Interview mit Prof. Peter Berthold

Diskutiere Interview mit Prof. Peter Berthold im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Interessante Informationen zu einem lange kontrovers diskutierten Thema: Gruß Jörg
@wp1954
Sehe ich anders auf dem eigenen Grundstuck, außerdem auch kein Vorsatz da der Hund ja nicht für die Katzenjagd auf dem Grundstück ist sondern dort wohnt.
Ist es dann "doomed surplus" was geschätzt mehrere Millionen wildernde Hauskatzen der Natur zusätzlich noch entnehmen ?
Thomas :0-


Ist doch alles gar nicht so schwer mit den Katzen. Wennn man selbst was tun kann und wenn es im kleinen ist, ist das wesentlich mehr wie wenn man Verinselungen als Ende der Fahnenstange ansieht. Ob das was nutzt steht für mich erst an zweiter Stelle.
Noch was positives natürlich nur aus meiner Sichtweise.
Wir haben einen Teich mit Moderlieschen der ab und zu von einem Eisvogel besucht wird/wurde. Natürlich bekommen das auch die Graureiher mit. Wenn dann mal so ein großer Kollege ankommt, geht’s dem wie den Katzen um beim Thema zu bleiben. Nur nicht landen sonst wäre es das gewesen. Graureiher werden genau wie Katzen behandelt und müssen auf Bäumen bleiben, weil ein großer schwarzer Hund sich null und nix um theoretische Vorgaben und um Grauszonen kümmert.

Auf unserem Grundstück am Waldrand wachsen sehr viel Kratz und Kohldisteln und es ist schön zu sehen wie in letzter Zeit Distelfinken mit ihren Jungen (ungestört von Katzen) die Samen fressen.
Die Fauna wäre ohne freilaufende Hauskatzen ein ganz andere, das ist sicher.

OT:
Die tun auch was.
Komitee gegen den Vogelmord e.V.
 
Habe schon Brachvögel im Garten auf Nahrungssuche angetroffen, Uhu, Sperber, Ortolane, Wiedhopf auf dem Weg, Seidenschwänze neben dem Haus, Störche, die üblichen Siedlungsbrutvögel, Teichmolche, Erdkröten, Bachkrebse, Grasfrösche, jede Menge Prachtlibellen, Zwergfledermäuse, Igel, manchmal Fuchs. Iltis gabs auch schon, Ringelnatter.....

... und ich vergass zu sagen: Katze.

001.JPG 004.JPG 006.JPG
 
Der Katze sind die Igel absolut egal. Was soll die damit? Der Uhu hat sich 15 Meerschweinchen geschnappt. Das ist einfacher.
Nebst Wilduhubesuche, hatte ich auch schon eigene Uhus. Dann siehts jeweils so aus.

IMG_2415.jpg IMG_2416.jpg

Und mit den Falken so.

IMG_1648.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab auch regelmässig Steinadler über dem Haus und wenn ich dann Horstkontrolle durchführe sind z.B. auch Katzenreste zu finden. Zum Ueberleben der hier tiefbrütenden Steinadler sind die Hauskatzen eine nicht zu vernachlässigende Futterquelle.

009 (2).JPG

003.JPG
 
@ Winterurlauber
Habe mir den Beitrag auch ganz angesehen und auch einige Ueberlegungsfehler gefunden.
Zudem kann man wie schon oft erwähnt nicht einfach Probleme in Australien oder isolierten Inseln mit den Problemen hier vergleichen.
Es müssen bei uns auch nicht alle Wildkaninchen weg, weil sie in Australien ein Problem sind. Auch Agakröten führen in ihrem Herkunftsgebiet nicht zu den selben Problemen wie in Australien.

Zürich soll nach Hochrechnungen und Berthold um 400 000 Katzen beherbergen. ( Bestand Fuchs in besten Zeiten ca 1000). Das Verhältnis Hundehalter/ Katzenhalter liegt nach ebensolchen Erhebungen bei 1: 4 also bei erwiesenen 6300 Hunden wären es " nur" 25200 Katzen . Zudem Hat Zürich um 400 000 Einwohner, also müsste jeder vom Greis bis Baby eine Katze haben. Es werden also klar auch falsche Daten vorgelegt. Die allermeisten Katzen in den dichteren Stadtteilen dürften gar keinen Auslauf haben und auch punkto möglicher Beute wird es dort knapp.
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Eric.

