Amazone "beißt" bzw. kneift Besuch ab und an

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Rantanplan

Rantanplan

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Hallo,
ich würde gerne Tipps einholen, wie man das gleich folgende Problem in den Griff bekommt.

Vorweg kurz ein paar Worte zu dem Tier und der Haltung.
Es ist eine Blaustirnamazone 0.1 und 1,3 Jahre jung und seit ca. 12 Wochen eingezogen. Teilhandaufzucht und bis zum Einzug mit zwei Artgenossen gehaust, von denen das Tier aber nicht viel wissen wollte. Aktuell bin ich auf der Suche nach einem passendem Hahn, das kann unter Umständen noch dauern.

Zum Problem:
Manchmal kommt es vor, dass die Dame zu Besuch auf dem Arm fliegt und paar Sekunden ganz lieb da sitzt. Dann aber beißt bzw. kneift sie absichtlich zu. Ähnlich auch wenn man am Tisch sitzt. Dann läuft sie in Ruhe zum Besuch und "beißt" diesen in den Arm, wenn die Person den Arm auf dem Tisch liegen hat.
Es ist kein bösartiges, aber doch bewusstes bzw. absichtliches beißen. Mit der Bezugsperson macht sie dass nicht mehr. Sie beißt auch nicht volle pulle, sondern kneift eben fest.

Normal zeigt sie durch leises fauchen oder quicken wenn sie ihr Ruhe haben will, oder eben nicht angefasst werden will. Diese "Angriffe" kommen aber ohne Ton und ohne Warnung.

Es ist auch kein dauerhaftes, aggresives beißen oder angriefen, sondern wie gesagt nur manchmal. Teilweise lässt sie sich sogar von Besuch graulen oder spielt mit diesem.

Es wirkt wie unsicherheit oder verwirrtheit. Bedrängt wird das Tier nicht. Keiner zwingt sich ihr auf - sie kommt wie gesagt von selbst.

Übrigens
war das Tier anfangs "nur" zahm bzw. ist auf die Schulter geflogen. In der ersten Zeit wurde ich auch sehr oft gezwickt, jetzt überhaupt nicht mehr. Mittlerweile darf man sogar den Kopf graulen, am Anfang war sogar Füße anfassen mit Fauchen verbunden. Kann ich als Halter auch Besucher "sicher" sein lassen? Soll ich als Bezugsperson schimpfen, wenn das Tier andere beißt, oder muss dass die Person machen, die "Opfer" ist?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde es als Revierverteidigung einschätzen bzw eher ein abklopfen und auschecken der neuen Person. Ich halte das für einen Testknapps, wie die andere Person so drauf ist, und wo die Amazone so in der Rangordnung steht. Der Vogel pubertiert in diesem Alter und testet Grenzen aus. Bei dir weiß sie es und beißt eben nicht mehr. Bei Besuch lotet sie ihren sozialen Standpunkt aus und probiert, wie derjenige reagiert.
Ich würde die Person schimpfem lassen. Ich glaube kaum, dass die Amazone es sozial gesehen versteht, dass du mit ihr schimpfst wegen einer Aktion, die nichts mit dir zu tun hat. Kann ich mir kaum vorstellen, dass das zielführend ist.
Ich würde die Person schimpfen lassen und Dominanz ausstrahlen lassen und du setzt sie ins Exil in den Käfig für eine viertel Stunde und ignorierst sie völlig. Aber vielleicht so, dass sie euch dann nicht hört und sehen kann, sonst wird sie auf den Besucher eifersüchtig.
 
Danke dir! Dann werde ich das so mal versuchen. :-) Schauen auch Hennen auf welchem Rang sie stehen? Das machen die dann u.a. eben durch so beißen / kneifen?

Wie wird es eigentlich sein wenn ich einen Hahn gefunden habe und die Tiere ein Paar sind. Werden die Tiere dann dem Menschen gegenüber aggresiv und verteidigen den Partner?
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, in der Gruppe gibt es immer eine Hackordnung und die will ja irgendwie festgelegt sein. Ohne zu testen, ob der andere schwächer oder stärker ist kann sich keine Rangordnung einstellen.
Vielleicht muss man auch garnicht so weit gehen und die Amazone checkt einfach nur den neuen Besucher ab. Und wie geht das? Genau, mit den Schnabel. Bleibt ja nicht viel anderes übrig. Händeschütteln ist halt nicht drin :D dementsprechend nimmt sie Kontakt auf, indem sie die Leute kniept.
Läuft aber beides auf die gleiche Reaktion hinaus. Laut und deutlich Nein sagen, sich aufbauen und ab in den Käfig. Wenn möglich nicht Aua schreien, manche Papageien finden regelrecht Spaß dran solche Reaktionen hervorzukitzeln um Aufmerksamkeit zu erregen.
 
