Zebrafink schafft’s nicht mehr vom Boden hoch ( = †)

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Golden Eagle

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Vor 10 Jahren hatte ich hier schon einmal um Rat gefragt und viel Anteilnahme erfahren, als unser kleiner Piepmatz – wohl altersschwach – schließlich gestorben ist. Heute wende ich mich erneut mit Sorge um einen unserer beiden männlichen Vögelchen an euch.

Zur Vorgeschichte: Wir haben – wie erwähnt - 2 männliche Zebrafinken zusammen im Käfig. Einer ist noch sehr jung und kam dazu, als der Partner des älteren vor gut 2 Monaten gestorben ist. Dieser war über ein Jahr flugunfähig, er hatte – wohl infolge einer Schockmauser - die Schwanzfedern und Teile der Schwungfedern dauerhaft verloren, war ansonsten aber sehr kräftig, vital und dominant und fand über die Stangen stets gut nach oben. Er ließ sich auch mit einer angebotenen Stange bedarfsweise gut nach oben transportieren, wenn er mal nicht selbstständig ins Schlafkörbchen fand. Wie gesagt ist er vor ca. 2 Monaten dann plötzlich gestorben – morgens war er noch fit, gegen Mittag saß er dann unten und nachmittags war er tot.
Mit dem dann neu hinzu gekommenen jungen (ca. 3Monate alten) hat sich der Zurückgebliebene auf Anhieb gut verstanden, sie haben sich liebevoll gepflegt und stets gemeinsam gebadet, gefressen und im Körbchen zusammen geschlafen. Es schien auch so, dass der Ältere noch mal deutlich flugaktiver wurde, nachdem die Flugunfähigkeit des vormaligen Partners seine Aktivität doch wohl etwas mit beeinträchtigt hatte.

Und nun zum Problem: der Ältere hat in den letzten Tagen massiv abgebaut. Schon zu Lebzeiten seines vormaligen Gefährten sah er schlecht, möglicherweise inzwischen auch nur noch auf einem Auge. Beide Augen sind sehr klein und eines fast geschlossen. Er war auch gegenüber dem früheren Partner eher der Schwächere. Er ist ca. 6-7 Jahre alt – genau weiß ich es nicht. Er hielt sich in den letzten Tagen zunehmend nur noch am Boden auf. Bis vorgestern hat er es dann – mitunter nach mehreren Versuchen – mit Mühe noch gelegentlich nach oben zu seinem Partner geschafft, wobei er nie die - auch "unterwegs" angebrachten - Stangen benutzte, die das einfach ermöglichen würden, sondern es stets per Flug schaffen wollte und sich mühsam hochgeschraubt hat. Er saß dann gleich am Futternäpfchen, das stets die Anflugstelle war, fraß intensiv und ging dann für einige Zeit ins nahe Körbchen, bevor er erneut unten war. Die Futternäpfen und Körbchen waren zuletzt in der Höhe ca. 30 cm vom Boden entfernt. Immerhin hatten sie vor 2 Nächten noch gemeinsam im Körbchen geschlafen. Gestern hat er es nur noch einmal abends zum Futternäpfchen geschafft; beim Versuch das Körbchen zu erreichen, ist er dann aber wieder unten gelandet und verbrachte die letzte Nacht auch am Boden.
Besonders ergreifend war, wie er an den vergangen beiden Tagen immer wieder nach oben wollte, es aber bis auf die genannten Ausnahmen nicht schaffte. Er lief ständig im Kreis, drehte den Kopf auf die Seite, um nach oben zu schauen und suchte eine Möglichkeit zum Hochfliegen – wie gesagt, Stangen nimmt er nicht an. Der junge Partner hat ihn natürlich auch gerufen und ist hin und her geflogen. Heute nun hat er die Versuche, nach oben zu kommen bislang weitestgehend eingestellt, obwohl er mitunter immer noch im Kreis läuft und nach oben schaut. Der Junge geht inzwischen häufig runter zu ihm, schmiegt sich an ihn, putzt ihn ausgiebig – wirklich herzzerreißend. Sie sind fast unzertrennlich. Dazwischen singt er ihn an oder fliegt rufend herum. Aber er antwortet nur selten und meist schwach. Natürlich haben wir seit 3 Tagen unten Schälchen mit Wasser und Futter hingestellt, was er auch spontan annimmt, auch das Innere von Gurkenscheibchen hat er begierig gefressen. Eine größere, flache Schale mit Wasser, falls er baden bzw. sich putzen will, haben wir ebenfalls hingestellt, die er aber noch nicht benutzt hat. Wir hatten in den vergangenen Tagen nämlich auch beobachtet, dass er immer wieder ins Trinkwassernäpfchen saß, wohl auch um sich im Kloakenbereich zu reinigen oder zu erleichtern (das Badehäuschen hat er seit Tagen nicht mehr aufgesucht). Es ist nicht auszuschließen, dass da auch im Verdauungstrakt etwas nicht stimmt. Gleichgewichtsprobleme schien/scheint er auch zu haben, jedenfalls musste er immer wieder „nachfassen“ beim Sitzen oder Anflug und hat manchmal ein wenig Schlagseite (was aber auch mit der beeinträchtigten Sehfähigkeit zu tun haben kann, so dass er sich nach der vergleichweise "besseren" Seite neigt).Wir haben auch das Körbchen und die Schälchen etwas tiefer gesetzt, falls er’s doch noch mal probiert, nach oben zu kommen. Ins Trinkwasser am Boden haben wir Combex V (Multivitaminpräparat) und nun auch etwas Traubenzucker gegeben.

