A-Toxoplasmose bei meinen Wellensittichen!

Diskutiere A-Toxoplasmose bei meinen Wellensittichen! im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo zusammen, ich muss das Thema jetzt nochmal aufgreifen... Hatte zwar auf ein altes Thema hier im Forum geantwortet, allerdings finde ich den...
J

Jupi2008

Neuling
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Hallo zusammen,
ich muss das Thema jetzt nochmal aufgreifen... Hatte zwar auf ein altes Thema hier im Forum geantwortet, allerdings finde ich den Beitrag jetzt nicht mehr.
Nun wurde bei meinen Wellensittichen ein A-Toxoplasmose-ähnlicher Erreger gefunden... Der Doc sagt, es gibt keine Trinkwasserbehandlung. Er ist aber genereller Gegner von Trinkwasserbehandlungen.
Ich muss halt nur gucken, dass es so stressfrei wie möglich geht und die Trinkwassermethode wäre definitiv die stressfreiste... Hab zudem noch chronische Krankheiten wie Mycoplasmen und Megabakterien im Schwarm, daher wäre 2 x tägliches Einfangen schon hart, aber gut wenn es nicht anders gehen sollte. Habe hier jetzt aber im Forum trotzdem ganz interessante Dinge gelesen, weiß aber nicht wie der aktuelle Stand diesbezüglich ist. Hilft Baycox tatsächlich gegen die A-Toxosplasmose?

Habt ihr AKTUELLE Kenntnisse bzw. Erfahrungen mit der Krankheit?

Bisher war dieser Erreger wohl hauptsächlich nur bei Kanarienvögel bekannt... Der Doc hatte vorher noch nie gehört, dass es die beim Welli gibt... Nun wurden sie bei uns festgestellt! Zumindest ein Erreger, der diesem sehr ähnelt :( Und ich war bei einem sehr guten Vogelkundler in Düsseldorf!

Wäre toll, wenn ihr mir hierzu was sagen könnt.

LG
Julia

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hallo,
was ich uber toxoplasmosis gondii in Harrison Lightfoot gefunden habe...
toxoplasma is ein coccdies (coccidian) parasite

Huhner und tauben wurden experimental mit t.gonddi infected...huhner hatten keine symptome, tauben entwickelten die krankheit...durchfall, zittern, gleichgewichstorungen, tod.

toxoplasmose ist eine zoonose...(auf menschen ubertragbar)

rebhuhner sind eine gefahr fur ubertragung

am wichtugsten ist zu wissen das katzen, manchmal auch hunde, (aber auch all warmbluter ) trager sein konnen...
am schlimmsten katzen die die oocysten im kot ausscheiden...

in der akuten phase konnen vogel atmungsprobleme zeigen, blindheit, ataxike, torticollis,
Toxoplasmosis wurde in alle vogeln beobachtet auch in den psittacines.

ja und, (Ritchie und Harrison) schreibt es wurde in lories, regent parrot, crimson usw festgestellt...

und das die einzige potentielle ubertragubg fur papageien von katzen kommen kann.

also wenn jemand huhner, rebhuhner und katzen in einer aussenvoliere fur papageien sich rumtreiben lasst , der spielt mit feuer...(ich sage das nicht fur dich aber weil es eben papgeienbesitzer gibt die wegen dem futter in papageienvolieren so anliche arten auf dem boden rumlaufen lassen)

drucke dir die daumen das du einen weg findest.
Celine
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Julia,

sehr viele Vogelarten können Atoxoplasmose bekommen (ist nicht zu verwechseln mit Toxoplasmose - das sind völlig verschiedene Erreger und Krankheitsbilder). Im Grunde genommen ist es die "septikämische Form" der Kokzidiose, bei der die Kokzidien in die Organe über das Blut eingeschwemmt werden und dort ihren Schaden anrichten können. Kokzidien sind sehr wirtsspezifisch, deshalb haben Wellensittiche z.B. andere Kokzidien als Kanarienvögel - bei letzteren und bei vielen anderen Finkenvögeln und Prachtfinken ist die Atoxoplasmose weit verbreitet. Wellensittiche bekommen sie deutlich seltener, aber es ist auch bei ihnen möglich, dass die Kokzidien überhand nehmen können.
Im Gegensatz zur Darmkokzidiose wirkt Baycox nicht bei der "generalisierten Kokzidiose" (=Atoxoplasmose), weil das Medikament die Blut-Darmschrank gar nicht überschreitet - Baycox wirkt nur im Darm. Da müssen andere Medikamente eingesetzt werden. Man kann Baycox lediglich als "Beibehandlung" einsetzen, damit die Kokzidienausscheidung unterbunden wird und andere Vögel sich nicht damit infizieren. Bei Kokzidiose ist v.a. die Hygiene in den Käfigen und Volieren das Wichtigste - Kokzidien werden erst nach einigen Tagen infektiös, so dass die tägliche restlose Kotentfernung schon sehr stark den Keim- und Krankheitsdruck verringert.

