Wegen Einzelhaltung: Frau muss Papagei abgeben (Österreich)

Diskutiere Wegen Einzelhaltung: Frau muss Papagei abgeben (Österreich) im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Heute 24.11.2019 20:30 Wegen Einzelhaltung: Frau muss Papagei abgeben Er war das letzte Geschenk ihres verstorbenen Gatten vor 21 Jahren -...
mäusemädchen

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Tier- und Naturfreundin
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Heute

24.11.2019 20:30

Wegen Einzelhaltung: Frau muss Papagei abgeben

Er war das letzte Geschenk ihres verstorbenen Gatten vor 21 Jahren -
jetzt musste eine Seniorin ihren Vogel weggeben.
Wegen eines Gesetzes, das vor 14 Jahren in Kraft trat.


Das letzte Geschenk ihres verstorbenen Gatten
musste eine Seniorin aus Wien jetzt schweren Herzens abgeben -
ihren geliebten Graupapagei.
Der Grund:
Sie hatte das Tier 21 Jahre lang einzeln gehalten.
Seit 2005, also seit 14 Jahren, ist Einzelhaltung aber verboten.
Zurecht, wie Tierschützer unisono betonen:
In der freien Natur leben Papageien in großen Gruppen,
hält man sie alleine,
entwickeln sie oft Fehlprägungen oder Verhaltensstörungen

Weiter ...


 
Heute

27.12.2019 12:42

Depressiver Papagei durfte zu Besitzerin zurück

Der Vogel war jahrelang alleine gehalten worden.
Da dies mittlerweile verboten ist,
musste die Frau ihn schweren Herzens abgeben.
Das brach nicht nur der Besitzerin das Herz,
sondern auch dem Papagei.

Rührendes Happy Ende um einen depressiven Papagei zu Weihnachten:
Eine Witwe aus Wien musste den alleine gehaltenen Vogel
- das letzte Geschenk ihres verstorbenen Gatten -
unter Tränen an Tierschützer Markus Putzgruber abgeben,
weil die Behörde auf die (mittlerweile) verbotene Einzelhaltung aufmerksam geworden war
("Heute" berichtete).

Weiter ...

 
ich finde es gut , das man in so einem Fall dann auch ein Auge zudrückt und nicht versucht auf Teufel komm raus ihn zu vergesellschaften , nur die Frage , was wird aus dem Kerl , wenn die Oma verstirbt .........
 
nur die Frage , was wird aus dem Kerl , wenn die Oma verstirbt .........

Stelle mal die Gegenfrage...was wird aus unseren wenn wir sterben? Da steckt man eben nicht drin und ich finde in diesem Fall wurde die richtige Entscheidung getroffen....zum Wohle des Vogels... das Gezeigte in dem Video spricht für sich.
 
Ja ne die Frage stelle ich mir täglich aber ,meine Vögel sind mit anderen Vögeln gut zu vergesellschaften . Ich denke ich werde meine über kurz oder lang an meinen Verein abtreten , wenn es den noch gibt in 20 Jahren und sie alle noch da sind. So kann ich wenigstens sicher sein , das sie nicht verramscht werden .
 
Hallo,

die Strategie finde ich halt grundsätzlich sehr fragwürdig. Anstatt so Leuten in solchen Fällen (jahrzehntelange Haltung) zu helfen, den Vogel besser zu halten, also in entsprechender Voliere mit Partnervogel, wird er beschlagnahmt. Wenn das Tier vor Ort die Chance erhalten hätte, sich an einen Partnervogel zu gewöhnen, würde eine spätere Verbringung sicher deutlich unproblematischer verlaufen.

Das würde ich wirklich gern in Deutschland mal lesen.

Wenn das konsequent durchgesetzt werden würde, wohin dann mit den ganzen Vögeln? Das sind doch bestimmt zig tausende, die heutzutage immer noch einzeln in winzigen Käfigen sitzen.

