Wann hört es endlich auf

Diskutiere Wann hört es endlich auf im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Greifvogelverfolgung in Deutschland Gift-Alarm in Wegberg – Vier tote Greifvögel im Tüschenbroicher Wald gefunden / Komitee gegen den Vogelmord...
Letzten Juli habe ich hier Strafantrag gestellt gegen einen Landwirt, weil er Giftweizen flächig ausgebracht hat. Der Betriebsleiter fuhr den PickUp, der rumänische Arbeiter schaufelte das Zeug entlang des asphaltierten Geh- und Radwegs am Rande eines Gurkenfeldes vom fahrenden PickUp herunter.
Die Verarbeitungsvorschriften dieses Mittels sehen vor, dass die Giftweizenkörner mittels einer sog. Legeflinte in kleinen Mengen direkt in die Mauselöcher geschossen werden. Breitwürfiges Streuen ist jedenfalls keine fachgerechte Ausbringung.

Ich habe Beweise gesichert per Foto, Datum, Uhrzeit und Aussagen weiterer Zeugen, die auf diesem Radweg unterwegs waren. Eine Handvoll dieser Giftweizenkörner habe ich in einem Schraubglas in meinem Kühlschrank als Beweismittel aufbewahrt.

Einen Tag nach Anzeige-Erstattung meldet sich bei mir telefonisch ein Polizeibeamter und fragt nach genauer Lage des Gurkenfeldes. Mein Angebot, Fotos und Probe des Giftweizens bei mir abzuholen (ich wohne nur 300 Meter vom Tatort) nimmt er nicht an.

Zwei Wochen später bekomme ich von der Staatsanwaltschaft ein Schreiben, wonach das Ermittlungverfahren eingestellt wurde. Der Betriebsleiter dieses landwirtschaftlichen Betriebs habe glaubhaft versichert, den Giftweizen ordnungsgemäß ausgebracht zu haben

Wenn selbst die Staatsanwaltschaft kein Strafverfolgungsinteresse mehr zeigt, obschon man ihr Beweise und Ermittlungsergebnisse liefert und sie selber schon fast nichts mehr machen müssen - ja dann......

Giftweizen im Juli, der offen zugänglich herumliegt, wird aufgenommen von Singvögeln, Wild- und Haustauben, Enten und anderen Tieren. Und wenn nun der Mäusebussard vergiftete, halbtote und deswegen schon langsamere Mäuse erbeutet - gesund wird das für den auch nicht sein. Beim Fuchs dasselbe.
 
Es wird leider wohl nie aufhören! Alleine was an Giftködern an Feldrändern liegt - es weiß auch echt kein vernünftig denkender Mensch, was das bezwecken soll, schadet ja nämlich am Ende auch den Landwirten. Bei der älteren Jäger-Fraktion gilt noch immer bei einem (ich fürchte größeren) Teil: Schnabel krumm, Finger krumm. Und Tauben- und Geflügelhalter sind auch eine recht "aktive" Gruppe in der Greifvogelverfolgung, was sich auch mit Aufklärung kaum ändern lässt - denn hier richten sie ja tatsächlich Schäden an. Auch hier im Forum fragt ja hin und wieder ein Außenvolieren-Besitzer, was man gegen Sperber und Habicht "tun" könne - da klären wir nett auf, aber was macht der Teil, der hier nicht fragt?

Es ist für alle wichtig zu wissen, dass Greifvögel und Falken in Deutschland immer noch stetig verfolgt werden, wenn auch nicht mehr so stark wie in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Das einzige, was hilft, ist Aufklärung und Beratung.
Und dass die Polizei bei sowas kaum eingreift, ist traurig! Da kommt es wohl auch drauf an, wen man erwischt - ein naturbegeisterter Polizist/Staatsanwalt wird da sicher interessierter ermitteln...
 
Alternativ könnte man auch auf der Schiene der Rechtstaatlichkeit bleiben und Einstellungsbeschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft einlegen.

VG
Pere ;)
Ich glaube nicht, dass das gegen unmotivierte Polizisten und Staatsanwälte hilft. Die finden dann überhaupt gar keine Beweismittel mehr und stellen schnellstmöglich ein nach §153 StPO. Das Einzige, was die Straftäter davon haben - Name und Adresse des Anzeigenerstatters stehen in der Akte und werden dem Beschuldigten mitgeteilt.

Ein paar Wochen, nachdem ich die oben erwähnte Anzeige erstattet hatte, ist mein Hund jämmerlich verreckt. Über eine Zeit von fünf Wochen hat er sich zu Tode gekotzt. Todesursache bis heute unbekannt, obwohl ich über 3.000.- € an Tierarztkosten ausgegeben habe. Möglicherweise hat mir jemand was über den Zaun geworfen.....

