Ende des Sommers stehen hier die Chancen mit Nachzuchten relativ gut. Ich habe bei einer Kurzrecherche z.B. eine Anzeige gesehen, wo im Januar schon jemand drei Hähne angeboten hatte.

Also, keine Panik und erstmal die Möglichkeiten prüfen.
 
Hallo Christian,

vielen Dank für Deine Kommentare, es hilft mir sehr etwas Struktur und weniger Panik in die Situation zu bekommen.

Ich werde mich mal schlau machen, welche Sitticharten genau in der Gruga zur Zeit beheimatet sind.
Neben den Volieren stehen Schilder aller Vogelarten, die dort sein sollen und da ist auch eins für Guyaquilsittich dabei, das heißt
es gab zumindest schon mal welche dort bzw. ist die Art dort scheinbar bekannt. Letzte Tage konnte ich keinen Guyaquilsittich entdecken, aber es scheint hinter den Volieren,
die für die Besucher zu sehen sind, weitere Bereiche im Gebäude zu geben, wo die Vögel durch offene Türen hinfliegen können. Vielleicht gibt es dort noch einen oder mehrere Guyaquilsittiche...

So dramatisch, dass mein vogel nicht mehr frisst, wenn ich nicht da bin, ist es zum Glück bisher nicht.
Wenn ich nach Hause komme sind immer alle Äpfel, Gurken, Möhren etc. angeknabbert und er trinkt und badet fleissig.
Auch rupft er sich nicht wie Du glaube ich verstanden hast, sondern ruft und schreit etwas mehr als sonst, was ich als Ruf nach einem Partner interpretiere.
Allerdings schreit er meist auch nur dann wenn ich zuhause, aber nicht im selben Zimmer bin. Ich habe die Nachbarn gefragt, wenn ich weg bin, ist nur gelegentlich etwas von ihm zu hören.
Insgesamt ist er also noch ganz fidel, aber ich möchte natürlich nicht, dass es schlimmer wird und rechtzeitig möglichen Alternativen nachgehen.

Das mit dem Einsteigen in einen Käfig muss ich tatsächlich nochmal üben, er musste noch nicht oft in einen Transportkäfig und es ist nicht immer so einfach.

Was mir immer etwas Bauchschmerzen bereitet ist einen wirklich vogelkundigen Tierarzt zu finden. Wir haben in Essen zwar die Taubenklinik, die auch Exoten behandelt, aber dort war ich noch nie und es gibt
zweigeteilte Meinungen dazu. Ich war bisher nur wenige Male in einer Tierklinik in Essen, wo sie damals helfen konnten, bin mir aber nicht sicher, ob die Ärzte dort
wirklich alle vogelkundig sind oder ich nur Glück hatte. Vorteil ist, dass die Klinik 24 Stunden am Tag erreichbar und nicht zu weit entfernt von mir ist.
Ob dort eine Geschlechtsbestimmung möglich wäre muss ich nachfragen.

Du schreibst, dass es Ende des Sommers Guyaquil-Nachzuchten gäbe, sind das dann ganz junge Vögel? Man sagte mir mehrfach, dass ich keinen jungen Vogel zu meinem alten setzen könnte, oder habe ich da was falsch verstanden?
Du hast Recht bisher ging das mit einem Pärchen bei mir zuhause immer gut, ich hatte auch nie ein schlechtes Gewissen arbeiten zu gehen und die Vögel alleine zu lassen, weil sie ja sich hatten, nur muss ich auch an die Betreuung
(durch meine Mutter) in meiner Abwesenheit und an die Lärmbelästigung gegenüber den Nachbarn denken.

Ich versuche jetzt erstmal weniger panisch an die ganze Sache ranzugehen und in Ruhe allen Möglichkeiten nachzugehen.
Ich frage auch bereits alle möglichen Bekannten ob sie vielleicht zufällig jemand mit einem Guyaquilsittich kennen, womöglich stehen ja nicht alle im Internet, aber einer in der Nachbarschaft.

So lange mache ich es dem Vogel schön bei mir und versuche möglichst viel Zeit mit ihm zu verbringen z.B. mit Clickertraining etc.

Viele Grüße,
Ulrike
 
Hi again!

es hilft mir sehr etwas Struktur und weniger Panik in die Situation zu bekommen.

Man braucht zur Lösung des Problems halt einen klaren Kopf und auch etwas Geduld.

Neben den Volieren stehen Schilder aller Vogelarten, die dort sein sollen und da ist auch eins für Guyaquilsittich dabei, das heißt es gab zumindest schon mal welche dort ....

Am besten mal nachfragen, denn dass es für Besucher unzugängliche Bereiche und Arten gibt, ist gut möglich.

