Hand auf's Herz, würdet Ihr Euch nochmal Graue anschaffen?

Diskutiere Hand auf's Herz, würdet Ihr Euch nochmal Graue anschaffen? im Forum Graupapageien im Bereich Papageien - Liebe User, wir haben unsere Grauen jetzt 4 Jahre und lieben sie sehr. Anfangs dachten wir viel über sie zu wissen und wurden dank dieses...

Würdet Ihr Euch mit dem Wissen von heute noch einmal Papageien anschaffen?


  • Umfrageteilnehmer
    242
Nein, niewieder.
Seit über 21 Jahren mache ich mich für meinen Timneh zu Deppen. Habe viel viel Geld und Zeit geopfert, um den geschenkten Widfang (aus schlechter Haltung), ein tolles Leben zu ermöglichen. Er ist ein echter freifliegender Vogel der sich den ganzen Tag im freien rumtreibt. Und auf Champinglpätzen ebenso frei fliegen darf, wie in den vielen Begebenheiten wo er mich begleitet wenn ich ihn mitnehme. Und er hat mir Einblike in seine Natur beschert, die Halter von gefangenen Vögel nicht mal erahnen können. Bitte nicht böse sein ich will hier niemanden verurteilen. Und deswegen bereue ich es sehr, ihn nicht sofort zurück in seine Heimat gebracht zu haben als ich ihn bekommen habe. Damals war der Vogel erst ca. ein Jahr in Gefangenschaft und wenn ich nur die Hälfte an Zeit und Geld ausgegeben hätte wie ich es bisher getan habe, hätte ich bestimmt Erfolg mit dem wieder Auswildern gehabt. Für mich steht fest: Wildfänge rechtzeitig so früh wie möglich nach der Gefangennahme zurück bringen, um zu retten was zu retten ist. Ansonsten Finger weg von Papageien.
 
Ich habe auch für nein gestimmt

Ich mag meine beiden auch sehr, aber mehr und mehr denke ich, das man diesen Tieren einfach nicht gerecht werden kann. Klar man kann Ihnen das Leben so angenehm wie möglich machen und wie es einen auch die Gegebenheiten erlauben, aber gerecht geht einfach nur wenn man Volieren hat die min. ne halbe Turnhalle groß und hoch ist. Alles darunter ist einfach nichts.
Aber jetzt habe ich nun mal die Verantwortung für die beiden übernommen und muß ich einfach das Beste für die Vögel daraus machen.
 
um mal wieder was einzuwerfen : mein NEIN bleibt, aber es ist klar : dass ich unsere Grauen so schlecht ertrage, dass meine Toleranz am Limit ist, dass sie einen neuen Platz suchen : das ist meine höchsteigener Spezialplatz.
Aber es wäre nie ein Problem geworden, wenn der Züchter nicht mit den Tieren hätte verdienen wollen ( ganz frech stänkere ich : hätte er mal besser Brötchen gebacken, lebendige Tiere sind keine Brötchen ). Und der ist selber auch nicht schuld : wäre mal früher nicht der Importeur auf die Idee gekommen, mit den importierten Grauen Geld zu machen ... hätte der sie lieber in ihrem Umfeld gelassen : heute kann man mit Kamera auf Jagd gehen, sich dann an den Aufnahmen jahrelang erfreuen. Wie die Omas, Opas, Onkel und Tanten : das Kind mal ausborgen, mit ihm spielen, es verwöhnen und wenn es zu lang dauert, strapaziös wird oder einfach genug ist - dann darf es bitte wieder zurück in seine Umgebung wo es hin gehört, wo es sein will und soll. Das ist für Graupapageien eben Afrika. Unsere werden nie die Chance haben "normal" wie ihre ungefangenen Artgenossen zu leben, und das tut mir leid. Es bleibt also immer eine Notlösung, egal ob Graue in einer schönen Voliere leben, Kunststückchen lernen und machen, einen ( einen !!! ) Partner haben oder was auch immer. Und stellt euch vor, sie würden wieder zurückgebracht und frei gelassen : selbst wenn sie sich behaupten könnten in einer so fremden Umgebung, wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie wieder Fängern ins Netz gehen, an Leimruten klebenbleiben, in einen Käfig gesperrt und erneut irgendwo landen zum Verkauf, falls sie überhaupt ankommen und nicht vorher schon krepieren ?
Also auch über meine persönlichen Probleme mit unseren Hennen : ganz allgemein und überhaupt : liebe Papageien, ihr gehört in eure natürliche Umgebung, also "Nein" zum nochmaligen Gedanken eines Graupapageien-Kaufs.
 
