Entwicklungsstörung bei Handaufzuchten

Diskutiere Entwicklungsstörung bei Handaufzuchten im Forum Vogelkrankheiten im Bereich Allgemeine Foren - Hallo ich bin Juanico, lebe in Suedostasien, bin Anfaenger was groessere Papageien angeht und habe 3 Breitbindenloris, Trichoglossus haematodus...
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juanico

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Hallo

ich bin Juanico, lebe in Suedostasien, bin Anfaenger was groessere Papageien angeht und habe 3 Breitbindenloris, Trichoglossus haematodus haematodus.
Es hat sich 1 Paar gebildet, und die legen nun regelmaessig Eier, die auch alle schluepfen.
Leider fangen da meine Problemchen an:
1. Die Eltern kuemmern sich nicht um die Kueken, waermen sie nicht, nach 3 Tagen sterben diese immer. Habe so schon einige Gelege verloren.
2. Also versuche ich es seit einiger Zeit mit Handaufzucht. Gefuettert wird Versele Laga A18, nach Anleitung des Herstellers. Es klappt auch alles gut, die Voegel entwickeln sich, doch im Alter von ca. 1 Monat verkrueppeln die Beine und Fuesse immer. Sind verdreht, deformiert.

Kann jemand helfen?

schoenen Gruss
Juanico
 
Hallo Juanico,

es könnte sein, dass es nicht an Deiner Handaufzucht liegt, sondern die Altvögel einen genetischen Defekt haben - vermutlich füttern sie deshalb auch nicht, weil sie merken, dass an den Jungvögeln was nicht stimmt. Sind die Altvögel blutsfremd?

MfG,
Steffi
 
Eigentlich müsste sich eine Rachitis doch auch schon vorher zeigen und nicht erst nach einem Monat, oder?
Zumal die Jungvögel in der Bruthöhle ja ohnehin quasi kein Sonnenlicht abbekommen. Also sollte dieser Faktor ja eigentlich auch keine Rolle spielen. Zumal das A18 ja eigentlich alles nötige drin hat.
Ich tendiere eher zu Steffis Idee. Ich denke auch eher an einen Gendefekt, Inzucht oder eine Erkrankung der Jungvögel.
 
Nun, wenn es eine genetische Störung wäre, würden sie schon mit verkrüppelten Füßen aus dem Ei schlüpfen.
Da die Verkrüppelungen aber erst nach knapp der Hälfte der Nestlingsszeit auftreten, darf verträumt von äußeren Umständen, wie Fütterung oder möglicherweise auch einer schleichenden Vergiftung ausgegangen werden..vielleicht auch durch das Aufzuchtfutter. Auch eine schwere Stoffwechselstörung ist möglich.
Auch die Handhabung einer Kropfsonde ist nicht einfach, erst recht nicht für den Laien.
Das ist zunächst meine Hypothese...
Unerklärliches gibt es nicht und aus der Distanz kann keiner von uns die Fütterung und was und wie sie erfolgt, nachvollziehen.
Man hätte ja auch einen der verkrüppelten JV, möglichst noch lebend einem entsprechenden Labor zur Sektion liefern können, dann müßten wir uns hier nicht den Kopf zerbrechen und versuchen eine Glaskugel zu aktivieren!
Gruß
 
Nicht zwingend. Wenn z.b eine Ossifikationsstörung in den Wachstumsfugen der Beinknochen vorliegen würde, tritt diese erst gegen Ende des Längenwachstums der Röhrenknochen auf. Ähnlich einer Chondrodystrophie oder Osteogenesis imperfecta.
Somit darf verträumt auch diese Art Problematik in Betracht gezogen werden.
Welche Art einer Vergiftung ruft denn Ossifikationsstörungen hervor? Mir zumindest ist keine bekannt. Aber du wirst es sicherlich besser wissen.
In einem gebe ich dir recht. Um hier tauglich Lösungsansätze zu finden, müssten mehr Infos her.
 
also ersteinmal moechte ich mich hier fuer die sachlichen Beitraege bedanken. Das ist in der Forenwelt nicht immer selbstverstaendlich

Nun, wenn es eine genetische Störung wäre, würden sie schon mit verkrüppelten Füßen aus dem Ei schlüpfen.
ok, vielleicht haette ich mich da klarer ausdruecken sollen...mir faellts erst nach einem Monat auf. Vorher "stehen" die Kueken normal in der Aufzuchtbox drin.
Habe gerade erst wieder zwei Kueken verloren, weil die Eltern nicht gefuettert haben. Die naechsten Kueken kommen in ein paar Monaten, da werde ich es mir mal genauer ansehen.