Was können wir sonst noch tun ?? Rotlicht ? Calcium-Präparat ? Wenn ja, welches ? Allerdings frisst und trinkt er unten normal, läuft auch zuweilen herum. Vor allem trinkt er intensiv. – vielleicht hilft ja der erst heute applizierte Traubenzucker ? (ich las darüber in einer Info). Wenn es aber denn altersbedingt zu Ende geht, so muss es denn so sein – so traurig das gerade bei dieser „Partnerschaft“ der beiden und nach der langen Zeit der Freude mit ihm für uns ist. Natürlich ist es für den Jungen auch nicht schön ohne einen aktiven Mitgefährten. Wir möchten aber, dass unser älterer Piepmatz sich nicht quält und leiden muss. Und natürlich – die Hoffnung auf Besserung stirbt zuletzt. Ein Besuch beim Tierarzt kommt kaum in Betracht, - es gibt im nahen Umkreis keinen für Kleinvögel kompetenten Doktor, und ein Transport – zumal 30-40 km – würde unnötigen Stress für beide Vögelchen und besonders den Älteren bedeuten- Aus dem gleichen Grund habe ich den „Patienten“ auch bisher nicht gefangen und untersucht – was sollte das auch therapeutisch bringen. Auch trennen möchte ich die beiden eigentlich nicht - zumal bei der Fürsorge des Jungen für seinen Gefährten..

Ist nun eine lange Post geworden - sorry. Vielleicht hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht und ich bin natürlich für Hilfe bzw. Ratschläge sehr dankbar.

LG
Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo Wolfgang

bei deinem Sorgenkind macht sich wohl das Alter bemerkbar.

hier steht:

21. Wie alt werden Zebrafinken?

Wie die meisten Prachtfinken erreichen Zebrafinken ein Alter zwischen 7 und 10 Jahren- in Ausnahmefällen erreichen Zebrafinken ein Höchstalter von bis zu 14 Jahren.
 
hallo Wolfgang

bei deinem Sorgenkind macht sich wohl das Alter bemerkbar.

hier steht:

Hallo Karin,

ja, das ist wohl so - die Info zum Durchschnittsalter hatte ich gelesen. Trotzdem ist's ein Drama, zumal er ja noch ganz normal unten trinkt und frisst, aber eben nicht mehr hochfliegen kann, das aber gerne möchte. Mitunter ruft er auch nach dem Gefährten und dieser sitzt dann dauernd nahe bei ihm unten, putzt ihn etc. Man fragt sich halt, was man tun kann - außer nur zu warten, bis es irgendwann zu Ende ist - falls es denn das Alter ist. Ich weiß nicht, wie lange sich das hinziehen kann. Wenn es denn nicht anders geht, wäre es am besten, er schläft schnell ein anstatt sich noch tagelang zu quälen. Beschleunigen will ich das natürlich nicht, eher ihm die letzte Zeit so gut es geht erleichtern - wie gesagt, wenn's denn unabänderlich ist und er nicht doch noch durch Stärkungsmittel (Calcium ?) wieder zu Käften kommen kann.