Hallo,

ich finde dieses Thema wirklich klasse und daher möchte auch ich an dieser Stelle Kati danken, dass sie den Anstoß dafür gegeben hat :blume:.
Die ehrlichen Worte und Gedankengänge hier tragen sicher mit dazu bei, die eigene Haltung nochmal zu überdenken und evtl. weiter zu optimieren und auch Neulinge werden so hoffentlich sensibilisiert, was das Thema Papageienhaltung insgesamt angeht. Es ist schon viel Verantwortung über Jahrzehnte, die man sich mit der Anschaffung von Papageien aufbürdet.


Ich habe gerade gesehen, dass ich hier zwar schon vor längerem abgestimmt, meine Meinung aber noch gar nicht begründet hatte.

Ich habe mit Ja gestimmt und ich persönlich würde mir auch aus heutiger Sicht wieder Papageien anschaffen, wenn gewisse Rahmenbedingungen vorhanden sind, wie derzeit bei uns :).

Da ich seit dem 7. Lebensjahr durchgehend Vögel halte, konnte ich schon frühzeitig und langfristig Erfahrungen mit verschiedenen Vögeln sammeln (z.B. verschiedene Sittiche, Prachtfinken, Kanarien), weshalb ich selbst nicht ganz unvorbereitet in die Papageienhaltung gestürmt bin.
Mir war daher schon vor der Anschaffung bewusst, dass Papageien einigen Dreck produzieren werden und dass sie mit dem Schnabel auch Schäden anrichten können.
Da wir in der glücklichen Lage sind, unseren Papageien gleich ein ganzes Vogelzimmer rund um die Uhr bieten zu können und bei uns fast immer jemand daheim ist und ich nur nachmittags stundenweise arbeiten geh, ist auch der nötige Platz und Zeit für die Tiere und zusätzlichen Freiflug vorhanden.

Ich habe meine Vögel allgemein immer schon sehr gern und viel beobachtet, da mich ihr wunderbares Sozialverhalten untereinander immer wieder fasziniert.

Wenn ich so meine Grauen beobachte, machen sie eigentlich absolut keinen unglücklichen Eindruck.
Sie wirken zufrieden, sehr entspannt, spielen und fliegen ausgelassen umher und nehmen mit Begeisterung von allen gebotenen Beschäftigungsmöglichkeiten gebrauch. Mir ist es wichtig, dass sie sich viel untereinander beschäftigen und wir Zweibeiner uns von unserer Seite nicht zu sehr in ihren Alltag drängen. Trotzdem suchen meine Papageien von sich aus zwischendurch immer gern den Kontakt zu uns und genießen ihn auch sichtlich und wir genießen diese Momente natürlich auch.

Ingo schrieb:
Nie werden wir den Stubenvögeln die gleiche Bewegungsfreiheit bieten können, wie ihren Freilebenden genossen. Da liegt ind er Tat ein echtes Manko. Aber empfinden das die Vögel wirklich auch so? Bewegungsarmit kann gesundheitliche Konsequenzen haben, wenn der Pfleger falsch füttert. Aber leidet der Papagei, der noch nie größere Strecken geflogen ist?
Gerade Graupapageien sind keine Dauerflieger und auch im Freiland sind Flüge fast immer zweckgebunden.
Will der Vogel unbedingt lange Strecken fliegen? Ich will mir nicht anmassen, dass mit einem klaren Nein zu beantworten. Aber IMHO ist das klare JA ebenso unsicher und von menschlichen Vorstellungen geprägt.
Gute Frage, Ingo. Klar sind Vögel für den Flug geschaffen und es ist schon rein anatomisch zur Gesunderhaltung der Lungen und Luftsäcke sehr wichtig, dass sie rund um die Uhr Möglichkeit zum Fliegen haben. Daher möchte ich an dieser Stelle nochmal darauf hinweisen, dass auch bei täglichem Freiflug wirklich ausreichend große Volieren, in denen die Papageien auch etwas fliegen können, äußerst wichtig sind !!!