Allerdings schreit er meist auch nur dann wenn ich zuhause, aber nicht im selben Zimmer bin.

Weil Du halt nun sein Partnerersatz bist und nach einem Partner, den er aus dem Blick verloren hat, würde er auch rufen.

Das mit dem Einsteigen in einen Käfig muss ich tatsächlich nochmal üben, ...

Das macht definitiv Sinn.

Was mir immer etwas Bauchschmerzen bereitet ist einen wirklich vogelkundigen Tierarzt zu finden.

Da die Taubenklinik einen etwas umstrittenen Ruf hat, kann man im Großraum Ruhrgebiet leider nur zwei empfehlen:

Dr. Jacques Probst in Dorsten-Lembeck
Dr. Jens Straub nebst Kollegin Julia Poleschinski in der Tierklinik Düsseldorf

Wenn's ans Eingemachte geht, ist Düsseldorf die bessere Wahl, zumal die auch einen Notdienst haben. Aber Dr. Probst ist auch sehr vogelbegeistert u. -kundig, auch wenn er eigentlich ein Land-TA ist.

Ob dort eine Geschlechtsbestimmung möglich wäre muss ich nachfragen.

Hier kann ich Dr. Probst wärmstens empfehlen, deutlich günstiger als die Tierklinik, und seine Methode des Federziehens ist sensationell ... scheint absolut schmerzfrei zu sein, wenn der Vogel keinen Muks von sich gibt, oder? Der Mann hat echt eine enorme Begabung im Umgang mit den Tieren. Ich kann mich noch an unseren früheren Wellie-Hahn entsinnen, der obwohl er nicht zahm war, bei ihm locker auf den Finger kam ... ich bin echt vom Glauben abgefallen.

Du schreibst, dass es Ende des Sommers Guyaquil-Nachzuchten gäbe, sind das dann ganz junge Vögel?

Ja, natürlich. Dass man einen Jungvogel nicht zu einem Altvogel setzen kann ist vollkommener Unsinn. Sicherlich wäre ein Altvogel besser, aber den zu finden, dürfte bei so einer seltenen Art sehr schwierig werden.

... nur muss ich auch an die Betreuung (durch meine Mutter) in meiner Abwesenheit und an die Lärmbelästigung gegenüber den Nachbarn denken.

Nachvollziehbar.

Ich versuche jetzt erstmal weniger panisch an die ganze Sache ranzugehen und in Ruhe allen Möglichkeiten nachzugehen.

Ich würde direkt mit dem Käfik-Training beginnen und dann möglichst zeitnah mal bei Dr. Probst einen DNA-Test veranlassen, denn egal ob Vermittlung oder Neuverpaarung in "heimischen Gefilden", das Geschlecht sollte bekannt sein.

Parallel dazu würde ich mit der Gruga Kontakt aufnehmen.
 
Herzlichen Dank für Deine Tipps, insbesondere den Hinweis auf Dr. Probst. Bin mal gespannt wie das Käfig Training klappt. Bisher war der Vogel sehr skeptisch gegenüber kleinen Käfigen, da er in einer oben offenen Voliere lebt, aber vielleicht schaffe ich es irgendwie mit dem Clicker.
Ich hoffe nur, dass die ganze Aktion mit Einfangen, mind. Dreiviertel Stunde eine Fahrt und Federzupfen nicht zu stressig wird für den Vogel?

In der Gruga werde ich mich in den nächsten Tagen schlau machen bzgl. der Möglichkeiten.

Viele Grüße und schönen Abend,
Ulrike
 
Ich hoffe nur, dass die ganze Aktion mit Einfangen, mind. Dreiviertel Stunde eine Fahrt und Federzupfen nicht zu stressig wird für den Vogel?

Der Streß läßt sich bei hinreichender Vorbereitung gut minimieren.

Erstmal Ast-Training ... rauf auf den Ast und Rumtragen lassen ... dann in die Voliere tragen lassen ... nun Leckerchen in den Transportkäfig, die er sich in Ruhe rausholen kann ... dann in den Käfig tragen lassen ... alles Step by Step und in Ruhe über ein paar Tage verteilt.

Die Fahrt läßt sich mit ruhiger Musik versüßen ... meine Bande stand immer total auf Qntal. Erst damals die Wellis und heute auch die Aymaras.

QNTAL | Offizielle Webseite

Keine Ahnung, warum die so auf diesen Frauengesang abfahren, aber es wirkt echt wie ein Beruhigungsmittel ;)

Die Fahrt dahin ist übrigens über die A43 recht streßfrei ... Abfahrt Haltern und dann links Richtung Dorsten immer nur Landstrasse, teilweise durch den Wald ... schöne Gegend da oben ;)

Und beim Doc ist lediglich das Greifen etwas stressig, aber das geht ja alles recht flott. Anschließend vor der Rückfahrt noch ein wenig auf dem Parkplatz im Grünen etwas Sonne tanken und er kommt flott wieder zur Ruhe.

