Kanarienvogel in "Bodenhaltung"

Diskutiere Kanarienvogel in "Bodenhaltung" im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Hallo, vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen. Ich habe vor ein paar Tagen per Zufall einen stark vernachlässigten Kanarienvogel mitgenommen...
Inzwischen habe ich rausgefunden, dass der Vogel nie frei fliegen durfte. Also ist seine Flügelmuskulatur wohl verkümmert. Lässt sich das mit der Zeit wieder trainieren?

Sicher kann man die Muskulatur trainieren, das schrieb ich schon mal weiter oben, auch die Vermutung das er vielleicht gar keinen Platz zum Fliegen hatte. Musst mal schauen, ob 80 cm Fluglänge zum üben ausreichen. Vorrausetzung ist, das die Kondition mitspielt. Wenn er Atemprobleme hat, wird's sicher schwieriger.


Hat jemand irgendwelche Erfahrungen mit solchen Lungenproblemen?

Die Diagnose "Lungenproblem" ist ziemlich vage. Ich hatte schon viel mit kranken Vögeln zu tun und in den seltensten Fällen war wirklich die Lunge für Atemprobleme zuständig. Meistens hat man es eher mit Schleimbildung im Rachen/Kropf, Luftsackgeschichten, oder Übergewicht zu tun.
Wenn der Kleine singt ohne heiser zu sein, kann das "Lungenproblem" nicht so groß sein.
Welches Medikament bekommt er denn ? Antibiotikum (Baytril) ?Wurde ein Kropfabstrich gemacht und ist der TA eigentlich richtig vogelkundig ?

*
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt bin ich noch unsicherer und habe Angst, dass ich alles falsch mache. Ich glaube, dass es Baytril sein kann, denn kurz konnte ich die Flasche sehen, bevor die Tierärztin etwas davon in die Spritze gefüllt und ihm ein kleines bisschen davon in den Schnabel gefüllt hat. Irgendwas mit "Bay..." konnte ich noch erkennen, war aber viel zu nervös (ich muss unbedingt "cooler" werden, aber momentan habe ich das noch nicht geschafft). Ob sie "richtig vogelkundig" ist, weiß ich nicht. Es ist die einzige Tierarztpraxis, die für mich erreichbar ist (Kleintierpraxis), die anderen in meiner Umgebung haben scheinen mehr auf größere Tiere spezialisiert. Und ein Kontakt über die regionale Tierhilfe, scheint's ein guter vogelkundiger Tierarzt, ist gut 100 Kilometer entfernt und macht das bei "Neukunden" nicht telefonisch.
Mein großes Problem ist, dass ich eben nicht mobil bin und nur ganz kurze Strecken mit dem Auto fahren kann, weil ich selbst gehbehindert bin (wollte ich hier eigentlich gar nicht ins Spiel bringen - gehbehinderter Vogel mit gehbehinderter Halterin ...). Für alles, was weiter entfernt ist, muss ich auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgreifen. Und eine Chauffeur habe ich leider nicht - das macht die Sache schwierig. Und war immer der Grund, warum ich mir nie wieder ein Haustier anschaffen wollte - man muss sich aus meiner Sicht auch optimal darum kümmern können. Yaya ist eben per purem Zufall bei mir gelandet - und zurückgeben kann und will ich ihn nicht, nicht zurück ins bisher miese Leben.

Soll ich besser die Behandlung abbrechen??? Könnte man das nach der ersten Gabe? Der nächste Termin wäre heute um 11 Uhr ... Ein Kropfabstrich wurde nicht gemacht (ich werde das aber heute gleich veranlassen), er wurde nur mit dem Stethoskop abgehört und die Tierärztin sagte, dass das Knacken beim Atmen so auch hörbar sei, selbst wenn man es von außen nicht hört. Yaya scheint es gut zu gehen, er ist sogar heute früher als üblich aktiv geworden und hat sogar erst einmal eine ungewohnte Gesangsstunde eingelegt (das macht er sonst erst ab dem späteren Vormittag). Hilfe! Ich weiß grad absolut nicht weiter und bin total verunsichert ...
 