In freier Wildbahn muss der Vogel jedoch große Flugstrecken fliegen, ob er will oder nicht, da dies allein schon zur Nahrungssuche und somit zum Überleben nötig ist.
An uns selbst kann man sehen, dass man trotz vorhandener Zeit z.B. nicht mehr jeden Tag stundenlang im Wald selbst nach Beeren oder ähnlichem sucht, wenn man sowas auch viel einfacher um die Ecke im Supermarkt kaufen kann oder es selbst im Garten anbauen kann ;). Die dadurch gewonnene Freizeit nutzen wir heutzutage auch lieber für andere Dinge, wenn wir ehrlich sind. Vielleicht würden die Vögel es von sich aus genauso tun und viel weniger fliegen, wenn die Umstände es zulassen. Das ist halt die große Frage, die vermutlich keiner beantworten kann ????

Anderseits hat es natürlich schon was grandioses, wenn ein ganzer Schwarm Graupapageien zum Flug in die Weite abhebt und ich würde zu gern mal dieses Schauspiel in freier Wildbahn miterleben dürfen....schwärm

Dies bleibt meinen Grauen in der Tat leider vorenthalten.
Im Gegenzug dafür haben sie jedoch andere Vorteile gegenüber ihren freilebenden Kollegen und es ist ja nicht so, als wenn sie gar nicht fliegen könnten. Zumindest bei uns haben sie dazu rund um die Uhr die Möglichkeit, auch wenn es keine kilometerweiten Strecken sind. Ich beobachte auch oft, dass zumindest meine Grauen viele Strecken lieber mit Klettern oder zu Fuß überwinden, anstatt sie einfach per Flug zu überwinden. Manch andere Arten, welche ich halte, erledigen da doch vieles viel mehr per Flug, weshalb mir die Grauen jetzt zumindest in Menschenhand nicht als die Supervielflieger erscheinen.

Meine Grauen sind Nachzuchten und kennen daher die Wildbahn nicht und deshalb ist es halt die Frage, ob sie allgemein überhaupt etwas vermissen ?

Wie schon erwähnt haben sie ja auch einige Vorteile gegenüber ihren Artgenossen in der Wildnis, die sicher auch nicht von der Hand zu weisen sind.

Hier gibt es weder Raubtiere oder Menschen, die ihnen nach dem Leben trachten, auch sind sie keinen Unwettern ungeschützt ausgesetzt.
Sollten sie mal krank werden oder sich verletzen, wäre medizinische Versorgung gewährleistet.
Sie müssen nicht notgedrungen große Teile des Tages weite Flugstrecken allein für die Nahrungssuche hinter sich bringen und meine Papageien haben ganzjährig ein abwechslungsreiches Nahrungsangebot im Napf, was in der Natur so auch nicht immer der Fall ist.

Die dadurch gewonnenen "Freizeit" können sie gelassen mit spielen, Zärtlichkeiten austauschen, "quassel" und agieren auf ihre Art untereinander nutzen.
Sie können ihre vorhandene Intelligenz und ihren Spieltrieb viel intensiver ausleben, als ihre Artgenossen in freier Wildbahn es können.

Natürlich ist es ungemein wichtig, dafür zum Ausgleich auch wirklich genügend Alternativen zur Beschäftigung anzubieten. Dessen sollte sich wirklich jeder (künftige) Papageienhalter bewußt sein !!!
Da ich persönlich aber eh sehr gern bastel, macht es mir viel Freude, immer wieder neue Spielzeuge und Beschäftigungsideen für sie zu basteln. Ich freu mich jedesmal wie ein kleines Kind, wenn meine Papageien mit großer Begeisterung neu gebastelte Dinge annehmen und sie sichtlich ihren Spaß damit haben.

