Insektenschutz

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Welche Wespenart ?

Hallo zusammen,

in einem kleinen "Insektenhotel" im öffentl. Park/Südmauer
haben in den letzten beiden Jahren langbeinige Wespen eine kleine Wabe gebaut und gebrütet.
Sie waren kein bischen aggressiv.

https://s20.directupload.net/images/210221/3jeuf6ja.jpg

Frage an die Insektenkenner:
Welche Wespenart kann das denn sein ?

VG
Swift_w
 

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Feldwespen, wie wir sie lange hier haben. Lange Beine und nur ein Minivölkchen das kleine Papiernester baut und standorttreu bleibt. Total entspannte Tiere. Habe sie in all den Jahren niemals aggressiv erlebt.
 
Wer sich für Hummelhaltung interessiert, es gibt im Netz einige Seiten hier zu finden. Zbsp. Pollenhöschen. Möchte hier keine Werbung für irgend eine Seite machen. Mit frdl.Gruss Gottfried.:zustimm:
 
Kenne diese Seiten, habe mir die früher öfters angesehen. Habe auch die Bücher von E.von Hagen. Leider nehmen auch die Hummelbestände hier im Rheinland ab. folgende Arten kommen hier ,Raum Bonn noch vor, Dunkle Erdhummel, Gartenhummel, Wiesenhummel,Baumhummel Steinhummel und Ackerhummel. Auch Kuckukshummeln ( Schmarotzerhummeln).Gruss an Karin G. Gruss Gottfried.:0-
 
Wer sich für Hummelhaltung interessiert, es gibt im Netz einige Seiten hier zu finden. Zbsp. Pollenhöschen. Möchte hier keine Werbung für irgend eine Seite machen. Mit frdl.Gruss Gottfried.:zustimm:
Danke! Hast Du einen Tip, wie man Baumhummeln in den Vogelnistkasten bekommt?

VG
Pere ;)
 
Habe heute den Kasten in dem die Hornissen waren gründlich gesäubert. Der Nistkasten war ja für die Meisen gedacht.Aber die Wespen fanden ihn auch gut. Er von unten bis unter dem Deckel voller Waben . Von Hornissen keine Spur
 
Ich würde es zu gern machen und hab auch schon über entsprechende Kästen nachgedacht. Aber ich kenne die Reaktion der anderen Eigentümer.
Hornissen = Panik , Hummeln = lästig. Die verfliegen sich ja auch schon mal.
Aber es ist schon ein besonderes Ereignis wenn Du morgens wach wirst und auf der Bettdecke läuft gemütlich eine Hummelkönigin spazieren. Ganz vorsichtig hab ich sie nach draußen begleitet, nicht weil ich Angst hatte sondern ich wollte sie nicht in Angst versetzen.

Hatte hier im letzten Jahr einen Panikausbruch da sich eine Jungmeise verflogen hatte, in das Schlafzimmer einer 92 jährigen Nachbarin. Naja sie hat mich geholt und ich hab die gute Dame dann beruhigt. Da kann man sich vorstellen was bei einer Hornisse passiert.
 
Hallo Peregrinus. Betr. Baumhummeln, wie der Name schon sagt, sie gehen gerne in Nistkästen die nicht zu hoch im Baum hängen,verwenden hier gerne Nistmaterial von Vogelnestern für ihr eigenes Nest. Wenn man für die Art Nistkästen frei hat, sollte man Nistmaterial, trockenes Moos mit etwas Heu und Kapokwolle einbringen. Aber ,wenn besiedelt, etwas vorsicht ! Baumhummel ist ziemlich Aggresssiv. Wünsche Erfolg beim ansiedeln Gottfried.
 
Hummeln im Mauerseglerkasten; Wespen in wenigen Mehlschwalben-Kunstnestern

Hallo zusammen,

in einem meiner Mauerseglerkästen - damals mitten über dem Wohnzimmerfenster bei meinem Vereinsvorsitzenden - war mal ein Hausrotschwanz-Brutversuch.
Hummeln hatten das umfangreiche Nistmaterial gern als Brutstätte übernommen.
Auch gut - Insektenschutz ist in. :zwinker:
Sag ich's doch - Mauerseglerkästen sind Universalkästen für viele Arten.

https://s18.directupload.net/images/210223/temp/f525rr7s.jpg

Im rechten Seglerkasten seit über 10 Jahren fast immer Seglerbruten;
davor Mehlschwalbenturm mit 40 Mehlschwalben-Kunstnestern; ca. 15 davon in den letzten Jahren mit Mehli-Bruten.
Ab und zu in 1 bis 2 Kunstnesten pro Jahr auch Wespenbruten.

