Graupapagei Niere und Leber

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Andy_Graupapagei

Andy_Graupapagei

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Hallo, ich bin neu hier und wir haben einen schönen Kongo-Graupapagei. Er ist 22 Jahre und wurde von uns mit der Hand aufgezogen. Nun waren wir nach zwei Jahren wieder beim TA, weil er in der letzten Zeit vermehrt Wasser ließ. Beim TA wurde er geröngt - es wurde kein Blut abgenommen. Auf den Bildern wurde erkannt, dass unser Papagei ein vergrößertes Herz, eine vergrößerte Leber und eine Nierenschädigung hat - deshalb wohl der Urin. So wie es uns gesagt wurde, ist es durch Fehlernährung gekommen; er hat wohl leider zuviel mit uns an gekochten Lebensmitteln (ausser Fisch und Fleisch) mitgegessen und auch sein tägliches süsses Leckerchen bekommen - was ich leider sehr unterschätzt habe. Natürlich hat er nicht tellerweise unsere Nahrung bekommen, sondern hat sich immer mal wieder ein gekochtes Kartoffelstück, Ei, Brot, Blumenkohl oder Nudel etc. abgeholt. Ansonsten bekommt er eine gute Körnermischung ohne Schalenerdnüsse und sein morgentliches Stück Banane. Auch Apfel oder Weintrauben mag er. Erdnüsse bekommt er als Leckerchen nur die ungesalzenen von einer bekannten Firma aus der Dose.

Er bekam folgendes verschrieben:
- Renes/Viscum (Niere)
- Hepar (Leber)
- und Legaphyton (Leberunterstützung).

Die ersten beiden Medikamente bekommt er jeweils jeden zweiten Tag (also abwechselnd) von mir in den Schnabel verabreicht und das letzte als 1/4-Tablette täglich zerkleinert in die Bananenscheibe.
Er ist mobil, hat nichts gegen Fliegen im Haus und Wintergarten und hat gesunde Federn und Schnabel. Er wiegt um 474 Gramm.
Hat jemand vielleicht von euch Erfahrungen mit dem Krankheitsbild oder den Medikamenten?
(Beschimpfungen könnt Ihr euch bitte sparen, da ich mir selbst Vorwürfe mache.)

Vielen lieben Dank und Grüße
Andreas
 
hallo Andreas
herzlich Willkommen bei den Vogelforen :zustimm:
Du warst bestimmt bei einem vogelkundigen Tierarzt: klick

und auch sein tägliches süsses Leckerchen
was genau?

salzlos und ungewürzt gekochte Kartoffeln, Nudeln, Gemüse etc. bieten wir unseren Edlen auch ab und zu an

Beschimpfungen könnt Ihr euch bitte sparen,

wir schimpfen nicht, fragen aber, ob es auch einen zweiten Grauen gibt. :zwinker:
 
Hm...ich frage mich auch nach der Vogelkundigkeit des Tierarztes.
Ganz ehrlich glaube ich nicht dass von dem homöopathischen/anthroposophischen Zeugs, dass Du da listest irgendetwas eine Wirkung bei Leber- und Nierenschäden hat..mit einer Teilausnahme. Die Liste finde ich ehrlich gesagt erschreckend. Wenn der Vogel krank ist, braucht er pharmakologisch wirksame spezifische Therapie.
Bisher ist kein Medikament in der Liste...nur Geschwurbel.
Lediglich das Legaphyton hat als Mariendistelderivat eine gewisse Berechtigung.
 
Aus welcher Ecke Deutschlands komst du denn? VOGELKLINIK Gießen oder Leipzig wären bei der Krankheitsliste empfehlenswert. Es bringt nix, wenn wir jetzt hier rumrätseln, denn viele sind zwar Papageienerfahren, aber Tierärzte sind wir mitnichten. Bei so was kann nur ein VOGELKUNDIGER Tierarzt helfen.
 
Wie ich sehe wird der Graue allein gehalten.

Was ich bisher auch nicht auf den Schirm hatte ist die Schädigung von Leber, Niere durch dauerhaft erhöhte Brutigkeit. und das ist leider bei Partnerlosen Vögeln häufig der Fall.
Auch das Herz wird durch dauerhaft erhöhten Hormonspiegel geschädigt.
Und diese Gefahr ist um ein vielfaches Größer als eine Leberschädigung durch die genannten Lebensmittel.

Wichtig wäre eine Röntgendiagnostik und vielleicht besorgst Du Dir mal die Zuckersticks für Zucker im Urin wenn er so flüssige Ausscheidungen hat.

