Kanarienvogel in "Bodenhaltung"

Diskutiere Kanarienvogel in "Bodenhaltung" im Forum Kanarienvögel allgemein im Bereich Kanarienvögel - Hallo, vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen. Ich habe vor ein paar Tagen per Zufall einen stark vernachlässigten Kanarienvogel mitgenommen...
So, ich bin seit ein paar Minuten wieder zurück. 2 Stunden Fahrt hin (rechtzeitig losgefahren, aber um Stuttgart rum alles verstopft) - fast 3 Stunden Fahrt zurück, noch schlimmer, ein Stau nach dem anderen.
Beim Tierarzt durfte ich nicht mit rein, sie hat ihn mitgenommen, ich musste draußen warten - war vielleicht auch gut so. Gequiekt, so wie wenn ich ihn zuvor aus dem Käfig holen/greifen muss, hat er jedenfalls nicht (die Tür war nur angelehnt). Auch danach war er nicht panisch oder in sich zusammengesunken wie beim letzten Mal.

Die harmlosere Nachricht: Yaya hat jetzt ein "Gipsbein", d.h. einen blauen Wundverband um sein Klumpfüßchen, weil das schon wund ist. Kriegt er auch nicht so schnell wieder runter, so sehr er es versucht. Heißt aber auch: Strand mit Sand ist erst einmal gestrichen. @LosBanditos: Wie handhabst du das denn?

Die andere, weniger gute Nachricht: Kokzidiose. Kot untersucht und dann nochmal zusätzlich extra Abstrich (daher musste ich 30 Minuten warten). So stark, dass eine Darmflorasanierung (AC-i Prim) alleine nicht mehr die nötige Wirkung zeigen dürfte.
Medikation: Ein Medikament namens Baycox, 3 Tage über das Trinkwasser geben, dann 2 Tage Pause, dann wieder 3 Tage geben. Danach ein Medikament namens Engystil für den Aufbau des Immunsystems, auch übers Trinkwasser. Und dann in 10 Tagen wieder vorstellig werden.

Was die Atemgeräusche betrifft, so deuten diese, laut der Tierärztin, auf eine verschleppte schwerere Lungenentzündung hin. Sie fragte, an was die Partnerin im Käfig denn gestorben sei und an was - konnte ich nicht beantworten. Wann der Vogel das letzte Mal untersucht worden wäre - konnte ich auch nicht beantworten, gehe aber davon aus, dass niemals.

Ich mach das jetzt mal genau so, wie von der Tierärztin angeordnet. Ich hatte ein gutes Gefühl (vor allem, weil in der Praxis einige Vogelpatienten waren, welche konnte ich zwar nicht sehen (Transportboxen und Corona-Abstandsregeln), klein waren sie aber sicher, wenn man die Ausmaße der Transportkäfige als Maßstab nimmt.

Gut ist, dass ich die Medikamente über das Trinkwasser geben kann und nicht dem Vogel gewaltsam in den ebenso gewaltsam aufgesperrten Schnabel geben muss (fast jeden Tag!) - nach diesem Vorbehalt hat sie das Medikament ausgewählt, weil ich sagte, dass das für ihn enormen Stress bedeutet und er dann noch mehr Atemprobleme bekommt. Ist das ein gutes Zeichen für die Wahl des Tierarztes?

Was ist eure Meinung zu dem Ganzen???

Was ich aber dazu sagen muss: Yaya hüpft in seinem Käfig rum, ging sogar hoch über die Rampe in die 2. Etage, plütet vor sich hin (wohl auch froh, wieder zu Hause zu sein) und wirkt dieses Mal trotz der elend langen Reise und der Untersuchung nicht gestresst. Und was mich zuversichtlich stimmte, war die Aussage der Tierärztin: "Er ist offensichtlich eine Kämpfernatur" -...

Egal wie es ausgeht - mein Ziel ist nach wie vor, im ein möglichst schönes restliches Vogelleben zu bieten. Und die vorherigen Halter nach allen Regeln der Kunst in den Senkel zu stellen ... die sind aber noch 2 Wochen im "Erholungsurlaub" :nonono:. Ja - Wut! Das ist ein Lebewesen! Und was für ein feines und tolles und liebenswertes und und und ... Da kocht mir die Galle über ... Aber bitte: Teilt mir eure Meinung dazu mit!
 