VG
Swift_w
 

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Welche Wespenart ?

Hallo zusammen,

in einem kleinen "Insektenhotel" im öffentl. Park/Südmauer
haben in den letzten beiden Jahren langbeinige Wespen eine kleine Wabe gebaut und gebrütet.
Sie waren kein bischen aggressiv.

https://s20.directupload.net/images/210221/3jeuf6ja.jpg

Frage an die Insektenkenner:
Welche Wespenart kann das denn sein ?

VG
Swift_w

Moin Swift_w,
ich schließe mich der Feldwespentheorie an, Polistes, wie die Gattung heißt, sind sehr friedlich, obwohl sie Staatenbildend sind. Typisch für diese Gattung ist, daß die Waben ohne äußere Schutzhülle gebaut werden.

Die Agressivität kommt meistens bei staatenbildenden Insekten (Wespen, Ameisen, Bienen, etc) weil sie mehr zu verteidigen haben, als nur sich selbst und der Verlust eines Individuums, also einer Arbeiterin, nichts bedeutet und die Königin und die Brut alles.

Bei diesem Insektenhotel ist, für die Solitärwespen und -bienen für die diese Hotels gedacht sind, alles falsch gemacht worden, was man falsch machen kann.
Schön, daß wenigstens die Polistes die Nische erkannt haben :D.

Ich möchte an dieser Stelle mal kurz schreiben, was hier alles falsch gemacht wurde, vielleicht hilft es dem Einen oder Anderen.
1. Kiefernzapfen helfen keiner Solitärwespen/-bienenart (Billiges Füllmaterial).
2. Holzschnipsel, wie im Bereich des Polistesnests sind auch zu nichts zu gebrauchen (Billiges Füllmaterial).
3. Die Bambusstücke sind zu 95% mit viel zu großen Öffnungen gewählt. Gebraucht wird ein Lochdurchmesser von 2-8mm. Und noch wichtig: Je größer der Lochdurchmesser, desto länger muß das Stück sein, da im vorderen Bereich immer nur Männchenzellen gebaut werden. Man braucht natürlich beide Geschlechter und tendenziell eher mehr Weibchen. Wahrscheinlich sind die Stücke hinten nichtmal verschlossen, was sie auch nutzlos macht. Man muß sie immer so schneiden, daß hinten ein Nodus/Knoten im Halm ist. Wer sich mal Gräser angesehen hat, der weiß, daß sie immer so verdickte Stellen in den Halmen haben, das sind diese so genannten Knoten. An den Stellen ist der Halm dicht. Das brauchen die Bewohner hinten als Abschluß.
4. Die Stammstücke oben haben eine zu grße Bohrung und sind ins Hirn-/Stirnholz gebohrt. Die Hälfte sogar gar nicht. Bei Bohrungen ins Stiirnholz treten rund um die Bohrung schon nach kurzer Zeit Risse auf, durch die Pilze und ähnliches eindringen können, das wissen auch die geplanten Bewohner und meides diese Löcher. Man muß immer im 90° Winkel zur Faser bohren. und auch hier: 2-8mm werden genutzt und nur so tief bohren, daß das Loch hinten noch verschlossen ist. Je dicker das Loch, desto tiefer muß es gehen.

Ergebnis: Obwohl dieses Hotel gut gemeint ist, ist es doch seit Jahren (so wie das Holz aussieht) unbesiedelt, außer der Polistes :-).

Leider sieht man derartige Bienenhotels im Handel fast ausschließlich. Die Beste Alternative: Selber machen.

Ich kann hier eigentlich nur ein Buch empfehlen, da es auch auf dem Gebiet fast nur Schrott gibt:
Fertig zum Einzug: Nisthilfen für Wildbienen: Leitfaden für Bau und Praxis - so gelingt`s
Pala-Verlag
ISBN-10 : 3895663581
Fertig zum Einzug: Nisthilfen für Wildbienen – pala-verlag, Darmstadt

Es befaßt sich mit allem rund um die Nisthilfen, bietet Tipps und Bezugsquellen.
Das Buch lohnt sich wirklich und nein, ich bekomme keine Prozente :lekar:.

