Vogel des Jahres 2020

Diskutiere Vogel des Jahres 2020 im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Der NABU bittet um Unterstützung gegen den Abschuss der Turteltauben...
Zudem verstecken sich unter den genannten 70 % im Wesentlichen Insekten und sonstige Kleintiere, während von dem, was der Mensch wahrnimmt (Wirbeltiere) es nur sehr wenige sind.
Pere, ich denke so einfach ist das nicht. Selbst wenn es sich im Wesentlichen „nur“ um Insekten und sonstige Kleintiere handeln sollte, so sind auch diese Tiere enorm wichtig, vor allem als Nahrungsquelle für Vögel, Reptilien und Amphibien.

Dass der Mensch am Artenrückgang völlig unschuldig sein soll, kann ich beim besten Willen nicht glauben. Ich muss nur in die sterilen Gärten um uns rum gucken.
  • Wir haben 2 kleine Teiche. Früher flogen hier viele Libellen (Blaugrüne Mosaikjungfern hauptsächlich) und ich muss traurig feststellen, dass sie jedes Jahr weniger werden. Pestizide sind in meinem Garten den ich seit nunmehr 36 Jahren pflege noch niemals verwendet worden.
  • Unser Schmetterlingsflieder…. was war da früher los, so viele Schmetterlinge, das war einfach herrlich. Auch sie werden jedes Jahr weniger. Dieses Jahr habe ich sage und schreibe ab und zu einen Kaisermantel und einen Karstweissling beobachten können.
  • Am Lavendel und Salbei: auch jedes Jahr weniger geflügelte Gäste.
  • Das Quaken der Frösche und Kröten… es ist sehr stumm geworden, trotz kleiner Teiche, in welchen zum Glück noch Molche leben.
  • Meine Pfefferminze wurde früher von grün schillernden Käferchen besucht. Diese hübschen Käferchen kommen inzwischen auch nicht mehr, obwohl die Pfefferminze noch da ist, bzw. ihre Nachkommen.
Das sind nur ein paar wenige Beispiele, und auch nur aus meinem eigenen Garten, in dem auch die Eichhörnchen und die Amseln weniger geworden sind.

Ich sehe dieses enorm schnelle Artensterben mit grosser Sorge, und denke dass diese Sorge nicht unberechtigt ist.

P.S: unsere Wildpflanzen sind leider ebenfalls betroffen. Was die Herbizide nicht schaffen, erledigen die eingeschleppten exotischen Pflanzen. Wirklich traurig das Ganze.
 
Leute, niemand sagt, der Mensch sein unbeteiligt und "unschuldig". Ich sage nur: Wir kennen den Einfluss des Menschen nicht. Natürlich, vergleichsweise wenige Arten, wie die von Alfred genannten großen und auffälligen Arten, gehen auf das Konto des Menschen. Aber wir reden hier von vielleicht 100, vielleicht 200 Arten, die direkt ausgerottet wurden. Wenn aber die Wissenschaft sagt "vielleicht sind es 10 Mio., vielleicht 100 Mio. Arten, die wir nicht kennen und vielleicht nie kennenlernen werden" , dann sind das 0,002 bis 0,0001 % der Arten, aber nicht 70 %, die dem Menschen direkt zugeordnet werden können.

Und wir reden auch nicht von Biomasse, sondern von Artenzahlen. Und außer dem Auerochsen und dem Tarpan fällt mir keine europäische Art ein, die in den letzten 10.000 Jahren vom Menschen ausgerottet wurde.

Ich will hier den Einfluss des Menschen nicht verharmlosen, wohl aber die Schreckensmeldung des WWF ins rechte Licht rücken. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

VG
Pere ;)
 
Und wir reden auch nicht von Biomasse, sondern von Artenzahlen.
Und woraus besteht der riesige Unterschied zwischen Biomasse und Arten? Wenn Arten verschwinden reduziert sich doch wohl auch die Biomasse. Wäre jedenfalls ein logischer Gedankengang.
 
Und woraus besteht der riesige Unterschied zwischen Biomasse und Arten? Wenn Arten verschwinden reduziert sich doch wohl auch die Biomasse. Wäre jedenfalls ein logischer Gedankengang.
Ein eindeutig falscher Gedankengang! Auf einer modernen Agrarfläche haben wir statt 100 Pflanzenarten nur eine. Diese eine bringt aber doppelt so viel an Biomasse wie zuvor die 100 Arten zusammen.

