Hilfsmittel für Vogelbestimmung

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Tobias Rossmann

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Liebe Vogelfreunde,

ich habe mich heute hier angemeldet, weil es immer noch genügend Dinge gibt, die ich über die Vogelwelt wissen möchte:

1 gibt es irgendwo einen Überblick (als Buch, Prospekt oder digital etc.) über die Flug-Silhouetten europäischer Vögel? Ganz besonders denke ich da an alle Greifvögel, Krähenverwandte, Drosseln bzw. eigentlich alles was größer als ein Spatz ist.

2 gibt es irgendwo aufgelistete Hörbeispiele der Rufe von Vögeln? An Dateien für Gesangsstimmen kommt man ja relativ leicht, aber wie sieht es mit Rufen aus? Oft genug kann ich diese in der Natur nicht zuordnen.

3 als Vogelfreund gibt es ja das ganze Jahr über etwas zu beobachten. Im Frühling ist es der Gesang der Singvögel, im Sommer ist Wachtelkönigzeit, im Herbst die Eulenbalz und im Winter die Gäste aus dem Norden. Wonach haltet ihr aber sonst noch Ausschau bzw. welche „Ereignisse“ ergeben sich abgesehen von den von mir genannten Phasen sonst noch? (z.B. auch jetzt gerade im August)

4 zum Abschluss möchte ich nach einem Buchtipp fragen: ich habe das Bestimmungsbuch „was fliegt denn da“ (346 Vogelarten aus Europa), suche nun aber ein Buch, welches die Eigenarten dieser Vögel aus Europa anhand von Text und Bilder noch näher beschreibt. Ein derartiges Buch wird recht groß sein, sodass es freilich nur als Lektüre für Daheim brauchbar ist. Gibt es da etwas? Vielleicht wäre damit Frage 1 gleich mit erschlagen.

so, genug gefragt... :-)
Viele Grüße und vorab Danke für alle Tipps,

Tobias
 
1. In einigen Vogelbestimmungsbüchern findet man auch die Flugsilhouetten (z.B. im Vogelführer von Svensson). Einen Gesamtüberblick nur über die Flugform kenne ich aber nicht.

2. Ja, z.B. bei Xeno Canto.

3. Im August z.B. kann man mit etwas Glück die Fütterung der Jungvögel von der 2. Brut beobachten.

4. Wie zu Frage 1, ein gutes und gängiges Vogelbestimmungsbuch ist der Vogelführer von Svensson.

VG,
Zilpzalp123
 
Hallo Tobias,

ein gutes Bestimmungsbuch ist schon absolut hilfreich, und man sollte es meiner Meinung nach auch im Feld stets griffbereit haben.
Das kann für den Einstieg durchaus das 'Was fliegt denn da?' sein, aber irgendwann wird man vermutlich beim Svensson landen - der ist halt das Referenzwerk.

Der Svensson ist mit rund 450 Seiten und massiven Deckeln zwar kein Leichtgewicht, aber vom Format her noch ein Taschenbuch. Ich rate aber dringend dazu, ihn entweder in transparenten Kunststoff einzuschlagen oder wenigstens die Kanten mit Isolierband zu schützen.

So ein Bestimmungsbuch macht massiv was mit, es wird gedrückt und geknufft, man hat es bei Regen in der Jackentasche und was halt sonst noch so passieren kann. Aber birden kann man eben nur draußen, und da kann es mitunter rau zugehen.

Mit spezielleren Büchern über Greifvögel kenne ich mich leider nicht aus, aber ich würde auch wenigstens für die Nachrecherche zu einem Buch über Wassergeflügel (d.h. Enten, Gänse und Schwäne) raten.
Gerade im reichen Europa werden allerhand exotische Wasservögel gehalten, und man wird im Lauf der Zeit immer wieder feststellen, dass einzelne Tiere flüchten können und dann im Freiland zu sehen sind. Die wird man häufig genug im Svensson nicht finden, weil sie nicht aus dessen Beschreibungsgebieten stammen.

