Kokzidien Selbstdiagnose und Desinfektion

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Elentari

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Hallo!

Ich habe unerfreulicherweise einen Ausbruch von Kokzidien hier und Gouldamadinen gehören leider nicht zu den robustesten Tieren. Ich hatte nicht viele und hab jetzt (noch) 6.
Die sitzen mit Baycox und Rotlicht in einem kleinen Käfig.

Ich steh jetzt vor dem Desinfektionsproblem. Kochendes Wasser ist klar, aber Desinfektionsmittel wär auch nicht schlecht.
Die großen Käfige sind komplett aus Metall, reicht da kochendes Wasser? Metall leitet Wärme ja super und würde nur kurz heiß. Funktioniert hochprozentiger Alkohol?

Könnte man den Dampfstrahler von Autowaschanlagen verwenden (mechanische Reinigung)?
Ich hab noch Parafectans gefunden, jemand Erfahrung damit?
Es muss was sein, das man auch in Österreich bekommt.

Wie sieht es mit dem Staubsauger aus, der Wand, dem Fußboden vom Zimmer (Laminat)?

Soll ich den Käfig in dem sie gerade sitzen jeden Tag mit kochendem Wasser behandeln?

Ich bin echt ein wenig nervlich fertig, meine letzten Erfahrungen mit Kokzidien liegen 20 Jahre zurück und mir graut immer noch.

Baycox hat mich 0,94€ gekostet, der TA Besuch 66€ und sowas ist auf Dauer nicht tragbar.
Ich hab schon Threads zur Diagnostik gelesen und ich kann ein Mikroskop besorgen, ich würde die Untersuchung gerne zukünftig selber machen.
Wie sind da die Erfahrungen damit?

Vielen Dank und Liebe Grüße
 
Hast du Ahnung vom Mikroskopieren? Kannst du eine Oozyste von einer Luftblase unterscheiden?
Wenn nicht, schau mal hier ein bisschen rein...und hier ganz viel...und das hier extrem wichtig!

Ansonsten den Käfig sauber abwaschen/auswaschen, abtrocknen, feddich!
Ab jetzt gibt es 6 Wochen lang nur Zeitungspapier oder ähnliches, welches JEDEN TAG EINMAL GEWECHSELT WIRD!
Der gesamte Inhalt wird entweder weggeworfen, oder abgewaschen. Das heißt, alles was aus Holz, Heu,Stroh,Kokosfaser etc. ist wird vernichtet. Auch Holznistkästen.

Dekopflanzen aus Plastik in Waschlauge reinigen (Waschpulver) gut abspülen und trocknen lassen. Kunstpflanzen aus Seide (Stoffblumen oder Pflanzen) wegwerfen.
Holzsitzstangen vernichten, ersetzen. Feddich.
Ich schlage hier mit der Holzkeule zu, da ich nicht weiß wie du deine Tiere hältst, und wie sauber du sie ansonsten hältst. Sicher ist sicher.
Wichtig ist das du die Reinfektion von ausgeschieden Kokzidien die sporulieren, verhinderst. Deswegen jeden Tag Papier wechseln. Oozysten lieben Staub, Sand, Holz, Stroh etc. in Verbindung mit etwas Feuchtigkeit und Sauerstoff, da können die "ewig" überleben.
Viel Erfolg :zustimm:
 
Hallo!


Baycox hat mich 0,94€ gekostet, der TA Besuch 66€ und sowas ist auf Dauer nicht tragbar.
Ich hab schon Threads zur Diagnostik gelesen und ich kann ein Mikroskop besorgen, ich würde die Untersuchung gerne zukünftig selber machen.
Wie sind da die Erfahrungen damit?

Vielen Dank und Liebe Grüße

Hast Du zufällig auch vor optische Diagnosefindung am Vogel vorzunehmen? Ich bin nicht sicher ob sich die Anschaffung eines teuren Mikroskopes bei 6 Vögeln überhaupt lohnt. Willst Du immer mal wieder neue Tiere dazukaufen oder Züchten?
Ich kenne dieses Desinfektionsmittel: Prophylaxe gegen Endoparasiten wie Wurmeier und Kokzidien (Spezialdesinfektion) Ist aber nicht wirklich empfehlenswert für Sitzstangen oder Futternäpfe, da muss eine andere Lösung her. Gegen normalen Alkohol sind Oozysten meines Wissens nach ziemlich widerstandsfähig.
Ich habe - als ich Kokzidienbefall bei einer Henne hatte - glasierte Tonnäpfe für Wasser und Futter verwendet, die kann man schön mit Wasser auskochen ohne das sie kaputt gehen. Sitzstangen austauschen ist wirklich sinnvoll, die lassen sich schlecht desinfizieren.