In vielen Bereichen haben wir Neophyten und Neozoen, die lokale Arten verdrängen, also eine massive Artenreduktion bewirken, ohne dass die Biomasse dadurch reduziert wird.

VG
Pere ;)
 
Auf einer modernen Agrarfläche haben wir statt 100 Pflanzenarten nur eine. Diese eine bringt aber doppelt so viel an Biomasse wie zuvor die 100 Arten zusammen.
Sehe ich auf den bewirtschafteten Wiesenflächen. Da gibt es auch nur noch eine Pflanzenart: Gras. Feld- und Wiesenblumen: Fehlanzeige. Insekten: Fehlanzeige. Noch nicht mal einen Grashüpfer findet man. Und das sind hier etliche dutzend Hektar Wiese.
So gesehen hast Du recht.
Und nicht zu vergessen: Die expotentielle Vermehrung der Säugetierart Mensch. Ist ja auch Biomasse.
 
Ist halt so eine Sache mit der Biomasse. So gesehen gehts uns ja dann prächtig, die paar Gewichtsprozente Insekten fallen gegenüber Megatonnen von Mais kaum ins Gewicht.
 
Ich kann es auch nicht quantifizieren wieviele Arten nun tatsächlich verschwinden, die Angabe von festen Prozentzahlen steht sicherlich auf wackeligen Beinen.
Aber deshalb zu sagen "Ich sage nur: Wir kennen den Einfluss des Menschen nicht." das halte ich für sehr kurz gesprungen.
Der dass sich der Einfluss des Menschen auf die Natur in den letzten 100 Jahren massiv geändert hat (und sicher nicht zum Vorteil für die Natur) ist für mich völlig offensichtlich.
Alleine schon der anhaltende Anstieg der Gesamtbevölkerung sowie die immer zügellosere und skrupellosere Ausbeutung aller verfügbaren Ressourcen lassen wenig bis keinen Platz mehr für andere Arten neben dem Menschen.
Wer da kein Allrounder und robust ist wie eine Küchenschabe, der stirbt halt aus, bemerkt oder unbemerkt.
 
Und der Klimawandel und die illegale Jagd gibt ihnen den Rest da sich die meisten Arten nicht so schnell anpassen können. Der nächste Vogel wird in unseren Breiten der Fichtenkreuzschnabel und das Wintergoldhähnchen sein die in Deutschland verschwinden.
Was nicht durch Lebensraumverlust oder Brutgebietsverlust verschwindet, ist den Pestiziden, Fungiziden und Herbiziden geschuldet. Nahrungsmittelverlust durch Menschenhand und Klimawandel sind eine fatale Mischung.
 
Der dass sich der Einfluss des Menschen auf die Natur in den letzten 100 Jahren massiv geändert hat (und sicher nicht zum Vorteil für die Natur) ist für mich völlig offensichtlich.
Für mich auch. Aber in welchem Umfang, das kann niemand sagen.

Und der Klimawandel und die illegale Jagd gibt ihnen den Rest da sich die meisten Arten nicht so schnell anpassen können. Der nächste Vogel wird in unseren Breiten der Fichtenkreuzschnabel und das Wintergoldhähnchen sein die in Deutschland verschwinden.
Ich kann das Gejammere mit dem Klimawandel ehrlich gesagt nicht mehr hören. Und warum sollten Fichtenkreuzschnabel und Wintergoldhähnchen verschwinden? Dafür gibt es keinerlei objektive Indizien.

VG
Pere ;)
 
Ich kann das Gejammere mit dem Klimawandel ehrlich gesagt nicht mehr hören. Und warum sollten Fichtenkreuzschnabel und Wintergoldhähnchen verschwinden? Dafür gibt es keinerlei objektive Indizien.
Wer jammert? Ich habe nur gesagt was jeder sehen kann.
Nadelhölzer können mit der Erwärmung und Trockenheit schlecht umgehen. Auf Dauer muss unser Wald anders aussehen und damit auch die Vogelwelt. Sie werden wahrscheinlich nicht aussterben aber aus unseren Wäldern verschwinden und er brütet bei Schnee und Eis. Er ernährt sich von den Zapfen der Nadelbäume.
 