MfG,
Steffi
 
Hallo Papugi,

hab gerade gesehen, dass sich Dein Beitrag mit meinem überschnitten hat. Ich muss mich selbst zitieren:

sehr viele Vogelarten können Atoxoplasmose bekommen (ist nicht zu verwechseln mit Toxoplasmose - das sind völlig verschiedene Erreger und Krankheitsbilder).

Julia schreibt über eine schlimme Form der Kokzidiose - diese hat mit der Toxoplasmose nichts zu tun...

MfG,
Steffi

P.S. Im Gegensatz zur Toxoplasmose ist Atoxoplasmose keine Zoonose und deshalb auch nicht für andere Tierarten und den Menschen gefährlich...
 
danke Steffi,
habe es ubersehen...schau spater mal ob ich was finde uber atoxoplasma:zwinker:
 
Hallo Julia,

sehr viele Vogelarten können Atoxoplasmose bekommen (ist nicht zu verwechseln mit Toxoplasmose - das sind völlig verschiedene Erreger und Krankheitsbilder). Im Grunde genommen ist es die "septikämische Form" der Kokzidiose, bei der die Kokzidien in die Organe über das Blut eingeschwemmt werden und dort ihren Schaden anrichten können. Kokzidien sind sehr wirtsspezifisch, deshalb haben Wellensittiche z.B. andere Kokzidien als Kanarienvögel - bei letzteren und bei vielen anderen Finkenvögeln und Prachtfinken ist die Atoxoplasmose weit verbreitet. Wellensittiche bekommen sie deutlich seltener, aber es ist auch bei ihnen möglich, dass die Kokzidien überhand nehmen können.
Im Gegensatz zur Darmkokzidiose wirkt Baycox nicht bei der "generalisierten Kokzidiose" (=Atoxoplasmose), weil das Medikament die Blut-Darmschrank gar nicht überschreitet - Baycox wirkt nur im Darm. Da müssen andere Medikamente eingesetzt werden. Man kann Baycox lediglich als "Beibehandlung" einsetzen, damit die Kokzidienausscheidung unterbunden wird und andere Vögel sich nicht damit infizieren. Bei Kokzidiose ist v.a. die Hygiene in den Käfigen und Volieren das Wichtigste - Kokzidien werden erst nach einigen Tagen infektiös, so dass die tägliche restlose Kotentfernung schon sehr stark den Keim- und Krankheitsdruck verringert.

MfG,
Steffi

Hallo Steffi,
Du scheinst Ahnung von dem Thema zu haben. Richtig, die Atoxplasmose ist nicht auf den Menschen übertragbar. Selbst bei einer Toxplasmose wäre die Ansteckung von einem Vogel sehr unwahrscheinlich.
Morgen spreche ich mit dem Doc und die behandkungsmöglichkeiten. Kennst du dich da auch aus? So wie ich gelesen habe, gibt es sehr wohl Trinkwassermethoden. Interessant wäre für mich auch, welche Medikamente generell eingesetzt werden. Kannst du dazu auch was sagen? Zur Not schreibe mir einfach mal ne PN, wenn das nicht öffentlich gemacht werden darf. Möchte mich nur auf das morgige Gespräch etwas vorbereiten und wissen, worauf ich mich einstellen muss.
Zumindest bin ich froh, dass endlich was gefunden wurde. Seit über einem Jahr zieht sich die Geschichte wie ein langer Faden.
Möchte jetzt alles richtig machen.
Lieben Gruß
Julia
 
Hallo Julia,

im Allgemeinen werden gegen Kokzidien nur zwei verschiedene Präparategruppen eingesetzt: Triazinderivate (Clazuril, Diclazuril und Toltrazuril - letzteres ist in Baycox o.ä. enthalten) und Sulfonamide. Im Gegensatz zu den Triazinderivaten wirken Sulfonamide auch im Körper, gehen also über das Blut in die Organe und können dort die Kokzidien bekämpfen. Allerdings ist die Prognose bei einer ausgebrochenen Atoxoplasmose nicht besonders günstig: oft haben die Tiere schon heftige Organschäden oder irgendwelche Superinfektionen mit Colikeimen o.ä. Die Sulfonamide müssen bei solchen Fällen in einer Langzeitbehandlung angewandt werden. Ein positiver Nebeneffekt der Sulfonamide ist, dass sie auch antibakteriell wirken und bei entsprechender Resistenzlage auch die aufgesetzten Infektionen mitbekämpfen. Ihr Nachteil ist, dass sie nicht ganz so potent die Kokzidien bekämpfen können, wie es die Triazide tun.

