Luftfeuchtigkeit im Zuchtkeller

Diskutiere Luftfeuchtigkeit im Zuchtkeller im Forum Australische und ozeanische Prachtfinken im Bereich Prachtfinken - Hallo! Ich bin umgezogen und konnte mir im einen Zuchtkeller für Gouldamadinen einrichten. Ich züchte und halte Vögel schon seit über 30 Jahren...
Ja, ein einigen Fällen ist sicher der Platz ein wichtiges Kriterium für den Bruterfolg. Aber in allen? Ich stelle frech einfach mal die Hypothese auf, dass man mit intelligenter Beleuchtung in Innenräumen auch Zuchterfolge bei Arten haben kann, bei denen es bisher nicht klappt- wenn die anderen Parameter stimmen.

Aber beschränken wir uns mal auf Fakten:

Handelsübliche LEDs bieten Vögeln keine für sie farbechte Wiedergabe ihrer Umgebung. Punkt
Sowohl Niederdruck-. als auch Hochdruckentladungslampen können das dagegen ermöglichen - ohne großen Kostenaufwand. Punkt

Was sind nachvollziehbare Argumente, LEDs als Hauptlichtquelle einzusetzen?

200 Lux SIND 0,2 % der Helligkeit einer besonnten Fläche. Punkt.
200 Lux ist keine unübliche Helligkeit in indoor Zuchtboxen. Punkt.

Mit einem HID Spot kann man zumindest einen Sonnenplatz mit 100% der Helligkeit einer besonnten Fläche, sonnennahem Spektrum und sonnenahem Verhältnis von Licht- und Wärmestrahlung einrichten. Ohne großen Aufwand und ohne große Kosten. Punkt.

Was sind nachvollziehbare Argumente, das nicht zu tun?

Mit Voilspektrum Röhren kommt man problemlos großräumig auf 5% Naturnaher Helligkeit. Kombiniert mit einem Spot, der wie gesagt kleinräumig 100% davon bietet, erschliesst sich mir nicht, wie man 0,2% naturnaher Helligkeit großräumig als nahezu gleichwertig kategorisieren kann.

So heiss kann man das schon essen finde ich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich hab da mal eine grundsätzliche Frage an dich ingo.
Ich lese das immer so, dass jeder Winkel des Käfigs quasi ausgeleuchtet sein muss. Ist das auch so gemeint und gedacht von dir? Ich persönlich fände es eigentlich naturnäher die Voliere mit verschieden starken Beleuchtungen zu versehen, sodass man eben dunklere Ecken hat, hellere und eben einen Sonnenplatz. Somit kann der Vogel auswählen, in welcher Beleuchtungsstärke er sich grade aufhalten möchte.
Ich weiß nicht, ob man jetzt versteht, welche Idee mir dabei vorschwebt, aber mir erscheint es eigentlich sinnvoll, oder ist das Käse?
 
Nein, da verstehst Du mich falsch. Wir sind hier nur noch nicht bis zu diesem Diskussionspunkt gekommen. Du siehst das natürlich schon ganz richtig. Beleuchtung ist immer assymetrisch anzubringen und es ist für schattige Bereiche ebenso zu sorgen, wie für helle.
Strukturierung ist das Zauberwort.....Gradient ein anderes ;)
 
Ah okay, dann lag ich doch garnicht so falsch :)
Ist aber auf kleinem Raum wie z.b in einer Zuchtbox schwer zu realisieren finde ich...?
Ich glaube nämlich, dass das ein Punkt ist, den einige bei deinen Empfehlungen zur Beleuchtung nicht richtig verstehen und irgendwie etwas verschreckt reagieren lässt.
Es stößt glaube ich vielen erstmal der Gedanke eines brummenden Solariums sauer auf.
Dann harren ich mal dem Zeitpunkt in der Diskussion wann die Strukturierung angesprochen wird. Das interessiert mich nämlich sehr!
 
