Bourkesittiche in hellhöriger Wohnung

Hallo an alle,
Ich würde als Neuling gern eine Frage in die Runde stellen. Und zwar würde ich mir sehr gerne ein Vogelpärchen anschaffen und das schon seit langer Zeit. Langsam werden die Pläne konkreter, aber mir macht eine Frage Bedenken:
Ich wohne derzeit in einer sehr (!) Hellhörigen Mietswohnung und bin daher eingeschränkt, was die Lautstärke betrifft. Ich bin auf Bourkesittiche gestoßen, die friedlich und sehr leise sein sollen. Ich selbst habe kein Problem selbst mit den lautesten Vögeln, will mir aber aufgrund der Wohnsituation nicht zu viel herausnehmen.

Die Vögel sollten im Wohnzimmer stehen, welches direkt Wand an Wand mit der Wohnung des Vermieters grenzt ( fast schon dessen Schlafzimmer) und die Wände sind sehr dünn.

Meine Frage: ich würde so ungern auf Vögel vezichten, sind Bourkesittiche im Schnitt wohl leise genug, dass sie bei der Lage im Wohnzimmer leben könnten? Ich wäre sehr dankbar für paar Erfahrungen bzgl Lautstärke etc.

(PS: Die rechtliche Lage ist mir vollständig bekannt, aber ich will am liebsten keine Unstimmigkeiten im Haus sondern gern unauffällig bleiben.)

Hallo,

ich hab auch Bourkesittiche und kann Dir sagen, es sind sehr leise Vögel. Sie zwitschern ganz zauberhaft und das hört man nicht mal im Nebenzimmer. Auch sonst finde ich sie sehr angenehm und liebenswert, sie nagen nichts an, verursachen also keine Schäden. Allerdings sind sie dämmerungsaktiv, ich bin morgens früh ab 5 im Sommer immer von meinen beiden Süßen geweckt worden. Sie saßen dann über mir im Regal und haben leise gezwitschert. Auch abends wenn alles schon schläft im Vogelzimmer, sind sie noch aktiv, aber das stört keinen, da sie wirklich nicht laut sind.

hi und willkommen im forum.
im grunde hat susanne ja schon alles geschrieben.

wenn du rolladen vor deinen fenstern hast ist das mit dem frühmorgentlichen wachzwitschern auch kein problem. solange es noch dunkel ist halten sie auch den schnabel.

Vielen Dank für die schnellen Antworten und den lieben Empfang! Es freut mich sehr, dass sich meine Hoffnungen wohl bestätigt haben. Da wir alles sehr wunderbar abdunkeln können in jedem Raum und die rolläden erst gegen halb acht hochgehen, ist ja anscheinend nicht einmal das ein Problem.

Leider haben wir hier zwei von vier Wänden als eine Art "Panorama - Fenster"; weiss jemand zufällig, ob die Vögel sich an die räumlichen "Grenzen" gewöhnen, wenn ich sie die erste Zeit nur mit heruntergelassenen Rolläden fliegen lasse und dann irgendwann von selbst wissen, "wo die Grenze ist ", oder müssen doch umfangreiche Gardinen sie jeden Tag darauf hinweisen? Über 50 % der Wände bestehen leider aus Fenstern und ich will nicht, dass sich jemand verletzt...

Vielen lieben Dank schon einmal, es steht jetzt jedenfalls fest; es werden die kleinen Bourkis

Hi

Meine Vögel haben in ihrem Schutzhaus auch eine mehre Quadratmeter große Scheibe. Bei Jungvögeln ist das sehr kritisch und äußerst gefährlich. Bei erfahrenen Vögeln ist es nicht so wild, sie tuschieren die Scheibe ein oder zwei mal und dann wissen sie Bescheid.
Allerdings sollte die Scheibe zu Anfang auch etwas sichtbar gemacht werden.
Ich kann mich an meinen Hahn erinnern, der wie gesagt auch nur ein paar mal (im Schwebflug) die Scheibe auf ihre "Durchlässigkeit" prüfte, zum Teil mit Füßen vorraus. Das Glück am dem Tag war, dass die Scheibe von innen die unteren zwei Drittel stark beschlagen war und oben auch noch minimalst. Das hat sie sehr gut sichtbar gemacht und es hat es in kürzester Zeit kapiert.

Jungvögel sind z.t. so stürmisch, dass sie auch vor ne angemalte Scheibe knallen. Mehrfach...