Ich bin wirklich sehr glücklich mit meinen Papageien und das Zusammenleben klappt hier wunderbar. Ich möchte sie nicht mehr missen und würde mich immer wieder für sie entscheiden.
Die wundervollen Momente, die ich mit ihnen erlebt habe und hoffentlich noch erleben werde, möchte ich echt nicht mehr missen :).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo, Manuela
ich freue mich immer wieder, wenn hier mal ein GLEICHGESINNTER schreibt. Ich weiß nicht, warum so viele hier auf das vermeintliche EINSPERREN abzielen.
Wer einen Hund hat, schickt den doch auch nicht am Morgen auf die Straße (seiner Freiheit Willen) und sagt: Nu geh dich amüsieren, wir sehen uns am Abend daheim wieder? Da dürfte dann hier Niemand IRGENDEIN Tier daheim halten. Alle Tiere unterliegen ihren Beschränkungen. Es ist an seinem Menschen diese vernünftig zu planen. Der Hund muß bewegt werden, raus und toben, spielen... Viele Leute lassen den kurz an den Baum und fertig ist.
Es gibt genug Beispiele auch in anderen Tierarten. Pferde, die nur zum Spaß im Stall stehen, Katzen die nur hübsch aussehen sollen, nachtaktive Hamster, die am Tage herumgeschleppt werden....
Ich glaube, meine Papageien sind in großer Freiheit bei uns gehalten. Sie müssen sich bewegen, um durchs Haus zu kommen und ans Futter und an uns, ihre Menschen. Sie können den Tag mit allerlei sozialen Kontakten verbringen, die ihnen sehr wichtig sind.
Ich verstehe die Jammerei vieler Papageienbesitzer wirklich nicht. Es ist doch schon im Vorfeld klar: die Vögel machen Dreck, sie wollen Zuwendung, sie brauchen Platz und Aktion, sie wollen am Schwarmleben teilhaben und nicht weggesperrt werden... Nur, wer den Platz und die Zeit, Kleingeld und eine enthusiastische Liebe zu ihnen mitbringt, nur dieser Mensch sollte sich diese wunderbaren Geschöpfe auch anschaffen.
Habe ich kaum Zeit? Geht mir rasch die Lust abhanden? Verfüge ich nicht über ausreichenden Raum...? Dann laßt doch die Finger weg von diesen Tieren. Man hält sich doch auch kein Pferd auf der Terasse oder ein Schaf im WZ. Über die jahrelange Verantwortung muß sich ein klar denkender Mensch doch im Vorfeld bewußt sein. Oder?
Aber, es gibt ja auch Menschen die sich Kinder anschaffen und diese dann vor dem Fernseher parken.
MfG
Marion L.
 
Manuela und Marion:

:zustimm::zustimm::zustimm:

Ich halte zwar keine "Grauen", dafür aber Grüne Kongos und habe hier einfach mit abgestimmt... mit einem klaren 'Ja' :)
 
Ich habe auch mit einem klaren JA abgestimmt und ich muss auch wie meine Vorschreiberin sagen:
Was Manuela und Marion da geschrieben haben, dem stimme ich zu 1000% zu!
Vielen Dank an Euch beide für die klare und ausführliche Einschätzung, ihr sprecht mir aus dem Herzen!
:trost:
 
Hallo,

ich habe ja schon vor geraumer Zeit geschrieben gehabt, dass man dann keine Tiere halten sollte, wenn man ihnen die Freiheit nicht nehmen möchte, sprich die Freiheit an keine Kante, Grenze und Co. zu stoßen und alles machen zu können, was in der freien Natur möglich ist.