Die entsprechenden Sulfonamidpräparate müsstest Du bei Deinem TA erfragen - er kennt sich damit sicher aus. Die Trinkwasserbehandlung ist wirklich nicht so ideal, aber gerade bei Langzeitbehandlung vermutlich die bessere Lösung - auch Stress (z.B. tägliches Einfangen) kann nämlich den Ausbruch der Atoxoplasmose begünstigen. Am besten füttert man in der Zeit der Behandlung wenig Frischfutter, damit die Vögel mehr Wasser aufnehmen.

MfG,
Steffi
 
Hallo Julia,

im Allgemeinen werden gegen Kokzidien nur zwei verschiedene Präparategruppen eingesetzt: Triazinderivate (Clazuril, Diclazuril und Toltrazuril - letzteres ist in Baycox o.ä. enthalten) und Sulfonamide. Im Gegensatz zu den Triazinderivaten wirken Sulfonamide auch im Körper, gehen also über das Blut in die Organe und können dort die Kokzidien bekämpfen. Allerdings ist die Prognose bei einer ausgebrochenen Atoxoplasmose nicht besonders günstig: oft haben die Tiere schon heftige Organschäden oder irgendwelche Superinfektionen mit Colikeimen o.ä. Die Sulfonamide müssen bei solchen Fällen in einer Langzeitbehandlung angewandt werden. Ein positiver Nebeneffekt der Sulfonamide ist, dass sie auch antibakteriell wirken und bei entsprechender Resistenzlage auch die aufgesetzten Infektionen mitbekämpfen. Ihr Nachteil ist, dass sie nicht ganz so potent die Kokzidien bekämpfen können, wie es die Triazide tun.

Die entsprechenden Sulfonamidpräparate müsstest Du bei Deinem TA erfragen - er kennt sich damit sicher aus. Die Trinkwasserbehandlung ist wirklich nicht so ideal, aber gerade bei Langzeitbehandlung vermutlich die bessere Lösung - auch Stress (z.B. tägliches Einfangen) kann nämlich den Ausbruch der Atoxoplasmose begünstigen. Am besten füttert man in der Zeit der Behandlung wenig Frischfutter, damit die Vögel mehr Wasser aufnehmen.

MfG,
Steffi

Hallo Steffi,

so, ich hatte in der Taubenklinik das Kokzidiol erhalten. Ich sollte 5 Tage behandeln, 5 Tage Pause und wieder 5 Tage behandeln. Laut Taubenklinik sollte ich aber auch nochmal an der Tiho in Hannover nachfragen, ob die sich mit dem Erreger auskennen, denn in dem Befund steht wörtlich:

"Cryptosporidien-PCR: Positiv (die nachgewiesenen Strukturen sind aber viel größer als Cryptosporidien-Oozysten und stellen sich morphologisch wie Kokzidien/Atoxoplasmose-Erreger dar)."

Die Taubenklinik war aus dieser Aussage auch nciht so ganz schlau geworden.

Laut Tiho Hannover soll ich: 5 TAge behandeln, 2 Tage Pause, 5 Tage behandeln. Und wenn das Kokzidiol (Sufonamid) nix bringt, könnte man es auch nochmal mit Baycox probieren.

Nach 10 Tagen (nach der Behandlung) soll ich erst mal Kot einschicken....

Aber irgendwie sagt jeder was anderes und laut dem Doc in Hannover könne man auch mit Sufonamiden keine Kokzidien beispielsweise in der Leber erreichen...

Irgendwie bin ich wieder total verunsichert jetzt....
 