Ein weiterer Tipp: Vogelstimmen (Rufe und Gesänge) als Tracks sammeln und gut strukturiert, damit man schnell das Gesuchte findet, auf einen CD-Player packen. Hilft zumindest mir draußen ungemein - man hört halt immer wieder mal einen nicht alltäglichen Vogel und hat eine Idee, und mit Hilfe des Players kann man das dann in Realzeit abgleichen. Anderes Szenario aus diesem Frühjahr: Im Spandauer Forst wurde ein Zwergschnäpper gemeldet. Wir sind gezielt hin und hörten überraschend schnell einen markanten, uns nicht bekannten Ruf. Der Player hat uns sofort verraten: Jo, das isser. :)

Der Zug im Frühjahr ist allgegenwärtig, weil die Federwichte ja nach Ankunft lautstark auf sich aufmerksam machen. Aber später im Jahr wird natürlich ebenfalls gezogen. So ist auch der Spätsommer eine spannende Zeit wegen des Limikolenzugs. Wenn man Seen mit schlammigen bzw. periodisch trocken fallenden Uferbereichen hat, sollte man die unbedingt im Auge behalten, weil das die Areale sind, in denen Limis nach Futter suchen.

Später im Herbst lohnt es sich für Vogelfreunde, bekannte Rastplätze für ziehende Gänse bzw. Kraniche zu besuchen (z.B. in Brandenburg den Gülper See oder die Linumer Teiche).
Da kann man mit etwas Glück Zehntausende von Tieren beisammen haben.
Es ist einfach der Hammer, wenn nicht ein Gänsekeil und auch nicht vier über einen hinweg fliegen, sondern die Keile zu einem Netz am Himmel verschmelzen.
Genauso eindrucksvoll ist es, wenn abertausende Kraniche abendlich an einem ihrer Schlafplätze einfliegen und dabei ein ohrenbetäubendes kollektives Trompetenkonzert anstimmen.

So viel erst mal.

Schöne Grüße aus Berlin,
Steffen
 
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Hallo zusammen,


besten Dank für eure Tipps und Rückmeldungen :-) Da waren viele tolle Tipps dabei. Erwähnen sollte ich, dass ich kein Smart-Phone besitze, und daher auch keine Apps zur Verfügung stehen.


Vorab sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich bereits über ein gewisses Grundwissen verfüge. Z.B. kenne ich mich gut mit Vogelgesang aus, sodass ich auch Raritäten (z.B. Steinschmätzer und Schwarzkehlchen) in „meinem“ Revier ohne Hilfsmittel (MP3-Dateien etc.) am GESANG sofort raushören kann, auch wenn diese nicht jedes Jahr bei uns brüten. Betonung liegt auf Gesang.


Ich habe aber eben auch das Gefühl, dass ich außerhalb der Frühlingszeit relativ viele Vögel nicht zuordnen kann, weil ich eben den Ruf oder die Silhouette nicht zu 100% deuten kann und auch noch nicht alle Ereignisse außerhalb des Frühlings kenne. Daher die Frage zu einer Sammlung an Rufen und Silhouetten sowie Beobachtungstipps außerhalb des Frühlings.


Was das Buch angeht: ein Bestimmungsbuch habe ich bereits, ich suche wirklich ein dicken Schinken den ich zuhause durchlesen kann. Oder anders erklärt: wenn ich bisher mehr über die Eigenarten eines Vogels wissen wollte, so habe ich einfach in Wikipedia alle Infos aufgesaugt. Da ich aber nicht immer vor dem PC sitzen und surfen möchte, suche ich eben ein umfangreiches Buch.


Was die Zweitbrut angeht: wer betreibt denn alles eine Zweitbrut, bzw. einfacher wäre vielleicht die Frage: wer betreibt denn keine Zweitbrut? Eisvögel, Türkentaube, Stare betreiben ja teilweise sogar eine Drittbrut, aber wie sieht es da z.B. mit Trauerschnäpper und Spechten aus?


Liebe Grüße und vorab ein schönes Wochenende,

Tobias
 
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Zum Vertiefen würde ich dir dieses Buch empfehlen.
Enzyklopädie der Brutvögel - Sonderausgabe: Amazon.de: Einhard Bezzel, Alfred Limbrunner, Klaus Richarz, Detlef Singer: Bücher

Vielleicht bekommst du das noch in deiner örtlichen Bücherei.
Ich hatte damals Glück, obwohl es überall im Netz schon nicht mehr zu bekommen war.
Gebraucht wäre auch noch eine Lösung.


Für Rufe wäre die DVD mit Buch hier ideal:
https://www.amazon.de/gp/aw/d/38910...en+europas&dpPl=1&dpID=51r2cLf4okL&ref=plSrch

Da ist zu jedem Vogel nicht nur der Gesang drauf, sondern auch der Ruf.
Im Buch wird anhand eines Sonogramms der Gesang/ Ruf visuell erfassbar.