Wer jammert? Ich habe nur gesagt was jeder sehen kann.
Nadelhölzer können mit der Erwärmung und Trockenheit schlecht umgehen. Auf Dauer muss unser Wald anders aussehen und damit auch die Vogelwelt. Sie werden wahrscheinlich nicht aussterben aber aus unseren Wäldern verschwinden und er brütet bei Schnee und Eis. Er ernährt sich von den Zapfen der Nadelbäume.
Sorry, aber das mit den Nadelbäumen passt so nicht! Es gibt durchaus Nadelbäume in wärmeren und trockeneren Klimaten. Die heimische Fichte bekommt Probleme, ja. Die Tanne und die Kiefer teilweise auch, ja. Aber nicht "Nadelbäume an sich". Entsprechend wird man im Waldumbau nicht völlig von Nadelbäumen abrücken, sondern sie auf geeigneten Standorten weiterhin anbauen. Ggf. werden andere Provenienzen eingesetzt und/oder andere Arten, aber Nadelbäume will und wird man weiterhin haben. Und zumindest in vielen mittleren und höheren Lagen geht es der Fichte durchaus noch gut, ein Abgesang auf diese Art wäre unangebracht.

Es steht völlig außer Frage, dass sich im Gefolge Areale verschiedener Vogelarten verschieben werden, einige werden sicherlich negativ beeinflusst. Aber es wird auch viele Arten geben, die davon profitieren, wir sind ja mitten drin in diesem Fluss. Das Leben ist immer in diesem Fluss, nur haben wir aktuell ganz offensichtlich eine Phase, in der es bei uns etwas schneller fließt. Panta rhei, sagt der Grieche ...

VG
Pere ;)
 
Die heimische Fichte bekommt Probleme, ja. Die Tanne und die Kiefer teilweise auch, ja. Aber nicht "Nadelbäume an sich"
Das Problem unserer Nadelbäume ist weniger das Klima. Es ist die Gier. Fichten und Kiefern wachsen schnell, bringen vergleichsweise schnellen Profit. Also wurden Monokulturen angebaut. Und nun passiert das was in unseren Breiten bei allen Monokulturen passiert. Selbstverständlich außer man haut Unmengen an allen möglichen Chemikalien rein, bewässert wie blöd und benutzt die Genschere.
 
Das Problem unserer Nadelbäume ist weniger das Klima. Es ist die Gier. Fichten und Kiefern wachsen schnell, bringen vergleichsweise schnellen Profit. Also wurden Monokulturen angebaut. Und nun passiert das was in unseren Breiten bei allen Monokulturen passiert. Selbstverständlich außer man haut Unmengen an allen möglichen Chemikalien rein, bewässert wie blöd und benutzt die Genschere.
Diese völlig absurde Sichtweise hält sich anscheinend leider hartnäckig.

Aber ich erklär unsere Waldgeschichte gerne nochmal: Bis vor gut 200 Jahren wurden unsere Wälder ausgebeutet (Holznutzung, Waldweide, Streunutzung etc.). Im Ergebnis hatten wir viel weniger Waldfläche als heute, auf der viel weniger Holz stockte, die Böden waren verarmt. Nur die großen feudalen Jagdgebiete waren davon ausgenommen, um eben die Jagd nicht zu beeinträchtigen. Das war der Beginn der geregelten Forstwirtschaft. Man untersagte fortan die ungeregelte Nutzung des Waldes und brachte große Flächen wieder in Bestockung: Auf besseren Flächen die Fichte, auf schlechteren die Kiefer, denn diese beiden Baumarten brachten mit wenig Geld und Pflege schnelles und gutes Holz, um den Bedarf der Bevölkerung wieder decken zu können ("Gier" würde ich das nicht nennen, eher Sicherstellung der Grundversorgung).

Kriege führten zu wellenförmigen Abholzungen und Wiederaufforstungen, zuletzt ab 1945. Es wurde damals das einzig richtige gemacht: Pflanzung von Fichte und Kiefer. Anders wären die Flächen so nicht in Bestockung gebracht worden. Natürlich brachte das auch Probleme mit sich, die aber unterm Strich von den Vorzügen bei weitem überwogen wurden. Aus heutiger Sicht zu sagen, das sei falsch gewesen, ist schlichtweg weltfremd.

