Fuchs als Atzung

Diskutiere Fuchs als Atzung im Forum Greifvögel und Eulen im Bereich Wildvögel - Liebe Greif- und Eulenfreunde Mein Anliegen richtet sich vermutlich mehr für die Falkner unter euch. Ich halte meine fast vierjährige Uhudame...
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Liebe Greif- und Eulenfreunde

Mein Anliegen richtet sich vermutlich mehr für die Falkner unter euch.
Ich halte meine fast vierjährige Uhudame möglichst naturnah. Heisst absolut keine Atzung IN der Voliere, sie muss sich ihre Nahrung bei mir nach Freiflug auf der Faust abholen. Sommer, Winter, das ganze Jahr hindurch. Es gibt KEINE Küken, sondern Ratten, Fische aus eigener Zucht und Fallwild aus der Jägerschaft. Ich bekam jetzt mal einen Fuchs und gab ihn bubo. Es waren Stücke mit Fleisch, Fell, Knochen (zerschlagen) und Fettstücke. Also so wie in der Natur. Das über einige Tage. Interessant ist nun, dass sie stark zugenommen hat, bei gleicher Futtermenge und dann sogar drei Tage nichts gefressen hat, was es sonst nie gibt.
Fragestellung: Ist Atzung von Karnivoren deutlich ernergie- und kalorienreicher (weiss nicht ob man das bei Tierfutter so nennt), als Atzung von Herbivoren? Oder waren es die Fettstücke die so satt gemacht haben?

Bin gespannt, ob jemand von euch schon ähnliche Beobachtungen gemacht hat.
Fuchsbandwurm, immer ein Thema. Das sollte doch für einen Uhu kein Problem sein, oder doch? Der Fuchs war über einige Zeit gefroren und das tötet wohl eventuellen Bandwurm ab, vermute ich mal.

Schöne Grüsse von werner und bubo

20201111-15-02-33-1200.jpg
 
Leider scheint es hier sehr wenige zu geben, die in Deiner durchaus glücklichen Situation sind, naturnah füttern zu können. Auch ich gehöre nicht dazu, kann also direkt zum Thema nichts beitragen.
Ich hatte einmal hier ein Problem mit einem Maulwurf, den Leon zufällig erwischt hat - nach Minuten hat er ihn wieder hochgewürgt, danach war er mehrere Tage krank, d.h. er hat nichts gefressen und es ging ihm nicht besonders gut.
Ein anderes Mal hat er eine Kröte erwischt, die schmecken anscheinend gar nicht gut (im Gegensatz zu Fröschen), was ihm auch direkt anzusehen war. Folgen hatte das aber nicht.

In Bezug auf Fuchs kann ich aus historischer Literatur berichten, dass es einen sehr berühmten amerikanischen Bogenschützen gab, der es liebte, seinen Kursteilnehmern oder Jagdgesellschaften abends über dem offenen Feuer im Kessel ein leckeres Goulasch zuzubereiten. Dass es sich dabei um Fuchsfleisch handelte, hat er erst herausgerückt als Alle seine Kochkunst ausgiebig gelobt hatten.
Kann so schlecht also nicht sein, der Fuchs :-)
 
Kann so schlecht also nicht sein, der Fuchs
Ich habe die Frage hier auch sehr interessant gefunden und etwas recherchiert.... Weil aus meiner Erfahrung gibt's in der Falknerei auch nur ab und zu ein überfahrenes Reh das der Bekannte Jäger vorbei bringt, Fuchs noch nie und davon gibt es hier Massen die auch stark bejagt werden. Und ja, in Italien soll Fuchs wohl heute noch eine Delikatesse sein, gut gewässert und lange geschmort. Ist in D glaube sogar verboten. Ich weiß das der Fuchsbandwurm bei -20C für über eine Woche gefroren sein muss um abgetötet zu sein. Da geht es vermutlich um den Selbstschutz bei der Zubereitung des Fleisches. Der Gehalt an Protein und Fett des Fuchsfleisches ist bestimmt höher als das von Herbivoren, sichere Daten dazu konnte ich leider auch nicht finden. Ich hätte allerdings die Inappetenz eher als "nicht gut vertragen" eingestuft. Aber keiner kennt deinen Uhu so gut wie du, und wenn sie dir nur satt und nicht krank vorkam wird das sicherlich so gewesen sein.
LG Kiki
 