Für die Bestimmung über die Flugbilder könnte dieses hier interessant werden:
Die Vögel Mitteleuropas im Flug bestimmen: 400 Arten sicher erkennen und zuordnen: Amazon.de: Wolfgang Fiedler, Hans-Joachim Fünfstück, Werner Nachtigall: Bücher
 
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Deine Anliegen würde ich mal zusammenfassen als: Du möchtest noch mehr über Vögel wissen und noch mehr Vögel beobachten :)

Dir wurde hier schon mehrfach der "Svensson" (Kosmos Vogelführer) empfohlen, ein super Buch. Da sind eigentlich von jeder Art Silhouetten dabei, bei denen das Sinn ergibt - bei Vögeln, die gar nicht segeln, ist ja die Flugweise viel interessanter als die Silhouette von unten. Was es auch noch gibt, ist das selbe Buch in der großen Ausgabe (DIN A4), da sind auch noch ein wenig mehr Infos drin.

Es gibt nicht DAS Buch über alle Vögel, und falls doch, wären wieder des Umfangs halber nicht unglaublich viele Informationen über einzelne Arten darin. Du müsstest schon schauen, welche Gattungen dich speziell interessieren, z.B. Greifvögel, und dir dann eine Monografie über Greifvögel anschaffen, die dann auch wirklich detailliert Greife an sich und alle Arten beschreibt (da gibt es auch deutschsprachig sehr gute, z.B. von Mebs). Und da wären wir auch schon beim Thema - gute Fachliteratur ist oftmals auf Englisch. Wenn das für dich kein Hindernis darstellt, mach dich ruhig via Amazon o.Ä. auf die Suche nach bestimmten Vogelfamilien oder Gattungen.

Ansonsten sind es auch die vielen kleinen Quellen, die einen weiterbringen, wie von dir angesprochen zum Beispiel Wikipedia. Leider ist nicht immer alles korrekt, was dort steht, aber meist sind die Artikel gut und interessant. Es gibt auch einige Zeitschriften auf Deutsch, z.B. Vögel, Der Falke oder Naturgucker. Der Falke ist davon wissenschaftlich am interessantesten, dort werden z.B. neue Bücher vorgestellt, Beobachtungsgebiete und News über Vogelforschung. Auch ist immer ein sehr detaillierter Artikel über eine bestimmte einheimische Art dabei.

Zur Frage, was man so beobachten kann: Wenn nicht gerade Brutzeit ist, ist eigentlich immer irgendwie Zuggeschehen. Bei genauerem Hinsehen laufen immer irgendwo Vögel rum, die dort eigentlich nicht "hingehören", und das besonders von August bis Mai. Ich liebe es auch, an sonnigen Wintertagen nach Amseln zu horchen, die schon leise ihren Gesang proben (Subsong). Ich beobachte aber auch gern einfach das Sozialverhalten von den Krähen auf dem Dach gegenüber oder freue mich immer riesig über balzende Ringeltäuber. Man kann Vögel eigentlich immer bei allem beobachten :) Und wenn man gern etwas spezielles hätte wie Ohrentaucher-Balz, muss man sich eben zum richtigen Zeitpunkt an den richtigen Ort begeben, um sich das anzuschauen.

Zu Zweitbruten: Je aufwendiger die Brut und je länger sie dauert (das korreliert oft mit der Größe des Vogels), desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass eine Zweitbrut gemacht wird. Ein Turmfalke würde eher ein 2. Mal brüten als ein Wanderfalke, ein Steinadler wohl nie (außer die Brut geht früh verloren - das wäre aber "nachlegen", und das tun meines Wissens nach alle Vögel).
 
@harpyja und Forengemeinde

besten Dank für Deine ausführliche und superhilfreiche Antwort :-)

Sie trifft alles genau auf den Punkt :-)

Wie Du schon sagst, ich will schlichtweg mehr wissen.

Was das Flugbild angeht: ich sehe ein, dass der Svensson wahrscheinlich in jeder Hinsicht ein MUSS für Ornithologen ist. Wobei oft ist es ja nicht nur die Silhouette, sondern einfach nur ein markanter Bürzel (siehe Goldammer u. Gimpel) oder ein Farbfleck auf den Flügeln (Buchfink) bzw. eine besonders „kugelige“ oder langschwänzige Gestalt eines Vogels. Wird auch darauf im Svensson eingegangen?