Noch eine Frage: Weiß jemand einen "richtig vogelkundigen" Tierarzt in für mich erreichbarer Nähe? Ich wohne in Herrenberg (Ba-Wü) bzw. in einem kleinen Vorort (Dorf) davon ...
 
Soll ich besser die Behandlung abbrechen???
Unabhängig von Vogel und Behandlung: Falls es sich tatsächlich um Antibiotika handeln sollte, würde ich nicht abbrechen. Antibiotika sollte immer so lange gegeben/genommen werden, wie es der Arzt vorgibt, damit sich nicht so leicht Resistenzen dagegen bilden können.
 
Habe die weiteren Termine doch abgesagt - und auf einen Tipp hin eine Tierärztin in erreichbarer Nähe gefunden, die sich, auf Nachfrage hin, auch ausdrücklich mit Kanarienvögeln auskennt. Dort gehe ich gleich hin mit Yaya, sobald sie einen Termin verfügbar hat (gegen Ende der Woche). Da bisher keine gründlichere Untersuchung bis aufs Abhören mit dem Stethoskop stattfand, sondern die Antibiotika einfach nur auf Verdacht verabreicht wurden, möchte ich da auf Nummer sicher gehen. Die Tierarztpraxis ist eben, auch laut eigener Aussage heute, nicht auf solche Vögel spezialisiert (da waren auch nur Hunde und Katzen im Wartezimmer) ...
 
Da die auf Vögel (und Kanarien!) spezialisierte Tierärztin letzte Woche nicht mehr verfügbar war (für den einzigen möglichen Termin hatte ich trotz aller Bemühungen keinen "Chauffeur" gefunden) kann ich erst ab Montag Morgen einen Termin vereinbaren. Ich hoffe, dass das dann dieses Mal schnell klappt! Und dass geholfen werden kann vor allem. Denn ansonsten gibt es hier keine vogelkundigen Tierärzte, die für mich irgendwie erreichbar sind - wird eine längere "Reise" ... Bloß nicht mehr zu einem "normalen" Tierarzt. Yaya hat 2 Tage gebraucht, um sich davon zu erholen und seitdem wieder fürchterliche Angst vor der Hand (war vorher etwas besser geworden). Den Vogel hatte übrigens eine Auszubildende ziemlich brutal aus dem Käfig geholt (zu Übungszwecken? Gefolgt von der Belehrung der Tierärztin, dass man einen Vogel so nicht greifen dürfe ... Sie ging aber auch nicht besonders zart mit ihm um. Wenigstens hat er sie gebissen!).
 
Wenigstens hat er sie gebissen!).
Brav, kleiner YaYa, @Venaska
für deinen Besuch bei einer vkTÄ wünsche ich dir viel Erfolg. Hoffentlich wird dein kleines Sorgenkid vernünftig behandelt,
Ein ganz großes *Bravo* geht an dich, die du nicht aufgibst, und einem behinderten Vögelchen ein liebevolles zu hause angedeihen lässt.
Alles Gute für euch zwei. :trost:
 
Ich hoffe, dass das dann dieses Mal schnell klappt! Und dass geholfen werden kann vor allem. Denn ansonsten gibt es hier keine vogelkundigen Tierärzte, die für mich irgendwie erreichbar sind - wird eine längere "Reise" ... Bloß nicht mehr zu einem "normalen" Tierarzt. Yaya hat 2 Tage gebraucht, um sich davon zu erholen

Mach Dir nicht all zu viele Sorgen. Du sagst, dem Vogel geht es gut und er singt. Das heißt, der TA Besuch ist nicht so dringend. Dieses "Knacken" muss nichts schlimmes sein. Wichtig ist eigentlich, das dem Vogel nicht einfach irgendwas auf Verdacht gegeben wird.