Gruß,
Lars
 
Hallo Peregrinus. Betr. Baumhummeln, wie der Name schon sagt, sie gehen gerne in Nistkästen die nicht zu hoch im Baum hängen,verwenden hier gerne Nistmaterial von Vogelnestern für ihr eigenes Nest. Wenn man für die Art Nistkästen frei hat, sollte man Nistmaterial, trockenes Moos mit etwas Heu und Kapokwolle einbringen. Aber ,wenn besiedelt, etwas vorsicht ! Baumhummel ist ziemlich Aggresssiv. Wünsche Erfolg beim ansiedeln Gottfried.
Hihi, ja, die Agressivität der Baumhummeln habe ich mal bei Aufnahmen am Einflugloch bei einem Meisenkasten unterschätzt. Ich wartete geduldig um den Einflug der Hummeln zu filmen und wartete und wartete... kam keine mehr. Hinter mir wurde allerdings das brummen immer lauter, was ich zu spät realisierte. Alle hatten sich dort gesammelt und griffen, wie auf Kommando an, als ich mich umdrehte. Ein beherzter Sprung von der Leiter brachte mir zu den Stichen noch einige blaue Felcke und Prellungen ein.
Anfängerfehler!
Gruß,
Lars
 
Da hab ich bei meinem Hotel ja alles richtig gemacht (hatte mich vorher entsprechend schlau gemacht). Vielleicht sollte man noch ergänzen, dass man sinnigerweise Laubholz verwenden sollte, und hier wiederum vorrangig die Hartlaubhölzer. Die Nadelhölzer harzen (mit Ausnahme der Tanne) und lassen aufgrund der großen Härteunterschiede zwischen Früh- und Spätholz i. d. R. keine so sauberen Bohrränder zu. Ich hab Buche genommen.

VG
Pere ;)
 
Buche ist allerdings nicht wetterfest und setzt leicht Schimmel an.

Besser sind Lärche und bedingt Douglasie oder Robinie, da sie von Natur aus eine gewisse Wetterfestigkeit mitbringen.

Fichte, Kiefer und auch Buche sollte man au Kesseldruck imprägnierte Hölzer achten.

Tipps für eine Innenleben gibt es hier.
Informationen über Insektenhotels
Interessant sind auch die anderen Tipps
Infos und Tipps rund um die Natur
 
Buche ist allerdings nicht wetterfest und setzt leicht Schimmel an.

Besser sind Lärche und bedingt Douglasie oder Robinie, da sie von Natur aus eine gewisse Wetterfestigkeit mitbringen.
Mein Insektenhotel zeigt nach Osten. Es ist luftig und kann schnell abtrocknen. Schimmel wird Buche kaum ansetzen, Du meinst sicherlich andere holzzersetzende Pilze. Aber auch das nur, wenn es nicht abtrocknen kann. Lärche und Douglasie haben m. E. den Nachteil, dass sie stark harzen, aber vielleicht stört das die Wildbienen ja nicht, keine Ahnung. Robinie ist sicherlich auch eine gute Wahl, zumal es nicht nur sehr dauerhaft, sondern auch sehr hart und ziemlich standfest ist.

@lollypop: Sind Lärche und Douglasie brauchbar?

VG
Pere ;)
 
0
@lollypop: Sind Lärche und Douglasie brauchbar?
Hi Pere,
ich würde die nicht verwenden. wie du schon anführtest ist ein glattes splitterfreies Bohrloch wichtig. Neben dem Harz bei Nadelbäumen sind auch die gröbereb Fasern ein Problem.
Grobe Fasern und daraus resultierenfe Unebenheiten und Splitter verschleißen die Flügel der Insekten sehr schnell. Flugunfähigkeit bedeutet den frühen Tod und weniger Nachkommen. Man darf nicht vergessen, daß die kleinen unermüdlich rein und raus müssen bei den Röhren, um die Pollen abzuladen und um die Materialien für den Deckel zwischen den Kammern einzubringen. Das ist nicht nur ein enormer Aufwand und eine Materialschlacht, sondern bedeutet eben auch, daß pro Loch x-mal die Unebenheiten und Splitter passiert werden müssen. Wenn man nicht nur einmal durch einen Stacheldraht muß, sondern 50 oder gar 100 Mal, dann bleiben Verletzungen nicht aus. Und die Flügel können nicht heilen.
Harz verklebt, wie schon geschrieben die Flügel, was ebenso zur Flugunfähigkeit, also dem Tod, führt.

Buche ist nicht schlecht, Eiche geht auch, am Besten ist Esche. Aber wir reden hier von gut, besser, am Besten.
Eiche und Buche neigen etwas mehr zur Rissbildung, Esche hält da länger.
Gruß,
Lars
 
Thema: Insektenschutz

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