Polyostotische Hyperortose - wer hat Erfahrungen?

Diskutiere Polyostotische Hyperortose - wer hat Erfahrungen? im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Bei meiner gerade dreijährigen Nymphenhenne wurde anlässlich ihrer ersten beiden nicht so tollen Eier beim Röntgen eine (noch) leichte PH...
Hennchen

Hennchen

Foren-Guru
Beiträge
564
Bei meiner gerade dreijährigen Nymphenhenne wurde anlässlich ihrer ersten beiden nicht so tollen Eier beim Röntgen eine (noch) leichte PH festgestellt.
Ich hab zwar eine Studie gefunden, wo auch Nymphen mit PH "beteiligt" waren, aber keinerlei Erfahrungsberichte von Nymphensittichen. Irgendwo müssen die anderen doch sein......?

Und auch in den bislang gefundenen Berichten zu Wellensittichen mit PH habe ich noch nichts gefunden, wie das aussieht mit der (unerwünschten) Eierei. Haben sie mehr Komplikationen beim Legen? (hier war es ein unzureichend beschaltes Ei, weil das ja massiv in die Knochen eingelagerte Kalzium nicht fürs Ei zur Verfügung stand. Mit Kalzium im Trinkwasser und Kalziumspritze ists jetzt besser).
Und hat der gestörte Hormonhaushalt zur Folge, dass trotz Gegenmaßnahmen weniger leicht mit dem Legen aufgehört wird?
Das sind grad meine drängendsten Fragen, Aber auf die Langzeitentwicklung würde ich mich mich auch gern gefasst machen.
Sind die Folgen bei Nymphen ebenso verheerend, wie sie bei Wellis sein können?
Was sind mögliche Gegenmaßnahmen?
Wie ist das mit der Erblichkeit? Muss ich davon ausgehen, dass meine andre Henne, sie sind Nestgeschwister, auch davon betroffen ist oder sein wird?
 
Hallo Hennchen,

mein TA erwähnte in dem Zusammenhang mal D3/Kalziummangel. Wenn der länger besteht gerät der Hormonhaushalt der Nebenschilddrüse durcheinander und es wird paradoxerweise die Kalziumaufnahme in den Knochen ständig angeregt, obwohl ein Mangel besteht. Aber das war nur einer von mehreren Denkansätzen. Also denke ich das für´s erste ein genauer Blick auf die D3 und Kalziumversorgung sinnvoll sein kann, auch im Zusammenhang das mit den Eiern wohl was nicht in Ordnung war.
Ansonsten wird das soweit ich weiß, vom TA direkt mit Hormonen behandelt.

*
 
Zuletzt bearbeitet:
Deswegen ist eine vernünftige UVB Licht-Versorgung bei drin gehaltenen Vögeln so wichtig. Ich habe mal einen Artikel dazu geschrieben, wenn Interesse besteht einfach melden. Ergänzend dazu kann ich auch Röhren etc. per Link benennen. Denn nicht alles was auf dem Markt in der Richtung angeboten wird ist auch gut. Gibt viel teuren Schrott.

Ach so und ein gutes Kalziumpräparat ist das Herpetal Mineral plus Vitamin D3.
 
Ja, die Beleuchtung ist hier immer noch suboptimal.
(Das ist einerseits der schwierigen räumlichen Situation geschuldet, so hohe Decken, dass eine Montage dort nicht machbar ist, der Unsicherheit über die dann für die Situation hier beste Lösung, und leider auch der finanzielle Aspekt für eine Komplettlösung. Durch einen schutzvertragswidrig weitergegeben Vogel, der schon längst wieder hier sein sollte, dann bei Drängen darauf so ganz plötzlich entflogen ist, die Suche etc. ist viel Geld draufgegangen, dss ich eigentlich auch nicht habe. Das ist jetzt eine andere Geschichte, aber dadurch ist es immer noch nicht zu einer, wenn auch nicht ganz optimalen Umsetzung gekommen)
D3 und Kalziumversorgung ist durch Supplemente kontinuierlich gewährleistet gewesen.
An anderen Stellen wird von einer genetischen Veranlagung durch Überzüchtung (spezielle Farbschläge) berichtet.
Zu Hyperöstrogenismus als Auslöser gibt es in den wenigen Quellen unterschiedliche Einschätzungen.
Da steht jetzt im Zusammenhang mit dem Legen ein Implantat im Raum, sofern andere verschärfte Antibrutigkeitsmaßnahmen nicht wirken.
Das soll aber keine lebenslängliche Dauerlösung sein, das lehnen wohl auch etliche vogelkundige Tierärzte ab, sondern eher eine weitere Verschiebung /Verlängerung der nächtlichen Ruhezeit.
 