Als ich meinen ersten Uhu vom Züchter geholt habe, hab ich natürlich nach der Fütterung gefragt.
Der Mann war noch ganz "vom alten Schrot und Korn", seine Antwort war: "Die bekommen alles was bei der Jagd so abfällt, ausserdem alles was ich von der Strasse kratze. Nur Hund mögen sie nicht, letzthin hat jemand den Bernhardiner vom Nachbarn derfahren, den wollten sie ums verrecken nicht anrühren."
 
Ist in D glaube sogar verboten. Ich weiß das der Fuchsbandwurm bei -20C für über eine Woche gefroren sein muss um abgetötet zu sein. Da geht es vermutlich um den Selbstschutz bei der Zubereitung des Fleisches.
Vorbehaltlich artenschutzrechtlicher Vorschriften und mit Ausnahme von Menschenfleisch kann und darf man in Deutschland essen, was man will. Natürlich auch Fuchs. Dachsschinken ist z. B. eine Delikatesse. Nur müsste man ihn halt einer Trichinenprobe unterziehen.

Die Eier des Fuchsbandwurmes stecken nicht im Fleisch, sondern werden über den Hinterausgang ausgeschieden. Diesbezüglich also unbedenklich.

VG
Pere ;)
 
Vorbehaltlich artenschutzrechtlicher Vorschriften und mit Ausnahme von Menschenfleisch kann und darf man in Deutschland essen, was man will.

Kurz recherchiert, ohne Gewähr:

... Kannibalismus ist - abgesehen vom Töten - erlaubt. Strafrechtsprofessor Lorenz Böllinger: "Das Essen von Menschenfleisch ist kein Tatbestand nach dem deutschen Strafrecht."
 
Danke für die Klarstellung, Tox! Allerdings wird es angesichts der offiziellen "Versorgungswege" für Leichen und Körperteile durch die Hintertür zu unterbinden sein.

VG
Pere ;)
 
Eier des Fuchsbandwurmes stecken nicht im Fleisch, sondern werden über den Hinterausgang ausgeschieden
Stimmt, nur beim Zwischenwirt oder Fehlwirt wandern die Larven übers Blut in die Leber usw... Braucht man jetzt nicht genau ausführen was dann passiert... Aber könnte beim zerlegen nicht was vom Darm ans Fleisch kommen? Also wenn der Darm aus Versehen angeschnitten wird?! Theoretisch möglich oder nicht? Also ich wäre vorsichtig, ist für Menschen schließlich echt schlimm krankmachend.
Meine Quelle war nicht besonders sicher :roll:
 
Stimmt, nur beim Zwischenwirt oder Fehlwirt wandern die Larven übers Blut in die Leber usw... Braucht man jetzt nicht genau ausführen was dann passiert... Aber könnte beim zerlegen nicht was vom Darm ans Fleisch kommen? Also wenn der Darm aus Versehen angeschnitten wird?! Theoretisch möglich oder nicht? Also ich wäre vorsichtig, ist für Menschen schließlich echt schlimm krankmachend.
Sagen wir mal so: Wer beim "Zerlegen" (gemeint ist hier das Aufbrechen, also Ausnehmen) den Darm zerschneidet, der hat erhebliche handwerkliche Defizite! ;) Theoretisch also möglich, ja, aber nur wenn ein Stümper am Werk ist. Wenn man erst abbalgt und dann aufbricht, sollte das kein Problem sein. Dennoch spüre ich ehrlich gesagt auch keinen Drang, mal einen Fuchs zu essen ... :D

Und ja, der Mensch ist ein Fehlwirt, bei dem sich die Bandwurmfinnen ggf. in der Leber festsetzen. Und das ist dann ziemlich ungesund.

