Spatzenpopulation erhöhen

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malle_99

malle_99

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Seit Jahren setze ich mich bei uns im Garten für den Vogelschutz ein und habe eine Reihe von Mauersegler- und Mehlschwalbennestern am Haus, die auch besiedelt sind.

Viele Jahre lang hatten wir auch immer Haussperlinge, die an Nachbargebäuden gebrütet haben. Dies hat aber in den letzten Jahren in bedenklichem Maße nachgelassen. Um den Sperlingen (und anderen Vögeln) zu helfen haben wir in diesem Frühjahr zwei Futterstellen im Garten eingerichtet und werden ab jetzt eine Ganzjahresfütterung anbieten.

Darüber hinaus habe ich einen Dreier-Brutkasten für Spatzen aufgehängt, bei dem wir jetzt auf die erste Besiedelung warten. Und genau da setzt meine Frage an. Im Netz werden diese Kästen deshalb verkauft, weil Spatzen als Koloniebrüter bezeichnet werden. Ob so ein Kasten aber auch von mehreren Paaren besiedelt wird - so ließt man - ist davon abhängig, wie die Futtersituation in der jeweiligen Region ist. Zumindest die Bruten werden ja mit Insekten groß gezogen. Da nützt Körnerfutter erstmal "nur" den Altvögeln. Hat jemals jemand von euch gehört oder gesehen, dass Spatzen in Deutschland so eng beieinander gebrütet haben?
 
Nun, hier in meiner Straße brüteten vor 32 Jahren an jedem Haus min. 3-4 Haussperlingspaare.
2010 waren es dann nur noch 2 Paare bei mir am Haus und ich entschloß mich hier mal einzugreifen. Der lokale Bestand war um 98% geschrumpft.
Nistgelegenheiten waren schon länger zuvor elsternsicher zwischen den Sparren angebracht worden, die auch von den Mauerseglern (mittlerweile 4 Paare) angenommen wurden. Dazu wurde zur Unterstützung ein Futterplatz eingerichtet um dem Insektenmangel (der Hauptgrund für die Abnahme aller Singvogelarten) etwas entgegen zu setzen. Ergo beläuft sich mein Futterbudget auf ungefähr 400 Euro im Jahr an Insektenfutter und auch Körnerfutter, wobei die Insekten im Sommerhalbjahr sicher den Löwenanteil ausmachen.
In den letzten 10 Jahren wuchs der Bestand an Brutpaaren (Haussperling) wieder auf 12 Paare, davon direkt bei mir am Haus 8 Paare und 4 Paare in einer Entfernung von ca 100-200 Metern
Territorialverhalten: Der Haussperling verteidigt seinen Nistplatz in der direkten Umgebung von min. 50-100cm energisch gegen alle fremden Sperlinge, aber auch gegen Mauersegler. Denn wäre es nicht so, dann hätten alle 12 Paare hier am Haus auch genügend Nistplätze. So werden immer etliche Brutkammern nicht besetzt, da die direkten "Nachbarn" etwas dagegen haben. Die MS verfahren aber ebenso.
HS machen in der Regel drei Jahresbruten und sollte jemand in einer Dreierkollektion der NK 3 Nester vorfinden, so darf man alle 3 Nester einem Paar zuordnen.
Denn wenn die Möglichkeit besteht, legen sie gern für die Folgebrut ein neues Nest an, sonst wird der alte Nistplatz ausgebessert und erneut genommen.
Gruß
 
Na dass ist doch mal eine gute Beschreibung.

Noch eine Frage zur Fütterung. Du schreibst, dass du im Sommer auch Insekten fütterst. Würden es da "normale" Meisenknödel z. B. auch tun? Habe gelesen, dass das den Altvögeln ausreicht und die dann umso mehr selbst gefundene Insekten an die jungen verfüttern, weil sie diese nicht selbst verdauen müssen. Frage, weil Insektenfutter natürlich teurer ist als Körnerfutter.
 
habe ich einen Dreier-Brutkasten für Spatzen aufgehängt,
wir haben seit mehreren Jahren so einen Dreierkasten (nach Anleitung selbst gebaut) aufgehängt, aber bisher hat sich leider kein Spatz dafür interessiert :nene:
Offenbar brüten sie doch lieber direkt unter den Dachziegeln, so jedenfalls bei unserer Tochter.
 
Sicher kein Ersatz für Insekten, denn Rindertalg gehört ja keineswegs zur Ernährung von Nestlingen.
Und wenn der Talg dann ranzig wird.... zumal Insekten ja innerhalb von 30 Minuten an die JV verfüttert sind.
Und ich füttere auch nur 2X am Tag aus gutem Grund, denn sonst stellen sie die Futtersuche ja ein und sitzen alle auf der Terrasse und warten auf neues Futter, wobei auch Frostfutter so einige kleine Nachteile hat, die lebende Insekten ausgleichen können, wenn man nur mal den Wasserhaushalt der Nestlinge bedenkt.
Gruß
 
Na dass ist doch mal eine gute Beschreibung.

Noch eine Frage zur Fütterung. Du schreibst, dass du im Sommer auch Insekten fütterst. Würden es da "normale" Meisenknödel z. B. auch tun? Habe gelesen, dass das den Altvögeln ausreicht und die dann umso mehr selbst gefundene Insekten an die jungen verfüttern, weil sie diese nicht selbst verdauen müssen. Frage, weil Insektenfutter natürlich teurer ist als Körnerfutter.


Ich finde es toll, dass Du die Vögel auch zur Brutzeit unterstützen möchtest.

Aber bitte:

Nicht mit Meisenknödeln, nicht mit Erdnüssen, und auf keinen Fall mit Sonnenblumenkernen!
Auch nicht mit trockenen Haferflocken, die können nämlich den Kropf der Küken verstopfen.
Und nicht mit getrockneten Insekten, getr. Mehlwürmer etc.