@Venaska
Zunächst, herzlichen Dank für dein feedback, ich für meinen Teil bin froh und erleichtert, dass du bei der Ärztin gelandet bist, es ist jetzt endlich eine Diagnose gestellt worden und man kann etwas damit anfangen.
Wir müssen jetzt abwarten, aber ich bin sehr zuversichtlich und alles hört sich doch positiv an, zumal Yaya auch im Hinblick auf das Immunsystem unterstützt wird.
Wir alle wissen, dass er bei dir in den besten Händen ist und dass es dein Verdienst ist, dass Yaya nun doch ein munteres Vögelchen werden kann.
Das Ganze wird sich noch stabilisieren wenn die Mauser überstanden ist.
Und die vorherigen Halter
dazu mag ich mich nicht äußern, denn dann müsste ich in die unterste Schublade greifen und das möchte ich mir und euch allen ersparen.
Verachtung darf ich allerdings zeigen.
Ich wünsche an dieser Stelle deinem kleinen Yaya gute Genesung und alles gute, aber hat ja schon das beste, er hat dich, die du eine tólle Ziehmama bist.
Ich hoffe, auf gute Nachrichten von unserem Yaya, der uns wohl allen schon ans Herz gewachsen ist.
Gute Nacht, ihr zwei. :trost:
 
Ich hoffe - und bange - und hoffe - und bange ... es ist ein stetiges Wechselspiel. Morgens hängt Yaya ziemlich in den Seilen, wird dann aber zusehends munterer (nach dem Frühstück), liegt aber zwischendurch öfter mal wie ein Gummientchen auf dem Bauch, döst vor sich hin und atmet schwerer. Dann singt er wieder und hüpft rum, gnabbelt ärgerlich an seinem Verband. Und ich weiß bei all dem nicht, was ich davon halten soll.

Vor allem macht mir die Reinigung Kopfzerbrechen. Er soll möglichst nicht mit seinem Kot in Berührung kommen wegen Reinfektion? Aber: Er lebt ja am Boden, frisst dort - und hat dummerweise die Angewohnheit, erst mal einen Großteil aus dem Napf zu schmeißen und dann dort zu verspeisen. Aber er kackt eben auch dorthin, ich kann ihm ja keine Windel anziehen. Wie kriege ich das hin? Morgens muss ich ihn notgedrungen aus dem Käfig pflücken (Quääääck!), alles sauber machen und abends ziehe ich ihm das Küchenpapier quasi unterm Hintern weg und lege neues aus, um ihn nicht nochmal rauspacken zu müssen. Größerer Napf mit geringerer Streuquote - ist ein prima Sofa, sitzt sich toll darin. Inklusive Reinkacken. Also kleinerer höherer Napf - so lang ist der Hals dann doch nicht, laute Beschwerden. Jetzt steht da so ein Mittelding - der Deckel von einem Brüheglas - das geht so in etwa (und in der Küche stapeln sich Versuchsnäpfe jeglicher Couleur).
Die Möbel (Kork, Holz) habe ich mit der Dampfente intensiv bearbeitet und alles dann im Backofen bei 180 Grad durchgebacken. Da er das aber erst ganz neu genutzt hatte, waren eigentlich kaum Scheißerchen dran/drauf. Somit saß ich mal nicht, wie gewöhnlich, lange Zeit bei der Vogelschau, sondern stierte lange Zeit durch die Backofentür, falls das Zeug anfangen sollte zu kokeln. War ein ziemlich ödes Programm, sogar Waschmaschine-Schauen wäre spannender gewesen. Aber mit "normalen" Desinfektionsmethoden kriegt man die Biester ja nicht weg. Ich bin nicht mal sicher, ob das Auskochen und Backen da reicht (die Dampfente sicherlich nicht, die ist nicht heiß genug, war nur fürs Grobe).

Hat jemand Erfahrung mit diesen mistigen Kokzidien? Es war ja schon ein fortgeschrittenes Stadium und der Vogel bereits ziemlich geschwächt. Was mich daran sauer macht: Beim Tierarzt einen Tag, nachdem ich ihn eingesammelt hatte: Krallen geschnitten, bisschen betatscht - sonst nichts. 2. Tierarztbesuch wegen der Atmung - habe ich ja schon erzählt. Kein Hinweis drauf, dass sie sich nicht damit auskennen und kein Verweis auf einen spezialisierten TA. Hätte ich nicht glücklicherweise dieses Forum gefunden und erfahren, dass es da spezielle vogelkundige Tierärzte gibt ... nicht auszudenken! Die knackende Atmung habe ich ja erst später bemerkt, als ich mich so nah kommen durfte, dass ich es hören konnte. Nun ja, ich hoffe, dass Menschen, die sich bewusst ein solches Tierchen zulegen, von vornherein informierter sind und so etwas wissen. Aber in meinem Fall war das ja völlig ungeplant und ich dementsprechend ignorant. Ein Segen, dass es das Internet gibt und Foren wie diese!