Aber dieser Satz " Nur, wer den Platz und die Zeit, Kleingeld und eine enthusiastische Liebe zu ihnen mitbringt, nur dieser Mensch sollte sich diese wunderbaren Geschöpfe auch anschaffen. " von Marion, kann ich mich absolut anschließen.

Denn nur dann, kann man auch den Dreck und die ganze Arbeit, die Papageien mit sich bringen, annehmen und akzeptieren. Geldreserven sind absolut notwendig, um ggfls. Krankheiten, die nunmal auch bei Papageien anfallen können oder gar der Tod eines Partnervogels, damit man die Tierarztkosten bewältigt und eben auch schnell ein Gutachten und ein Partnervogel gekauft werden können.

Und nicht ganz zu vergessen sind gutes Futtermittel, die nunmal auch mehr kosten, wenn man gesundes Futter, Obst und Gemüse kaufen möchte. Billigfutter bringt einem auf Dauer nichts, es schadet dem Tier nur.

Auch hier darf ich noch einmal betonen: Mehr Tiere machen eigentlich nicht mehr Arbeit, denn ob man nun für zwei oder für vier oder mehr Papageien putzt, ist eigentlich egal. Aber dafür hat man letztendlich einen kleinen Schwarm, der weitaus mehr Spass macht als nur zwei oder gar die zu verneinende Einzelhaltung.

Ich würde mir wieder Papageien kaufen, weil sie einem den Alltag verschönern. In meinen Augen sind sie etwas Besonderes.

Ich kann mich daher nur der Aussage von Manuela und Marion anschließen.
 
Marion L. schrieb:
Hallo, Manuela
ich freue mich immer wieder, wenn hier mal ein GLEICHGESINNTER schreibt. Ich weiß nicht, warum so viele hier auf das vermeintliche EINSPERREN abzielen.
Wir sind mit unsere Meinung sicher nicht allein, nicht umsonst würden die meisten, die hier abgestimmt haben, auch wieder Papageien anschaffen, was das bisherige Umfrageergebnis ja zeigt :trost:.

CocoRico schrieb:
ich habe ja schon vor geraumer Zeit geschrieben gehabt, dass man dann keine Tiere halten sollte, wenn man ihnen die Freiheit nicht nehmen möchte, sprich die Freiheit an keine Kante, Grenze und Co. zu stoßen und alles machen zu können, was in der freien Natur möglich ist.
Ich sehe das genauso, Moni :zwinker:.

Wenn man die Papageien/Vogelhaltung aus diesen Gründen ablehnt, müsste man eigentlich generell gegen die Haltung aller Tiere sein.
Wie du und Marion schon geschrieben habt, müssen alle Heimtiere in gewissen Grenzen leben. Für mich ist dabei auch nicht entscheidend, ob ein Tier domestiziert ist oder nicht.
Bei domestizierten Arten mag zwar durch Zucht die Farbe, Größe und Form, teils auch gewisse Karaktereigenschaften verändert worden sein, aber die Grundbedürfnisse bleiben doch fast die gleichen.

Ein Hund bleibt ein Rudeltier wie sein Vorfahre Wolf und daher ist es auch heute noch für einen einzeln gehaltenen Hund nicht schön, wenn er allein daheim bleiben muss.
Er möchte täglich auf ausgiebigen Spaziergängen mit seinem Rudel Mensch die Nase in Feld, Wald und Wiese benutzen dürfen und sich vernünftig auslaufen können. Fast nur in der Wohnung am Sofa hocken und nur mal kurz an den Baum oder in den Garten, wie Marion schon schrieb, geht da genausowenig, wird aber auch viel parktiziert und kaum jemand regt sich drüber auf.