Ich habe meine Lektion daraus gelernt.
 
Das ist natürlich äußerst bedauerlich! Ob ein Zusammenhang besteht, weiß aber wohl niemand. Muss ein jeder selber wissen, ob er das so stehen lässt. In dem Fall wäre vielleicht tatsächlich der Weg über einen Verein mit etwas mehr politischem Gewicht sinnvoll.

Problem: Die Staatsanwaltschaften sind gut ausgelastet (überlastet), nicht zuletzt deshalb, weil heutzutage jeder Depp wegen jedem Firlefanz klagt (Rechtsschutzversicherungen sei Dank). Das Verbandsklagerecht gegen alles und jeden macht es auch nicht besser. Also wird alles eingestellt, was keinen großen Aufschrei verursacht. Wir hatten mal einen Fall von gewerblicher Fischwilderei, die Kameraden wurden per Polizeieinsatz umzingelt und in flagranti dingfest gemacht. Die Staatsanwaltschaft hat dann aus Mangel an öffentlichem Interesse eingestellt. So weit sind wir inzwischen in Deutschland!

VG
Pere ;)
 
Das ist natürlich äußerst bedauerlich! Ob ein Zusammenhang besteht, weiß aber wohl niemand. Muss ein jeder selber wissen, ob er das so stehen lässt. In dem Fall wäre vielleicht tatsächlich der Weg über einen Verein mit etwas mehr politischem Gewicht sinnvoll.

Problem: Die Staatsanwaltschaften sind gut ausgelastet (überlastet), nicht zuletzt deshalb, weil heutzutage jeder Depp wegen jedem Firlefanz klagt (Rechtsschutzversicherungen sei Dank). Das Verbandsklagerecht gegen alles und jeden macht es auch nicht besser. Also wird alles eingestellt, was keinen großen Aufschrei verursacht. Wir hatten mal einen Fall von gewerblicher Fischwilderei, die Kameraden wurden per Polizeieinsatz umzingelt und in flagranti dingfest gemacht. Die Staatsanwaltschaft hat dann aus Mangel an öffentlichem Interesse eingestellt. So weit sind wir inzwischen in Deutschland!

VG
Pere ;)

Der örtliche NABU war von der ersten Minute an involviert - eine Kopie der Strafanzeige ging direkt an den örtlichen NABU-Vorsitzenden.
 
Der örtliche NABU war von der ersten Minute an involviert - eine Kopie der Strafanzeige ging direkt an den örtlichen NABU-Vorsitzenden.
Und, was hat der Nabu dann gemacht und erreicht?

VG
Pere ;)
 
Der NABU-Vorsitzende hat dem Betriebsleiter dieses Gemüse-Anbaubetriebs mitgeteilt, dass man von nun an ein Auge auf ihn haben wird.
 
Zwar keine Greifvögel
Wilderer tappt in Fotofalle. Wie dumm muss man sein
 
Zwar keine Greifvögel
Wilderer tappt in Fotofalle. Wie dumm muss man sein
Genau das ist das Problem, das ich mit dem Komitee habe: Da wird jemand illegal (gegen seinen Willen) gefilmt und das Ganze dann ins Netz gestellt. Sowas ist durch nichts zu rechtfertigen, das ist ein schwerer Eingriff in die Persönlichkeitsrechte und damit ein massiver Gesetzesverstoß! Ungeachtet der mutmaßlichen Tat des Berufsjägers geht sowas halt einfach nicht. Und da hoffe ich schwer, dass der Berufsjäger Anzeige erstattet und die Staatsanwaltschaft Ermittlungen aufnimmt.

VG
Pere ;)
 
Es war eine genehmigte Fotofalle.
Nix Fotofalle! Der Mensch wird gefilmt, und zwar so, dass er für diejenigen erkennbar ist, die ihn kennen. Das ins Netz zu stellen ist nicht nur in höchstem Maße unseriös, sondern m. E. ein strafbarer Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz.

VG
Pere ;)
 
Hallöchen,

muss ich auch ganz ehrlich sagen - das ist so nicht in Ordnung. Es wäre kein Problem gewesen, wenn das Komitee dieses Video als Beweis den Behörden aushändigt hätte, dass dieser Jäger vorsätzlich illegale Fallen nutzt. Obwohl er weiß, dass das nicht erlaubt ist und noch versucht, das Ganze zu verschleiern.

Aber so etwas ins Netz und den Mann damit öffentlich an den Pranger zu stellen, ist etwas völlig anderes und hinterlässt einen ziemlich miesen Beigeschmack... Denn wenn Naturschützer sich solcher Methoden bedienen, bekommen sie insgesamt ein schlechtes Image, dass mehr Bemühungen zunichte machen dürfte, als diese Methoden im Endeffekt bringen....

Liebe Grüße,
Caro
 
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