Auch danke ich Dir für die Zeitschriften-Tipps, die werde ich mir umgehend besorgen :-)

Deine Beobachtungstipps sind GENAU DAS was ich mit diesem Thread erfahren wollte.
Mich interessierte schlichtweg alles Mögliche was außerhalb des Frühlings/Frühsommers geschieht, denn diesbezüglich kannte ich bisher im Grunde nur die Eulenbalz. Wenn es diesbezüglich noch mehr Ratschläge gibt dann immer her damit :-)

Wie schaut es aus mit Wachtelkönig? Ist das schon vorbei bzw. was sind denn sonst noch (Nacht-)Sänger im Sommer?
Bei uns ging z.B. auch die Schnepfenbalz relativ lang bis Anfang Juli.

Die Faustregel: je größer der Vogel desto unwahrscheinlicher eine Zweitbrut ist sehr hilfreich. Das heißt Spechte werden höchstwahrscheinlich eine Zweitbrut anlegen.

Hut ab! All dieses Wissen muss man sich erst mal ansammeln (und merken).

Liebe Grüße,

Tobi
 
Die Faustregel: je größer der Vogel desto unwahrscheinlicher eine Zweitbrut ist sehr hilfreich. Das heißt Spechte werden höchstwahrscheinlich eine Zweitbrut anlegen.
Das würde ich nicht so behaupten, Spechte brüten normalerweise nur einmal im Jahr. Auch der Kernbeißer brütet nur einmal, (selten das er bei Gelegeverlust neu legt) Also wäre ich vorsichtig mit der behauptung das kleinere Vogelarten mehrmals im Jahr brüten.
 
Naja, der Grundsatz passt natürlich schon: Je kleiner ein Vogel, desto kürzer Brut- und Nestlingszeit und desto mehr Zeit verbleibt für Zweit- und Drittbruten. Dabei müssen natürlich noch weitere Parameter berücksichtigt werden wie Nahrungsspezialisierung, Zugverhalten etc.

VG
Pere ;)
 
Daher sagte ich auch "Wahrscheinlichkeit". Vom Grundsatz her kann man das als Faustregel nehmen, aber es gibt auch viele Ausreißer wie z.B. Ringeltauben, die können auch 4x im Jahr brüten. Wenn eine Vogelart aber monatelang mit der Jungenaufzucht beschäftigt ist, dann ist klar, dass sie keine Zweitbrut durchführen wird.

An Nachtsängern gibt es viele, hier in der Stadt viel Zaunkönig, Rotkehlchen, und ich höre auch ständig Flussuferläufer. Auf dem "Lande" natürlich Sprosser und Nachtigall, aber auch die ganzen Feldhühner, alle Eulen, Ziegenmelker, Waldschnepfe... Jetzt zum Herbst hört man nachts Stare und Drosseln auf dem Zug, später dann Gänse und alles, was so gemeinhin zieht. Ich habe nachts auch schon Graureiher gehört, die Liste ist im Prinzip beliebig erweiterbar ;)
 
Guten Morgen,

wenn es um gute Literatur geht, dann sollte aus meiner Sicht ebenfalls auch der Adebar (Atlas Deutscher Brutvogelarten) genannt werden (siehe auch hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Atlas_Deutscher_Brutvogelarten).

Mit 800 Seiten ein monumentales Werk, aber man erfährt sehr viel darüber, wo hierzulande welche Arten als Brutvögel vorkommen, wie die Bestandstrends sind und welche Habitatsansprüche die jeweiligen Arten haben.

Ich war im Frühjahr zu einem Orni-Urlaub in Südwestdeutschland und konnte diesen mit Hilfe des Adebars recht gut vorbereiten.
Oki, das hat jetzt nichts mehr mit Bestimmungsfragen im engeren Sinne zu tun, aber Bestimmen geht ja nicht ohne Beobachten, und das kann man zumindest partiell ja auch planen. :)

Schöne Grüße,
Steffen
 
Nach Abgabe von ca 4 Metern Büchern sind nochmals etwa gleichviel zum Thema übrig geblieben.
Also je nach Fragestellung halt ganz unterschiedliche Quellen. Dies ist aber nur ein Teil der zum Wissen beiträgt. Nichts geht über die Beobachtungen draussen. Sich Notizen machen, Beobachtungen festhalten etc.
Programme wie ornitho.de geben auch viele Einblicke was wo gerade läuft. club300 ebenfalls.
Und nicht vergessen, die Vogelforen können auch oft weiterhelfen.
 