Leider gibt es einen bekannten Ornithologen, der genau die Fütterung mit o.g. Fettfutter seit vielen Jahren propagiert.
Ich habe von ihm 3 Bücher gelesen und bin leider jahrelang seiner Fehlinformation gefolgt.
Bis ich eines Besseren belehrt wurde.

Die Altvögel füttern auch teilweise ihre Jungen damit, auch wenn etwas anderes behauptet wird.
Das hat fatale Folgen!


Schau bitte mal hier, dort gibt es auch Bilder von Küken, die elend an einer Kolik zugrunde gegangen sind, weil sie u.a. mit Sonnnenblumenkernen gefüttert wurden.

Wildvogelfütterung durchs Jahr Archive - Erste Hilfe für Singvögel

Wie kann man im Sommer unterstützen?

Es gibt Waldvogelfutter-Mischungen, die man bedenkenlos geben kann.
Und zum Übergang, wenn man die schädliche Fütterung ausschleicht, kann man fettige Haferflocken geben ( Haferflocken mit Sonnenblumenöl, oder in Palmin gerührt), bis man umgestellt hat auf Waldvogelfutter.

Gefrorene Insekten gehen auch, wenn man eine gute Quelle hat.
Ist natürlich eine teure Angelegenheit.

Zum Wadvogelfutter:
Bei birdsandmore.de gibt es Waldvogelfuttermischungen ( z.B. Zeisigfutter) ohne Sonnenblumenkerne.
Die ersten 3 Sorten von Birdsandmore sind geeignet, ohne Schaden anzurichten.

Für die Weichfresser wie Amseln einfach Äpfel auslegen, oder Kirschen.
Bitte zur Brutzeit keine Rosinen.

Ansonsten gilt:
Besser gar nicht füttern, als falsch füttern.
Und besser gar nicht, als die Vögel mit Futter in einen naturfremden "Garten" zu locken, in dem es zu wenig geschützte Brutmöglichkeiten und zu wenig Insekten gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sicher kein Ersatz für Insekten, denn Rindertalg gehört ja keineswegs zur Ernährung von Nestlingen.
Und wenn der Talg dann ranzig wird.... zumal Insekten ja innerhalb von 30 Minuten an die JV verfüttert sind.

Genauso ist es.
Tierische Fette werden blitzschnell ranzig.
 
Na dass ist doch mal eine gute Beschreibung.

Noch eine Frage zur Fütterung. Du schreibst, dass du im Sommer auch Insekten fütterst. Würden es da "normale" Meisenknödel z. B. auch tun? Habe gelesen, dass das den Altvögeln ausreicht und die dann umso mehr selbst gefundene Insekten an die jungen verfüttern, weil sie diese nicht selbst verdauen müssen.

Da habe ich wohl etwas nicht verstanden:
Welche Insekten müssen die Altvögel nicht mehr verdauen?
Die einzige Gefahr besteht doch hier nur, wenn die AV in Ermangelung von Insekten nur diesen Rindertalg verfüttern.
Gruß
 
Guten Abend!
Ab welchem Alter dürften die Jungvögel denn Sonnenblumenkerne Erdnüsse usw. fressen. Bezieht sich das auch auf Ästlinge, welche teilweise auch selbst ins Futterhaus fliegen? Oder nur auf kleine Küken im Nest.
Lg
 
Bei mir leben ca. 20 - 30 Feld Sperlinge im Dach in der Gaube. Außerdem kommt aus der Nachbarschaft fast jeden Tag ein Schwarm zum Frühstück vorbei. Am Vormittag habe ich oft ca 50 Spatzen zum fressen zu Besuch. Ne ganz schön verfressene Bande.
Die Meisen div. Finken und Rotkehlchen teilen sich was über bleibt.
Lg
 
Sperlinge nach dem Ausfliegen Körnerfutter (handelt es sich um gepäppelte Vögel?), aber keine Sonnenblumenkerne, werden wohl Schwierigkeiten mit der Entspelzung haben.
Erdnüsse sind wohl auch kein irgendwie geeignetes Futter welches sie in der Natur aufnehmen.
Besser wäre zuerst geschälte gequollene Hirse, dito gesch. gequollener Buchweizen.
Mit der Selbstständigkeit Hirse auch ungeschält und trocken, Buchweizen nur geschält, weil sie den Weizen nicht entspelzen können.
Gesch. Buchweizen wird hier bei mir am Haus auch von den AV an die flüggen JV verfüttert.
Gruß
PS Im Dach werden wohl nur Haussperlinge sitzen, keine Feldsperlinge.
HS-Nest in 190cm Höhe an der Garage
 

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Das körnerfutter ist alles geschält sonnenblumenkerne gräsersamen und Hirse. Die feldsperlinge sind "wilde".
Wir leben ziemlich ländlich.
Hab extra auf die Kappe geachtet (braun)
Die Ästlinge hüpfen hält selbst ins futterhaus.
 
Wenn sie am Haus in der Gaube sitzen wohl nicht, die brüten in Baumhöhlen und auch in Nistkästen
Feldsperling schwarzen Punkt an beiden Wangen. HS helle Wangen
Gruß
 
Biete aber auch immer mal gefrorene Insekten an. Aber die sind ganz schnell aufgefressen.
Im hinteren Teil unseres Gartens ist bei mir alles grün und wild viele Hecken Büsche Brennnessel... Sowie Obstbäume Äpfel Birne Kirsche pflaume....
 
Hatte gedacht man unterscheidet die an den Hauben grau oder braun. So steht es zumindest in vielen Vogel Apps. Dann muss ich mal auf die Wangen achten...
 
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