Wolfgang
 
hallo,
vlt kannst du ihm am Boden/Bodennähe auch ein Körbchen/Schlafbrettchen anbieten, das er erreichen kann; vlt. leistet ihm der andere Vogel beim Schlafen dann dort Gesellschaft,

kannst du den Käfig so stellen, dass er ab und zu ein richtiges Sonnenbad nehmen kann, daran hat er sicher auch noch Freude (aber natürlich so, dass er in Schatten ausweichen kann)
viel trinken kann auch sein, weil die Temperaturen ja sehr hoch sind dzt.?
(vlt. einfach Vitamin- und Mineraltropfen ins Trinkwasser, und das öfters wechseln?)

rundum zufrieden sind ja die wenigsten Kreaturen,
solange er Nahrung/Leckerbissen (Gurke, Chicorée, Kolbenhirse ...) aufnimmt, und die Verdauung ok scheint, und er außer nicht mehr hochfliegen können keine Beschwerden zeigt, und ein gemütliches Schlafplätzchen am Boden bekommt, und ihm sein Gefährte auch noch Gesellschaft leistet, kann er vlt. noch eine kleine rel. gute Weile bei dir verbringen? (In der Natur wäre sein Ende in diesem Fall sicher rasch, weil er nicht zur Nahrung kommt und leicht Opfer eines Fressfeindes wäre)

ich kann leider nicht einschätzen, wann der Zeitpunkt gekommen wäre, ihm beim Einschlafen zu helfen.

hab auch deine früheren Beiträge gelesen, es ist schön, dass du so Anteil nimmst an deinen Schützlingen!

LG
 
Vielen Dank für Deine Zuschrift ! Ja, ich habe das 2. Körbchen schon gestern in Bodennähe angebracht, das hat er aber bislang nicht angenommen. Er hat am Boden geschlafen, während sein Gefährte im oberen - früher gemeinsamen- Körbchen übernachtet hat. Ich bezweifle etwas, ob es eine gute Idee wäre, das obere Körbchen herauszunehmen und damit seinen Gefährten quasi zu "zwingen" bzw. zu animieren, möglicherweise bei ihm am Boden zu schlafen. Es sollte natürlich jetzt nicht dazu kommen, dass der mobile, junge Piepmatz sich gar nicht mehr wohl fühlt. Er verbringt ja ohnehin schon tagsüber die meiste Zeit unten bei ihm, putzt ihn und zwitschert ihn an etc. Da er ja keine Aktivität des Partners und kaum "Ansprache" bzw. Reaktionen mehr hat, ist's für ihn sicher schon jetzt nicht ideal.

Am Zustand des Älteren hat sich gegenüber gestern wenig geändert, außer dass er bislang eigentlich keine Versuche mehr macht, nach oben zu kommen. Wie schon geschrieben, war der Abbau und Verlust der Flugfähigkeit in den letzten 3 Tagen allerdings sehr schnell, wenngleich er zuvor schon die meiste Zeit im Körbchen verbrachte und nur mal zum Fressen oder Baden herauskam. Er sitzt nun eben unten an den Futter-/Trinkschälchen oder auf der Kolbenhirse, frisst und trinkt auch und schläft gelegentlich. Manchmal putzt er sich selbst - sofern er nicht seinen Gefährten anbettelt, das zu tun, wenn dieser nach unten kommt. Auch etwas Sonnenlicht fiel gestern ein, und er schien das zu genießen. Ob schon in diesem Stadium Rotlicht sinnvoll wäre, weiß ich nicht.
Da unten ja der undurchsichtige Rand der Käfigschale ist, kann er leider nur die Wände um sich herum in der Horizontalen wahrnehmen (soweit er noch sieht), nicht aber die Umgebung draußen, was natürlich nicht schön ist, aber nur durch Suche eines Käfigs mit durchsichtiger Bodenschale zu ändern wäre. Ich will da aber jetzt keinen Umzug und Stress mehr veranstalten.
Ansonsten ist er unten so gut es geht mit allem versorgt, soweit es jedenfalls meine Überlegungen und Kenntnisse erlauben - incl Vitamin- und Traubenzuckerzusatz im Trinkwasser. Ich bin mir lediglich unsicher, ob noch ein Calcium-Zusatz sinnvoll wäre und wenn ja, welcher. In einem anderen Thread wird ja da über verschiedene Calciumverbindungen als Ergänzungsstoffe diskutiert, aber ich bin mir da im Unklaren, welcher in Frage kommt, und ob es überhaupt noch zielführend wäre für dieses Vögelchen.