Hallo Julia,

schon ein etwas eigenartiger Befund - Cryptosporidien sind definitiv andere Erreger als Kokzidien. Vielleicht sind beide Erreger im Kot drin gewesen? Wenn die Cryptosporidien per PCR nachgewiesen wurde, heißt es ja nicht, dass die Kokzidien (die ja anscheinend per Mikroskop erkannt wurden - sonst gäbe es die Aussage über die Größe und Morphologie nicht...) nicht auch im Kot gewesen sein können. Ist nur ein Problem, weil beide Erreger mit unterschiedlichen Medikamenten behandelt werden müssen.
Der TA hat schon Recht: die eingenisteten Kokzidien in der Leber wirst Du auch mit einem Sulfonamid nicht mehr in Griff bekommen. Allerdings die Aktivierung und das Ausschwemmen in andere Organe - ich hab ja schon erwähnt, dass die Prognose bei ausgebrochener Atoxoplasmose relativ schlecht ist.
Du wirst mit Sulfonamiden auch die im Blut befindlichen Kokzidien erreichen, mit dem Baycox definitiv nicht, weil es die Darmschranke nicht überwindet. Allerdings scheinst Du auf jeden Fall auch Darmkokzidiose im Bestand haben, sonst könnten die Labors ja keine Erreger im Kot finden...

MfG,
Steffi
 
Hallo zusammen,
Ich muss dieses Thema wieder aufgreifen.
Im Oktober ist meine Tiffy verstorben. In der pathologischen Untersuchung sind wieder Atoxoplasmose-Erreger gefunden worden (isospora serini).
Der Pathologe von der Vogelklinik Leipzig meint, dass nach jetzigen Kenntnisstand Wellis nicht davon betroffen sein können und er das als Kontamination der Probe ansieht. Das glaube ich aber nicht, weil im Frühjahr letzten Jahres bei einem anderem sehr guten Vogel und Reptilien-Labor ebenfalls dieser Befund herauskam.
Die Wellis wurden bisher sowohl mit Sulfonamid (Kokzidiol, 5 Tage Behandlung 5 Tage Pause und wieder 5 Tage) als auch mit Baycox nach demselben Schema behandelt. Das hält dann immer ca 4-6 Wochen und dann geht das mit dem Kot und den Symptomen von vorne los.
Ich hatte darauf verwiesen, dass langzeitbehandelt werden sollte (ca 2-4 Monate) aber ALLE Ärzte und auch das Labor sagt, dass das zu lang sei. Auch weil die Wellis zwischendurch VitaminB benötigen. Auch sagen alle, dass sehr wohl auch baycox hilft und auch über die Organe geht und es somit wirken müsse! Ihr hattet mir aber auch gesagt langzeitbehandeln. Denn offensichtlich ist die Behandlung ja zu kurz wenn es nach gut nem Monat von vorne los geht. Und auf Sauberkeit achte ich sehr. Auch habe ich während der Behandlung mit kresolhaltigem Desinfektionszeug desinfiziert.
Kann mir irgendwer nen Arzt nennen, der sich damit auskennt? Kann doch nicht sein dass die Vogelkliniken und Labore das alles nicht wissen!
Ich weiß so langsam nicht mehr weiter... bin schon kurz davor, mich an die holländische Ärztin Frau Dr van der Horst zu wenden, weil ich von ihr einen interesssnten Artikel über die Atoxoplasmose gelesen hab. Sie schreibt ebenfalls Behandlung von 2-4 Monate mit ESB. Aber das gibt es hier ja nicht mehr und der doc sagt, dass Kokzidiol derselbe Wirkstoff sei.
Könnt ihr mir dazu vielleicht mehr sagen? Und mit welchem Sulfonamid habt ihr behandelt?
Eventuelle Tips bzgl Doktoren könnt ihr mir per PN schicken!

Wäre toll, hier etwas zu erfahren. Bin sehr traurig, dass ich das nicht in den Griff kriege...

Lieben Gruß
Julia
 
Hallo Julia,
schade um Deine Tiffy :trost: .
Tja, Deine Befunde machen Dich ja ganz konfus. In Leipzig gibt es einen guten Vogel-TA, der sich mit Atoxoplasmose sehr gut auskennt. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, er heißt "Schmidt" oder so ähnlich. Isospora spp. sind wirklich keine Wellensittich-typischen Kokzidien - die Aussage ist schon richtig. Wellis haben üblicherweise Eimeria spp. als pathogene Kokzidien. Da müsstest Du Dir überlegen, wie die Isospora serini in den Kot gelangt sein können: leben Deine Wellis nur im Haus oder haben sie auch Kontakt nach draußen? Und hast Du auch noch andere Vögel?
Ich kann mich eigentlich nur wiederholen: Baycox hilft bei der Organkokzidiose (= Atoxoplasmose) nicht, weil es die Darmschranke nicht überwindet. Es bekämpft aber die Darmkokzidien - wenn sie noch nicht in Blut gelangt sind, verhindert es die Atoxoplasmose.
Die Rezidive bei Deinen Vögeln sprechen entweder dafür, dass Du eine "Eintragsquelle" hast oder irgendwo im Käfig bzw. der Voliere noch Kokzidien überlebt haben oder dass es aktivierte Atoxoplasmose-Kokzidien sind. Letztere werden oft erst Monate nach der "Bluteinschwemmung" wieder in den Darm abgegeben und sind sehr schwer in den Griff zu bekommen - manchmal funktioniert es einfach nicht.