Ich habe keinen Vogelkeller, aber einen Terrarienkeller, Da sind auch gestapelte Terrarien mit Ausmnaßen, die bei den kleineren ähnlich wie Vogelboxen sind.. Trotzdem sind sie beleuchtet.
Für Hilfe bei der Selbsthilfe rate ich zu:
https://www.amazon.de/dp/3866592434...t=&hvlocphy=9044483&hvtargid=pla-568252711652

Für Vogelhalter kann das ebenso hilfreich sein, wie für Terrarianer.
Ähnliches gilt für Sarinas Website: Licht-im -Terrarium.de
 
Hallo Ingo,

Und Vogelhalter meinen, es macht Sinn, bezüglich der abiotischen Haltungsbedingungen so wie 1960 weiter zu machen.

Also ich habe einen extremen Respekt vor den Leuten, die in den 1960ern und 1970ern z.B. Gouldsamadine in der Zucht etabliert haben. Schwer zu glauben, dass diese Leute alle entweder zu einfältig oder zu sparsam waren, um dem Thema Beleuchtung (im damals möglichen Rahmen) die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken.

Was für mich bislang einfach fehlt, sind Erfahrungsberichte langjähriger Halter und Züchter, die beschreiben, dass ihre Haltung und Zucht durch den Einsatz von Vollspektrumlampen mit entsprechender Lichtfülle einen Quantensprung gemacht habe. Überzeugend wäre so etwas vor allem von Leuten, die sich mit schwierigen Arten befassen, also z.B. bis jetzt Granatastrilde unter Infrarot-Keramikstrahlern vermehren. Aber da habe ich bislang noch nichts dazu gefunden.

Und vielleicht regt sich ja dann doch auch mal das Gewissen. .

Mit dem Gewissen ist das so eine Sache. Ich kenne Leute, die züchten erfolgreich Prachtfinken in unbeleuchteten Kistenkäfigen, aber die würden niemals 2 zwangsverpaarte Großpapageien in einer Wohnzimmervoliere mit 2 Quadratmetern Grundfläche halten, ganz egal, wieviel Spezialbeleuchtung da drüber im Einsatz wäre.

Viele Grüße
 
Hallo!
Dem kann ich mir nur anschließen. Ich versuche mich mal kurz zu fassen... Diese Leute aus den 60gern 70gern haben sich richtig was einfallen lassen, wohlbemerkt für damalige Verhältnisse. Der Erfolg zeigte ihnen, daß sie sich nicht dumm angestellt haben. Mit Sicherheit hat der ein oder andere Vogel sein Leben gelassen/lassen müssen. (Da kann sich auch heute niemand von Freisprechen) Gerupfte Papageien zeigen mir jedenfalls ein deutliches Defizit der Halter, auch in der heutigen Zeit noch, trotz Aufklärung und UV Strahler und Co. und vereinfachtes Futter. Mindestgrößen sind für große Papageien und Kakadu und dergleichen m. E. überhaupt nicht ausreichend.Verständlich auch, daß dieses Wissen nicht jedem auf die Nase gebunden wird/würde. (Nicht jeder nutzt dieses anvertraute Wissen zum Eigenbedarf) Man bedenke auch... nicht jeder züchtet gerne seine Konkurrenz heran und läßt andere mit dem weitergegeben Wissen der Aufzuchtsmethode auf "Lorbeeren" ausruhen. Zum Wohl der Vögel dachten schon diejenigen oft nicht, die sie zu "Hunderten" einbrachten. Die eigene Tasche war/ist wohl oftmals wichtiger.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
ich war auch einer der weitgehend tipverweigerer.
ich habe ingos rat gesucht und auch angenommen.heute eine neue lampe installiert,die vögel und auch ich sind begeistert.
 