Wie wird es eigentlich sein wenn ich einen Hahn gefunden habe und die Tiere ein Paar sind. Werden die Tiere dann dem Menschen ge
Zumindest in der Brutzeit wird das wahrscheinlich so sein. Wenn du ein bisschen stöberst, findest du im Ama-Forum diverse Fotos von Leute mit dicken Handschuhen und Helmen, die mit Schrubbern bewaffnet zur Fütterung antreten :D
Das lässt sich bei Blaustirnen aber nicht vermeiden. Sie sind nunmal keine sonderlich friedlichen oder zimperlichen Papageien.
Aber ich persönlich finde die Möglichkeit ein Vogelpaar in seinem Verhalten und in seiner sozialen Interaktion beobachten zu können sehr reizvoll und entschädigend für solcherlei Spinnereien.
 
Danke für die Antwort. Ja, dass Amazonen viel "Temperament" haben wusste ich vor dem Kauf. :jaaa:
Ist das eigentlich anderen Papageienarten in der Brutzeit auch so "schlimm"? Ich kann mir vorstellen dass z. B. ein wütender Ara echt gefährlich sein kann.
 
Wütende Aras sind keine Freude, nein :D kann ich ein Lied von singen.
Allerdings sind Aras nicht so hinterhältig. Sie sind recht einfach gestrickte, meist etwas im Vergleich doofe und sanfte Riesen. Tibt es aber auch so und so. Aber die meisten, die ich kennne sind eigentlich recht einfach zu durchschauen zumindest. Sie kleben einem nicht einfach aus heiterem Himmel im Gesicht wie Amas oder Kakadus.
Kakadus hingegen sind ohnehin etwas schwieriger. Grade die Hähne neigen hormonell bedingt zu Wutausbrüchen sonders gleichen und da bleibt dann kein Auge trocken. Auch die eigene Partnerin bleibt da nicht verschont teilweise.
Allerdings sieht man es bei ihnen besser wegen der Haube. Sie drohen meist er und starten oft Scheinangriffe, bevor es richtig ernst wird.
 
Ich muß jetzt mal ein Veto einlegen: Grundsätzlich wird nicht geschimpft, sondern man setzt den Vogel stillschweigend z.B. kurz in die Voliere oder auf einem Sitzast ab. OHNE KOMMENTAR! Denn das ist ganz klar eine Verstärkung.
 
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass wenn man es mit einem NEIN koppelt, das auch auf Distanz funktioniert. Beispiel der Vogel knabbert grade den Schrank an, ich rufe dann nein und gut ist. Sammy ist da mittlerweile so fit damit, dass er jegliche Aktion egal was rückgängig macht, wenn man nein ruft. Sogar wenn ich nur höre, dass er Unfug macht reicht ein Nein aus dem Nebenraum und er fliegt zurück auf seinen Käfig.
Ich persönlich hab damit gute Erfahrungen gemacht. Schimpfen im Sinne vom Zetern sollte man nicht, das kann ich so uneingeschränkt unterschreiben. Das stachelt dann oft nurnoch zusätzlich auf und der Vogel freut sich über die intensive Aufmerksamkeit. Daraus resultiert der Lerneffekt, dass man Leute nur kniepen muss um Aufmerksamkeit zu kriegen und der Mittelpunkt zu sein.
 
Ja, das mit dem nein funktioniert teilweise auch schon. Ich glaube sie versteht nein, aber wenn der trieb oder die neugier zu groß ist, ist es noch nicht stark genug. bei manchen sachen hört sie schon auf nein, wenns aber um ein cooles handy geht - no way!

mit schimpfen meine ich auch mehr ein "nein! so aber nicht!" und kein theater machen. ich glaube einfach nichts sagen ist nicht effektiv genug. die tiere fauchen sich untereinander ja auch an und gehen nicht einfach in eine stille ecke.
 
Meine Amazonen stehen Besuchern gegenüber meistens etwas skeptisch gegenüber. Der Kahlköpfige könnte ja ein Tierarzt sein... die Frau könnte einen vielleicht wegholen wollen...
Daher gibt es bei uns von jedem Besucher ein Leckerli, eine Pistazie oder eine Cashew. Das bewirkt, dass die Vögel von negativ auf positiv umschalten, denn verfressen ist man ja, Misstrauen hin oder her. Nachdem sie das Leckerli vom Besucher genommen haben, wird dieser als solcher akzeptiert. Vielleicht versuchst Du's auch mal so?