*
 
Hast du Ahnung vom Mikroskopieren? Kannst du eine Oozyste von einer Luftblase unterscheiden?
Wenn nicht, schau mal hier ein bisschen rein...und hier ganz viel...und das hier extrem wichtig!

Ahnung hab ich ein wenig. Aber hauptsächlich Insekten, die sind dann schon ein paar Kaliber größer.
Danke für die Links. Werde ich mir durchlesen.

Hast Du zufällig auch vor optische Diagnosefindung am Vogel vorzunehmen? Ich bin nicht sicher ob sich die Anschaffung eines teuren Mikroskopes bei 6 Vögeln überhaupt lohnt. Willst Du immer mal wieder neue Tiere dazukaufen oder Züchten?

Ich muss erst schauen welches Mikroskop ich für sowas brauche. Ansonsten kenn ich ein paar Leute, die mir da aushelfen könnten. Eventuell auch beim Mikroskopieren selbst.
Ich hab noch einen Humanmediziner, dem das sicher auch nicht fremd sein wird, vielleicht schickt mir der was zum Lernen.
Wird alles nicht von heute auf morgen gehen.
Ich schau gerne durch Mikroskope, für mich wäre das kein Problem.

Jedes Mal einfach so selbst auf Verdacht Baycox geben halte ich einfach nicht für so schlau. Könnte man machen, machen manche Züchter, aber Überbehandlung ohne zu wissen ob sie was haben finde ich nicht gut. Bei sowas kommt es dann zu Resistenzbildung und alle haben den Schaden.
Viele Züchter begegnen dem Problem kranker Tiere auch mit dem geöffneten Fenster. Behandlung zahlt sich für sie nicht aus.
Es herrschen oft etwas harsche Verhältnisse, wir sind hier ziemlich am Land.

Wenn alles gut geht werde ich - wie früher - immer wieder Vögel kaufen und verkaufen. Kommt auf mein Zuchtgeschick drauf an.
Wohl nicht mehr ein paar hundert wie früher aber einige schon noch.

Und wegen Kokzidien und LSM zum TA rennen will ich auch nicht. Das ist irgendwann nicht mehr ökonomisch. Ich weiß nicht, warum es hier in der Gegend immer solche Probleme gibt, aber es gibt sie laufend. Leider ist da in 20 Jahren nichts besser geworden.

Danke für die Antworten und Infos.

LG
 
Elentari, mein Biolux-Mikroskop von Bresser mit bis zu 1280-facher Vergrößerung und Kamera hat mich vor einigen Jahren im Angebot um die 100€ gekostet. Eventuell mal nach Biolux googeln. Schau mal hier.
Das Teil ist zwar nur für den Hausgebrauch aber immerhin kein Schülergerät. Bin zufrieden damit.
 
Sieht vielversprechend aus. Schon probiert, damit Oozysten von Kokzidien zu sehen?

Ich habe heute Käfig so gut es ging mit kochendem Wasser behandelt. Es ist unmöglichlich, so einen Käfig komplett längere Zeit mit kochendem Wasser zu behandeln.

Mit dem Futter und Wasser bin ich mir auch nicht sicher. Keramik klingt gut, geht aber nicht zum Hängen. Metall wäre noch besser, aber da gibt es keine kleinen. Plastik wird recht bald aufgeben fürchte ich.

Ich hab ein Gitter reingetan, Bodenkontakt gibt es schon mal nicht mehr.
Trotzdem ist fraglich, ob die Vögel jetzt an Kokzidien sterben oder an Stress. Jeden Tag rausfangen, Käfig "kochen", ein Tropfen Bakterienpräparat (Name gerade vergessen) in den Schnabel. Ich bin skeptisch.

LG
 
Zuletzt bearbeitet:
Sieht vielversprechend aus. Schon probiert, damit Oozysten von Kokzidien zu sehen?