Viele Grüße und schönen Abend

Dito
 
Hallo Ulrike,

wenn es nur um die Geschlechtsbestimmung geht, brauchst du dafür eigentlich nicht zum Tierarzt. Es gibt Labore, da schickst du einfach 2-3 frisch gerupfte Federn in einem Briefumschlag hin und hast innerhalb von ein paar Tage dein Ergebnis. Kostet um die 15 Euro und der Vogel hat keinen Stress. Ich weiß nicht, ob ich den Link zu dem Labor, wo ich schon Federn hingeschickt habe, posten darf, ansonsten schicke ich dir gerne eine PN damit.
LG, Petra
 
Kostet um die 15 Euro und der Vogel hat keinen Stress.

Keinen Streß? Wenn jemand Federn zieht, der/die das noch nie gemacht hat? Und gefangen werden muss der Vogel trotzdem. Also streßfrei ist das definitiv nicht.

Sorry, aber da würde ich lieber Dr. Probst aufsuchen, der erwiesenermaßen ein geschicktes Händchen hierfür hat.

Wenn man das mit dem Transportkäfig vorher übt, scheint mir diese Variante aber deutlich streßärmer, als das selber zu machen, was man mit absoluter Sicherheit nicht so gut hinbekommt und was einem der Vogel dann auch noch übel nimmt.

Nee, sorry, keine gute Idee, finde ich. Da würde ICH die 2 Stunden und ein paar Euro mehr gerne in Kauf nehmen.

PS: Nicht persönlich gemeint, aber ich denke der Besuch bei Dr. Probst ist deutlich streßärmer ... wie gesagt, ich habe es bei ihm mal machen lassen und der Vogel hat nicht geschriehen!

PPS: Den Link zu einem Labor zu posten dürfte kein Problem sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
nur zur Ergänzung - dabei müssen keine Schwung- oder Schwanzfedern gezogen werden, ein paar Federchen von Brust oder Rücken reichen bei der Vogelgröße schon. Ich habe das bei einigen meiner Vögel schon gemacht, war eine Sache von 5 Sekunden und der Vogel hat nicht mal gemuckt, die kleinen Federn gehen ganz leicht raus. Wenn meine Mönche sich gegenseitig putzen, fliegen da manchmal mehr die Federn...
Ist halt immer Abwägungssache, wie stressresistent so ein alter Vogel ist - ich habe auch einige Vögel, die auf die 30 zugehen bzw. drüber sind und die würde ich wegen zwei Federchen nicht ohne Not zwei, drei Stunden durch die Gegend kutschieren wollen, weil die dann doch mal kollabieren können. Aber wie fit der Vogel ist, kann sicher am besten die Besitzerin einschätzen.
VG, Petra
 
Meines Wissens reichen für ein verlässliches Testergebnis kleine Federchen eben nicht aus. Die Labore empfehlen grundsätzlich mittelgroße Federn. Und die Federkiele dürfen auch nicht berührt werden. Von selbst ausgefallene Federn (z.B. bei Mauser) bieten auch kein verlässliches Ergebnis ... das nur der Vollständigkeit halber.

Und eine Dreiviertelstunde Fahrt wird den Vogel wohl nicht an seine Belastbarkeitsgrenze bringen ... ist ja kein Hochsommer ;)

Aber wie Du schon sagst, muss Ulrike das entscheiden.
 
Hallo Petra,
vielen Dank für den Tipp mit dem Labor.
Wenn die DNA Bestimmung ohne Einfangen und Fahrt vonstatten gehen könnte, wäre es natürlich super, aber selber dem Vogel eine Feder rauszupfen traue ich mir auch nicht unbedingt zu.
Da würde ich dann doch den von Christian vorgeschlagenen Tierarzt aufsuchen. Es sei denn eine frisch selbst verlorene Feder würde doch gehen. Obwohl das nicht oft vorkommt, dass eine auf dem Boden liegt.
Bitte poste mir doch den Link von dem Labor, ich würde dann dort einfach mal anrufen und fragen, was möglich bzw. erforderlich ist.

Wie der Vogel die Fahrt verkraften würde kann ich gar nicht vorhersagen, er ist meines Erachtens nach noch recht fit für sein Alter, er klettert viel und fliegt auch herum, aber er musste
die letzten Jahre nie zum Arzt und daher auch nie in einen Transportkäfig. Es wäre natürlich schlimm, wenn ich zwar das Geschlecht des Vogels weiß er aber einen Schaden dadurch erleiden würde.
Ich probiere das jetzt erstmal aus mit dem Käfig Training und dann sehe ich weiter.