Viele Grüße
 
Ich schliesse mich dem Zitat der Tierpflegerin an, die unter den Kommentarn zu lesen war:

Tierpflegerin | 27.12.2019, 23:56
Armer vogel
Das sich ein vogel dermassen auf einen menschen prägt ist eine verhaltensstörung. Was viele hier süss finden ist für den vogel eine qual. Er leidet in jeder sekunde, in der sein mensch das haus verlässt. Sein mensch wird nie seine grundbedürfnisse nach nähe und auch nach sexualität befriedigen können. Er hätte jetzt die chance gehabt, zu lernen ein vogel zu sein. Das hätte natürlich länger gedauert als 2 monate. Aber Er ist in der mitte seines lebens. Schade dass man ihn so schnell aufgegeben hat. Er wird seine besitzerin überleben. Er wird nicht mit dürfen in ein altersheim. Was wird man dann mit ihm machen? Einschläfern? Die entscheidung ihn nach nur 2 monate zurück zu geben mag schön für die egoistische halterin sein. Im sinne des vogels ist es ganz sicher nicht :(



Quelle:
Depressiver Papagei durfte zu Besitzerin zurück - Niederösterreich | heute.at
 
die Strategie finde ich halt grundsätzlich sehr fragwürdig. Anstatt so Leuten in solchen Fällen (jahrzehntelange Haltung) zu helfen, den Vogel besser zu halten, also in entsprechender Voliere mit Partnervogel, wird er beschlagnahmt. Wenn das Tier vor Ort die Chance erhalten hätte, sich an einen Partnervogel zu gewöhnen, würde eine spätere Verbringung sicher deutlich unproblematischer verlaufen.
Das stand doch irgendwo, dass der Vogel eben nicht beschlagnahmt wurde sondern freiwillig abgegeben wurde und es für die Dame nicht in Frage kam einen Partner Vogel zu holen. Die Dame hatte alle Optionen offen, Partner holen, abgeben oder Beschlagnahmung.

Allerdings zwei Monate und dann direkt die Flinte ins Korn zu werfen spricht nicht so sonderlich für die Qualitäten der potentiellen neuen Pflegestelle. Etwas merkwürdige Aktion alles in allem. Wobei man auch sagen muss, dass es einfach Vögel gibt, die so sehr fehlgeprägt sind, dass sie nicht mehr zu vergesellschaften sind. Solche Vögel können sich nie mit anderen Vögeln identifizieren und sind in deren Gesellschaft Kreuz unglücklich. Die sind alleine bei Omma halt schlicht besser dran. Traurig aber wahr.
 
Hallo,

naja, wenn einem z.B. das Geld für einen Partnervogel und eine größere Voliere fehlt, dann hat man in so einem Fall keine Optionen offen, dann bleibt nur eine Abgabe, denn eine Beschlagnahmung ist eventuell ebenfalls mit hohen Kosten verbunden und hier wurde offenbar auch noch mit einer Strafzahlung gedroht. Freiwillig würde ich die Abgabe dann nicht nennen, für mich ist das eine Beschlagnahmung light. Der Staat spart sich damit ein ewaiges Prozess- und Kostenrisiko und der Halter eine mögliche Strafzahlung und eventuell auch die zukünftigen Pflegekosten einer anderweitigen Unterbringung.

In obigem Fall ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, die Katastrophe ist doch aber, dass auch heute noch durch Handaufzucht und Verkauf in Einzelhaltung diese Problemfälle der Zukunft lustig weiter produziert werden.

Viele Grüße
 
Es ist wirklich erschreckend. Wenn man in allen möglichen Anzeigenportalen rumstöbert (ich suche momentan nach Aras) findet man massenhaft junge Aras zur Abgabe und 90% sind Handaufzuchten. Viele nichtmal futterfest oder grade so mit Ach und Krach. Es fangen auch jetzt schon wieder die ersten Anzeigen an mit den gekauften Aras von diesem Jahr von Privatleuten, die ihr Kerlchen nach ein paar Monaten wieder abgeben, weil sie damit nicht zurecht kommen. Dazu gibt's einen Käfig von 1x1,60x0,80 und einen Javatree und ein paar lustige Papageien Rollschuhe. Kann auch schon Hallo und Wo bist du sagen. Oh wie toll....
 