Ich habe heute Käfig so gut es ging mit kochendem Wasser behandelt. Es ist unmöglichlich, so einen Käfig komplett längere Zeit mit kochendem Wasser zu behandeln.

Mit dem Futter und Wasser bin ich mir auch nicht sicher. Keramik klingt gut, geht aber nicht zum Hängen. Metall wäre noch besser, aber da gibt es keine kleinen. Plastik wird recht bald aufgeben fürchte ich.

Ich hab ein Gitter reingetan, Bodenkontakt gibt es schon mal nicht mehr.
Trotzdem ist fraglich, ob die Vögel jetzt an Kokzidien sterben oder an Stress. Jeden Tag rausfangen, Käfig "kochen", ein Tropfen Bakterienpräparat (Name gerade vergessen) in den Schnabel. Ich bin skeptisch.

LG

Du musst nicht jeden Tag mit kochendem Wasser behandeln. Die Oozysten sind doch erst mal beseitigt. Jetzt kommt es darauf an das die Vögel nicht mehr mit ihrem eigenen Kot in Berührung kommen. Augenmerk liegt nun auf dem Boden(belag) und auf den Stangen. Hast Du keine Sandschubalde die man einfach rausziehen kann? Plastiknäpfe lassen sich doch einfach austauschen oder ?
Was meinst Du denn mit Bakterienpräparat ? Ich denke sie bekommen Baycox ? Das wird über das Trinkwasser verabreicht.
Hast Du zusätzlich ein Antibiotikum (Baytril) bekommen ? Wenn ja das würde ich nicht zeitgleich geben, die Vögel brauchen ihre Leber noch. Außerdem kann man das bei Finken auch über das Trinkwasser verabreichen.

*
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, Baycox 3 Tage 2 Pause 3 Tage.
Das andere ist Präparat um die Darmflora zu unterstützen. Lebende Bakterien.
Im Prinzip dasselbe wie wir nach einer Behandlung mit einem Antibiotikum bekommen.
Wurde mir mitgegeben, leicht cremig in einer kleinen Tube.
Jeden Tag zu verabreichen.
Ich bin erst morgen Vormittag zu Hause, ich hab vergessen, wie es heißt.
Baytril hab ich nicht bekommen.
 
Ja, Baycox 3 Tage 2 Pause 3 Tage.
Das andere ist Präparat um die Darmflora zu unterstützen. Lebende Bakterien.
Im Prinzip dasselbe wie wir nach einer Behandlung mit einem Antibiotikum bekommen.
Wurde mir mitgegeben, leicht cremig in einer kleinen Tube.
Jeden Tag zu verabreichen.
Ich bin erst morgen Vormittag zu Hause, ich hab vergessen, wie es heißt.
Baytril hab ich nicht bekommen.

Ach dann weiss ich was es ist, wahrscheinlich BirdBeneBac. :D Das musst Du nicht unbedingt geben. Ganz ehrlich, würde ich den Vögeln diesen Stress erst mal nicht antun. Kennst Du PT12 ? Das ist Pulver was man über das Futter streuen kann.
Was ich Dir auch noch empfehlen würde, nach der Behandlung eine Kur mit Korvimin, das müsste eigentlich der TA da haben.

*
 
Ja, BirdBeneBac. Schmeckt sicher sehr "gesund". Sie haben ordentlich viel getrunken um das wieder aus dem Schnabel zu kriegen.

Korvimin gibt es hier wohl nirgends. Reptilienfachgeschäfte haben wir keine.

Wegen Vitaminen wollte ich was von Nekton suchen, wurde im Forum oft erwähnt und kommt problemlos per Amazon.
 
BeneBac gibts auch als Pulver zum streuen. Wird nur irgendwie sehr wenig benutzt wieso auch immer...
Korvimin mit Bedacht einsetzen, das ist sehr eiweißhaltig und macht schnell triebig (kann mir vorstellen, dass du das gern vermeiden würdest)
 
Seit wann enthält Korvimin viel Eiweis. Korvimin - ZVT+REPTIL
Dort sind Vitamine, Aminosäuren und Mieralien drinn. Wenn dann ist ja wohl eher das Vitamin E für die Triebigkeit verantwortlich. Aber nicht wenn man es für ein paar Tage Kurmäßig einsetzt. Nach Kokzidienbehandlung und anderen Krankheiten ist das einfach sinnvoll.
Ich finde Nekton nicht so gut, da ist zuviel Zucker drinn.