Und wenn man Pferde betrachtet, die in der Wildbahn in Herden kilometerweit durch Land ziehen und dann eine Pferdebox betrachtet im Verhältnis zur Größe eines Pferdes, wo viele von ihnen einen Großteil des Tages verbringen müssen, müsste einem ebenso schwindelig werden.
Selbst wenn sie dann mal für 1 Stündchen aus der Box genommen und verhältnismäßig ein paar Meter geritten werden oder an der Longe Runden stupide im Kreis laufen dürfen, ist es für sie sicher nicht schön, den Rest des Tages in derart beengtem Raum stehen zu müssen und das oft auch noch solo. Viele Pferdewiesen sind auch recht klein, sodass viele Pferde bei einem richtigen Galoppsprung schell am anderen Ende des Zauns landen und gar nicht richtig durchstarten können. Normal müssten hier auch entsprechend große Weiden und Gruppenhaltung oder zumindest ein Artgenosse Pflicht sein.
Selbst die kleinen Hamster legen normal täglich weite Strecken zurück, die kaum ein Hamsterkäfig erfüllt....und so weiter und so fort....

Auch heute noch gibt es selbst in Deutschland bei Hund und Katz viel Elend und auch da werden viele Tiere unbedacht angeschafft und landen im Tierheim, die nicht ohne Grund immer noch gut gefüllt sind.
Für die intelligenten Hunde ist es sicher genauso schlimm, wenn nicht vielleicht sogar noch ein wenig schlimmer wie für einen Papagei, wenn sie von der geliebten Familie ins Tierheim gebracht oder an jemanden anderen abgegeben werden.

Auch bei den "gängigen Heimtieren" werden viele durch falschverstandene Tierliebe, Bewegungsmangel und falsche Fütterung krank. Und trotzdem wird bei all diesen Art nicht der gleiche Hype gegen deren Haltung gemacht oder Haltern ein schlechtes Gewisssen eingeredet, wie es oft bei Vögel und insbesondere Papageien gemacht wird. Warum kann ich auch nicht wirklich verstehen ???

Tierhaltung bedeutet immer Verantwortung übernehmen und als Halter ist man immer in der Pflicht, sich mit den Bedüfnissen und vernünftige Fütterung der jeweiligen Tierart zu beschäftigen und sie so gut es geht zu erfüllen. Da sind meiner Meinung nach Papageien keine Ausnahme, das gilt für alle Heimtiere gleichermaßen !

Wenn die Rahmenbedingen wie ausreichend große Volieren oder Vogelzimmer, Zeit und Liebe zum Tier, zusätzlicher Freiflug, gutes Futter, ausreichendes Beschäftigungsmaterial, mind. Paarhaltung usw geboten werden können, spricht daher für mich auch nichts dagegen, Papageien zu halten.

Aus diesem Grund erfreu ich mich auch weiterhin ohne große Bauchweh an meinen Papageien und ich würde sie mir wie schon gesagt auch immer wieder anschaffen.
Ist halt meine persönliche Meinung, die natürlich nicht jeder teilen muss und ich akzeptiere es auch, wenn mancher das anders sieht ;).

Für mich ist Papageinhaltung nach wie vor ein wunderbares Hobby, was ich für mich nicht missen möchte :).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen

Ich habe mit einem *JA* abgestimmt und ich würde immer wiede *JA* sagen :-).

Wir haben sehr lange gebraucht bis wir unsere Graupis gekauft haben.
Für mich mussten diverse Kriterien erfüllt sein damit ich zu 100% ja sagen konnte und auch die Haltungsbedingungen die ich für wichtig empfinde erfüllen konnte.


Liebe Grüsse MCGraupi
 
Bravo, bravo, liebe Schreiber der langen Beiträge und vielen Worte für ein Ja. Ihr seid glücklich mit Euren Papageien und mit Eurer Vogelhaltung, dann ist ja alles gut. Auf zur fröhlichen Nachzucht. Ich wünsche Euch viel Freude an den neugewonnenen Haltern von Graupapageien, die jetzt durch Eure positiven Aussagen über die Käfighaltung von Papageien dazu kommen. Ich habe gerade von Euch gelernt wie schön es für Papageien ist, paarweise im Käfig, oder sogar in einer Vollere zu hocken und freifliegend zu gelten, wenn die Glücklichen 5 Meter hin und zurück flattern. Ihr seid ja sooo gut zu dem Getier, vielen, vielen Dank. Hoffendlich bespaßen Euch diese egoistischen Viecher, die ab und zu ausbrechen, zum Dank mit drolligem Nachgeplapper und tollen Kunststücken, die Ihr ihnen aufopfernd beibringen durftet
Es ist so schön das es Euch gibt, die endlich etwas gegen die wilde Natur da draußen tun und sich der armen Kreatur Papagei annehmen. so können sie sich wennigstens, dank Eurer hohen Intelligenz, und liebenden Herzen, super zu einem richtigen Haustier entwickeln. Danke, danke.
 