Auch die Handhabung einer Kropfsonde ist nicht einfach, erst recht nicht für den Laien.
Ich fuettere mit einer Spritze. Traeufele die Suppe in den Schnabel, die Kueken schluckens selbst.

Man hätte ja auch einen der verkrüppelten JV, möglichst noch lebend einem entsprechenden Labor zur Sektion liefern können, dann müßten wir uns hier nicht den Kopf zerbrechen und versuchen eine Glaskugel zu aktivieren!
das wuerde ich gern tun, aber sowas gibt es hier leider nicht. Die hiesigen Tieraerzte behandeln Nutztiere und Hunde, das wars auch schon.

Mein "Wissen" ueber Handaufzuchten habe ich mir ergoogelt, dabei fand ich v.a. zwei Seiten hilfreich. Die links darf ich hier nicht posten, aber einer ist von Dr. Reinschmidt und einer vom Kellershop.

danach gehe ich vor.
Meine Waermebox ist ein Karton, den ich mit einer Infrarotlampe aufheize.
Tag 1-4: 36C
Tag 5-20: 33C
danach Zimmertemperatur...die betraegt bei mir ganzjaehrig 26-32C...momentan 31C

Als Bodenmaterial habe ich Kuechenpapier, wird staendig erneuert.
Fuetterung erfolgt mit A18, in den vom Hersteller vorgegebenen Intervallen und Mischungen.
Menge 10% vom Koerpergewicht

was moechtet Ihr sonst noch wissen?

schoenen Gruss
Juanico
 
Und Fotos gibt es nicht..z. B.:Unterbringung der AV zur Brut, Entwicklungsstadien der JV..und wie Immer spielt die Musik sich an der Unterseite von Nestlingen ab?
Bei uns (Europa) gibt es eine größere Anzahl von Lorizüchtern, die zu 99% ihre Bruten in Naturbrut durchführen..etc.
Und wie immer... die Vögel machen keine Fehler..nur die Halter.
Da es hier tatsächlich schon etliche Fehlversuche mit der Brut gegeben hat, sollte auch dort angesetzt werden (Altvögel).... heißt für mich optimale Bedingungen für die Brutpaare schaffen!!!
Gruß
 
Hast du vielleicht mal ein Foto von der Art der Missbildung? Ich glaube ich hab noch eine Idee :)
 
Hallo Juanico,

um nochmals bei meiner Theorie des Gendefekts zu bleiben: Wenn sich in einer Voliere 30 Tiere tummeln, heißt das noch lange nicht, dass sie blutfremde Partner haben.
Ich selbst habe einen Zebrafinken, der stammt aus einer kleinen "Turmvoliere", in der sich locker ebenfalls 30 ZF tummelten. Die vermehrten sich untereinander munter weiter - sie stammten ursprünglich alle von einem Elternpaar ab... Das war eine "sehr enge" Linienführung... ;) (bzw. dem Halter war es egal, dass die Vögel verwandt waren..)
Außerdem müssen sie nicht einmal miteinander verwandt sein, um genetische Defekte zutage treten zu lassen.
Natürlich muss ich auch Siggis Einwand gelten lassen, dass man den Fehler immer bei sich selbst zuerst suchen muss. Du musst Dir die Frage stellen: Warum ziehen meine Vögel die JV nicht auf - was gefällt ihnen nicht (Haltung, Grundfutter, Verpaarung etc.)?

MfG,
Steffi
 
Zumal die Jungvögel in der Bruthöhle ja ohnehin quasi kein Sonnenlicht abbekommen. Also sollte dieser Faktor ja eigentlich auch keine Rolle spielen.
Ich vermute das der UV Anteil in der Bruthöhle bzw durch das Einflugloch unterschätzt wird.
Betonung liegt auf vermute.
Gruß
Terra
 
Hallo

hier einige Fotos.
Meine Voliere ist ca. 2x2x2m gross, darin leben 3 Loris. Temperaturen sind 26C im Winter bis 33C im Sommer. Es gibt Sonnen- und Schattenplaetze, regengeschuetzte und offene Stellen.
Gefuettert wird eine selbsthergestellte Lorisuppe, morgens frisch.
Bevor ich mir die Voegel zugelegt habe, habe ich Kontakt zu einem deutschen Zuechter gehabt, Namen leider vergessen, und dieser hat mir erzaehlt, wie er seine Tiere haelt...und mir sein Rezept der Lorisuppe gegeben: Vitaminpulver+Dextrose+Honig+Haferflocken+Kalzium...das alles morgens mit Wasser und frischem Obst in den Mixer und eine "Suppe" daraus herstellen.
Zusaetzlich haben sie immer eine frische Kokosnuss, Orangen und Sepiaschalen in der Voliere.
Ich habe 3 Brutkaesten drin, ca. 20x30x40cm gross, mit einem Lochdurchmesser von 6cm.