Des weiteren ist für die Behandlung von Leber das Legaphython nicht so angesagt da es nicht auf Sylimarin bzw. Silibini normiert ist. Besser sind die Hartkapseln (Legalon, Sylimarin - CT), Weiterhin sollten B-Vitamine und Aminosäuren gegeben werden.
 
Hey, danke für eure Antworten. Ich versuche eure Fragen so gut wie möglich zu beantworten.
Ich weiß noch nicht, ob die "Medikamente" wirklen, da der TA-Besuch erst letzten Freitag-Nachmittag war.
Die Gemüsestückchen waren immer ungewürzt, jedoch wurden die Nudeln in normalem Nudelwasser gekocht. Als süsses Leckerchen hat er ein Smartie oder ähnliches in dieser Größe bekommen. Er ist die ersten Jahre mit einem Nymphensittig aufgewachsen, der im Alter von 21 Jahren gestorben ist. Danach hatte ich den Gedanken mit einem Kollegen für ihn, jedoch meinte ein Tierarzt, dass es wahrscheinlich nicht funktionieren würde, ihn an einen anderen Vogel zu gewöhnen, zum einen weil er nur den Nymphensittig kannte, zum anderen weil er eiferüchtig sein würde, wenn ich die Aufmerksamkeit nicht mehr auf ihn alleine richten würde und er bereits fehlgeprägt sei. Er spricht ab und zu einzelne Wörter wenn er Lust hat, er ist mehr ein Pfeiffer. Er mag es Geräusche nachzumachen und wenn Musik spielt, pfeifft er mit. -Und nein, er hat sich noch nie gerupft oder dergleichen und läuft auch nicht verwirrt im Käfig herum! Ich bin kinderlos, deshalb bekommt er viel Aufmerksamkeit.
 
Lieben Dank Sigrid.
Die Tierärztin hat zwei Röntgenbilder gemacht und bezüglich dessen ihre Diagnose gestellt sowie mir die besagten Medikamente gegeben. Ich fragte, ob sie auch Blut abnehmen möchte. Sie meinte, dass dies nicht notwendig sei, sie würde was sie wissen wolle auf den Röntgenaufnahmen sehen.
 
Ich fragte, ob sie auch Blut abnehmen möchte. Sie meinte, dass dies nicht notwendig sei, sie würde was sie wissen wolle auf den Röntgenaufnahmen sehen.
Schwaches Bild! Natürlich wäre ein komplettes Blutbild hilfreich. Röntgen ist gut und schön aber das genaue Ausmaß der Schädigung kann man daran nicht erkennen. Mein TA hätte auf jeden Fall Labor gemacht bzw. machen lassen.
 
Die Aussage zur Tierärztin zur Vergesellschaftung....da könnt ich an die Decke gehen.
Der Rest ..na ja. Ist sie als vogelkundig in unserer Forenliste geführt?

Und Vergesellschaftung mit einem ähnlich alten gegengeschlechtlichen Artgenossen ist schlicht ein Muss.
 
Hallo Andreas,

es ist etwas eigenartig, dass die TÄ kein Blut abgenommen hat und meint, allein aus dem Röntgenbild die entsprechenden Diagnosen stellen zu können. Sie kann damit eigentlich nur Vergrößerungen, Zubildungen und evtl. Ergüsse erkennen. Mehr gibt ein Röntgenbild nicht her. Welche genauen Organschäden vorliegen, müssten weitere diagnostische Maßnahmen wie Blutchemie + Blutbild, Endoskopie und evtl. Biopsien klären können. Falls das Deine TÄ nicht kann, würde ich Dir raten, zu einem Spezialisten zu gehen (wie schon oben auch verlinkt).

Viel Glück für den Grauen,
Steffi
 
Was ich jetzt sofort machen würde: Ernährung ganz konsequent umstellen!
Keine Süßigkeiten, keine Nüsse, keine gesalzenen Lebensmittel - stattdessen Schwerpunkt auf Gemüse setzen und Obst (nicht zu hoch dosiert, nicht zu süße Früchte). Falls gekochtes Gemüse, dann nicht im Salzwasser kochen lassen (man kann ja nachher die Portion für den Vogel trennen und Rest für sich selbst würzen). Kartoffeln und Nudeln sind nicht schädlich, falls ungewürzt, aber würde ich auch erst mal weglassen.
Körnerfutter genau kontrollieren: keine fetthaltigen Körner zulassen, evtl. über extrudiertes Futter nachdenken.

Ich würde da jetzt wirklich ganz streng sein - nur dann bestehen Heilungschancen.
Ja, und klar: nach Partnervogel suchen. Damit wird nicht nur für psychisches Wohlergehen, sondern auch für erhöhte Aktivität gesorgt, was auch zur Gesundung beiträgt!
Viel Erfolg!
 