Nicht missverstehen: ich habe große Hochachtung vor dem, was die Leute ein den sechzigern geleistet haben. und ich bin überzeugt, dass diese Leute, wenn sie heute noch züchten, auch die neuen Technologien zur Beleuchtung intensiv nutzen, die ihnen damals einfach fehlten.
Mit "nicht wie 1960 weiter machen", meinte ich, den technsichen Fortschritt der letzen 60 Jahre zu nutzen...so wie diese Leute ihren Stand der Technik nutzten
1960 konnte man schlicht keinen naturnah hellen Sonnenspot erzeugen und Lampen mit sonnenähnlichem Spektrum gab es einfach nicht im Handel.
Doch schon damals gab es immerhin auch aus Vogelhalterkreisen positive Berichte zum Einsatz der Ultravitalux
Heute gibt es das alles und - wie schon mehrfach gesagt- ich verstehe nicht, warum es nicht intensiver genutzt wird. Die Pioniere der sechziger hätten sicher begeistert zugegriffen, denn die waren erfinderisch und nutzten alles, was ihren Vögeln zugute kommen könnte..
Manchmal meint man echt, die heutigen Vogelhalter wollen vor allem sparen und halten leber merh Vögel, als dass sie Geld in Haltungsoptimierung investieren

Und ja: Gute Vogelhaltung ist natürlich nicht damit getan, sich dem Licht zu widmen. Ernährungsphysiologie, Enrichment, Strukturierung der Behausungen. Gradienten und Zyklen abiotischer Faktoren - von denen Licht nur einer ist- Sozialstrukturen....all das und noch mehr gilt es genauso zu beachten.
Wenn alles Top ist, geht vieles, auch wenn ein Parameter eben nicht top ist.
Aber wenn man das weiss, soll man sich damit zufrieden geben?

Mir ist auch ganz wurscht, ob die Verbesserung der Beleuchtung einen Quantensprung bezüglich des Erfolges bewirkt. Es ist einfach eine Pflicht, sich bei der Haltung von Augentieren nicht mit unter 1% naturnaher Lichtintensität und farbverfälschenden Spektren zufriedenzugeben. Selbst, wenn die Zuchterfolge zufriedenstellend sind. Da sind die der Massentierhalter auch, Und keiner wird hier an der mangelnden Qualität der Haltung zweifeln.
ich würde gerne mal Studien zu Langlebigkeit und Vitamin D Status von rein in Zuchtkellern gehaltenen Vögeln sehen. ich bin 100% davon überzeugt, dass das eine relevante Aussage ergäbe!
Und last not least zur Veranschaulichung: Einen Menschen kannst Du bei perfekter Ernährung in einem dunklen Keller viele Jahre lang am Leben halten und in vielen Fällen auch zur Fortpflanzung bringen. Selbst wenn Ernährung, und Kellerklima perfekt sind, für Internetanschluss, Fernsehen und sogar soziale Kontakte gesorgt wird. Das Fehlen von Licht wird empfunden werden...., auch wenn Gesundheit, Vermehrungund Lebenserwartung OK sind.

ich verstehe nach wie vor die Philosophie hinter dem Verzicht auf sinnvolle moderne Beleuchtungstechnologien in der Vogellhaltung und deren weite Verbreitung nicht. Gar nicht.,
 
Post 21
Nun, wenn ich 5000 Lumen Lichtleistung anbiete, so komme ich bei aller Anstrengung rechnerisch nie auf 200Lux.
Es gibt da im I- Net auch Rechner, wo man den Lumenwert seiner Leuchte einträgt und die sich daraus ergebenen Luxwerte ablesen lassen...natürlich auch umgekehrt. (wenn man die Formel nicht zu Verfügung hat)
Ebenfalls in Watt pro m² und wenn man zu Grunde legt, das als Vergleich Sonnenlicht im Durchschnittswert global dann eben 1367 Watt hat.
Daher darf man immer nur von "Notbehelf" reden, wenn man künstliche Beleuchtung mit natürlicher vergleichen will.
Tatsächlich geben auch "stinknormale" Neonröhren UV-Licht ab, so das man sich keine Sorgen über Windeier (D3-Stoffwechsel) machen muß.
Fakt ist auch, wenn man gerade die Australier nimmt, das seit 1963 kein Schwanz mehr den Kontinent verlassen hat, also fast Vögel seit dieser Zeit unter den "schrecklichen" Bedingungen weiter gezüchtet wurden und sich trotzdem bester Gesundheit erfreuen....leider auch inzüchtig sind.
Gruß
 
Dazu bleibt folgendes zu sagen: Intensität ist natürlich ein Ding von Abstand und Bündelung.
Hier mal ein paar Messwerte aus der Praxis, die sagen mehr als alle Berechnungen:

Im Abstand von 30cm wurden folgende Werte gemessen:

Lucky Reptile Bright Sun UV 70W Desert.....69000 Lux (69 lm/m²)
Lucky Reptile Bright Sun UV 70W Jungle.....68000 Lux (68 lm/m²)
ZooMed Powersun 100W..............................6000 Lux (6 lm/m²)
Osram Powerball HCI 70W..........................15000 Lux (15 lm/m²)
Bright Sun Jungle flood 150 W....................187800 Lux (188lm/m²)

Viele viele Terrarianer haben hier auch eigene Messungen gemacht und es kommt immer weider das gleiche raus.

Somit kann man damit nachweislich naturnah helle Sonnenplätze erzielen.
Bei der Grundbeleuchtung mit T5 Röhren kommen natürlich weitaus geringere Intensitäten zustande. Aber im oberen Volierenbereich durchaus großflächig mehrere Tausend Lux und definitiv ein vielfaches von dem, was man mit einer 8 W Röhre oder LED Strips erreicht.
Wenn man nicht 100% schafft, ist eien Vervielfachung nichts wert?.

Die UVB Leistung der Sonne beträgt übrigens 200-400 Microwatt pro Quadratmeter.
Mit einer 70 W Brght Sun Desert erzielt man in 30 cm Abstand ca 250 Microwatt UVB pro Quadratmeter. Mit dem 70 W Pendant noch ca 160 Microwatt pro Quadratmeter. Das ist nicht 1:1 mirt der Sonne zu vergleichen, sondern höher zu werten, da hier nur die Leistung am Vitamin D Synthesepeak gemessen wurde, der Sonnenwert aber für den ganzen UVB Bereich gilt

Mit einer 18 W "Spezial Reptilienröhre" mit 10% UVB erreicht man in 30 cm Abstand nur ca 20 Microwatt pro Quadratmeter UVB.

Mit einer "Stinknormalen Neonröhre" schafft man unter 1 Microwatt UVB pro Quadratmeter. Deine Aussage
Tatsächlich geben auch "stinknormale" Neonröhren UV-Licht ab, so das man sich keine Sorgen über Windeier (D3-Stoffwechsel) machen muß.
Ist also schlicht komplett falsch, egal, mit welcher Überzeugung Du sie vorgebracht hast.

Interessant, wie viele Leute sich wie intensiv bemühen, die üblichen Lichtsituationen schönzureden und zu leugnen, dass man es besser machen kann. Was motiviert da nur?

Ach ja:

Fakt ist auch, wenn man gerade die Australier nimmt, das seit 1963 kein Schwanz mehr den Kontinent verlassen hat, also fast Vögel seit dieser Zeit unter den "schrecklichen" Bedingungen weiter gezüchtet wurden und sich trotzdem bester Gesundheit erfreuen

Fakt ist auch, dass Hühner seit Jahrzehnten unter beengtesten Platzverhältnissen und minimalen Lichtverhältnissen kommerziell gezüchtet werden und dabei dennoch vitale Stämme existieren.
Reicht das als Argument aus, solche Bedingungen als artgerecht zu bezeichnen?
 
Hmm, beim Rechner ergeben bei 5240 Lumen tatsächlich 5071 Lux..ich gehe daher davon aus, das die Lampe nicht in 100 Meter Höhe angebracht ist.
Scheinbar hast du noch nie unter künstlichem Licht gezüchtet, wenn überhaupt.... sonst wüßtest du, das es weder Legenot noch Windeier bei der Zucht unter Neonlicht gibt, lassen wir mal LED-Röhren außen vor.
Es gibt für mich keine Unterschiede zur Außenhaltung...und natürlich ohne Vitaminzusätze. Wie anders wäre die Zucht bei Innenhaltung sonst auch möglich und das über viele Jahrzehnte.
Ich klinke mich mal aus.
Gruß
 
Ich glaube, du hast mein Anliegen nicht verstanden.
Es geht vor allem darum, Augentieren eine artgemäße Wahrnehmung ihrer Umwelt und artgemäßes Sonnenbadeverhalten zu ermöglichen.
 