Lieben Dank für Eure Unterstützung.

Ulrike
 
Ulrike,

jetzt lass Dich doch nicht errückt machen ... wenn ein kranker Vogel die Fahrt vom Ruhrgebiet zu Dr. Probst übersteht, dann ja wohl auch Dein gesunder, wenn auch betagter Guayaquil, oder?

Ich selbst habe mal von Dr. Probst eine Feder ziehen lassen und diese dann in einem Labor in Recklinghausen analysieren lassen:

Biofocus LADR Gesellschaft für biologische Analytik mbH

Und nochmal ... eine selbst verlorene Feder ist für einen DNA-Test ungeeignet, und der Federkiel darf nicht kontaminiert sein!

PS: Schatzi meinte gestern noch, dass auch wenn die Taubenklinik umstritten ist, diese zumindest eine Geschlechtsbestimmung auf die Reihe kriegen sollten. Ob die allerdings genauso vorsichtig mit dem Vogel umgehen würden, wie Dr. Probst es tun würde, kann ich mangels Erfahrung mit der TK nicht beurteilen.
 
Hallo Ulrike,

hier habe ich die letzten Tests machen lassen:
Vögel | Tauros Diagnostik

Ausgefallene Federn funktionieren nicht, es muss eine gerupfte sein, an der vorne eben ein winziges bisschen frisches Gewebe haftet. Bei meinen Vögeln in ähnlicher Größe wie deiner haben Federn mit einem ganz dünnen Kiel von 2-3 cm Länge ausgereicht, die ich einfach beim Streicheln vom Rücken gezupft habe, dann in einen kleinen Frischhaltebeutel ohne den Kiel vorne an der Spitze zu berühren und ab in einen Briefumschlag. Sollte die Probe nicht ausreichend sein, meldet sich das Labor. Aber wenn du dir unsicher bist und der Vogel den Transport gut mitmacht, dann mache das doch - war ja nur ein Vorschlag, weil du Sorge geäußert hattest, ob der Transport dem Vogel bekommt.
LG, Petra
 
Vielen Dank, Petra. Was bei allen Probeneinsendungen immer verlangt wird, wie ich gelesen habe, ist die Ringnummer. Leider hat mein Vogel gar keinen Ring. Ich habe ihn wie gesagt vor 20 Jahren aus einer privaten Auffangstation bekommen und da hatte er schon keinen. Leider habe ich damals vergessen zu fragen wo der abgeblieben ist bzw. warum er keinen hatte. Ich hoffe das ist kein Problem, auch nicht für eine evtl. Vermittlung?!
Viele Grüße,
Ulrike
 
Hallo Ulrike,
das mit der fehlender Ringnummer ist kein Problem, das ist nur relevant, wenn ein Züchter z.B. 10 Proben abgibt und alle von der selben Vogelart sind - sonst kann man die nicht zuordnen. Da du nur eine Probe hast, brauchen die das nicht, da fragt auch keiner nach. Wichtig ist nur, dass du dazu schreibst, welche Vogelart es ist. Ich habe auch einige alte Abgabevögel, die keinen Ring haben und das war bei der Geschlechtsbestimmung kein Thema.
Liebe Grüße,
Petra
 
Ich hoffe das ist kein Problem, auch nicht für eine evtl. Vermittlung?!

Das ist sogar ein erhebliches Problem und zwar im Falle einer Vermittlung, da Guayaquils meldepflichtig sind und bei Abgabe auch eine Herkunftsbescheinigung benötigt wird.

Fehlen Herkunftsbescheinigung und/oder Ring ist eine Anmeldung nicht möglich ... wobei ... der Ring wird bei der Anmedung ja nicht geprüft, aber ob die Nummer in der Herkunftsbescheinigung steht.

Bei Bedarf kann der Vogel vom Amtstierarzt mit einem offenen Ring nachberingt werden. Der wird allerdings fragen, was aus dem Originalring geworden ist.
 
Eine Herkunftsbescheinigung habe ich damals erhalten.
 
Eine Herkunftsbescheinigung habe ich damals erhalten.

Und, steht da eine Ringnummer drin? Oder zumindest die Angabe eines Züchters?

Der Sinn und Zweck der Herkunftsbescheinigung ist ja, nachweisen zu können, dass der Vogel aus einer legalen Nachzucht stammt und kein illegaler Wildfang ist.
 
Thema: Guayaquilsittich - brauche dringend Rat

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