*
 
Wichtig ist eigentlich, das dem Vogel nicht einfach irgendwas auf Verdacht gegeben wird.
Das ist eine Top-Einstellung, welche auch ich begrüße.
Yaya hat es verdammt schwer, er kann nicht einmal ein paar Runden fliegen.
Das, was für unsere Kleinen selbstverständlich ist, bleibt ihm verwehrt.
Der ach so hoch gepriesene Freiflug bleibt ihm als damit vorenthalten, er kann seine Luftsäcke nicht einmal nutzen. Toll, dass der Wutz singt.
Weiter so, kleiner YaYa, weiter so @Venaska .:zustimm:
 
Nach einem relativ miesen Tag vorgestern war gestern echt ein guter (obwohl das Wetter, von dem Yaya scheinbar ziemlich abhängig ist, auch nicht so viel besser war): Ich hatte nach dem Großputz des Käfigs an der Fensterseite einen zusammengebastelten Steg mit Ästchen und in einer Ecke ein größeres, höheres, aber nicht so zerklüftetes Korkstück hingelegt. Anfangs: bäh. Dann gehen wir halt einen Umweg. Nun, mit ein bisschen Kolbenhirse und einem Apfelstückchen geht mehr: Plötzlich saß Yaya dann doch auf dem Steg und thronte auf dem "Korkhügel" (erst tastend, dann immer sicherer) zwitscherte und sang erhobenen Hauptes, während er neugierig über den Käfigrand aus dem Fenster und ins Zimmer schaute (der Rand ist nur noch knappe 5 cm hoch im Gegensatz zu den15 cm früher). Ich habe dabei seine Füßchen beobachtet: Er fängt wieder an, mit dem gesunderen, aber dennoch verbogenen (eine Zehe steht im rechten Winkel seitwärts) zu greifen, erst zaghaft, gibt aber nicht mehr auf wie am Anfang, da hat er schon vor Hindernissen mit einem halben Zentimeter Höhe Halt gemacht, sondern probiert es immer wieder. Dann zieht er sein Klumpfüßchen nach und versucht, es stabil zu platzieren. Und scheint dann, wenn es gelingt, recht zufrieden mit sich :-) - jedenfalls kommt er danach gleich auf "Tuchfühlung", schaut und singt mich an und scheint irgendwie ganz stolz zu sein. Ich hab mich gestern so riesig gefreut, denn das bedeutet für den Kleinen schon mal ein Plus an Freiheit, das hoffentlich weiter ausbaubar ist. Donnerstag Nachmittag geht es dann zum Tierarzt, man hat mir ausdrücklich versichert, dass man sich dort auch mit Kanarien gut auskenne. Ich/wie bitte/n um Daumendrücken ...

Heute gibt's übrigens noch eine spezielle Vogellampe gegen die Düsternis. Die wird zwar auch erstmal bäh sein, bis er sich an etwas Neues gewöhnt hat. Das dauert nicht allzu lange, war mit dem Dunkelstrahler auch so. Jetzt sitzt er nach dem Baden in seiner Sandabteilung (1/3 des Käfigs) in dessen Nähe, putzt sich und genießt die Wärme, bis er genug davon hat. Der andere Bereich ist (noch) mit Küchenpapier ausgelegt, damit ich seine Scheißerchen begutachten kann. Am Anfang waren da immer viele dunkelgelbe "Pinkelflecken" zu sehen (ohne Kot). Jetzt nicht mehr, nur noch Häufchen, die in Farbe und "Zusammenstellung" ziemlich normal aussehen. Ich denke, die TA wird den genauer untersuchen, ich solle daher Küchenpapier als Unterlage für den Transport verwenden, damit sie eine Probe nehmen können (der vorherigen Tierärztin hat er zwar gleich auf die Hand gekackt, das hat sie aber nur mit einem Handtuch abgewischt und gar nichts untersucht).