PT12 bekommt man übrigens auch über Amazon. (noch)

*
 
Und was sind Aminosäuren bitte? :roll:
Wurde mir exakt so von meinem vkTA gesagt und mit verlaub, dem glaub ich mehr als dir.:+streiche
 
Ich wollte gerade sagen, da ist Magermilchpulver drin.
Enthalten somit Casein und Molkeneiweiß (Whey), Whey nehme ich nach dem Training. Enthält alle essentiellen Aminosäuren.

Das eine enthält Magermilchpulver, das andere Zucker. Optimal klingt das für mich beides nicht.
 
Die einzige angegebene Aminosäure im Korvimin ist: DL-Methionin 0,5 % ... das ist also viel Eiweis, aha.
Der prozentuale Anteil des Molkeeiweis ist gar nicht direkt angegeben. Also kann man da überhaupt keine Aussage drüber treffen ob das "viel" ist.
Aber die Angabe zum Gesamtproteingehalt, zu welcher der Hersteller verpflichtet ist: Rohprotein 5,5 %
Das ist weniger als in mancher Futtermischung enthalten ist. Aber wenns der TA gesagt hat, sind die Angaben der Hersteller natürlich nebensächlich.
Mein TA schwört auf das Pülverchen ... und nun ? :k

Aminosäuren sind fast in jedem Präparat für Vögel. Weil die eigentlich für sachgemäße Kurmäßige Anwendung gedacht sind und nicht für den Dauergebrauch.


*
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht ist dir aufgefallen, dass ich keinerlei Angaben zur Höhe des Proteingehaltes getätigt habe, sondern nur den Rat meines TA wiedergegeben hab, welcher auch keine Aussage dazu getroffen hat. Also beziehen sich deine Zahlen auf keine Aussage. Höchstens auf die, dass es viel Protein beinhaltet und 5,5% zusätzlich sind schon was. Den Rest dichtest du dir fröhlich zusammen. Ein Prozensatz von Eiweiß, ab dem es zu Triebigkeit kommt wurde nie genannt und wird auch schwer festzulegen sein. Somit rennt deine Argumentation völlig ins Leere. Oder möchtest du mit Zahlen aufwarten, ab wie viel Prozent Eiweiß es haarig wird?
Mein TA benutzt auch gern Korvimin, aber immer mit dem Rat (zumindest bei mir) damit nicht zu freizügig zu sein wegen der beschriebenen Probleme. Die Aussage von wegen proteinreich stammt auch von ihm, das hab ich nicht hinterfragt, wie viel drin ist und wieso. Ist mir auch wurscht! Er ist der Arzt er wirds wissen was er rät.
Das Argument, dass manche Futtermischungen mehr Protein beinhalten ist ja ganz interessant, aber wenig aussagekräftig, da man durch das Korvimin ja zusätzlich zuführt. Somit den Proteingehalt weiter steigert.
Ich hab einen allgemeinen Hinweis gegeben, dass man damit nicht übertreiben sollte, was mir so von einem studierten vkTA gesagt wurde. Was daran veranlasst dich jetzt schon wieder dazu einen gegenstandslosen wie unnützen Ameisenaufstand anzuzetteln? Was ist denn so schlimm daran, dass man einen Tipp des TA weitergibt? Mag ja sein, dass es bei Kur-Anwendung zu keinen Problemen führt, zur kritischen Anwendungsdauer hab ich aber ebensowenig was gesagt. Kann ich auch garnicht, da ich diese Probleme bis jetzt nicht beobachten konnte, wobei ich auch nur sehr vereinzelt was reiche, da es bei mir extrem verschmäht wird wegen des grässlichen Geschmacks.
Was soll denn das schon wieder?
 
Vermutlich gibts zu dem Thema einfach verschiedene Meinungen. Im Zweifelsfall den vkTA fragen und gut ist.

Meine hat zB gesagt, dass man es 2-3 mal pro Woche geben kann, auch über einen langen Zeitraum. Meine kriegen es wegen schlechtem Gefieder und sollens auch weiter kriegen.
Aber nur wenn die Nieren okay sind und der Vogel keine Probleme hat, kot abzusetzen.
 
Thema: Kokzidien Selbstdiagnose und Desinfektion

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