Ich versuche übrigens immer wieder, mal ein Foto von Yaya zu machen - auch wenn er derzeit etwas seltsam aussieht (strubbelig wegen Mauser, mitunter steht am Kopf ein keckes Federchen ab, ein blaues Gipsfüßchen ...), aber als Paparazzi hätte ich keine Zukunft. Sobald dich das Handy hochhalte, rennt er weg und versteckt sich. Egal wie unschuldig ich mich nähere, so als ob ich gar nichts im Schilde führen würde. Ein Instagram-Star wird wohl nicht aus ihm werden.

Ich hoffe inständig, dass er diese "Kur" durchsteht und dass es noch nicht zu spät ist, d. h. sein Darm noch nicht völlig kaputt ist und die Organe noch nicht so stark geschädigt sind. Aber eine Tortour ist es trotzdem. Falls jemand einen guten Tipp hat, wie und mit was ich ihn noch unterstützen kann: bitte mitteilen!!!
 
Hat jemand Erfahrung mit diesen mistigen Kokzidien?
@Venaska
Leider, bzw. GsD nicht und verstehe nicht, wieso niemand etwas dazu schreibt.
Evt.ist dein Text zu lang??
Ich hoffe inständig, dass er diese "Kur" durchsteht
Das hoffe ich auch.
Ich versuche übrigens immer wieder, mal ein Foto von Yaya zu machen
Evt.gelingt es dir ja mal, die komplette Käfigsituation darzustellen. Ich gebe zu, dass sich mir überhaupt keine Vorstelullug davon machen kan.
Vlt. hat dieser oder jener einen guten Tipp, wie euer jetziges Leben etwas leichter werden könnte.
Ich weiß, dass du sehr viel Stress hast und Yaya sollte es so gut ud bequem wie möglich haben.
:trost:
 
Mein Stress ist dabei eigentlich irrelevant - nur er sollte so wenig wie irgend möglich haben. Heute morgen ging's vergleichsweise stressfrei: Erst vorne, dann hinten neue Auslegeware, ohne ihn auszuholen. Fotos sind mir eben gelungen, da er etwas lätschig rumdöste.

IMG_0401.JPGIMG_0403.JPG
 
Hallo Yaya, kleiner süßer Fratz!

Ich finde auch, dass er recht aufgeweckt in die Kamera schaut … nur halt ein bisschen ‚gezauselt‘ durch die Mauser.

Erst vorne, dann hinten neue Auslegeware, ohne ihn auszuholen.
Das schrittweise Papierwechseln schein mir ein ganz guter Ansatz und weniger stressig für den Vogel als das ‚rausfischen‘.

Auch gut mal ein Foto vom Käfig zu sehen, da kann man ein bisschen kokreter Lösungvorschläge machen . Ich finde den Käfig auch für seine momentanen Bedürfnisse recht gut. Schade, dass ihn der Gipsfuß etwas zurückgeworfen hat und er die Rampe nicht mehr hoch kommt. Ist die Plattform und damit die Steilheit der Rampe fix? Oer kannst du die Plattfrom tiefer setzen ud damit die Rampe flache machen?

Kommt er denn noch auf seinen Korkberg und an die Kolbenhirse ran?

Du hattest mir ja geschrieben, dass du Probleme hast hängende Näpfe anzubringen wegen der Gitterabstände. Wie weit sind die denn auseinander? Sieht mir auf dem Foto gar nicht so eng aus. Bei mir sind die Stäbe 10 mm auseinander. Die grossen Näpfe, die zusammen mit meinem Käfig kamen, haben relative kleine Plastikhaken. Ich habe auch noch einige kleine Extratöpfchen („Naschi-Töpfe“), die haben hinten lange Metallhaken, die man aber entweder von oben einschieben kann oder wo man die Haken waagerecht drehen kann zu einschieben (s. Fotos).