Bei dir würde ich es mit den Rollläden machen. Kann man sie auf halb durchlässig stellen?
Ich hatte auch normale Gardienen benutzt und immer etwas mehr von der Scheibe frei gegeben. Ich hatte auch einen Freisitz auf dem Fensterbrett, dass ist wahrscheinlich auch eine sehr gute Möglichkeit, sie langsam dran zu gewöhnen (auch erst mit geschlossener Gardine)

Aber letztendlich ja, anfangs unbedingt abhängen und maximal kleine Löcher frei machen. Gardinen von innen haben da viele Vorteile.

die fenster musst du anfangs auf jeden fall abhängen.

das jungevögel in den ersten wochen kopflos durchstarten stimmt schon. die fliegen sogar mit volldampf in eine wand. allerdings haben sie nach 2-3 wochen schon sehr gut gelernt auf ihre umgebung zu achten. wobei sie eh nicht unter 4 wochen abgegeben werden sollten.

in meinem schutzräumen habe ich die fenster permanent abgespannt (ist sicher nichts für die wohnung). aber da es auch bei älteren vögel (in ihrer gewohnten umgebung) vorkommen kann, das sie in eine scheibe knallen. vorallem wenn sie sich erschrecken. auch wenn bourkes sehr kontrolliert fliegen, erreichen sie ein ganz schönes tempo.

Ohman, ja sowas in der Art habe ich befürchtet, ich hoffe, dass es sich in Grenzen hält mit den Unfällen. :(
Ich werde die Tipps auf jeden Fall befolgen, also Rolläden unten, irgendwann auf halb, unf andere Markierungen. Das ziehe ich einfach vier Wochen durch und schaue, was passiert

Pauleburger, da hast du ja noch echt glück gehabt mit der beschlagenen Scheibe. Sowas sieht sicher nicht schön aus, denke man erschreckt sich fastso sehr wie der Vogel, wenn er dagegen knallt...
:(
Aber gut, lieben Dank für die Ratschläge und ich gebe mir mal Mühe, in der nächsten Zeit alles passend einzurichten. Leider dauert es sicher noch ein paar Monate bis es soweit ist, aber dann endlich kann es losgehen.

Lg und danke !

Wäre sie nicht beschlagen gewesen, hätte ich sie mit Kalkfarbe angemalt bzw. blind gemacht und nach und nach Löcher frei gewischt.
Das ist für die Wohnung natürlich eine nicht so tolle Sache

Bei Jungtiervolieren oder Zuchtvolieren würde ich innen immer Draht davor spannen, wie es sittichmac schon sagte. Die sind echt kopflos, wenn sie aus dem Kasten ausfliegen...

Bei dem alten Hahn war es echt total problemlos. Die tasten sich da ran. Kommt aber auch auf die Art und den Charakter an.
Bei scheuen und nervösen Vögeln braucht es die gleichen Vorkehrungen. Sicherheitshalber, wenn es möglich ist, sollte man das aber bei jedem Neuzugang machen.

Dann viel Spaß beim einrichten!

Das ist alles sehr gut zu wissen, ich lasse mir was einfallen und orientiere mich an euren Ratschlägen.
Da im Wohnzimmer nicht besonders viel Platz für eine richtige Voliere ist leider, muss ich einen Käfig mit den Mindestmaßen anschaffen und deshalb ist mir das so wichtig, dass das mit dem Freiflug möglichst gut und schnell klappt. Der Plan ist, ihnen (fast) durchgängig Freiflug zu gewähren, damit sie ausreichend Spaß und Bewegung haben können.

Sobald alles umgesetzt ist, werde ich bestimmt mal ein zwei Fotos im Forum teilen. Freue mich schon sehr!

Es gibt Filzstifte mit einer UVA Farbe, die wir nicht sehen, die Vögel aber wohl. Damit ein Gitter auf die großen Scheiben zu malen, dürfte den Vögeln sehr helfen, die Scheiben von Anfang an als Hindernis zu erkennen.

z.B.:
Vogelschutz - Birdpen-Set: Amazon.de: Garten

Ich kann Ingo nur zustimmen. Der Birdpen ist eine gute Sache. Die Vögel sehen im Gegensatz zu uns die Striche und erkennen das Hindernis.
Ich selber habe an den Fenstern überall Gardinen. Diese sind gut zum Erkennen des Hindernisses und dienen bei panischen Alarmstarts der Vögel auch als Bremse wenn diese in Richtung Fenster fliegen.
Meiner Erfahrung nach fliegen die Vögel wenn sie erschrecken, in Panik sind, auch dann gegen ungesicherte Fenster wenn sie ansonsten wissen daß da eine Scheibe ist. Das habe ich bei meinen Geiern selbst schon erlebt. Deshalb die Gardinen. Die bremsen dann auch bei Panikflügen den Aufprall gegen die Scheibe.

Meine Yuki hat den UV-Stift leider nicht gesehen und Körperkontakt mit der Scheibe aufgenommen.
Seitdem verwende ich nur noch abwaschbare Fenstermalkreide.

Wow, davon habe ich noch nie gehört, klingt nach einer praktischen Sache! Ich werde mir dann mal zur Vorsicht einen bestellen.
Und Alfred Klein, du sprichst von Panikflügen, das habe ich hier schon öfter gehört... kann sowas häufig passieren oder ist das eher die absolute Ausnahme?