Wie gesagt: bitte Daumendrücken. Ich werde nach dem TA-Besuch berichten. Und hoffe inständig, dass der kleine Yaya einigermaßen gesund(er) ist oder gesund zu kriegen. A propos: Ich habe öfter gelesen, dass Kanarien während der Mauser nicht oder kaum singen. Yaya mausert zwar eifrig, singt aber weiter ...? Ist das ein gutes Zeichen oder "nicht normal"?
 
@Venaska
Guten Morgen liebe Vogelmama,
toll was "IHR" schon geleistet habt, chapeau !!! muss ich sagen.
Beim Lesen deines Beitrag's hatte ich Pipi in meinen Augen, aber vor Freude.
YaYa "Löwenherz" ist ein großartiger kleiner Kanarienvogel,
Ich/wie bitte/n um Daumendrücken ...
Worauf du dich verlassen kannst, :zustimm:
Ich habe öfter gelesen, dass Kanarien während der Mauser nicht oder kaum singen. Yaya mausert zwar eifrig, singt aber weiter ...? Ist das ein gutes Zeichen oder "nicht normal"?
Bei deiner guten Pflege und Substitution, Korvimin und Wärme, geht es ihm natürlich besser als wenn er nur vor sich hin mausern müsste.:zwinker: Super, wenn er dennoch singt, da bezweifele ich sogar die LSM.:roll:
Ich freue mich wie Bolle über jeden Fortschritt welchen der Lütte macht und bin wirklich erleichtert, dass du ihm nicht gleich das AB (auf's Gerate Wohl) eingetrichtert hast.
Prima finde ich es, dass du den Kot beobachtest. Dass du den gleich mit untersuchen lässt, ist Klasse.
Ich hoffe nun inständig, dass der Do. gut für euch zwei abläuft und wenn Klagen kommen, gibt es ordentlich :hammer:.
Die TÄ muss sich schon große Mühe geben du bist jetzt nicht mehr so unerfahren wie bei deinem ersten TA-Besuch.:grin2:
Heute scheint bei uns die Sonne und wie gesagt, Kanareinvögel sind oft vom Wetter abhängig, auch im Hinblick auf Rotzen und Schniefen.
Weiter so, kleiner YaYa, du machst das großartig. :beifall:
Du auch, liebe @Venaska :blume:

Liebe Grüße,

SamJo
 
Die Bird Lamp kommt super an! "Abnahme" der baulichen Maßnahme erfolgreich! Nach anfänglichen Erschrecken, was da über dem Käfig rumgefuhrwerkt wird (aber dennoch keine Flucht in die überdachte Ecke, sondern hoch auf den Korkhügel): trällert und rollert wie ein Meister, hüpft rum, vespert erst mal und ist nicht mehr so aufgeplustert wie vorher. Scheint ihm also gut zu tun.
Wie ich später sah, hatte er doch heute früh doch noch etwas Dünnschiss, also ziemlich feuchten Kot mit etwas gelblicher Flüssigkeit. Kriegt daher heute nur Körnerfutter und nichts extra (gestern war's nur Gurke und Möhre). Ist das richtig so? Inzwischen sind die Häufchen nicht mehr nass ...
Ich habe gemerkt, dass seine Schwierigkeiten morgens größer sind und im Laufe des Tages nachlassen. Allerdings springt er gegen Abend immer aufgeregt im Käfig rum und legt wahre Kratzorgien am Hals hin. Könnte er doch Milben haben? Am Gefieder kann ich derzeit wenig erkennen, weil er wegen der Mauser etwas zerzaust aussieht. Und greifen, um nachzuschauen, möchte ich ihn nicht, wenn's nicht unbedingt erforderlich ist ...
 