In der Tat wäre er in der Natur längst tot bzw. gefressen. Es ist schon möglich, dass es hier noch einige Zeit geht - ob es sich dabei um Tage oder gar Wochen handeln kann, weiß ich nicht. So sehr er nach all den Jahren ans Herz gewachsen ist und sein Zustand bedrückt, sollte er nicht leiden müssen, wenn es keine Chance auf Regeneration mehr gibt. Sicher darf man trotzdem die Vögelchen nicht zu sehr vermenschlichen und alles Mögliche in sie hinein interpretieren.

LG

Wolfgang
 
...
Da unten ja der undurchsichtige Rand der Käfigschale ist, kann er leider nur die Wände um sich herum in der Horizontalen wahrnehmen (soweit er noch sieht), nicht aber die Umgebung draußen, was natürlich nicht schön ist, aber nur durch Suche eines Käfigs mit durchsichtiger Bodenschale zu ändern wäre. ...

vlt. magst du dem Rand der Bodenschale mit frischen Zweigen (gut gereinigt kann nicht schaden) auslegen, oder gar mit grüner Hirse, wär doch nette Deko, ev. eine flache Schale mit Vogelerde, dort ein paar Samen/Körner rein ... bißchen Innenarchitektur ...
und vlt. magst du ausprobieren, ob er auf einem kleinen Stoffstückchen (zB Waschlappen, in ein Eck gelegt) gemütlicher schlafen würde? glaub es müsste was sein, wo er flach draufhüpfen kann.

LG
Barbara
 
Hallo,

Ein Besuch beim Tierarzt kommt kaum in Betracht, - es gibt im nahen Umkreis keinen für Kleinvögel kompetenten Doktor, und ein Transport – zumal 30-40 km – würde unnötigen Stress für beide Vögelchen und besonders den Älteren bedeuten-
Ich finde es ist mehr Stress, wenn ein Vogel krank ist und nicht zum TA kommt. Gut eingepackt in einer dunklen Box übersteht ein Zebrafink auch 30 oder 40 km in einem gut klimatisierten Auto.

PT-12 und Prime mal für 14 Tage übers Futter geben und da er anscheinend etwas "wackelt " würde ich auch mal ein wenig Vitamin B Komplex geben. Stangen so anbringen, dass der Kleine hochüpfen kann, also wie eine Treppe. Badet der Zebrafink?
Prime ist def. besser als das Combex V, davon halte ich nichts, da auch flüssige Vitamine bei Lichteinfall schnell verderben. Auch ist die Akzeptanz im Trinkwasser oftmals nicht so dolle. Das Prime ist sehr viel besser zusammengesetzt.
 
Herzlichen Dank für die Tipps !

@ Barbara: Ich werde versuchen, den Aufenthaltsbereich am Boden noch etwas wohnlicher zu gestalten. Zweige rufen sicher zunächst mal Panik hervor - zumindest bei dem Jungvogel, aber zumindest eine Bodenschale mit Erde und v.a. ein Stoffstückchen ist eine gute Idee. Bislang ist der Boden natürlich mit Sand bedeckt, zusätzlich weiche Papiertücher als Auskleidung, die immer schon zur Auspolsterung der Körbchen von den Vögelchen zerzupft und verwendet wurden.