Hallo Ingo,

und ich bin überzeugt, dass diese Leute, wenn sie heute noch züchten, auch die neuen Technologien zur Beleuchtung intensiv nutzen, die ihnen damals einfach fehlten.

Das ist doch genau mein Punkt. Ich kenne keinen Züchter anspruchsvoller Arten, auch niemanden unter den "alten Hasen", der diese Technik heute nutzt, vor allem keinen, der seine Zuchtboxen so ausleuchtet, wie von dir gefordert. Die haben keine HQL verwendet, als diese Lampen die Meerwasseraquaristik revolutionierten, die sind später nicht auf den Zug mit den HQI aufgesprungen, als die schon in jedem Schaufenster hingen, und die nutzen jetzt auch die neuen Vollspektrumlampen nicht. Bei mir bekannten Leuten, die z.B. Granatastrilde züchten - und das sind echte Pioniere- sitzen diese Tiere immer noch unter denselben Infrarotlampen, wie die Gouldamadine in den 60ern, 70ern und 80ern. Der Einsatz -oder Nicht-Einsatz- dieser Rotlichtlampen entscheidet darüber, ob die Granatastrildküken am nächsten Morgen tot auf dem Boden liegen oder fidel im Nest sitzen.

Unter diesen Infrarotlampen zeigen besagte Granatastrilde übrigens das schönste Sonnenbadeverhalten. Das wird also nicht durch das sichtbare Licht, sondern allein durch Wärmestrahlung ausgelöst.

Heute gibt es das alles und - wie schon mehrfach gesagt- ich verstehe nicht, warum es nicht intensiver genutzt wird.

Darauf ist die Antwort doch eigentlich ganz einfach: Weil es -aus Züchtersicht- 0 sichtbaren Effekt auf die Vögel hat.

Hühnern aus Käfigbatterien sieht man diese Haltungsform nach ein paar Monaten deutlich an. Menschen, die jahrelang in Kellerräumen gefangen gehalten wurden, sieht man das auch an. Vögeln, die über 25 Generationen in unbeleuchteten Boxen gehalten werden, sieht man dagegen nichts an.

Wenn die Vögel unter diesen Haltungsbedingungen tatsächlich leiden, dann würde ich erwarten, dass man das irgendwie merkt. Vor allem, wenn man den direkten Vergleich Vogel in Außenvoliere - Vogel in unbeleuchtetem Kistenkäfig vor sich hat. Aber zumindest ich persönlich konnte da noch nichts feststellen.

Also ich kenne Schweine in Massentierhaltung und hab selber 3 Schweine bei mir auf der Wiese rennen - da ist der zu beobachtende Unterschied gewaltig. Ich kenne Hühner in Massentierhaltung und hab selber 10 bei mir auf der Wiese rennen. Da ist der zu beobachtende Unterschied ebenfalls gewaltig. Und ich kann mich noch gut erinnern, wenn man früher Reptilien mal vom Terrarium nach draußen in die Sonne gesetzt hat, wie man die Tiere nach kürzester Zeit kaum wiedererkannt hat. Aber bei Ziervögeln ist mir noch nie ein Unterschied drinnen/draußen aufgefallen. Kann natürlich an den Arten liegen. Oder an mir. Aber bedenkenswert finde ich das schon.

Vögel sind Tetrachromaten und die Lichtfülle und -qualität im Lebensraum sind völlig andere als in Wohn- oder gar Kellerräumen. Einer ihrer 4 Zapfentypen bleibt bei konventioneller (UV-freier) Beleuchtung -wohl auch aufgrund der Spektralverengung durch die Öleinschlüsse- ungereizt. Soweit kann ich dir folgen.

Aber woher weißt du, wie das Vogelhirn die Lichtreize verarbeitet? Gibt ja einige Versuche zum Thema Farbensehen bei Vögeln, aber wie wird z.B. Helligkeit vom Vogelhirn gemessen und bewertet? Ich bezweifle, dass man da so einfach von uns auf Vögel schließen kann, wir haben als Säuger da ja eine komplett andere Entwicklung hinter uns gebracht.