Was ich beobachten kann, ist, dass die Eltern zwar gut Eier legen, diese aber tagsueber nicht bebrueten.
Dennoch schluepfen die Kueken, werden dann aber auch nicht von den Eltern gewaermt. Die Eltern gehen zwar rein...zur Fuetterung?...aber immer nur kurz.
Daraufhin habe ich ne Heizung in einen Brutkasten eingebaut, die das Innere auf 35C bringt...ohne Erfolg, die Kueken sind dennoch eingegangen.
Und klar haette ich lieber, dass die Eltern die Kueken selbst aufziehen...ist naemlich eine ganz schoene Arbeit 3 Monate lang alle paar Stunden mit der Spritze ran zu muessen.
1.jpg 2.jpg 3.jpg
Die Missbildung ist auf den Fotos nicht besonders zu sehen, ich beschreibe sie mal, ich hatte bisher 3 Handaufzuchten, alle in etwa gleich:
Das Problem scheint schon im Hueftgelenk zu beginnen. Die Kueken liegen auf dem Bauch, die Beine sind meist steif. Sie sind nicht unter dem Koeper sondern seitlich daneben und ragen UEBER dem Kopf in die Hoehe. D.h. im Ruhezustand sind die Fuesse hoeher als der Kopf. Dazu ist das ganze Bein verdreht, so um 90 Grad...oder mehr oder weniger.
Ich habe ein veterinaermedizinisches Buch da, wonach es Spreizbeine sein koennten. Es wird vorgeschlagen, den Kueken die Beine zusammen zu binden. Habs mir bei youtube angesehen und getan. Die Beine sind danach zwar unterm Koerper geblieben, waren aber immer noch steif und verdreht.

schoenen Gruss
Juanico
 
Genau auf die Spreizbeine wollte ich hinaus. Haben die Kästen Einstreu drin bzw ist dein Aufzuchtkarton unten flach? Das könnte es schon erklären.
Die schlampige Brut der Eltern und zu geringe Temperaturen können die Missbildungen aber auch erklären. Da die Eltern nicht brüten, kommen sie erst garnicht in richtige Brutstimmung und füttern deswegen schlampig bis garnicht vermute ich.
Liegt der Kasten im Schatten? Wobei die Temperaturen eigentlich nicht das Problem sein dürften, in Australien müssten sich die Temperaturen und die Luftfeuchtigkeit ja in ähnlicher Form bewegen.
Was auch ein Störfaktor sein könnte ist der dritte Lori. Loris werden während der Brutzeit überaus territorial und ganz schöne Biester wenn es sein muss. mMn gibt die Größe der Voliere eine Brut in der Gruppe nicht her, ohne dass es zu Stress oder Spannungen kommt.
Ich glaube hier liegen zwei Probleme vor. Einmal mangelnde Brutstimmung bei den Altvögeln bwz ein Störfaktor bei der Brut, weswegen sie die Küken nicht vernünftig versorgen und die Missbildungen bzw Spreizbeine durch eventuelle Fehllagerung auf dem Nestuntergrund.
Liebe Grüße :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Spreizbeine sind in der Regel zu 99% dann zu erwarten, wenn nur ein JV vorhanden ist und das Gewicht des hudernden Weibchen dauernd auf dem JV lastet.
Tritt aber auch fast nur bei Erstbruten auf.
Bei 2 JV verteilt sich das Gewicht des hudernden Weibchens.