@ Susanne (charly18blue): Vielen Dank für die Hinweise zu den Ernährungs-Präparaten !! - Ich habe beide Produkte gleich heute bestellt. Welches spez. Präparat empfiehlt sich denn als Vitamin B Komplex - oder kann man da einfach ein beliebiges Produkt nehmen ? Wir haben am Ort leider keinen spez. Tierhandel - nur Dehner, woher auch unsere Vögelchen und die Accessoires immer stammten.

Das Problem ist, dass er keine Stangen annimmt, insofern nützt auch eine Treppenkonstruktion nichts. Schon als er noch oben war, hat er nur direkt die Futternäpfchen angesteuert oder saß auf dem Körbchen bzw der Kolbenhirsestange. Ich weiß nicht, ob dies mit seiner beeinträchtigten Sehfähigkeit oder/und Koordinationsschwierigkeiten zusammenhängt. Während der Vorgänger des Jungen nach dem beschriebenen Verlust der Schwanz- und Schwungfedern über ein Jahr problemlos über die Stangen nach oben kam oder sich sogar "transportieren" ließ, klappt das hier gar nicht. Heute Abend wollte er wieder nach oben als sein Partner dort rief und er lief hektisch im Kreis (allerdings inzwischen ohne Flugversuche), aber alle Versuche, ihm eine Stange anzubieten, scheitern. Gut möglich, dass er die Stange gar nicht sieht/erkennt- selbst wenn man ihn fast anstupft. Sobald sein Partner aber dann wieder zu ihm runter kommt, kehrt Ruhe ein. Es ist dann sicher auch nicht zielführend, ihn mit der Hand nach oben ins Körbchen zu transportieren (?) - da würde er (abgesehen vom Zusatzstress) sehr wahrscheinlich wieder runter gehen/fallen, falls es überhaupt klappt, ihn oben zu platzieren.

Baden tut er nicht mehr, wir haben eine Schale mit Wasser unten hingestellt, die er aber nicht angenommen hat (oder eben auch nicht sieht), ebenso wenig wie das 2. Körbchen, das nun direkt unten ist.

Es ist halt nicht klar, ob er krank oder eben gemessen an den ca. 7 Jahren altersschwach ist und wohl auch kaum noch sieht - fressen und trinken tut er ja. Insofern findet er ja spontan zumindest die Nahrung. Zumindest im Falle von Alterschwäche kann ich mir nicht recht vorstellen, dass ein Transport in der abgedunkelten Box über 30-40km hin und wieder zurück plus Untersuchungsstress beim TA ihm gut tut und nicht vielmehr noch den Rest gibt. Natürlich kann man sich auch auf den Standpunkt stellen, dass es den Versuch wert ist, und wenn er's dann nicht schafft, ist's auch eine "Lösung", die dann eben früher zum Ende führt und den (Schwebe)zustand beendet. Als vor 10 Jahren unser erster 8- jähriger Zebrafink, zu dem ich hier um Rat gefragt hatte, nur noch aufgeplustert oben saß und kaum noch fraß, riet die damals noch am Ort vorhandene Tierärztin (allerdings keine Vogelspezialistin) auf telefonische Anfrage, ihm den Stress des Transports nicht mehr anzutun und Rotlicht zu verabreichen. Er ist dann auch einige Tage später gestorben. Der jetzige Piepmatz ist da noch nicht so apathisch, obwohl er schon manchmal auch die Flügel etwas hängen lässt. Rotlicht haben wir daher bislang auch nicht eingesetzt.

LG

Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

@ Susanne (charly18blue): Vielen Dank für die Hinweise zu den Ernährungs-Präparaten !! - Ich habe beide Produkte gleich heute bestellt. Welches spez. Präparat empfiehlt sich denn als Vitamin B Komplex - oder kann man da einfach ein beliebiges Produkt nehmen ? Wir haben am Ort leider keinen spez. Tierhandel - nur Dehner, woher auch unsere Vögelchen und die Accessoires immer stammten.
Vitamin B Komplex von Nekton

Als vor 10 Jahren unser erster 8- jähriger Zebrafink, zu dem ich hier um Rat gefragt hatte, nur noch aufgeplustert oben saß und kaum noch fraß, riet die damals noch am Ort vorhandene Tierärztin (allerdings keine Vogelspezialistin) auf telefonische Anfrage, ihm den Stress des Transports nicht mehr anzutun und Rotlicht zu verabreichen.
Klasse (im negativen Sinne) der Rat eines nicht vogelkundigen Tierarztes. Da hättste keinen TA gebraucht um darauf zu kommen.
 