Ich bin zu langsam.... Bearbeitungszeit abgelaufen...
Ich danke Euch beiden auf jeden Fall für diese zwei weiteren möglichen Aspekte.
Den Artikel darfst Du mir gern schicken oder verlinken, Susanne. Ich versuch ja schon länger, mich mit dem Beleuchtungsthema auseinanderzusetzen.Auf andren Seiten tauchen dazu dann noch andre Aspekte auf, und ich würde das alles grn unter einen Hut bekommen.

Was mich irritiert: Ich bin in der letzten Zeit auf soviel Unwissende Halter gestoßen, die von D3 wohl noch nie was gehört haben, dass es dann eigentlich noch viel viel verbreiteter sein müsste. Oder ist es das vielleicht sogar - nur dass diese Leute auch nie zu einem vogelkundigen Tierarzt gehen würden, sodass es in einer Vielzahl der Fälle gar nicht erkannt wird?
Oder spielen vielleicht noch mehr verschiedene Faktoren mit hinein, von den noch gar nicht alle bekannt sind.?

Bitte verurteilt mich nicht, dass das mit der Beleuchtung hier immer noch nicht ist, wie es sein sollte.
Ich bin leider nicht immer in der Lage , das "absolute Optimum" hinzubekommen, aber ich tue, teils über meine Kräfte, das beste mir mögliche für meine Vögel hinzubekommen und mich bestmöglich zu informieren.
Es gibt viele, die den Kopf schütteln darüber, was ich dafür bei mir selber bis hin zur Ernährung spare.
 
Ich schicke Dir den Artikel Morgen vom PC aus per PN. Vom IPad wird’s mir zu mühsam mit dem ganzen Verlinken der Komponenten
 
Ich bin zu langsam.... Bearbeitungszeit abgelaufen...
Ich danke Euch beiden auf jeden Fall für diese zwei weiteren möglichen Aspekte.
Den Artikel darfst Du mir gern schicken oder verlinken, Susanne. Ich versuch ja schon länger, mich mit dem Beleuchtungsthema auseinanderzusetzen.Auf andren Seiten tauchen dazu dann noch andre Aspekte auf, und ich würde das alles grn unter einen Hut bekommen.

Was mich irritiert: Ich bin in der letzten Zeit auf soviel Unwissende Halter gestoßen, die von D3 wohl noch nie was gehört haben, dass es dann eigentlich noch viel viel verbreiteter sein müsste. Oder ist es das vielleicht sogar - nur dass diese Leute auch nie zu einem vogelkundigen Tierarzt gehen würden, sodass es in einer Vielzahl der Fälle gar nicht erkannt wird?
Oder spielen vielleicht noch mehr verschiedene Faktoren mit hinein, von den noch gar nicht alle bekannt sind.?

Deswegen meinte ich auch, es ist nur ein Denkansatz von vielen. Vererbungsfehler oder Überzüchtung spielen bei vielen Krankheiten sicher auch eine Rolle. Vernutlich haben auch viele Vögel noch nie einen vogelkundigen TA gesehen, irgendwann bekommen sie vielleicht Arthrose und wissen gar nicht woher. Gibt auch mittlerweile viele Futtermischungen wo allerlei Vitamine und Mineralien zugemischt sind, ohne das der Halter sich dessen bewusst ist.

Wenn Du mit D3 und Kalzium supplementierst kannst Du ein zuviel ausschließen ? Das würde auch das Gegenteil bewirken.