In obigem Fall ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, die Katastrophe ist doch aber, dass auch heute noch durch Handaufzucht und Verkauf in Einzelhaltung diese Problemfälle der Zukunft lustig weiter produziert werden.

Kann ich nur voll zustimmen......Handaufzuchten bringen mehr Kohle und solange es Herrschaften gibt, die einen von Anfang an zahmen Vogel wollen geht dieses Spielchen immer weiter. Nicht nur das...den meisten Züchtern ist es doch schnuppe ob der Vogel in Einzehaltung kommt oder nicht.

Tierpflegerin | 27.12.2019, 23:56
Armer vogel
Das sich ein vogel dermassen auf einen menschen prägt ist eine verhaltensstörung. Was viele hier süss finden ist für den vogel eine qual. Er leidet in jeder sekunde, in der sein mensch das haus verlässt. Sein mensch wird nie seine grundbedürfnisse nach nähe und auch nach sexualität befriedigen können. Er hätte jetzt die chance gehabt, zu lernen ein vogel zu sein. Das hätte natürlich länger gedauert als 2 monate. Aber Er ist in der mitte seines lebens. Schade dass man ihn so schnell aufgegeben hat. Er wird seine besitzerin überleben. Er wird nicht mit dürfen in ein altersheim. Was wird man dann mit ihm machen? Einschläfern? Die entscheidung ihn nach nur 2 monate zurück zu geben mag schön für die egoistische halterin sein. Im sinne des vogels ist es ganz sicher nicht :(

Den ersten, zweiten und dritten Satz würde ich so stehen lassen..Aussage völlig korrekt! Alles andere...na ja darüber kann man streiten. Das Gesetz ist 2005 in Kraft getreten, 14 Jahre hat die Behörde gebraucht um auf diesen Grauen aufmerksam zu werden....14 lange Jahre. Nach dieser Zeit bzw. nach 21 Jahren gibt die Halterin, weil sie keine andere Wahl hat, ihren Grauen auf dem Gnadenhof ab...ohne wenn und aber. Der dortige Tierpfleger, der sich offensichtlich mit Graupapageien auskennt, hat meiner Meinung nach eines bemerkt, nämlich dass, ... in diesem Fall... der Graue die Richtung angegeben hat in die er gehen möchte....nämlich dahin zurück wo er 21 Jahre lang zu Hause war. Die Rückführung war einzig und alleine eine Maßnahme zum Wohle des Vogels und wie Marco schon geschrieben hat...es gibt Vögel, die sind eben nicht mehr zu vergesellschaften. Aus welchen Grund frage ich mich wird die Halterin als egoistisch bezeichnet? Vieleicht wird der Graue sie überleben....vieleicht aber auch nicht. Klar darf er nicht mit ins Altenheim......hat die Halterin demnächst dort schon ein Zimmer in Aussicht? Einschläfern? Es gibt andere Optionen. Wer jahrelang Papageien hält, eng mit ihnen verbunden ist, kann vieleicht nachvollziehen, wie er/sie sich in einer solchen Situation fühlen würde, geschweige denn seine Vögel.
 
Zum Ursprungsthema: Es gibt tatsächlich extrem fehlgeprägte Tiere, die man nicht mehr vergesellschaften kann. Viele Verhaltensstörungen sind je nach Andauer nicht mehr reversibel. Ohne das Tier persönlich zu kennen, denke ich, dass mit der Rückgabe richtig gehandelt wurde.

Zu den Handaufzuchten: Man kann auf die Verkäufer einprügeln, ja, aber wie wäre es, den Fokus mal auf die Käufer zu richten? Die kaufen/wollen die Vögel (oder den Chihuahua mit der offenen Fontanelle oder den Mops, der verzweifelt nach ein bißchen Luft röchelt). Hier werden fehl adressierte menschliche Bedürfnisse erfüllt, meiner Meinung nach, und das Problem ist ein weit umfassenderes als es auf den ersten Blick scheint. Aber das wäre nun ein gänzlich anderes Thema ....
 
Thema: Wegen Einzelhaltung: Frau muss Papagei abgeben (Österreich)
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