MfG,
Steffi
 
Hallo Julia,
schade um Deine Tiffy :trost: .
Tja, Deine Befunde machen Dich ja ganz konfus. In Leipzig gibt es einen guten Vogel-TA, der sich mit Atoxoplasmose sehr gut auskennt. Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube, er heißt "Schmidt" oder so ähnlich. Isospora spp. sind wirklich keine Wellensittich-typischen Kokzidien - die Aussage ist schon richtig. Wellis haben üblicherweise Eimeria spp. als pathogene Kokzidien. Da müsstest Du Dir überlegen, wie die Isospora serini in den Kot gelangt sein können: leben Deine Wellis nur im Haus oder haben sie auch Kontakt nach draußen? Und hast Du auch noch andere Vögel?
Ich kann mich eigentlich nur wiederholen: Baycox hilft bei der Organkokzidiose (= Atoxoplasmose) nicht, weil es die Darmschranke nicht überwindet. Es bekämpft aber die Darmkokzidien - wenn sie noch nicht in Blut gelangt sind, verhindert es die Atoxoplasmose.
Die Rezidive bei Deinen Vögeln sprechen entweder dafür, dass Du eine "Eintragsquelle" hast oder irgendwo im Käfig bzw. der Voliere noch Kokzidien überlebt haben oder dass es aktivierte Atoxoplasmose-Kokzidien sind. Letztere werden oft erst Monate nach der "Bluteinschwemmung" wieder in den Darm abgegeben und sind sehr schwer in den Griff zu bekommen - manchmal funktioniert es einfach nicht.

MfG,
Steffi

Hallo Steffi,

erst mal Danke, wobei meine Frage noch nicht ganz beantwortet ist in Bezug auf die Dauer der Behandlung.

Herr Dr. Schmidt hat die Histo ja durchgeführt.... Er bleibt bei seiner Meinung, dass die Probe kontaminiert sein musste. Davon, dass ich Anfang des Jahres bereits durch Exomed den Befund der Atoxoplasmose hatte, möchte er nichts hören und geht da auch gar nicht richgig drauf ein. Vielleicht ist es auch ein ähnlicher Erreger wie der isospora-serini... Wer weiß das schon so genau? Vielleicht eine neue Art der Kokzidie, die bei einem Wellensittich vorkommt.
Herr Dr. Straub war damals auch überrascht, aber hielt es nicht für unmöglich! Fakt ist, irgendwas muss ja dran sein, sonst würden ja a) nicht zwei verschiedene Labore zum selben Ergebnis kommen und b) die typischen Medikamente dagegen helfen.
Sowohl das Sulfonamid als auch das Baycox helfen ja komischerweise! Der Kot verändert sich sofort und die PIeper fressen besser und sind viel agiler. Nein, ich habe keine anderen Vögel und die Wellis wohnen bei mir im Wohnzimmer.
An der Hygiene kann es echt nicht liegen, denke ich. Ich habe fast täglich den Käfig mit dem kresolhaltigen Desinfektionszeug sauber gemacht. Alles nach Kot abgesucht und direkt gesäubert-. Abends die Äste und Stangen, auf denen die Wellis saßen. Alles mit Zewa ausgelegt und täglich gewechselt. Wobei man ja eigentlich nur in den Pausen und am Ende richtig desinfizieren soll.
Ich bin der festen Meinung, dass es an der falschen Behandlungsdauer liegt. Bei der Atoxoplasmose muss über mehrere Woche behandelt werden, das hab ich gestern wieder mehrfach gelesen. Ich denke einfach dass die Behandlung mit 5-5-5 einfach falsch ist, die Pausen zu lang und der Zeitinvertall zu kurz, wenn man mal die Präpatenzzeit bedenkt.

Herr Dr. Schmidt meinte, dass ich den nächsten verendeten Vogel auch zuschicken soll, aber Ich möchte nicht erst warten bis der nächste Vogel stirbt. :(

Zur Not bestehe ich einfach nochmal auf einen Behandlungsvorschlag... Zu verlieren hab ich nix!
Werde morgen aber auch nochmal in Gießen anrufen.
 