Hallo Vogo1,

der Thread wurde nicht eröffnet, um andere Meinungen in ein schlechtes Licht zu bringen.

Der Thread wurde aufgemacht, um festzustellen, ob man nach heutigem Kenntnisstand sich wieder Papageien anschaffen würde oder nicht.

Besser wäre es gewesen, deine Meinung in einem anderen Thread nieder zu schreiben als diesen hier negativ zu machen.
 
Man schützt nur, was man kennt, was man liebt, schützt man noch mehr.
Was man selber pflegt kennt man besser als was man nur in Medien sieht und lieben tut man nur das persönlich bekannte Individuum.
Tierhalter stellen eine wesentliche Gruppe der engagierten und erfolgreichen Naturschützer.
Sehr oft erwächst aus der Liebe zum Tier das Interesse an dessen Heimat und das Engagement zum Schutz seiner Habitate.
Tierhalter haben noch keine Art ausgerottet, aber durch ihr engagement schon vielen geholfen!
Wäre nie ein Graupapagei nach Deutschland gekommen, es würde hierzulande keinem auffallen und keinen aufregen, würden sie durch Habitatverlust oder Handel mit anderen Ländern ausgerottet.
Genau das geschieht nämlich von der Öffentlichkeit unbemerkt und unkommentiert immer weider mit vielen hierzulande unbekannten Arten.
Daher sind unsere Heimwildtiere Botschafter ihrer Art mit wichtigem und nicht selten erfolgreichem Auftrag.
Und dann bitte ich noch, davon abzusehen, die Bedürfnisse der Tiere zu vermenschlichen.
Viele Verhaltensweisen werden auch in der Natur nur ausgelebt, wenn es gar nicht anders geht und keineswegs aus Spass an der Freude.
Anders als zB der Mauersegler muss der Graupapagei nicht dauernd fliegen. Er tut es zum Ortswechsel und aus Notwendigkeit.
Die Strecken, die er mangels Notwendigkeit rein "aus Spass" fliegt wären viel, sehr viel kleiner als alles, was im Habitat üblich ist.
Gerade weil die Großpapageien kognitiv so hoch stehen, sind sie nicht unbedingt auf naturidentische Habitate angewiesen, um als " glücklich" gelten zu dürfen.
Sie haben angeborene Verhaltensweisen, deren Ausleben wichtig ist, aber auch andere, die nur "für den Notfall" vorhanden sind und deren Ausleben nicht zum Wohlbefinden des Vogels beiträgt.
Zudem sind sie lernfähig und haben die Fähigkeit, aktiv zu spielen und sich dabei abzuarbeiten, "Befriedigung" zu erlangen. Dabei sind sie im menschlichen Sinne kreativ, haben Spass an Komplexität und wählen im Fall, dass sie die Möglichkeit dazu haben, durchaus oft eher ein buntes artifizielles Inteligenzspielzeug und lassen den Knabberast dafür liegen.
Umso mehr ist ihren Bedürfnissen und Antrieben durch auf den ersten Blick sehr naturfremde Angebote voll befriedigend zu genügen, wenn sie schon in menschlichem Umfeld aufwuchsen.
Macht das Arbeit? ja, Fordert das die Kreativität des halter: ja. Sind viele Halter damit überfordert oder vernachlässigen es nach dem ersten Enthusiasmus: JA
Trotz allem, täte es selbst Graupapageien gesundheitlich gut, mehr zu fliegen, als sie es in menschlicher Obhut auch tun. Hier ist tatsächlich ein reales Defizit im Sinne der Tiergesundheitsvorsorge vorhanden. Ich bezweifel aber, dass die Grauen unbedingt so viel fliegen "wollen", wie sinnvoll wäre.
Wir Menschen sind von Haus aus Langstreckenläufer, trotzdem jogge ich meiner Gesundheit zuliebe und leider nicht, weil es mir Spass machen würde.
Haltung ist immer verbesserungswürdig, keine Frage. Aber nicht automatisch nicht artgerecht.
Die hier so oft vehement vertretenen Ansichten zum Idealleben eines Wildvogels sind sehr von Romantik und Anthropomorphismus geprägt und haben etwa soviel mit den tatsächlichen Bedürfnissen zu tun, wie das Bild des Edlen Wilden in den Köpfen der Leute des achtzehnten Jahrhunderts mit dem realen Leben der Indianer.
Das disqualifiziert eher, als das es sinnvolle Diskussionen einleitet.
Hugh...
 