Kriegt daher heute nur Körnerfutter und nichts extra
Das ist ok!
(gestern war's nur Gurke und Möhre
Am besten immer nur entweder oder anbieten. :+popcorn:
Bei Gurke bekommen sie leicht mal Dünnpfiff. gleich aufhören ist gut.:+streiche
Evt auch mal nur klares Wasser anbieten, also keinen Tee. Gelbe Farbe kann von Möhrchen kommen.:+keinplan
Zwei - drei Tage mal nur Körnerfutter, übermorgen geht es ja schon zur TÄ.
Stress mach auch Dünnpfiff. :D
LG :0-

SJ
 
Danke!!! Künftig gibt's nur eine Sorte pro Tag. Tee habe ich schon heute Morgen gegen klares Wasser ersetzt - und lebe auch damit, dass er mit vorwurfsvollem Blick vor der Gemüse-/Obst-/Grünzeug-Theke kluckt und da heute kein Näpfchen o. ä. steht, :nene:, da gibt's jetzt nichts, auch wenn man noch so eindringlich nach der Bedienung ruft. Nichtsdestotrotz habe ich - möglichst stressfrei (man war grade in der geschützten Strandabteilung und putzte sich dort ausgiebig) - nochmal neues Papier ausgelegt, um es besser beobachten zu können. Wer hätte gedacht, dass ich mich mal so für kleine Vogelschisschen interessieren würde :zwinker: ... Aktuelles, neues Häufchen: normal, kein nasser Rand mehr drumrum, beruhigt mich wieder. War vielleicht doch nur die Gurke (hoffentlich).
 
Aktuelles, neues Häufchen: normal, kein nasser Rand mehr drumrum, beruhigt mich wieder. War vielleicht doch nur die Gurke (hoffentlich).
@Venaska
Das ist nicht weiter schlimm, wenn man es gleich bemerkt, kann mal vorkommten.
Morgen darf er mal etwas "Gala" Apfel, dann ist er wieder ausgesöhnt.
:trost:
 
Hallo @Venaska,

gestern Abend war ich nach langer Zeit noch mal im Forum und habe angefangen dir eine ausführliche Antwort zu schreiben… und heute sehe ich deinen neusten Statusbericht, vieles ist vielleicht überholt von dem, was ich geschrieben habe, aber ich häng‘s einfach dran… J

Als ich dein Update gelesen habe, habe ich mich richtig gefreut, wie gut es deinem Vogel inzwischen doch geht, die Fortschritte, die er macht – nach dem wie es um ihn stand, als du ihn eingesammelt hast, war das ja nicht unbedingt selbstverständlich! Toll, was gute Pflege, Futter, Wärme und Liebe für einen Unterschied machen. :beifall::freude:

Ich kann absolut nachvollziehen, wie du dich fühlst: als mein Caruso am Tag nach der Amputation noch total blutverschmiert und ein Bild des Jammers, das Köpfen hob und zum ersten Mal wieder gesungen hat, habe ich auch Rotz und Wasser geheult vor Freude. Bei jedem Fortschritt den der kleine Kämpfer gemacht hat, war ich stolz wie Bolle.

Klar werden auch von meiner Seite aus alle vorhandenen Daumen gedrückt, dass es weiter so gut aufwärts geht mit Yaya und dass der nächste Besuch beim TA gut verläuft (ich habe mit TA auch so meine Horrorerfahrung gemacht L ). Halte uns bitte weiter auf dem Laufenden, auch was du weiterhin mit ihm so machst, wie sich die Füßchen entwickeln. Ich glaube fest, dass da noch einiges geht mit „Krankengymnastik“.:zustimm:

Ich glaube auch, dass es ein gutes Zeichen ist, dass er singt. Ich habe zwar mal bei einem Züchter auf der Website gelesen, dass ein Kanarienvogel, der sich normal verhält, munter ist, frisst, trinkt und singt, nicht unbedingt gesund ist. Aber Hallo?! Im Ernst? Man kann es auch übertreiben mit dem ‚sich sorgen‘. Ich würde mir auch keine Sorgen machen, weil er trotz Mauser singt. Es heißt ja schliesslich 'manche hören auf', nicht dass alle Hahne aufhören zu singen. Ich glaube nicht, das Singen derartig anstrengend ist für die Vögel (?). Ich hatte mir nur zeitweise Sorgen um meine Henne gemacht, die trotz einsetzender Mauser meinte weiter Eier legen und brüten zu müssen (weitaus anstrengender, als singen. Gruss an @SamantaJosefine , das 4. Gelege war das letzte. Inzwischen ist meine Henne wieder normal und spielt mit dem Rest der Banditen :D). Meine beiden Alt-Hähne haben zur Zeit das Singen eingestellt. Beide haben heftig gemausert, inklusive kahler Stellen. Aber ich finde Trully hat sich etwas Ruhe verdient, er hat 4 Jungvögel großgezogen und mein ‚bekloppptes Brut-Huhn‘ durch 4 Gelege gefüttert und umsorgt. Caruso ist jetzt in einer ruhigen Phase, er schnäbelt mit Benny. Benny trillert nicht, aber 'quatscht' permanent vor sich hin.

Weiterhing gute Besserung und so tolle Fortschritte für deinen Piepmatz,
Gruss, Gaby


Von gestern:
ich war längere Zeit nicht hier im Forum, habe die Geschichte von dir und deinem Yaya erst jetzt gelesen.

Zunächst einmal: Hut ab, dass du eingegriffen hast und ihn aus der miserablen Haltung rausgeholt hast!! :gott:
Ich bin immer wieder fassungslos, wie einige Menschen mit Tieren umgehen/ wie weit sie sie verwahrlosen lassen. :nene:
Es freut mich aber zu lesen, dass er sich langsam berappelt.

Ich bin auch noch nicht so lange Kanarienmutter/-grossmutter, und bin mit meinem kleinen Einbein (Caruso) auch noch in der Lernphase – die Amputation war Mitte Mai. Caruso war vor der Amputation ein fitter Vogel mit gesunden Füssen und gut trainierter Flugmuskulatur, also nicht unbedingt mit deinem armen geschwächten Vogel vergleichbar, aber vielleicht helfen dir ja einige Erfahrungen/Beobachtungen, die ich gemacht habe weiter:

Caruso war durch enormen Blutverlust ziemlich geschwächt (mehr tot als lebendig) in den ersten Tagen und ich wollte ihn schonen, habe ihn nach TA-Besuch in einem kleineren Käfig gelassen. Er ist zwar am Boden durch den Käfig gehüpft (oder mehr gekugelt), um zu Futter- und Wassertöpfen zu kommen, die ich am Boden verteilt habe, weil ich dachte es wäre besser/leichter für ihn. Aber er ist lieber hoch in einen Futtertopf, der 10 cm hoch hing … hat sich mitten reingesetzt und gefressen (und auch dort geschlafen). Er hing nur immer in dem kleinen Käfig mit den Flügeln/Schwungfedern in den Stäben. Aber am nächsten Morgen habe ich ihn in seinen richtigen Käfig (90x60x120cm) umgesetzt.

In seinem grossen Käfig habe ich dann auch viel am Boden angerichtet (diverse Schusselchen mit Futter, Wasser etc.) und im unteren Bereich –gerade ein paar Zentimeter hoch ein paar Stangen und Futternäpfe. Keine Stangen oben, weil ihn nicht in Versuchung führen wollte 1 m hochzufliegen. Aber er ist gleich hoch in die Gitterstäbe unter die Decke und hat dort nach seinen gewohnten Stangen geschaut.. Meine Vögel laufen auch alle gerne am Käfigboden durch frischen Sand oder beim Freiflug auf dem Fußboden und suchen nach Futter, aber die Lieblingsplätze sind erhöht, der Drang nach oben ist einfach drin im Vogel. Deshalb hat Caruso eine Plattform in luftiger Höhe bekommen (selbstgebasteltes dreieckiges Brettchen in eine Ecke vom Käfig geschraubt) und auch seine Stangen. Solange dein Vogel sich (noch) nicht auf Stangen halten kann würde ich, schmale Brettchen anbringen anstelle von Stangen. Für den Freiflug habe ich im Zimmer auch einige Taubensitze aus Holz aufgestellt , die haben eine breitere Sitzfläche.