Und nochmal: Das ist kein Plädoyer für eine Dunkelhaltung von Ziervögeln. Ich finde nur, so einfach und eindeutig wie von dir dargestellt ist die Sache einfach nicht.

Viele Grüße
 
Hm...und ich kenne so einige Beispiele, wo Einbau von Sonnenspots und Erhöhung der Grundhelligkeit zu sichtbaren positiven Verhaltensänderungen bei den Vögeln geführt hat.
Auch aus eigener Erfahrung kann ich das bestätigen, denn auch ich halte seit den 70ern Vögel.
Diebezüglich bekomme ich auch regelmäßig positives Feedback von Hobbyisten, die meinen Empfehlungen entsprechend nachrüsten.
Ich wäre nach wie vor an Langzeitstudien zu Langlebigkeit und Vitamin D Status interessiert.
Und abgesehen von allen beobachteten oder nicht beobachteten Daten finde ich die Vernachlässigung der naturähnlichen Bedienung des anerkannt wichtigsten Sinnesorgans nachweislich kognitiv hochstehender Wirbeltiere nach wie vor bedenklich.

Und ja, man weiss zur Sinnesverarbeitung von Vögeln inzwischen doch so einiges.
Und dass man nicht komplett vom Säuger oder von uns auf den Vogel schliessen kann ist ja Part des Dilemmas, denn Vogelhalter tun genau dies: Sie wählen Beleuchtung nach Parametern aus, die IHNEN angenehm und adäquat erscheinen. Der Schluss, dass das dann auch für den Vogel so sie ist schlicht und nachweislich falsch.

Aus diesen Gründen tritt auch gerade großflächig eine objektive Vershccechterung der Lichtverhältnisse in den Zuchtkellern ein, denn T5 wird gegen LED ersetzt. Auf Kosten der Farbtreue für die Vögel und meist auch der Lichtintensitäten.
Warten wir ab ob das wirklich so folgenlos bleibt, wie Du meinst....oder ist Abwarten vielleicht doch nicht die beste Strategie?
 
Also ich konnte durchaus Besserungen im Gefieder meiner Geier beobachten mit Beleuchtung.
Besonders bei meinen Sperlis, die alle aus Wohnzimmerhaltung kamen und die ersten zwei Wochen unter der Birdlamp festgewachsen schienen. Oder draußen in der Sonnen.
Es mag vielleicht auch mit besserem Futter oder anderen Haltungsbedingungen zusammenhängen, aber auch bei den Rosas, die erst seit ca zwei Monaten ihren Sonnenspot haben, verbessert sich das Gefieder meiner Meinung nach.
 
Hallo,

Hm...und ich kenne so einige Beispiele, wo Einbau von Sonnenspots und Erhöhung der Grundhelligkeit zu sichtbaren positiven Verhaltensänderungen bei den Vögeln geführt hat.
Auch aus eigener Erfahrung kann ich das bestätigen, denn auch ich halte seit den 70ern Vögel.

Interessant, was für positive Verhaltensänderungen bei welchen Arten waren das?

Diebezüglich bekomme ich auch regelmäßig positives Feedback von Hobbyisten, die meinen Empfehlungen entsprechend nachrüsten.

Sind das dann nur Halter hier aus dem Forum, die eine halbe Stunde nach dem Installieren bereits ihre positiven Erfahren posten, oder sind da auch langjährige Züchter anspruchsvoller Vogelarten mit dabei?

Ich wäre nach wie vor an Langzeitstudien zu Langlebigkeit und Vitamin D Status interessiert.

Ja, ich auch.

Warten wir ab ob das wirklich so folgenlos bleibt, wie Du meinst

Wusste gar nicht, dass ich das meine. Zu den LEDs hab ich eigentlich noch gar keine Meinung. Ich weiß, dass da gerade viele umstellen, aber über eventuelle Auswirkungen weiß ich noch nichts.