Hallo miteinander,

bei Ornitho.de bin ich schon seit paar Monaten angemeldet. Finde das eine super Plattform.

Ich denke was Literatur angeht habe ich nun viele gute Tipps bekommen. Besten Dank dafür :-) Ein paar Zeitschriften sind schon bestellt und nach den genannten Büchern halte ich bereits Ausschau.

Zwei Dinge beschäftigen mich immer noch:
a) Audio-Dateien für den Ruf: wenn man einen Vogel abspielt, dann hört man ja erst Gesang und dann den Ruf. Ich empfinde das manchmal als ungünstig, denn oft erkenne ich den Sprung von Gesang zu Ruf nicht. Wenn ich es durch Zufall nicht wüsste, könnte ich anhand solch einer Audio-Datei niemals den Ruf und Klang z.B. von Flussuferläufer und Kernbeißer auseinander halten. Gibt es getrennt voneinander aufgenommene Klangbeispiele?

b) Es wurden ja schon viele Beobachtungsmöglichkeiten außerhalb des Frühlings genannt. Die schlichte Frage: was gibt es sonst noch alles in Deutschland? Bei mir in den Alpen beginnt z.B. bald die Balz des Sperlingskauz und Vögel wie Fichtenkreuzschnabel können ja angeblich jederzeit Brüten (auch wenn ich mir es äußerst schwer vorstelle eine Brut ausfindig zu machen).

Beste Grüße,
Tobias
 
Hallo zusammen,

ich habe mir nun die Enzyklopädie und den Svensson gekauft. Die Bücher sind wirklich ein 100%-Volltreffer. Genau das, was ich gesucht habe. Vielen Dank für diese Kaufberatung.

Die vergangenen Tage habe ich oft das Naturschutzgebiet bei mir in der Nähe aufgesucht: ein Auwald mit Heidefläche und angrenzenden Seen mit Feuchtwiesen. Im Frühjahr ist es hier sehr artenreich (Trauerschnäpper, Wendehals, Pirol etc.), ein Braun- bzw. Schwarzkehlchen habe ich dort aber noch nie gehört bzw. gesehen. Also hoffte ich, einen Durchzügler dieser Art (oder sonstigen Raritäten wie Steinschmätzer) zu sehen, schließlich ist ja Zugzeit. Selbst nach mehreren Versuchen habe ich nichts entsprechendes gesehen. Meine Frage: was mache ich falsch bzw. wie geht ihr bei der Beobachtung der Vogelzugzeit vor?
Ich habe gehört, dass viele Vögel über Nacht ziehen. Macht es z.B. überhaupt Sinn früh vor Ort zu sein oder sind um die Zeit die meisten Zugvögel noch in der Luft? Bzw. sind die (im Frühjahr oft ergiebigen) Spätnachmittagstunden überhaupt lohnend oder sind da die meisten Zugvögel bereits in der Luft?


Viele Grüße,

Tobias
 
Es gibt halt auch Tage , da trifft man kaum was an und andere, da ist alles voll von Vögeln. Das Wetter spielt eine grosse Rolle und jede Tageszeit hat seine Spezialisten. Es ist draussen halt kein Zoo.
 
Hallo Eric,

danke für Deine Antwort.
Wie Du schon sagst spielt das Wetter eine entscheidende Rolle.
Könnte man sogar daraus schließen, dass man den Vogelzug bevorzugt bei ungünstigen Wetterbedingungen verfolgen sollte, da die Vögel in dieser Zeit am Standort bleiben und nicht weiter ziehen?

Bzw. hättest Du konkrete Tipps zur Vorgehensweise?

viele Grüße,
Tobias
 
Ich merke es jedesmal wie das Wetter extrem Einfluß drauf hat. Das könnt ihr selber an euch aber euch bemerken. Wenn dunkle Regenwolken über euer Dorf hängen, seid ihr das genauso gut drauf wie bei Sonnenschein?

Stichwort Licht und Wärme.
 
Könnte man sogar daraus schließen, dass man den Vogelzug bevorzugt bei ungünstigen Wetterbedingungen verfolgen sollte, da die Vögel in dieser Zeit am Standort bleiben und nicht weiter ziehen?
Das nennt sich dann Zugstau, weil die Vögel aufgrund schlechter "Reisebedingungen" länger am Ort verweilen, wodurch es zu einer stärkeren Konzentration kommt.

VG
Pere ;)
 
Thema: Hilfsmittel für Vogelbestimmung
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