Und zum Thema Monokulturen: Die weltgrößten Urwälder sind Fichten-Monokulturen. Und was sind schon ein paar tausend Hektar Flächenausfall durch Borkenkäfer? Völlig normal, sogar elementar in der Lebensgemeinschaft der Fichtenwälder. Uns Menschen stört das, denn wir sind mit solchen Bildern mangels Naturkenntnis überfordert und es sind wirtschaftliche Schäden. Und dann kommt noch so ein Peter Wohlleben daher und nutzt die Gunst der Stunde, um durch Bedienung der Klischees Profit zu schlagen. Ökologisch ist das aber völlig entspannt. Ökologisch bedenklich ist vielmehr der Gedanke eines dauerhaft gesunden und grünen und stets bestockten Waldes, denn genau DAS ist unnatürlich und raubt vielen Arten die Existenzgrundlage.

Und auch heute noch brauchen wir Holz. Und auch wenn das den ein oder anderen jetzt wundern wird: Holz wächst nicht im Baumarktregal! Es ist schon skurril: Die Leute regen sich über die Holzproduktion und -nutzung in den heimischen Wäldern auf, greifen dann aber zum (natürlich FSC-zertifizierten) Holz aus Rodung der kanadischen und sibirischen Urwälder.

VG
Pere ;)
 
Holz aus Rodung der kanadischen
In Kanada ist es Gesetz daß für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt werden muß.
diese beiden Baumarten brachten mit wenig Geld und Pflege schnelles und gutes Holz, um den Bedarf der Bevölkerung wieder decken zu können ("Gier" würde ich das nicht nennen, eher Sicherstellung der Grundversorgung).
Das ist aber doch schon ein paar Tage her. Damals war es wohl nötig. Heute?
Die weltgrößten Urwälder sind Fichten-Monokulturen. Und was sind schon ein paar tausend Hektar Flächenausfall durch Borkenkäfer?
Nun ja, in Sibirien bzw. Nordrußland und in Kanada dürfte aufgrund der dortigen Durchschnittstemperaturen das Problem Borkenkäfer weniger groß sein.
Und auch heute noch brauchen wir Holz.
Richtig. Sehr viel Holz. Um Pellets daraus zu machen weil das ja so ökologisch ist. Daß dafür dann die Wälder in Rußland platt gemacht werden interessiert nicht, ist ja weit weg.
Papier kann man übrigens auch aus Gras machen, aus Bambus.
 
Nun ja, in Sibirien bzw. Nordrußland und in Kanada dürfte aufgrund der dortigen Durchschnittstemperaturen das Problem Borkenkäfer weniger groß sein.
Nee das nicht aber da brennt es
Sibirien brennt.
Waldbrände in Sibirien dehnen sich aus
Die brauchen keinen Borkenkäfer da geht es anders.
Aber nicht "Nadelbäume an sich
Sorry, da hab ich mich nicht korrekt ausgedrückt. Fakt ist aber auch das durch Nadelhölzer, speziell deren Öle, auch die Waldbrandgefahr zunimmt.
Australien, Kalifornien, Sibirien, ganz zu Schweigen von den außer Kontrolle geratenen gelegten Bränden in Brasilien. Portugal, Griechen, Italien wann geht es bei uns los? Brandenburg übt ja schon.

Du kannst den Klimawandel verleugnen oder verharmlosen aber die Folgen kannst Du nicht übersehen. Und wir sind erst am Anfang.
 
In Kanada ist es Gesetz daß für jeden gefällten Baum ein neuer gepflanzt werden muß.
Jup, Kahlhiebe bis 256 Hektar und anschließend pflanzen. Da sind wir in Deutschland zum Glück schon etwas weiter.

Nun ja, in Sibirien bzw. Nordrußland und in Kanada dürfte aufgrund der dortigen Durchschnittstemperaturen das Problem Borkenkäfer weniger groß sein.
Nein, die haben genauso Borkenkäfer, die "Schadflächen" sind dort sogar viel viel größer. Aber Borkenkäfer ist zunächst mal kein ökologischer Schaden.