Es mag vielleicht auch mit besserem Futter oder anderen Haltungsbedingungen zusammenhängen,

Ich hab schon Prachtfinken mit echt schlechtem Gefieder bekommen und nach 4 Wochen mit halbreifer Silberhirse waren die nicht wiederzuerkennen - ohne Vollspektrumlampen. Du gibst dir ja auch sonst mit deinen Vögeln sehr viel Mühe, von daher ist bei dir wahrscheinlich jeder Parameter besser als beim Vorbesitzer.

aber auch bei den Rosas, die erst seit ca zwei Monaten ihren Sonnenspot haben, verbessert sich das Gefieder meiner Meinung nach.

Mir erschließt sich da der physiologische Zusammenhang zwischen Beleuchtungsintensität und -qualität (nicht -dauer) und Gefieder nicht.

Wenn es einen Zusammenhang zwischen Gefiederqualität und der Beleuchtungsintensität und -qualität gäbe, dann würde ich erwarten, dass die Ausstellungszüchter alle sowas verbauen. Aber da liest man dann im Gegenteil immer mal wieder den Tipp, die Vögel vor der Ausstellung nicht in die Sonne zu setzen, weil das Gefieder sonst ausbleicht.

Also um es hier mal klar zu sagen, ich würde erwarten, dass die Beleuchtungsintensität und -qualität bei Vögeln ein entscheidender Punkt bei ihrer Haltung ist. Ingos Argumente kann ich nachvollziehen. Aber beobachtet hab ich in der Richtung bislang noch nichts.

Viele Grüße
 
Wer redet von Gefiederqualität? ...wenn , dann wohl vor allem in Folge psychischer Verbesserungen. Ich rede von artgemäßer Wahrnehmung und generellem Wohlergehen...zugegeben, ein ohne physiologische Messungen schwer fassbaren Begriff und noch schwerer fassbar, da ich hier eine psychologische Komponente hypothetisiere. Aber das gehört zu meinem Vorstellungsmodell. .
Eigene Beispiele erfragst Du? OK: Durch Änderungen im Lichtregime konnte ich meine Kanarienvögel jederzeit in- oder aus Brutstimmugn bringen, ohne am Futter etwas zu ändern.
Meine Zebrafinkenhähne setzten sich zum Singen auffällig oft direkt in den Lichtkegel eines Sonnenspots. Nach Anbringung solcher Spots waren sie kaum noch woanders singend anzutreffen.Auch zeigten sie intensives Sonnenbadeverhalten.
Meine Graupapageien suchen den Sonnenspot aktiv auf, zeigen dort intensives Sonnebadeverhalten und diverses anderes Komfortverhalten.
Und die sind ja nicht blöd...anfangs habe ich den Sonnenspot nur über die Mittagszeit ein paar Stunden angeschaltet und das jeweils entsprechend kommentiert.
Schon nach kurzer Zeit setzte sich der Hahn in Position unter den Spot , wenn ich zu spät war und sagte wiederholt "Licht an, Licht an".
Längst geht das automatisch, aber die Vögel suchen oft schon kurz vorher den entsprechenden Ast auf und der Hahn sagt dann auch heute noch gelegentlich "Licht an".
Wäre interessant, wie größere Papageien generell vorgehen würden, wenn man ihnen eine Sprachsteuerung der Beleuchtung ermöglichen würde. Ist in Zeiten von Alexa ja problemlos machbar. Hier wäre die psychologische Komponente zumindest teilweise überprüfbar.
Nur Anekdoten, nur wenig, da ich vor allem Terrarianer bin und nur einigie wenige Vögel hielt oder halte.
Aber ein weiterer Effekt, den ich definitiv beobachtete: Lichtzonierung erhöht auch generell das Aktivitätslevel, da die Vögel über den Tag verteilt öfter aktiv in verschieden Lichtzonen wechseln.
Und ja...ich bekomme vor allem Anfragen - und Feedback- von Haltern kleinerer Vogelpopulationen und Züchter mit vielen Vögeln sind oft sehr zurückhaltend - sie scheuen auch sichtlich die Kosten.
Ausnahmen sind interessantwerweise Taubenhalter, vor allem von Brieftauben. Denen geht es darum, ihre Vögel auch in Innenräumen in Kondition zu bringen oder andererseits unzeitige Bruten zu vermeiden Hier ist die Haltung direkt mit Anforderungen an körperliche Fitness verknüpft... ob das ein Grund ist?
In zwei Wochen halte ich übrigens auch einen entsprechenden Vortrag auf einem Taubentierärztekongreß.
 