Ich habe in diversen Foren gelesen, dass Vögel mit dem Verlust eines Beins oder mit Verküppelungen recht gut zu Recht kommen, solange sie fliegen können … sogar in freier Wildbahn (bei uns im Garten ist seit 3 Jahren eine einbeinige Krähe, die mit den anderen umherzieht). Ich glaube es ist wichtig, dass dein Vogel die Flugmuskulatur trainiert. Jeder, der schon mal eine Verletzung hatte oder ein Gelenk stilgelegt hatte durch Gips oder so weiß, wie schnell Gelenke versteifen und Muskeln abgebaut werden. Wenn dein armer Vogel nie Freiflug hatte, hat er das Fliegen verlernt, aber ich glaube, er kann es wieder trainieren. Vielleicht kann er (wie schon von anderen erwähnt) auch wieder etwas mehr Funktion in den Füßchen zurückgewinnen, zumindest in dem einen, egal, was der TA sagt. Ich würde es versuchen. Er scheint sich ja durch gute Pflege und gutes Futter wieder zu erholen, kräftiger zu werden. Ich bin auch kein Fan davon Vögel zu greifen und festzuhalten, nur im äußersten Notfall. Wir hatten Jahrzehnte lang Wellensittiche, Nymphensittiche und Kleinpapageien, egal wie zahm - keiner ließ sich gerne greifen. Wenn dein Vogel Angst vor der Hand hat, d.h. auch vor dem ausgestreckten Finger und sich nicht draufsetzen mag, würde ich einen kleinen Stock nehmen und ihm diesen hinhalten, ihn leicht an den Bach drücken oder ans Füßchen halten, um ihn zu ermuntern zu greifen und letztendlich sich drauf zu setzen. Damit kannst du ihn dann transportieren und umsetzen… und Flugtraining machen (wenn er nicht schon von alleine angefangen hat, wie Jungvögel auf dem Nest sitzend mit Flügeln schlagen): den Vogel mit dem Stöckchen aufnehmen und langsam auf und ab bewegen (Luftzug unter den Flügeln), hat bei unseren immer Flügelschlagen ausgelöst. Wichtig wäre aber, dass er die Gelegenheit zu Training bei Freiflug und/oder durch ausreichend Platz im Käfig bekommt. Ich weiß nicht, ob Nagerkäfige da geeignet sind. Ich würde nicht dauerhaft auf „Bodenhaltung“ planen, insbesondere nicht, wenn du planst ihn nicht auf ewig alleine zu halten.

