Trompeter-Gimpel?

Diskutiere Trompeter-Gimpel? im Forum Vogelbestimmung im Bereich Allgemeine Foren - 22.01.2022, 14:40 Uhr, Kreis Groß-Gerau (Rhein-Main-Gebiet), Futterstelle an Waldlichtung. Da war noch nie ein Gimpel, bis auf heute. Typische...
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22.01.2022, 14:40 Uhr, Kreis Groß-Gerau (Rhein-Main-Gebiet), Futterstelle an Waldlichtung. Da war noch nie ein Gimpel, bis auf heute. Typische Trompeter-Laute waren nicht zu hören. Ich kann den heimischen Gimpel nicht von der nordischen Art ("Trompeter-Gimpel") unterscheiden. Was meinen die Fachleute?
 

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M. E. kann man die optisch nicht unterscheiden. Warum soll das denn ohne jeglichem Hinweis ein Trompetergimpel sein? Nicht besonders wahrscheinlich ...

VG
Pere ;)
 
M. E. kann man die optisch nicht unterscheiden. Warum soll das denn ohne jeglichem Hinweis ein Trompetergimpel sein? Nicht besonders wahrscheinlich ...

VG
Pere ;)

Naja- Trompetergimpel sind ja nicht so selten bzw. im Winter gebietsweise sogar häufiger als die Nominatform anzutreffen.

Sicher unterscheiden lassen sich Nominatform und Unterart aber nur anhand des Rufes.

Am besten die Rufe der beiden verinnerlichen und dann klappt es bald mit der Bestimmung des Trompeters.

LG
 
Hallo,

der "Trompeter Gimpel" ist ja die nordische Form des Gimpels und deutlich Größer als die mitteleuropäische Unterart.
Außerdem ist der Nordische Gimpel die Nominatform.

Pyrrhula p. europaea ca. 16 cm

Pyrrhula p. pyrrhula ca. 19 cm
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja- Trompetergimpel sind ja nicht so selten bzw. im Winter gebietsweise sogar häufiger als die Nominatform.
Das mag im Norden anders sein. Hier im Süden sind die Trompeter jedenfalls durchaus eine Rarität, während normale Gimpel zumindest regional recht häufig sind.

Einen Gimpel mit 19 cm wollt ich mal sehen. Scheint mir reichlich übertrieben.

VG
Pere ;)
 
Zur Seltenheit im Süden möchte ich die Trompetergimpelsichtungen aus Ö diesen Winter zeigen. Quelle: Ornitho.at:

https://ibb.co/n7NNMGY
 

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Servus,

da die nordischen Gimpel schon deutlich größer als unsere einheimischen Gimpel sind, dürfte ein Vergleich mit anderen Vögeln an der Futterstelle vermutlich ein brauchbares Ergebnis bringen. Ich züchte nordische Gimpel und die haben ein Gewicht zwischen 35 und 41 Gramm. Die Gewichtsangaben in der Literatur liegen bei ca. 26 Gramm und dürften sich somit auf die mitteleuropäische Population beziehen. Allein vom Gewicht wird da der Größenunterschied schon deutlich. Beim Versuch sie zu messen komme ich in der Regel auf 17 cm. Meine Erlenzeisige liegen bei 12 cm und diese Größe wird auch in der Literatur angegeben. Insofern dürften die gemessen 17 cm bei meinen Gimpeln schon passen. Letztendlich konnte ich aber keine Norm finden, wie die Singvögel in ihrer Größe vermessen werden. Nur zur Flügellänge findet sich eine Norm. Ich füge mal ein Bild (Vermessung von Erlenzeisig in Mutation) bei. So würde ich messen bzw ein Messergebnis bewerten.

VG
 

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Ich züchte nordische Gimpel und die haben ein Gewicht zwischen 35 und 41 Gramm. Die Gewichtsangaben in der Literatur liegen bei ca. 26 Gramm und dürften sich somit auf die mitteleuropäische Population beziehen.
Das ist korrekt, aber
Beim Versuch sie zu messen komme ich in der Regel auf 17 cm.
Ich glaube, die Länge kann man ganz korrekt nur am toten Vogel messen, weil er so zu beweglich ist. Verlässlicher sind da Maße wie die Flügellänge oder Federlängen, die lassen sich "einspannen".
Für die einheimischen Gimpel sind übrigens 15,5-17,5cm angegeben.
Ich denke, man braucht sehr viel Erfahrung und einen geübten Blick, um solche geringfügigen Unterschiede am Futterhaus zu erkennen. Bei in Bäumen sitzenden Vögeln unmöglich. Sicher bleibt nur der Ruf - aber der ist manchmal auch nicht 100% eindeutug...
 
Servus,

du schreibst für die einheimischen sind 15,5 bis 17,5 angegeben. Ich habe im Frühjahr und Sommer mehrfach Gimpelfamilien im Raum Nordhessen und Südniedersachsen beobachtet. Aus der Nähe und auch zusätzlich mit Fernglas. Aber die 17,5 cm kann ich da ziemlich sicher ausschließen. Im Winter besteht natürlich die Möglichkeit auch nordische beobachten zu können, aber im Sommer mit Jungtieren halte ich für sehr unwahrscheinlich. Ich hab Jahre die einheimischen gezüchtet und seit über 15 Jahren die nordischen. Und die Ausstellungen wo einheimische und nordische im selben Regal standen und optimal zu vergleichen waren habe ich nicht nur einmal besucht. Es gibt auch unzählige russische Videos wo die Trompeter (kann man super hören) gefangen und kurzzeitig in der Hand präsentiert werden. Die Vögel erwecken in der Hand aber nicht den Eindruck, dass sie größer als 17 oder 18 cm sind (jedenfalls im Vergleich zu meinen wenn ich diese in der Hand habe und meine Hand ist nicht zierlich). Also bin ich weiterhin sehr skeptisch, dass in Deutschland Gimpel mit der Größe von 17,5 cm brüten sollen. Aber ich gebe dir natürlich recht, das für die meisten Leute der Unterschied zwischen nordischen und europäischen in freier Wildbahn nur schwer zu unterscheiden ist.

VG
 
Zum Thema Wildvogelzucht kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass Zuchtvögel i. d. R. größer sind als Wildvögel, und seien sie auch als noch so rein deklariert. Wenn Du als 17 cm misst, dann hat der Wildvogel vielleicht 16,5 cm. Und dann sind wir vom mitteleuropäischen Gimpel mit vieleicht 15,5 cm nicht mehr weit weg.

Ich bleibe dabei: Ein einzelner Gimpel ohne Rufe an einer Futterstelle auf einer Waldlichtung (ursprüngliche Fragestellung) kann m. E. nicht näher bestimmt werden.

VG
Pere ;)
 
Aber die 17,5 cm kann ich da ziemlich sicher ausschließen.
Die Angaben sind aus dem Kosmos Vogelführer, der rechnet da auch die skandinavischen Vögel mit ein. Aber 15-16cm sollten schon passen, ich hatte auch schon häufiger einen in der Hand (Beringung). Die Individuen sind aber mitunter auch sehr unterschiedlich. Es sind aber auf jeden Fall schon größere Finken ähnlich Buch- und Bergfink, für die sind auch diese Größen angegeben.
 
Ich schicke nachher mal einen Link vom russischen Video. Da sitzt ein nordischer neben einer Kohlmeise auf dem Boden. Da ist es schon zu vergleichen.
 
Thema: Trompeter-Gimpel?

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