[QUOTE=" "Eintragsquelle" [/QUOTE]

Und was meinst du mit Eintragsquelle???
 
Nochmals hallo Julia,

mit der Eintragsquelle meine ich v.a. andere Vögel - in einer Freivoliere auch Wildvögel wie z.B. Spatzen o.ä. Allerdings haben Deine Vögel ja keinen Kontakt nach draußen, oder? Eine weitere Quelle könnte kontaminiertes Futter sein - entweder in den Silos durch andere Vögel oder (was ich schon öfter auch gesehen habe) Kolbenhirsen, die auf den Feldern von kleinen Finken heimgesucht und "vollgekackt" werden. Überprüfe mal Deine Futterqualität.
Die Länge der Atoxoplasmosebehandlung überschreitet eindeutig die der normalen Kokzidienbehandlung. 5-2-5 oder 5-3-5 sind eigentlich nur für letztere gedacht. Bei Atoxoplasmose macht man mit Sulfonamiden eine Langzeitbehandlung von bis zu zwei Monaten. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass die eingekapselten Erreger in der Leber oder Niere oft nicht mehr durch das Antibiotikum erreichbar sind. Irgendwann kommt es dann wieder zur Ausscheidung (Du hast ja selbst die lange Präpatenzzeit erwähnt) und es sind wieder Kokzidien nachweisbar.
M.W. kamen die Labore nicht zum selben Ergebnis: im ersten Labor hieß es doch:
"Cryptosporidien-PCR: Positiv (die nachgewiesenen Strukturen sind aber viel größer als Cryptosporidien-Oozysten und stellen sich morphologisch wie Kokzidien/Atoxoplasmose-Erreger dar". Im zweiten Befund sind es eindeutig Isospora serini, oder? Ich interpretiere den Befund also so: beim ersten Mal vermutlich "Kokzidien", beim zweiten Mal eindeutig Kokzidien und zwar die genaue Art Isospora serini. Es kann auch sein, dass in der ersten Kotprobe Cryptosporidien und Kokzidien (Art nicht ersichtlich) waren und es deswegen diesen etwas eigenartigen Befundbericht gab.
Das Ansprechen Deiner Vögel auf Sulfonamide könnte auch daran liegen, dass diese Medikamente nicht nur gegen Kokzidien wirksam sind, sondern auch als sehr potente Antibiotika z.B. Coliforme Erreger bekämpfen können. Diese sind oft eine Begleiterscheinung einer Kokzidiose: der Darm ist vorgeschädigt durch die Kokzidien und erkrankt viel leichter an sogenannten Sekundärerregern.

MfG,
Steffi
 
Nochmals hallo Julia,

mit der Eintragsquelle meine ich v.a. andere Vögel - in einer Freivoliere auch Wildvögel wie z.B. Spatzen o.ä. Allerdings haben Deine Vögel ja keinen Kontakt nach draußen, oder? Eine weitere Quelle könnte kontaminiertes Futter sein - entweder in den Silos durch andere Vögel oder (was ich schon öfter auch gesehen habe) Kolbenhirsen, die auf den Feldern von kleinen Finken heimgesucht und "vollgekackt" werden. Überprüfe mal Deine Futterqualität.
Die Länge der Atoxoplasmosebehandlung überschreitet eindeutig die der normalen Kokzidienbehandlung. 5-2-5 oder 5-3-5 sind eigentlich nur für letztere gedacht. Bei Atoxoplasmose macht man mit Sulfonamiden eine Langzeitbehandlung von bis zu zwei Monaten. Allerdings gebe ich zu bedenken, dass die eingekapselten Erreger in der Leber oder Niere oft nicht mehr durch das Antibiotikum erreichbar sind. Irgendwann kommt es dann wieder zur Ausscheidung (Du hast ja selbst die lange Präpatenzzeit erwähnt) und es sind wieder Kokzidien nachweisbar.
M.W. kamen die Labore nicht zum selben Ergebnis: im ersten Labor hieß es doch:
"Cryptosporidien-PCR: Positiv (die nachgewiesenen Strukturen sind aber viel größer als Cryptosporidien-Oozysten und stellen sich morphologisch wie Kokzidien/Atoxoplasmose-Erreger dar". Im zweiten Befund sind es eindeutig Isospora serini, oder? Ich interpretiere den Befund also so: beim ersten Mal vermutlich "Kokzidien", beim zweiten Mal eindeutig Kokzidien und zwar die genaue Art Isospora serini. Es kann auch sein, dass in der ersten Kotprobe Cryptosporidien und Kokzidien (Art nicht ersichtlich) waren und es deswegen diesen etwas eigenartigen Befundbericht gab.
Das Ansprechen Deiner Vögel auf Sulfonamide könnte auch daran liegen, dass diese Medikamente nicht nur gegen Kokzidien wirksam sind, sondern auch als sehr potente Antibiotika z.B. Coliforme Erreger bekämpfen können. Diese sind oft eine Begleiterscheinung einer Kokzidiose: der Darm ist vorgeschädigt durch die Kokzidien und erkrankt viel leichter an sogenannten Sekundärerregern.