Vielen Dank, Susanne - ich werde das Präparat besorgen. Anbei mal ein Foto des Piepmatz. Sieht so aus, dass er links an den Schwungfedern einen Defekt hat, was ich erst jetzt auf diesem Bild genauer wahrgenommen habe. Ob das maßgeblichen Einfluss auf die plötzliche Flugunfähigkeit hat, weiß ich nicht. Ansonsten ist er eigentlich unten noch verhältnismäßig munter, frisst und trinkt viel. Das Sozialverhalten ist einzigartig und habe ich so intensiv bei meinen diversen Pärchen in der Vergangenheit noch nicht erlebt: Der Junge ist ständig unten bei ihm, putzt und pflegt ihn, aber auch umgekehrt . Der Alte hat sogar sein Köpfchen unter die Flügel des jüngeren gesteckt und er ließ es geschehen !
Da ich in einer Post offenbar nur 1 Bild anhängen kann, versuche ich noch ein zweites in einer weiteren Post hochzuladen

LG
Wolfgang
4M8A0209.jpg
 
Kann es sein, dass der linke Flügel auf dem ersten Bild ein wenig herunter hängt?
Vielleicht hat er sich verletzt und kann deshalb nicht mehr fliegen.
Auch ich würde dir raten, einen vk Tierarzt aufzusuchen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Vogel bei einer Fahrt von 30 oder 40 km Probleme bekommen könnte.
 
Hallo Wolfgang,

ich bin auch der Meinung, dass der li. Flügel einen Deffekt hat.
Leider habe ich keine Zebris, bin Kanarienhalterin, aber ich würde dir vorschlagen, morgen wenn der Vogel ausgeschlafen hat, ihn mal in die Hand zu nehmen und den Flügel etwas abspreizen und drunterschauen. Ich weiß nicht, ob Zebris auch Federbalgzysten bekommen.
Bitte lacht mich jetzt nicht aus, aber ich würde den Flügel so oder so untersuchen.

LG
 
Kann es sein, dass der linke Flügel auf dem ersten Bild ein wenig herunter hängt?
Vielleicht hat er sich verletzt und kann deshalb nicht mehr fliegen.
Auch ich würde dir raten, einen vk Tierarzt aufzusuchen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Vogel bei einer Fahrt von 30 oder 40 km Probleme bekommen könnte.

Ja, manchmal lässt er den Flügel etwas hängen, dann aber auch wieder nicht. Manchmal lahmt er auch ein wenig mit dem linken Fuß und hat ein wenig Schlagseite, dann aber ist's wieder weitgehend normal und er zerrt an der Kolbenhirse und frisst,trinkt, putzt sich, als ob fast nichts wäre. Ich kann natürlich nicht völlig ausschließen, dass er infolge seines offenkundig deutlich schlechten Sehvermögens irgendwie ungünstig an eine Stange oder die Gitterstäbe gekommen ist. Sehr wahrscheinlich ist es allerdings nicht, dass er "orthopädisch" verletzt ist, Ich war auch ständig im Raum und hätte einen Bruch; Sturz oder dgl. wohl schon mitbekommen. Immerhin hatte er's ja bis vor einigen Tagen - wenn auch mit Mühe - noch im Flug nach oben geschafft, dann aber stark abgebaut. Bei einer "frischen" Verletzung wäre's wohl eher andersrum - dass er anfangs stark beeinträchtigt ist. Das Laufen im Kreis am Boden beim Versuch nach oben zu kommen, würde dann schon eher auf eine Gleichgwichts- bzw. Durchblutungsstörung oder dgl. deuten. Dass er schon seit längerer Zeit kaum die Stangen benutzt hat und auch jetzt gar keine akzeptiert, ist natürlich schon seltsam. Falls wider Erwarten doch etwas angebrochen ist, wird der Tierarzt ja allerdings bei dem kleinen Vögelchen kaum etwas machen bzw. eine "Schiene" oder dgl anbringen können. Ich denke nach wie vor, dass es eher Altersschwäche ist, bin aber natürlich kein Fachmann. Ich tendiere dazu, erst mal abzuwarten, ob die Medikamente bzw. Zusatzstoffe, die Charlyblue empfohlen hat, eine Wirkung haben, bevor man sich für den Transport über Land mit ungewissem Ausgang entscheidet. Man muss dabei sicher den Gesamtzustand berücksichtigen. Eine telefonische Beratung kann ich dennoch mal vorab in Anspruch nehmen, dann sieht man weiter.