VG
Pere ;)
 
Danke schon mal für die Antworten. Bin eben auch einer von der alten Garde, der gerne das füttert, was die Natur sowieso gratis zur Vefügung stellt. Und ich glaube, wenn man einen guten Draht zur Jägerschaft oder Wildhut hat, so bekommt man über das ganze Jahr Atztung aus Wald und Wiese. Schon klar Küken sind flauschig weich, sauber, billig, gut zu protionieren und weit verbreitet bei den Greif- Eulenhaltern. Wer Wildtiere füttert muss zerwirken, sauber arbeiten, es ist aber trotzdem eine recht aufwendige, blutige Arbeit.
Übrigens die Rattenzucht ist keine Hexerei und kann ich nur empfehlen. Ausmisten und ein vernünftiges Stallmanagement ist eigentlich alles was man braucht.
Da ist der Aufwand für die Schneeräumung beim Uhu schon viel grösser . . . Schneefall von letzter Woche.

Gruss vom
werner

IMG_0182.JPG
 
Hallo Werner,
Oh wow ich sehe nur Schnee! Stell doch bitte einmal ein Bild deiner Voliere ohne Schnee rein, ich würde mich darüber freuen.
Ja die Fütterung eines Vogels oder auch zwei, drei, lässt sich bestimmt gut ohne Kücken machen. In einer großen Falknerei mit Vorführungen sind die Kücken Standart. Ich persönlich kann den Rattengeruch nicht abhaben, ich finde die stinken auch noch gefroren, alles andere stört mich nicht.
Es gab mal Wachteln von einem Kleintierzüchter, da waren die Falken richtig begeistert und auch von wenig bereits gut genährt.
LG Kiki
(Warum mein voriger Beitrag 3x drin ist, keine Ahnung)
 
Mir geht es so ähnlich mit dem Geruch von Wachteln, den kann ich nicht ausstehen.
Und wir züchten hier eine Mäuseart, bei der sowohl der Geruch wie auch die Kälteempfindlichkeit sehr viel geringer ist als bei normalen Mäusen. Man riecht sie kaum. Und die werden ganz schön gross, da fehlt nicht viel zu einer kleinen Ratte.
 
Wie unterschiedlich die Geruchswahrnehmung doch ist 8o
Auf Mäusegeruch, damit meine ich den Stallgeruch, steh ich jetzt auch nicht so, finde aber die Tiere selbst riechen nicht danach :+keinplan
Aber das ist ja interessant, wie heisst die Mäuseart?
Ach wie ist das mit Mäuseeindringlingen in deiner Kaninchenkauz-Voliere? Oder ist die so dicht das da nichts kleines reinkommt?
 
Zum eigentlichen Thema, Energiegehalt Futterfleisch: Neben der Tierart ist ein wichtiger Punkt für die Beurteilung des Energiegehaltes von Fleisch der individuelle Ernährungszustand des Futtertieres, sprich wieviel Fett ist in den Muskelfasern und unter Bindegewebe eingelagert. Fleisch vom Jungkaninchen im August hat ein völlig anderen Energiegehalt als von einem Altkaninchen , das voller Bauch- / Nierenfett sich präsentiert.
 
Aber das ist ja interessant, wie heisst die Mäuseart?
Ach wie ist das mit Mäuseeindringlingen in deiner Kaninchenkauz-Voliere? Oder ist die so dicht das da nichts kleines reinkommt?

Leider weiss ich auch nicht wie die Mäuseart heisst, werd demnächst mal ein Foto machen, vielleicht kann ja ein Fori helfen bei der Identifikation.

Die Maschen der Kauz-Voliere sind relativ gross. Bei Mäusen ist das allerdings kein Problem (ausser für die Mäuse). Bei Ratten oder Wieseln sieht es wohl anders aus, diesen Fall hatten wir erst kürzlich.
Da waren innerhalb der Voliere Pflanzen abgefressen und Löcher gebuddelt, die Käuze ziemlich verstört.
Wir haben die Käuzchen dann eine Nacht lang umquartiert. Die Voliere hat eine Verbindungstür zur Uhuvoliere, die haben wir geöffnet, so hatten Leon und Wulli Gelegenheit sich des Problems anzunehmen.
Seither ist Ruhe und die Zwerge sind wieder guter Dinge!
:-)
 
Klingt nach Vielzitzenmäusen, die werden gern als Futtertiere eingesetzt, weil sie riesen Würfe machen und schnell so groß werden wie eine junge Ratte :)
 
Thema: Fuchs als Atzung

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