P.S. Dich verurteilt bestimmt niemand, es war nur als Denkansatz gedacht. Niemand kann von sich behaupten die ideale Vogelhaltung gefunden zu haben. Also zumindest ich nicht. :D


*
 
Sorry, dass ich jetzt erst zum Antworten komme, habe die letzten Tage zu sehr gebangt, ob (und in welcher Form) jetzt bei ihr noch ein Ei kommt, und hätte dann sofort losgemusst in die Vogelklinik, Implantat setzen lassen, bevor das nächste Ei unterwegs ist.
Den einen Tag ging es ihr zudem nicht besonders gut. Habe dann noch zusätzlich Kalzium übers Futter ergänzt,- Hirsegnubbel mit Calci-lux paniert , zusätzlich zur Gabe übers Trinkwasser, und dann ging es aufwärts, mittlerweile scheint auch klar, dass kein Ei mehr kommt (das letzte, auch nicht optimal beschalte, war Sonntag. Puh.

Heut in der Telefonsprechstunde habe ich dem diensthabenden Doc dann Löcher in den Bauch gefragt, wie das mit der polyostotischen Hyperortose (kurz: PH) beim Nymphen denn nun aussieht und was die aktuellen Erkenntnisse sind.

Prinzipiell unterscheidet sich die PH des Nymphen nicht wirklich von der des Wellis. Aber es gibt sehr unterschiedliche Verlaufsformen. Einerseits in Bezug auf die Schwere, aber auch darauf, wie sehr es den Vogel auch bei schwerer Form beeinträchtigt. Das sind dann manchmal nur Zufallsbefunde, und den Vögeln mit vergleichbarem Röntgenbefund geht es unterschiedlich gut oder schlecht.

Die Grundursache liegt wohl immer noch im Dunkeln. Von Bedeutung ist einerseits eine hormonelle Überaktivität, wobei auch da die genauen Hormone (es gibt schon unter den Östrogenen verschiedene) nicht richtig bekannt sind. Manchmal helfen Implantate, den Status quo zu halten , evt. sogar etwas zurückzuschrauben, manchmal auch nicht.
Implantat stand also schon auch noch im Raum, grad weil es jetzt nicht mit dem Legen kollidieren würde, aber dass sie die Brutigkeit (nicht nur das Eiern) jetzt erstmal zurückgeschraubt zu haben scheint (keine Begattungsaufforderungstänzchen mehr), hat ihn auch überzeugt, ihr den Stress erstmal nicht anzutun.

Ein anderer Aspekt hat sich noch aufgetan, als ich von den Calci-Lux-panierten Hirseknubbeln erzählt habe, und es ihr danach besser ging. Er meinte dass solle ich durchaus noch etwas fortführen.
Als ich íhn dann fragte, ob das Maya nicht womöglich schaden könne, meinte er, im Gegenteil.

Es scheine so, dass gerade ein Kalziummangel (an dem nicht mal der Halter schuld sein muss, wenn die Henne von den angebotenen Kalziummöglichkeiten nichts nimmt, wie es bei Motte ja wirklich recht stark ist) genau dazu führen kann dass der Vogel das Kalzium, dass er aufnimmt, dann gerade erst recht einlagert (und nicht ausreichend für Eischalen mobilisiert.
Das passt mit dem zusammen, was Dein TA sagte:
mein TA erwähnte in dem Zusammenhang mal D3/Kalziummangel.
Das D3 hat Motte zwar supplementiert bekommen (und er sagte auch, mit Korvimin müsse man sich schon sehr anstrengen, um in eine Überdosierung zu kommen) aber sie hatte nie so recht Interesse an allem , was an Kalkangebot da war, immerhin 5-6 verschiedene Sachen......
Egal, was im Einzelfall zu einer Unterversorgung mit Kalzium führt, ob der Mangel an Vitamin D3 oder die mangelnde Aufnahme von Kalzium selber , der daraus resultierende Kalziummangel scheint tatsächlich ein Faktor dafür zu sein, dass das Kalzium, das aufgenommen wird, dann in den Knochen gebunkert wird, und auch zur Eibildung nicht richtig verwertet wird.
Ein noch vor diesen beiden Komponenten Hormonhaushalt und Kalziummangel liegender Auslöser, z.B. die Frage nach der Vererbbarkeit , wurde bislang wohl nicht gefunden.
 
Thema: Polyostotische Hyperortose - wer hat Erfahrungen?
Zurück
Oben