Du kannst den Klimawandel verleugnen oder verharmlosen aber die Folgen kannst Du nicht übersehen. Und wir sind erst am Anfang.
Ich verleugne nicht und verharmlose nicht, aber ich relativiere. :zwinker:

VG
Pere ;)
 
Aber wir reden hier von vielleicht 100, vielleicht 200 Arten, die direkt ausgerottet wurden. Wenn aber die Wissenschaft sagt "vielleicht sind es 10 Mio., vielleicht 100 Mio. Arten, die wir nicht kennen und vielleicht nie kennenlernen werden" , dann sind das 0,002 bis 0,0001 % der Arten, aber nicht 70 %, die dem Menschen direkt zugeordnet werden können.

Ich gehe mal davon aus, dass mit den 70 % (ob sie auch wirklich stimmen kann ich nicht beurteilen) sowohl die direkt ausgerotteten Arten, als auch die indirekt ausgerotteten Arten gemeint sind. Wenn wir durch die Ausrottung einer Art einer weiteren die Nahrungsgrundlage oder einen Symbioseparter oder so etwas nehmen, dann geht die zweite Art natürlich auch auf unsere Kappe. Außerdem ist gerade dadurch auch davon auszugehen, dass von den vielen unentdeckten Arten ein ähnlicher Prozentsatz betroffen ist. Diese Arten einfach als stabil weil unentdeckt zu beschreiben, ist wohl nicht realistisch.

Was das Aussterben der jüngsten Vergangenheit vom ganz natürlichen Prozess des Kommens und Gehens der Arten unterscheidet, ist doch die Geschwindigkeit, mit der das passiert. In einem Menschenleben sollte normalerweise gar kein Effekt zu spüren sein. Aber genau das ist der Fall. Selbst die ganz grpßen Massenaussterben, z.B. an der Perm-Trias-Grenze liefen viel langsamer ab und ließen dennoch einen ganz erheblichen Teil der Arten verschwinden. Gesetzt den Fall, dass die Zahl des WWF (mit dessen Arbeit ich übrigens auch nicht in allen Teilen zufrieden bin, Beispiel MSC-Kooperation) ganz grob stimmt, dann sind in dieser kurzen Zeit die verschwundenen Arten ja nicht durch neue ersetzt worden.

Und zum Thema Monokulturen: Die weltgrößten Urwälder sind Fichten-Monokulturen. Und was sind schon ein paar tausend Hektar Flächenausfall durch Borkenkäfer? Völlig normal, sogar elementar in der Lebensgemeinschaft der Fichtenwälder. Uns Menschen stört das, denn wir sind mit solchen Bildern mangels Naturkenntnis überfordert und es sind wirtschaftliche Schäden. Und dann kommt noch so ein Peter Wohlleben daher und nutzt die Gunst der Stunde, um durch Bedienung der Klischees Profit zu schlagen. Ökologisch ist das aber völlig entspannt. Ökologisch bedenklich ist vielmehr der Gedanke eines dauerhaft gesunden und grünen und stets bestockten Waldes, denn genau DAS ist unnatürlich und raubt vielen Arten die Existenzgrundlage.

Da möchte ich Dir gerne Recht geben. Ein schönes Beispiel ist der Nationalpark Bayrischer Wald, wo man den Borkenkäfer den Wald neu gestalten lässt. Ganz viele Arten profitieren davon.

Der nächste Vogel wird in unseren Breiten der Fichtenkreuzschnabel und das Wintergoldhähnchen sein die in Deutschland verschwinden.

Es wird ja auch vom Mischwald als klimarobustere Waldform gesprochen. In diesem befinden sich natürlich auch Nadelgehölze. Und zumindest Wintergoldhähnchen habe ich im Stuttgarter Pfaffenwald schon durch niedrige Laubbüsche hüpfen sehen. Der Wald hat insgesamt eine Menge Buchen und trotzdem kommt dieser Vogel dort vor. Zum Fichtenkreuzschnabel kann ich jetzt nichts sagen.
 
Wo wir gerade beim Thema sind, verlinke ich mal ein Video, in dem mein ehemaliger Professor und Mentor Jörg Müller (wissenschaftlicher Leiter vom Bayerwald), etwas zum Borkenkäfer erzählt.

Den Part mit der Klangatrappe und der "Schwanzmeise" ignorieren :D
 
Thema: Vogel des Jahres 2020

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