LG Evy
 
Danke Evy.
Das wurde auch gemacht. Bei geplantem Besuch erst in den Käfig (bevor der Besuch kommt) und der gibt ihr durch das Gitter Leckerlis. Nach etwas Beschnuppern darf sie dann raus. Das mit dem Kneifen ist nicht Dauerhaft und daher schwer einzuschätzen. Sie spielt auch mit Besuch und ist ganz lieb, aber an manchen Tagen kneift sie unerwartet zu. Wie gesagt kein Festbeißen oder aggresives Angreifen - einfach nur "so, dich zwick ich jetzt mal ordentlich". Neulich hat sie auf dem Tisch mit Besuch gespielt, hat was zum Naschen und Spielzeug bekommen - alles gut und dann läuft sie auf den Besuch zu und versucht zu schnappen. Müde war sie nicht und ein eventuell für sie nerviges Gespräch gab es auch nicht.
 
Meine lassen sich auch mit NEIN kontrollieren. Genauso funktioniert (meistens :) ) "Geh in den Käfig". Beides erwartet sie, wenn sie Dinge tun, die sie nicht tun sollen.
Finde das schon sinnvoll.
 
Danke für die Antwort Ingo.

Wie sieht es bei euren Tieren mit "Finger knabbern" aus? Erlaubt ihr sowas? Am Ohr z. B. habe ich es verboten und trotz anfänglicher Schwierigkeiten geht sie nicht mehr dran.

Zur Zeit werden alle Finger genau begutachtet und meistens ohne Schmerz in alle Richtungen in den Schnabel genommen. Ich habe es ihr erlaubt weil ich dachte, wieso soll sie mir vertrauen, wenn ich ihr nicht vertraue. Außerdem denke ich, dass das Tier auch von ihrer Seite aus Kontakt aufbauen will und nicht nur eine Sitzgelegenheit beim Mensch will.

Seitdem sie das darf, kann ich sie auch schön kraulen. Ich muss aber zugeben, so ganz entspannt bin ich dabei nicht. :roll: Bei mir geht es, aber wenn sie das dann bei anderen macht, vertraue ich ihr nicht so ganz. Wenn der Finger quer im Schnabel ist kann sie es eigentlich gut kontrollieren, aber mit der Spitze ist sie echt ungeschickt. :zustimm:
 
Wenn sie Deinen Finger aus Zuneigung zärtlich beknabbert, ist das doch toll. Sie muss halt den Respekt haben, um zu wissen "Reinbeißen darf ich nicht". Schnabelkontakt mit Besuchern würde ich nicht erlauben, denn sie sind immer noch Wildtiere, und man weiß nie hunderprozentig, was sie tun werden (siehe der Hund, der "nichts tut" - so lange, bis er den Besuch in den Hintern gekniffen hat :zwinker:)

LG Evy
 
Das wurde auch gemacht. Bei geplantem Besuch erst in den Käfig (bevor der Besuch kommt) und der gibt ihr durch das Gitter Leckerlis. Nach etwas Beschnuppern darf sie dann raus. Das mit dem Kneifen ist nicht Dauerhaft und daher schwer einzuschätzen. Sie spielt auch mit Besuch und ist ganz lieb, aber an manchen Tagen kneift sie unerwartet zu. Wie gesagt kein Festbeißen oder aggresives Angreifen - einfach nur "so, dich zwick ich jetzt mal ordentlich". Neulich hat sie auf dem Tisch mit Besuch gespielt, hat was zum Naschen und Spielzeug bekommen - alles gut und dann läuft sie auf den Besuch zu und versucht zu schnappen. Müde war sie nicht und ein eventuell für sie nerviges Gespräch gab es auch nicht.
Das ist ein völlig normales Verhalten. Es wurde wohl zu lange mit ihr gespielt und sie wollte einfach nicht mehr, dann gibt es solche Reaktionen. Meine Geier, ich habe drei Amazonen, machen es nicht anders. Die zeigen mit Zwicken an daß es ihnen jetzt zuviel ist und sie ihre Ruhe haben wollen. Also, spielen ja, aber nicht zu lange, zeitlich recht eng begrenzen, nur ein paar Minuten. Danach weiter nicht mehr groß beachten. So haben alle was davon, der Vogel und der Besuch.
 
Thema: Amazone "beißt" bzw. kneift Besuch ab und an

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