MfG,
Steffi

Also das das erste mal wurden die Erreger anhand des Kotes gefunden. Die Untersuchung der PCR der Cryptos ist dieselbe der Atoxoplasmose, daher hatte Exomed das festgestellt. Aber gerade weil es nur eine Kotprobe war, konnte der genaue Erreger nicht spezifiziert werden.
Jetzt beim letzten Mal wurde von Tiffy aus Leber und Milz Proben entnommen. Über ein langwieriges Verfahren ist dabei dann wieder die Atoxoplasmose und über noch weitere Untersuchungen die isospora serini herausgekommen. Es heißt auch immer in den Befunden "nach jetzigem Kenntnisstand ist dieser Erreger bei einem Wellensittich nicht bekannt".
Ich habe auch überlegt, ob nicht mal Futter mit einschicke!
Das hatte mir Herr Dr mutschmann von exomed auch schon gesagt, dass das übers Futter kommen könnte. Ich bestelle nur gutes Futter, aber wo es letztendlich her kommt, weiß man ja auch nicht.
Und zuletzt hatte ich ja baycox versucht. Das hat auch geholfen. Und das wirkt ja nicht gegen Bakterien. Auch habe ich das Gefühl, dass es manchmal hier im Wohnzimmer mufft und glaube es kommt vom Kot. Kann das schwer beschreiben...
Mit dieser dauermedikation, wird das tatsächlich in einem durchgegeben über zwei Monate oder sind da auch mal ein paar Tage Pause zwischen?
Ich bespreche das nockmsl mit Herrn Dr Schmidt. Ich denke, dass ich nochmal Kot einschicke, auch wenn meine Hoffnung nicht groß ist, dass darüber nochmal was gefunden wird. Ein Hauptfutter könnte ich dort auch kontrollieren lassen. Bei der Kolbenhirse wird es schwer. Die hole ich mal da und mal da. Meinst du die untersuchen dort auch das Futter? Ich hatte auch mal überlegt, ob ich es über frische Gräser eingeschleppt haben könnte,die sammele ich im Sommer immer!
Trotzdem schon mal vielen Dank für deine ausführliche Antwort.
Es ist echt zum kotzen, es will kein Ende nehmen und ich bin so langsam wirklich am Ende :-/ ich weiß nicht was ich noch tun soll, aber ich möchte mich auch nicht damit abfinden, bevor ich nicht einfach mal die Therapie versucht habe.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Julia,

wenn bei Tiffy die Erreger wirklich in der Leber und Niere nachgewiesen wurden, dann spräche es schon dafür, dass diese auch ursächlich für die Atoxoplasmose sein könnten. Weißt Du, mit welcher Untersuchungsmethode die Differenzierung gemacht wurde?

Wenn Du das Gefühl hast, dass es im Wohnzimmer eigenartig riecht, kann es aber nicht an der Hygiene liegen, oder? Bei Vögeln fängt es schon relativ schnell an, "nach Vogel zu riechen", wenn man nicht regelmäßig die Einstreu wechselt. Hast Du auch mal andere Ursachen in Betracht gezogen - v.a. bei Trichomonaden riechen Wellis wirklich eigenartig. Wenn einer oder mehrere Deiner Vögel kränkeln, wäre es evtl. vernünftig, diese mal von einem Spezialisten "auf Herz und Nieren" überprüfen zu lassen - sprich: Abstriche (Kropf und Kloake), Parasitologie, Bakteriologie und Mykologie vom Kot usw. Ist zwar aufwändig und teuer, aber vielleicht kommt man der Grundursache eher auf die Schliche. Oft sind Kokzidiosen nur aufgesetzte Erkrankungen, denen eine andere Grunderkrankung zugrunde liegt.