Ist ja bei HZ nicht gegeben, da kein Gewicht vom AV auf den JV lastet.
Glatte Bodenfläche bei Unterbringung von jungen Nestlingen!?
Kaum vorstellbar das der Halter die JV in Behältnissen mit glattem Böden unterbringt, wo die JV durch die Gegend kugeln.
Knochenerweichung und Mißbildungen an den Beinen sind aber bei großen Laufvögeln bekannt, die übermäßig und zu proteinreich gefüttert wurden. (Emu, Strauß, etc..)
Auch bei etlichen Hunderassen etc..
Entscheidend ist wohl, das nicht hausgemachte Fehler zu den Fehlstellungen geführt haben, sondern eine möglichst unwahrscheinliche Begebenheit, die dann auch höchst glaubwürdig ist!!
Gruß
 
Es ist hinreichend bekannt und wird überall in der Literatur davor gewarnt, dass Papageienküken nicht auf glattem Untergrund liegen dürfen, da sie sonst Spreizbeine entwickeln. Man nehme einen viereckigen Brutkasten ohne Mulde oder ohne Einstreu oder einen (wie vom TE beschriebenen) Karton zur HZ und schon hat man sein Problem.
Ich kann beim besten Willen bis jetzt keinen Fütterungsfehler erkennen. Weder beim Saft noch beim Aufzuchtfutter, die auf eine zu proteinreiche Fütterung hindeuten.
Was noch interessant wäre, ob du (der TE) den Altvögeln nur den Saft zur Aufzucht reichst, oder auch weiteres Aufzuchtfutter.
Lieber Gast, statt hier nur großkotzig und überheblich mit inhaltlosen Argumenten die Ideen anderer zu versuchen schlecht zu reden liefer mal selber stichhaltige Ansätze und nicht nur heiße Luft!
Gruß
 
Man bedenke das NK (Querformat) bis auf eine kleine Nestmulde auch glatte Böden haben, weiterhin werfen Neophemen vor der Eiablage alle Holzspäne raus, sofern es keine hochformatigen NK sind.
Trotzdem gibt es keine Spreizbeine.
Und wenn man das einige jahrzehnte beobachtet hat, wird man sofort die naheliegensden und logischen Schlüse ziehen können.
Gruß
 
Und nur weil irgendein User in irgendeinem Forum ein paar Jahrzente seine Grassittiche beobachtet, stellt er Warnungen von Koryphäen wie von z.b Dr. Matthias Reinschmidt als gegenstandslos dar? Zieh doch mal logische Schlüsse, so wie du immer predigst.
Mich mit dir zu streiten ist mir eigentlich auch zu dämlich und meine Zeit zu schade. Weiterhin ist dem TE damit keine Spur geholfen.

Ich bleibe bei meiner neuen Theorie mit den Spreizbeinen aufgrund der Lage der Nestlinge und einem Störfaktor, der die Alten dazu bewegt schlampig zu brüten bzw zu füttern. Ich glaube immer weniger, dass das eine mit dem anderen was näheres zu tun hat.
Jetzt gilt es herauszufinden, was die Alten dazu verleitet nicht weiter zu hudern etc und wie man die Bildung der Spreizbeine verhindert. An mangeldem Kalzium kann es nicht liegen, da das jeden Morgen mit verfüttert wird. An mangelndem Sonnenlicht auf den Phillipinen und bei der Unterbringung eigentlich auch nicht. Zumal dann die Deformitäten deutlich früher auftreten müssten.
Ich würde im übrigen bei der Lorisuppe das Vitaminpulver eigentlich weglassen. Das macht vielleicht in Europa bei dem ganzen Treibhausobst noch Sinn, aber ich gehe davon aus, dass das Obst bei euch aus Freilandanbau stammt und in jeglicher Sorte und Menge zu kriegen ist. Ob und wenn ja was eine Vitaminüberdosierung auslöst, kann ich nicht sagen.
 
Nun können Koryphäen ja behaupten was sie wollen, aber es gibt nun mal viele Wege die nach Rom führen. Ich leide auch nicht an einem Helfersyndrom und dem TE ist sicher nicht geholfen, wenn möglichst exotische Diagnosen ihren Weg machen, Wenn z. B. dem TE noch nicht mal klar ist welche Konsequenzen z. B. das tagsüber nicht brüten wollen bedeutet und trotzdem JV schlüpfen!
Ist ja bei ein paar austr. Sittichenarten bekannt. Das heißt es herrschen sehr hohe Temperaturen im NK und wir landen vielleicht bei der Unterbringung und nicht bei der Fütterung.
Also gehe ich von suboptiomalen Haltungsbedingungen aus, das gleiche gilt für den Kenntnisstand. Den wirst du ja jetzt kompensieren wollen?
Gruß
PS Du mußt dich doch mit mir nicht streiten, ich mache es doch auch nicht mit dir.
Schließlich verfügt ja jedes Forum über einen Leseschutz.
 
Thema: Entwicklungsstörung bei Handaufzuchten

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