Ich habe mit Ja gestimmt. Obwohl ich es aus meiner Sicht nicht Papageien anschaffen nennen kann. Es waren Papageien in der Not . 2 fliegen nicht , insgesamt 4 rupfen sich und eine hat durch extreme Handaufzucht nen kleinen Dachschaden . Also alles in Allem , könnte keiner meiner 5 Papageien in freier Wildbahn überleben . Bewusst bei einem Züchter kaufen , NEIN , unbewusst wieder einen Not geratenen aufnehmen , Ja sofort
 
NEIN!!!!
Ich habe nicht den ganzen Fred gelesen, aber Vogo1 Meinung kann ich voll und ganz unterschreiben.
Man kann diesen Tieren einfach niemals gerecht werden - so sehr man sich auch bemüht. Das gilt für alle Tiere in Käfig/ Voli-Haltung.
Update:
Jetzt habe ich auch Ingos Beitrag gelesen. Seeehr gut, vielen Dank Ingo dafür!
 
Man schützt nur, was man kennt, was man liebt, schützt man noch mehr.
Was man selber pflegt kennt man besser als was man nur in Medien sieht und lieben tut man nur das persönlich bekannte Individuum.
Tierhalter stellen eine wesentliche Gruppe der engagierten und erfolgreichen Naturschützer.

Du hast auf der einen Seite so recht und meine volle Zustimmung, auf der anderen Seite gibt es Süd-Ost Asien und Russland. Thailand, China usw. und die USA
Für Touristenattraktionen werden hier Elefanten, Affen, Bären, Tiger, Plumploris, Ameisenbären, Belugas, Delfine usw. gequält, unter fürchterlichen Bedingungen gehalten und das nur da die Touristen die Tiere so lieben und für ein Foto auf Instagramm und co alles geben würden. National Geographics: Tier und Wir.
 
Hallo! Ich würde die Frage mit Jein beantworten. Ja - ich würde mir wieder einen zulegen (kaufen), wenn ich diesen Vogel wieder, wie meinen jetzigen Cleo, aus erbärmlichen Verhältnissen rausholen würde, um ihm ein artgerechtes Leben zu bieten. Aber mit Nein - auf Teufel komm raus einen kaufen, nur um ihn zum Sprechen zu bringen und Kunststücke vorführen zu lassen, auf gar keinen Fall. Sie sollen da bleiben wo sie herkommen. In Afrika oder Australien in freier Natur. Das können wir ihnen nicht bieten.
 
Hallo zusammen,
von mir ein klares Nein.
Habe als Kind mit Nymphensittichen angefangen, danach Handaufzucht von Agaporniden und jetzt habe ich den 18 jährigen Grauen von meiner Schwester übernommen. Ich freue mich über jede Minute mit ihm, aber ärgere mich über jede Zeit die er alleine ist. Man merkt es jedem Tier an wenn es auf die eine oder andere Art, bewusst oder unbewusst, vernachlässigt wird. Ich würde ihn lieber in Freiheit sehen.
 
Thema: Hand auf's Herz, würdet Ihr Euch nochmal Graue anschaffen?

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