Die Futterkontrolle ist eigentlich ganz einfach: man sieht den Kot. Breite das Futter einfach mal auf einem sauberen hellen Tuch aus und kontrolliere, was für Verunreinigungen da alles drin sind. Da ist man manchmal ganz verblüfft, was alles zum Vorschein kommt... (Mäuseköttel etc.). Auf Kolbenhirsen habe ich schon öfter Vogelkotspuren entdeckt - diese Hirsen werden dann von mir natürlich sofort entsorgt.

MfG,
Steffi

P.S. Die Dauermedikation wird ohne Pause durchgegeben.
 
Die PCR wurde bei Exomed mittels IFT gemacht.
Habe gestern aber nockmsl ausführlich mit Herrn Dr. Schmidt aus Leipzig kommuniziert. Der ist sehr interessiert an dem Fall. Eigentlich können nur noch Tierärzte Proben dort hinschicken, aber ich denke, er ist jetzt auch neugierig.
Er und Herr Dr Mutschmsnn von exomed sind schon die besten, wenn die nix finden, wer dann?
Ich werde jetzt nockmsl Kot einschicken und dann schaut er nockmsl nach Kryptos und anderen Kokzidien. Und dann sehen wir weiter...
Die Wellis wurden in den letzten zwei Jahren mehr als einmal durchgecheckt. Erst im letzten Jahr wurden zig Untersuchungen von Giardien, Bakterien, Borna, Trichos, Parasiten etc. gemacht. Wirklich alles. Ich war bei drei verschiedenen Ärzten!
Ich habe zwar Mycplasmen und Megas im Bestand, aber das alleine kanns nicht sein. Zumal auch beides behandelt wurde.

Und wegen dem Geruch weiß ich nicht inwiefern es evtl Einbildung ist.
Sauberkeit und Hygiene ist mein oberstes Gebot. Im Käfig und überall an den Sitz- und Spielplätzen ist alles mit Zewa und Zeitung ausgelegt. Das wechsel ich jeden Tag mindestens einmal! Käfig und Sitzplätze kontrolliere ich täglich auf Kot und mache es mit F10 sauber. Selbst den Käfig befreie ich täglich vom Kot und wische alles ab. Einmal die Woche wird es etwas gründlicher.
Jeden Tag wird der Boden gefegt oder gesaugt. Gewischt natürhjvb auch. Zu sehr kann ich ja auch nicht übertreiben, das Immunsystem muss ja auch was zu tun haben. Aber daran kann es nicht liegen! Sauber ist es hier auf jeden Fall. Sonst würde ich es im Wohnzimmer nicht aushalten, bin pingelig! :)

Ja, es ist echt komisch was hier passiert... es ist grausam und macht so wirklich keinen Spaß! Da denkt man endlich man hat ne Diagnose und alles hilft immer nur für einen Moment. Das ist echt bitter und geht sehr sehr doll ans Geld und an die Nerven. :(

Ich hoffe so sehr, dass endlich was gefunden wird, auch wenn ich schon nicht mehr daran glaube.

Aber das mit dem Futter kann ich mir nicht vorstellen, also mit Mäusekot etc. Ich bestelle bei Ricos und der Körnerbude. Das ist sehr gute Qualität. Ok, würde nicht ausschließen dass evtl Kokzidien dran sein könnten, weil die Körner ja aus der Natur kommen..
Das mit der Kolbenhirse könnte sein, aber auch da achte ich auf gute Qualität.
Ich warte jetzt erst msl die Kotuntersuchung ab, wenn da was raus kommt, kann ich mal Futter einschicken.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Julia,

mit den weiteren Problemen im Hintergrund (Mycoplasmen und Megabakterien) wundert es mich nicht, dass bei Dir auch Kokzidien ihr Unwesen treiben können. Die spielen bei Wellensittichen eigentlich eher eine untergeordnete Rolle. Aber bei Immunschwächung (oft beim Absetzen von Jungtieren oder bei anderen Grunderkrankungen) können sie einfach überhand nehmen und sich auch zu einem Bestandsproblem ausweiten. Ich denke, bei Dir wäre auch eine immunsteigernde Zusatztherapie gut angebracht.
Deine Hygienemaßnahmen gehen eher schon über das normale Maß hinaus - pass nur auf, dass Du nicht zu viel desinfizierst bzw. dass Du das Desinfektionsmittel auch wieder entfernst - besonders gesundheitsförderlich ist es nämlich nicht.

Viel Glück bei der weiteren Behandlung Deiner Racker,
Steffi
 
Thema: A-Toxoplasmose bei meinen Wellensittichen!

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