Ich würde weiter versuchen ihn vom Boden wegzubekommen, wie in früheren Kommentaren angeregt, aber auch damit er mit seiner Kokzidiose (musste ich erstmal googleln) nicht mit seinem Kot in Kontakt kommt oder gar darin sitzt und frisst. Ich würde einen Hängenapf zwischen Gitter und Rampe hängen und zwar nur so hoch, dass er nur 3-4 Zentimeter die Rampe hoch muss, um an das Futter zu kommen (und nicht gleich den ganzen Berg hoch). Wenn er dann erhöht sitzt kannst du leichter mal das Papier am Boden auswechseln.

LG
 

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Wacher Eindruck ... ja, als er das Fotografieren gemerkt hat :D. Er hat übrigens sonst mehr "Möbel" (zum Beispiel die Brücke an der Eingangstür und mehrere flache Korksitzplätze statt des blöden Papiers). Habe ich zurzeit reduziert wegen ... ihr wisst schon.
Und ja, er ist wirklich ein ganz aufgewecktes Kerlen, trotz allem. Das gibt mir immer wieder Hoffnung. Den Tapferkeitsorden am Bande kriegt er sowieso ...
 
Die Plattform ist zurzeit höher als sonst, damit ich sein Sandkistchen darunter schneller auswechseln kann, sonst muss ich länger angeln und "mehr Arm" in den Käfig reinstrecken. Korkberg schafft er auch mit Gipsbein inzwischen auf Anhieb. Die Rampe schafft er übrigens (ohne Gipsbein) gut wegen der Flexbinde, auf der er nicht abrutscht, aber auch nicht mit den Krallen hängenbleiben kann. Vielleicht schafft er es ja auch mit dem Verband, er gewöhnt sich langsam dran.

Gitterabstand nur 0,6 cm. Standard-Vogelkäfigware lässt sich da nicht einhängen (auch nicht die Halter für die Trinkwasserbehälter). Die Aufhängungen der Näpfe sind zu lang, und beim Versuch, sie reinzupfriemeln, brechen sie ab. Die mit dem Metallbügel würde ich gerne ausprobieren, woher bekommt man die? Mit einer Stange vorne (so wie von euch gezeigt) hatte ich schon angeschafft, sind aber nicht praktikabel, weil er nicht drauf sitzen kann und abrutscht. Zumindest Stand heute.

Futternapfproblem habe ich erst mal "zwischengelöst" - Streuquote nur noch ganz gering, weil die Schmeiß-Körner in den Außenrand fallen. Kann gut draus fressen und reinsitzen tut er auch nicht (zu unbequem wohl). Und meine Nachbarin muss jetzt nach der Durchsuchung ihres Geschirrbestands erst mal ihre Küche wieder aufräumen :zwinker:.
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Die mit dem Metallbügel würde ich gerne ausprobieren, woher bekommt man die?
Ich habe meine bei Fressnapf gekauft.

Futternapfproblem habe ich erst mal "zwischengelöst" - Streuquote nur noch ganz gering, weil die Schmeiß-Körner in den Außenrand fallen.
Super! Ich habe meine Bodenfutterschälchen alle in einem Blumenuntersetzer, dann saut der Sand nicht so schnell ein und man kann leicht aus- und einräumen. Hatte aber gedacht, dass Yaya da mit seinen Fuß nicht über den Rand kommt. Mit dem Teller - top.
 
Schon bestellt. Und wenn es mit den Haken nicht passen sollte, mache ich eben selber andere dran - dürfte kein Problem sein.
DANKE!!!

Dieses seltsame Tellerchen funktioniert (bis jetzt) ganz gut. Er wühlt in der Mitte, die Körner fallen in den äußeren Rand, dort trifft er seine weitere Auswahl. Es geht nahezu nichts mehr daneben auf den "Toilettenboden". Wenn's ihm nicht passen würde, ist das unschwer zu erkennen (fiiiiieps!). Aber ich muss doch mal die Nachbarin fragen, wofür solche Tellerchen im "normalen" Haushalt eigentlich gedacht sind - keine Ahnung ...
 
das klingt logisch :zustimm:
Finde ich auch, Gabi kommt rum, die hat Manieren, :jaaa: man spuckt die Steinchen auch nicht einfach in die Gegend.:nonono:
Ich habe mal gegoogelt, einige kommen der Sache ziemlich nahe, andere gar nicht, aber es wäre ein gute Sache.
Wichtig ist ja im Moment, dass Yaya damit klar kommt.
 
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