Wolfgang
 
vlt. kannst du ja vorab eine Kotprobe zum vkTA bringen, die mal auf alles mögliche untersuchen lassen,
weiss nicht, ob Vitaminmangelerscheinungen da zum Vorschein kommen,
aber das Vit.B-Präparat kannst du vlt. gleich von dort mitnehmen?

alles Gute!
 
Das Laufen im Kreis am Boden beim Versuch nach oben zu kommen, würde dann schon eher auf eine Gleichgwichts- bzw. Durchblutungsstörung oder dgl. deuten.
Vielleicht hatte er einen kleinen Schlaganfall, das passiert bei alten Vögeln schon mal.
Telefonische Beratung bei einem vk Tierarzt ist eine gute Idee.
 
Wir haben nun also mit der hiesigen TA Kontakt aufgenommen. d.h. vorab mehrere Fotos des Patienten ausgedruckt, in die Praxis gebracht, eine ausführliche Beschreibung des Sachverhaltes beigefügt und danach mit der Ärztin telefoniert. Wie erwähnt ist die nächste lt Verzeichnis vk-spezialisierte Praxis ca 40km entfernt. Die örtlichen TA behandeln nach eigener Aussage aber auch Kleinvögel. Die Ärztin geht von Altersschwäche aus, hat auch die leicht einseitige Haltung thematisiert, meinte aber, dass ein Schlaganfall eher als plötzliches Ereignis eintritt und nicht als ein allmählicher Abbau wie hier. Sie riet zur Verabreichung eines Vitaminpräparates. Stress sollte nach Aussage der TA absolut vermieden werden und ein Transport soll keinesfalls gemacht werden - das würde er nicht überleben. Wie lange er es noch macht, ist schwer zu sagen.

Die bestellten Präparate Prime, PT-12 und Vitamin-B- Komplex sind heute eingetroffen und wir werden dann mit der Behandlung beginnen. Da ja nun auch der Junge immer unten gemeinsam mit dem Patienten aus den Näpfchen frisst, stellt sich für mich lediglich die Frage, ob der "Gesunde" das PT-12 ebenfalls aufnehmen darf ? - Vitamine und Mineralstoffzusätze schaden ihm ja sicherlich nicht.

Das Sozialverhalten und die Fürsorge des Jungen mit gegenseitigem Putzen und Kuscheln ist nach wie vor einzigartig. Lediglich zum Baden und abends zum Schlafen geht der Junge oben ins Körbchen, ansonsten ist er meist unten bei seinem Gefährten. Offenbar können wir leider nicht mehr für das Vögelchen tun als ihm die letzte Phase so leicht bzw. angenehm wie möglich zu machen.