Danke für eure Beiträge euch allen. Ich werde eure Vorschläge beherzigen. Auch wenn, das mit dem nicht fetten Futter schwierig ist, weil er mit Vorliebe Sonnenblumenkerne isst.
Ja Ingo, die Tierärztin ist hier gelistet.
 
das mit dem nicht fetten Futter schwierig ist, weil er mit Vorliebe Sonnenblumenkerne isst.
Hallo Andreas,
auch mein Edel-Hahn hat Herz- und Leberprobleme, dies bekommt man neben einer gezielten Therapie durch einen fachkundigen Ta über einen längeren Zeitraum NUR in den Griff, wenn man keine fettreichen Futtermischungen mehr anbietet. Lass um Himmelswillen die Sonnenblumenkerne weg und gewöhne ihn an viel Gemüse, gib davon mehr und weniger Obst. DU bist jetzt als Halter gefragt, musst unbedingt konsequent sein und wenn es dir noch so schwer fällt. Sicherlich wird die Futterumstellung für deinen Vogel auch nicht einfach werden, aber er wird sich daran gewöhnen und wie sagt man so schön....der Hunger treibt´s rein. Glaub mir es funktioniert!:)
Was den Partnervogel betrifft, kann ich mich den anderen nur anschließen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vorliebe hin oder her, der Zustand ist auf Dauer lebensbedrohlich und jetzt könnt ihr noch die Reißleine ziehen und das ist wichtig. Also nicht so zaghaft ;) das Problem ist immerhin hausgemacht. Noch könnt ihr gröberes verhindern.
Eine Futterumstellung ist nicht schwer und ich verstehe eigentlich nicht, warum damit so viele solche Probleme oder Befürchtungen haben. Der Vogel frisst, was da ist bzw was ich ihm zur Verfügung stelle so wie in der Natur. Somit liegt es in meiner Verantwortung wegzulassen oder zu rationieren, was (im Übermaß) schädlich ist, zu reichen, was im momentanen Lebenszustand geeignet ist und auf eine gesunde, vitaminreiche und vollumfängliche Ernährung zu achten. Hat er immer die Wahl, wählt der Vogel natürlich sein Lieblingsfutter aus. Pizza schmeckt gut und ist nicht direkt schädlich, aber jeden Tag ausschließlich gegessen macht sie krank.
Was bleibt ihm anderes übrig? Entweder er nimmt es an oder eben nicht, dann spätestens 1-2 Tage später. Ich hatte noch NIE ein Problem mit Futterumstellungen. Auch in der Natur muss sich ein Vogel danach richten, was es eben saisonal bedingt gibt und kann sich nicht nur von Leckerbissen ernähren.
Ein guter Speiseplan beinhaltet die Hälfte bis 2/3 Gemüse, Obst, Frischfutter, Koch Futter etc und die anderen Bestandteile aus einer ausgewogenen, fettarmen Saatenmischung.
Sowas zum Beispiel: Körnerbude
Davon nur so viel, wie an einem Tag komplett gefressen wird. Sind mehr als ein Viertel Reste im Napf war es zu viel. Bei einem Grauen gehe ich mal von 1-2 Esslöffeln Körnern aus.
Es hat sich gut bewährt nach der Loro parque Methode zu füttern. Morgens nur Obst, Gemüse, Frischfutter etc und ab Nachmittags frisches wegtun, da es verdirbt und zum Abend Körner.
Hier nochmal eine Inspiration: Mein Graupapageien und Amazonen Futter

Und auch wenn ich vielleicht gleich gesteinigt werde, aber ich bin mittlerweile nicht mehr der Ansicht, dass auf Teufel komm raus ein Partner immer das beste für den Vogel ist. Grade für unsozialisierte Handaufzuchten.
 
Danke Sam und Sammyspapa für die Futterempfehlungen. Habe mir eine Liste mit verschiedenen Gemüsen und Obst gemacht, die er regelmäßig bekommen wird und das empfohlene Futter von der Körnerbude werde ich auch ausprobieren. Es gibt da noch eine Linie von Vitakraft, die sich "Pro Vita" nennt. Das macht für meine Augen jedenfalls auch einen guten Eindruck - hatte ich auch schonmal. Denn ich finde, man sollte ja auch beim Körnerfutter für Abwechslung sorgen, denn wir mögen ja auch nicht immer nur das Gleiche.
Finde eure Tipps sehr sinnvoll und zielführend.
 
Thema: Graupapagei Niere und Leber
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