Ich war anfangs mit meinem Krüppelchen eine echte “HelikopterMama”, er tat mir so leid und ich wollte ihn am liebsten in Watte packen… es hat fast eine Woche gedauert, bis ich mich getraut habe ihm seine Freiflug im Zimmer zu erlauben, weil ich Angst hatte er könnte Probleme haben mit Landen, sich festzuhalten und und und… Okay ich habe einige Sicherungsvorkehrungen getroffen und ihm genügend flache Landemöglichkeiten angeboten, aber der tapfere Kerl hat sich alle seine Lieblingsplätze zurückerobert. Ich hatte dann auch bedenken, ihn mit anderen, gesunden Vögeln zusammenzusetzten. Er war der zweite Fundvogel, der uns dieses Jahr zugeflogen ist und wegen Rivalität mit dem Hahn unseres ersten Pärchens (Fundvogel Nummer 1 und dazugekaufter Partner) war er anfangs in „Einzelhaft“. Geplant war aber immer, dass er mit 1 oder 2 der Jungvögel unseres Pärchens zusammen kommt, wenn diese alt genug waren. Genau, wie du, habe ich gedacht, was, wenn die mein Krüppelchen fertig machen? Ich war also sehr zögerlich, dann hat das Schicksal entschieden. Einer der Jungvögel vertrug sich nicht mit dem Vater (ich gehe davon aus, dass auch ein Männchen und eventuell frühreif? Ab 10 Wochen gab es immer mal Auseinandersetzungen). Also Benny musste bei seiner Familie raus, und wurde zu Caruso gesetzt. Die beiden vertragen sich gut, schnäbeln sogar und füttern sich gegenseitig. Wir werden sehen, was im nächsten Frühjahr passiert. Aber über Winter sind sie jetzt eine WG und seit er mit dem forschen Jungspunt zusammen sitzt, ist Caruso auch noch mal einen Ticken aktiver, munterer und macht Unsinn. Also wenn du irgendwann mal einen Partner/-in für Yaya sucht, würde ich nicht nur nach behinderten Vögeln Ausschau halten. Klar ist es gut, wenn behinderte Vögel auch eine Chance kriegen, aber ich weiß nicht, ob es so viele davon gibt, die zur Abgabe zur Verfügung stehen. Ein gesunder Vogel kann eine Motivationshilfe sein. Wichtig ist aber glaube ich, dass man die Möglichkeit hat verschiedene Partner auszuprobieren. Ich glaube, dass es auch schiefgehen kann, wenn man einfach zwei Vögel zusammen setzt (nicht nur, wenn‘s zwei Männchen sind). Vielleicht haben andere im Forum da Erfahrung? Vielleicht gibt es ja einen Züchter, der dir ein ‚Vogel-Dating‘ ermöglicht?
 
Danke!!! Künftig gibt's nur eine Sorte pro Tag. Tee habe ich schon heute Morgen gegen klares Wasser ersetzt - und lebe auch damit, dass er mit vorwurfsvollem Blick vor der Gemüse-/Obst-/Grünzeug-Theke kluckt und da heute kein Näpfchen o. ä. steht, :nene:, da gibt's jetzt nichts, auch wenn man noch so eindringlich nach der Bedienung ruft. Nichtsdestotrotz habe ich - möglichst stressfrei (man war grade in der geschützten Strandabteilung und putzte sich dort ausgiebig) - nochmal neues Papier ausgelegt, um es besser beobachten zu können. Wer hätte gedacht, dass ich mich mal so für kleine Vogelschisschen interessieren würde :zwinker: ... Aktuelles, neues Häufchen: normal, kein nasser Rand mehr drumrum, beruhigt mich wieder. War vielleicht doch nur die Gurke (hoffentlich).

:hahaha:Kommt mir irgendwie bekannt vor...:+knirsch:
Bei Grünzeugfütterung scheiden sich ja die Geister. Oft liest man im Netz maximal einmal pro Woche, sonst gibt es Durchfall. Bei uns gibt es bisher täglich Frisches: Vogelmiere, Löwenzahn, Möhre/Möhrengrün, Äpfel, Chicorée und Brokkoli habe ich noch nicht versucht, steht aber demnächst an, soll gut sein während der Mauser. Gurke gibt es bei uns auch, aber eher selten. Aber dafür gibt es - da sind die lieben Racker verrückt nach: Gänseblümchen (mit allem Blatt und Blüte) und selbst gesammelte Grassamen (wir lassen extra auf einem Streifen den Rasen stehen, mähen nicht). Bei frischen Grassamen gibt es bei uns keine vorwurfsvollen Blicke wegen fehlendem Grünzeug oder Gurken.

Bisher habe ich bei meinen Vögeln keinen Durchfall feststellen können, Ich glaube auch, dass einmal etwas flüssiger Stuhl nicht gleich besorgniserregend ist (oder?)
Gruss, Gaby
 
Thema: Kanarienvogel in "Bodenhaltung"

Ähnliche Themen

V
Antworten
1
Aufrufe
141
SamantaJosefine
SamantaJosefine
V
Antworten
10
Aufrufe
628
Karin G.
Karin G.
Vogelmädchen
Antworten
39
Aufrufe
1.426
Susanne Wrona
Susanne Wrona
Zurück
Oben