Hallo

Panik kommt auf, wenn beispielsweise plötzlich eine Kerze vom Regal fällt oder sonstiges völlig unvorhergesehenes.
Oder sie sehen einen Sperber durchs Fenster in ihre Richtung fliegen.
Dann nützt in der Tat die beste Eingewöhnung manchmal nix, weil sie so einen Speed drauf haben und auch recht schwungvoll irgendwo gegen fliegen können.

Ich weiß jetzt nicht wie es bei den Bourkes ist, aber die meisten Plattschweifsittiche die ich kenne kommen in großen Volieren super klar und fliegen auch bei Schreck zwar schneller, aber recht kontrolliert.
Die Loris in der gleichen Voliere sind da viel ungeschickter und "unfallgefährdeter"

Das dauert meistens nur ne Minute und dann sitzen sie irgendwo und verdauen ihren Schreck.

Schlimmer ist es allerdings nachts, da sollte man sie tunlichst nicht erschrecken.
Weil sie nichts sehen, ballern sie kopflos im Käfig hin und her und können sich schlimm verletzen. Wenn man das mitkriegt, sofort Licht an!
Viele lassen deswegen in ihren Volieren oder Vogelzimmern Nachtlichter brennen.

Ich will keine Panik verbreiten aber meine beiden Bourkes können schon auch mal ordentlich pfeifen.
Das normale Zwitzschern ist wirklich sehr leise, dass hört man nicht im Nebenraum. Allerdings haben sie ab und an mal so Anwandlungen da pfeifen sie lauthals los. Olaf früh gegen 08:00Uhr, manchmal mehrere Minuten lang, bzw wenn er draußen Spatzen hört oder im TV heimische Vögel dann ruft er die. Man glaubt garnicht wie oft Vögel im TV zu hören sind. Ich erschrecke mich da immer, da hat er echt die besseren Ohren.
Rosalie hingegen hat ihre Lärmminuten Abends, gegen 22:00Uhr wenn das Licht ausgeht. Da dreht sie nochmal völlig auf und flattert durch den Käfig und pfeift laut. Wir finden es ganz niedlich aber haben auch keine Nachbarn...

Lass dir aber den Mut nicht nehmen, du bekommst sicher ganz leise Exemplare.

Zum Thema Fenster, ich würde auch erstmal Stoffe oder Decken davor hängen, Aquarium, TV, Spiegel, große Schrankflächen und auch große weiße Wandflächen (da fliegt meine auch gern mal gegen)

Grüße aus dem Osten

Eisenkrätzer schrieb:

Ich will keine Panik verbreiten aber meine beiden Bourkes können schon auch mal ordentlich pfeifen.
Das normale Zwitzschern ist wirklich sehr leise, dass hört man nicht im Nebenraum. Allerdings haben sie ab und an mal so Anwandlungen da pfeifen sie lauthals los.

Zum Vergrößern anklicken....

das pfeifen kannst du aber nicht mit dem anderer vögel vergleichen. ich habe derzeit um die 50 bourkes und da sind auch einige die lauter pfeifen bzw. sie animieren sich gegenseitig. aber trotzdem ist das weder schrill noch unangenehm und sogar die spatzen in meinem garten sind lauter.

Ja klar sind andere Vögel viel lauter und ich bin froh wenn mal etwas abgeht. Wollte nur anmerken das es manchmal auch ein klein wenig lauter werden kann.

Entschuldigt meine lange Abwesenheit, wir hatten Probleme mit dem Internet.
Es gibt wirklich viel, was man alles bedenken muss. Bin echt froh, dass es Foren wie diese gibt, wo man allerlei fragen kann.
Ich denke, es gibt so vieles, was man als Anfänger alles nicht weiß. Gelten diese Grundsätze für alle Vögel gleichermaßen (ich hatte zB etwas von "giftigen Pfannen" gehört wegen der Gase)? Oder gibt es da gerade bei Bourkes wohl noch Sachen, die man unbedingt beachten sollte. Ich werde natürlich auch den Züchter fragen, aber irgendwas wird ja immer ausgelassen und ich möchte nicht, dass sie mir irgendwann von der Stange fallen und ich keine Ahnung habe, wieso...

Eure Infos sind bis jetzt sehr wertvoll, danke sehr.

Und was das Pfeifen betrifft: Ich denke, solange mal eine Stunde zwischen 08:00 - 22:00 Uhr gepfiffen wird, sollte das keine Probleme bereiten. Nur sollte es eben nicht zuuu lange und so laut sein, dass selbst tolerante Nachbarn schon nach 5 Minuten rüber kämen. Aber ich denke, da bin ich mit Bourkes ganz gut beraten. Auf lange Sicht hätte ich auch gern noch mehr Vögel und andere Arten, aber das muss wohl noch warten, bis sich die Wohnsituation verbessert.
Ich habe schon gelesen, es gibt hier auch ganz gute Diskussionen über Vergesellschaftung von den Bourkes mit anderen Arten, obwohl es ja wohl eher an den anderen Arten liegt, wenn es Probleme gibt.