Nachdem üblicherweise die Mundpropaganda unter Züchtern gut funktioniert und man sich auch besucht, verbreitet sich jeder Fortschritt schnell. Wenn solche Lampen einen Vorteil bringen würden, hätte die schon jeder Züchter.
Aber ich hab von niemandem gehört, der welche hat. Es hat sich nichtmal rumgesprochen, dass es sie gibt.
Wenn spezielle Lampen den Bruterfolg von afrikanischen Prachtfinken erhöhen würden, wären die in aller Munde.

Bei Reptilien ist die Sache anders. Ohne spezielle Lampen kann man weder halten noch züchten. Freunde von mir haben/hatten diverse Echsen und auch Chamäleons.
Die sind außerhalb ihres Miniaturlebensraums nicht lebensfähig.
Die meisten Vögel leben dagegen problemlos in Wohnzimmer.

LG
 
Tja,,,schade, besser traurig, dass sich nichtmal rumspricht, dass es sie gibt.
Und problemlos?...aus Haltersicht.
Haltungsoptimierung stoppt also bei "problemlos".
Again: nicht meine Philosophie.

Es ist aber genau die Philosophie jener, die Schlangen - und teils auch diverse Echsen..und nicht nur nachtaktive Gecko- in großen Mengen in Schubladen züchten. Klappt bestens, ist produktiv und billig. Die Tiere sehen toll aus. Makellos. Keinerlei Abnutzung der Schuppen!
Geht sogar mit tagaktiven und mit Baumbewohnern.
Auch ein 5 Meter Python passt in eine Meterschublade.
Die Viecher sehen nie Tageslicht und können sich nicht einmal im Leben ausstrecken. geschweige denn klettern oder explorieren.
Aber sie bleiben äusserlich makellos, leben lange (genug) und vermehren sich effizient.
Also eine Super Haltung, diese Schubladenhaltung, oder?
Der Artgenosse aus einem großen, gut strukturierten Terrarium sieht ja auch eher schlechter aus. Da sind doch tatsächlich Kratzer und Abnutzungsspuren an den schuppen und er glänzt nicht so satt.
Also warum ein aufwändiges Terrarium, wenn eine Schublade reicht, um das zu bekommen, was man haben will?

Genauso wie die Argumente dieser Reptilienzüchter wirken auf mich die Argumente gegen Verbesserung der Lichtsituation für Vögel.
OK...die Situation ist nicht ganz so extrem...aber immerhin vergleichbar. Und die Argumente solcher Züchter sind exakt..aber sowas von exakt... die selben

Ich finde es nach wie vor hochinteressant, mit welcher Vehemenz sich hier Vogelhalter dagegen wehren, den wichtigsten Sinnesorganen ihrer Tiere bessere Bedingungen zu bieten und wie salopp sie akzeptieren, wenn man Sinnesorgane sogar durch ungeeignete Lichtspektren zu verfälschter Wahrnehmung der Umgebung zwingt.
Ist da eigentlich auch einer dabei, der findet, das Licht in den Kellerboxen wäre rein anhand physikalischer Kriterien NICHT verbesserungswürdig und es sei mit heutigen Mitteln KEINE Verbesserung der bestehenden Situation in Richtung Naturnähe machbar.?

P.S.: Fortschritt verbreitet sich offenbar nur dann schnell, wenn er nichts kostet oder Geld spart. Viele Vogeöhalter sind doch ganz rasch auf dei LED Welle aufgesprungen. Man hört und liest das überall: LED Streifen statt T5. Und keiner merkt, wenn er dann 80% weniger Lixcht einsetzt udn die Umwelt seiner Vögel nun staärker farbverfäscht.

Gut dass die Haltungsrichtlinien gerade überarbeitet werden. Vielleicht überraschen dei neuen Empfehlungen dann den einen oder anderen hier....
 
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