LG

Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist vorbei - unsere kleiner Piepsi ist tot. Wir mussten ihn heute morgen einschläfern lassen, um seine Qual zu beenden. Als wir gestern am Spätabend kurz Licht in dem Raum machten, wo der Käfig nachts steht, lag er auf dem Rücken, zappelte wild und konnte sich nicht mehr aufrichten. Am frühen Abend hatte er wie zuvor noch normal und begierig gefressen, mit seinem Partner zu kommunizieren versucht und sich dann wie schon die Tage zuvor an die Käfigwand zur Abstützung hingesetzt, um dort zu schlafen. Ihn heute Nacht auf dem Rücken liegend und strampelnd vorzufinden, wussten wir nicht, was wir tun sollten. Ihm den Hals umzudrehen oder ihn sonstwie zu töten, war selbstverständlich ausgeschlossen, das konnten wir nicht. Wir haben dann hilflos das Licht gleich wieder ausgemacht, in der Hoffnung, dass er zur Ruhe kommt und einschläft. Selbst haben wir kaum geschlafen mit dem Gedanken, dass er heute früh mit Sicherheit nicht mehr lebt. Das war jedoch ein Irrtum. Er lag immer noch (oder wieder) orientierungslos auf dem Rücken, zappelte und konnte sich nicht mehr aufrichten.
Meine Frau hat ihm dann zunächst etwas Vitamin B - Lösung eingeflösst, was er auch nahm und danach das Futterschälchen hingeschoben. Für kurze Zeit war er wieder in Normalposition, um bald wieder auf den Rücken zu fallen und zu strampeln. Es ging einfach nicht mehr. Sie hat ihn dann herausgenommen und in einem ausgepolsterten Schächtelchen zur TA gefahren. Dort wollte er dann plötzlich wieder herausflattern. Die TA (obwohl nicht auf Vögel spezialisiert wie gestern geschrieben), war sehr verständnisvoll, hat ihm dann zuerst eine Betäubungsspritze gegeben und dann die eigentliche Injektion zur Einschläferung. Sie meinte, dass er zuletzt total orientierungslos bzw. gleichgewichtsgestört war und auch nichts mehr sah.Er piepste noch mal zum Abschied, dann war's vorbei
Sein Partner fliegt nun schon den ganzen Morgen wie wild herum, ruft und sucht nach ihm - es ist schlimm. Da müssen wir sehr bald einen neuen Gefährten finden, in der Hoffnung, dass sie sich vertragen. So eine Zuwendung und Fürsorge wie wir sie zwischen den beiden in den letzten Tagen erlebt haben, ist einzigartig und haben wir mit all unseren Pärchen in der Vergangenheit noch nie erlebt. Es war ein richtiges Drama, das wir nicht nochmals durchleben möchten. Das warf zeitweise für uns schon die Frage nach der Weiterführung der Käfighaltung auf.
Unser erster Piepmatz vor vielen Jahren war zugeflogen, und nachdem niemand auf die Anzeige oder im Tierheim reagierte, hatten wir ihn behalten und mussten einen Gefährten zugesellen. So geht es nun seit langem immer weiter, wenn einer stirbt. Wahrscheinlich bringen wir's aber auch diesmal nicht übers Herz, den Zurückgebliebenen wegzugeben - wohin auch - und nach all den vielen Jahren ohne die Piepmatze zu bleiben. Nun müssen wir erst mal unseren Kleinen beerdigen. Wir haben doch noch den "Kaufbeleg" gefunden - er war nicht 6-7, sondern fast 9 Jahre alt. Es war somit ein langer gemeinsamer Weg, der viel Freude bereitet hat. Hoffentlich hat er's jetzt gut im sog "Regenbogenland". Wir sind unendlich traurig.

Allen die hier mit Rat helfen wollten und Anteil genommen haben, danke ich herzlich

Wolfgang
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo Wolfgang

tut mir leid :trost:
Es war somit ein langer gemeinsamer Weg, der viel Freude bereitet hat.
9 Jahre sind ein beachtliches Alter.......
und dem zurückgebliebenem Partner holt rasch wieder einen Kollegen

Wahrscheinlich bringen wir's aber auch diesmal nicht übers Herz, den Zurückgebliebenen wegzugeben - wohin auch
ich hatte damals Glück für unsere letzten 3 Prachtfinken ganz in der Nähe jemanden zu finden, der sie übernahm.

klick
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber Wolfgang,
es tut mir sehr leid. Ich bin immer wieder betroffen, wenn ein kleines Wesen stirbt und hoffe nun, dass der Zrückgebliebene einen lieben Gefärten ud ihr einen neuen kleinen Bewohner bekommt.

Vielleicht sitzt ja irgendwo im Tierheim ein kleiner einsamer Zebri und wartet schon auf euch.
Ihr habt eurem Kleinen sicher ein schönes Volgelleben zuteil werden lassen.

Das sehe ich immer als kleinen Trost und wünsche euch und eurem Vereinsamten viel Glück beim Finden eines neuen Vogels.

Liebe Grüße,
SamantaJo.
Foto0079.jpg
 
Thema: Zebrafink schafft’s nicht mehr vom Boden hoch ( = †)

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