Klar kann man das Problem mit Katzen in Australien nicht eins zu eins mit Europa vergleichen. Dort ist das Problem einfach wesentlich stärcker aus dem Ruder gelaufen.
ABER der Prof. macht sein Leben lang nichts anderes wie sich mit Vögeln zu beschäftigen.
Seine Erfahrung und die diversen Statistiken kann man kaum alle in die Tonne treten.
Wenn es annähernd stimmt, dass nur jeder zehnte Fang der Hauskatzen vor die Türe gelegt wird gibt mir das ganz gewaltig zu denken.

Mein Hund und ich bleiben dabei, Katzen auf Bäumen richten (vorübergehend) keinen Schaden an :D
 
Mit mehr Raubtieren würde sich das Problem von selbst lösen. Luchs und Wolf per Zwangsansiedelung. Und wenn ein Landwirt oder Schafshirte die Klappe aufmacht, gleich eins über die Rübe. Da braucht es dann keine Spaß Abknallerei.

In Australien wundert mich so oder so nichts mehr. Den Aussies hams doch ins Hirn geschissen. Die wollen Millionen von Katzen abmurksen weil die einheimische Tiere ausrotten, aber gleichzeitig werden seit Jahren Einheimische Papageien ua Kakadus gefangen und VERGAST, weil die Farmer gute Schmiergelder zahlen und Wähler sind.
 
Ich beschäftige mich mein Leben lang auch mit Vögeln. beruflich und in der Freizeit. Na und?
Statistiken ok, aber dann müssen die Zahlen auch stimmen. Von einem Professor darf man das erwarten.

Hochrechnungen haben es so in sich. Extrem schwierig zu beurteilen. Also bei ohne weiteres zwei Mäusen täglich, die unsere Katze nach Hause bringt ( vorwiegend Schermäuse, gelegentlich Waldmaus,) müsste sie 20 Stück täglich erbeuten.
Ich traue ihr ja einiges zu, aber das nicht.
Ich kenne auch recht genau ihr Areal ( Umkreis 200m), und weiss auch, dass sie sie von überall die Beute auch nach Hause trägt, selbst wenn sie im Bach unter der Strasse damit durch muss.

Da er das Beispiel Zürich gebracht hat: Bevölkerung 1900: 150 000 Einwohner. 2016 : 415 000 Einwohner. Ueberbaute Fläche gewaltig gewachsen und die Katzen sind das Hauptproblem.
 
eric
warum sollen die zahlen nicht stimmen,ich seh um meinen garten,troz abwehr masnahmen(el.Zaun),mit der katze meiner tochter, (da wurde ich überstimmt)6 stück die sich da herumtreiben,ziehmlich sicher sind mindestens 2 stück verwildert,das schliesse ich aufs aussehen u. verhalten,der 2 stück.
mfg willi
 
Ganz einfach , weil es in Zürich bei 400 000 Einwohnern nicht 400 000 Katzen gibt. Es wären dann nämlich ca 4000 Katzen pro qKm. Im Gegensatz zu Herrn Berthold kenne ich Berufswildhüter der Stadt Zürich persönlich und habe da auch persönliche Einblicke. Man kann es des Effekts wegen auch übertreiben.

Wenn dann nur 10% der Katzen pro Tag ein Beutetier nach Hause bringen würden, wären das, da ja angeblich nur ca ein Zehntel nach Hause gebracht werden, alleine in der Stadt Zürich 400 000 Beutetiere täglich, das wären 146 Mio im Jahr. Das sind 1 460 000 Beutetiere pro qKm. in einer grossflächig zugebauten Stadt.
Leuts, bei allen Problemen die wirklich auch sein können, so etwas stimmt einfach nicht.

"Ein grosser Teil der rund 1,4 Millionen Schweizer Katzen lebt im städtischen Raum. In der Stadt Zürich leben pro Quadratkilometer rund 430 Katzen. Im Vergleich dazu sind es bei den Füchsen nur 10 bis 15 Individuen. Die Katze ist somit der häufigste Beutegreifer im Siedlungsraum. Angesichts dieser beeindruckenden Zahlen befürchten Naturschutzkreise, dass Hauskatzen seltene oder im Bestand bedrohte Wildtierarten gefährden."
( aus Zürcher Tierschutz :: Hauskatzen und Wildtiere)

Herr Berthold hat sich nur um das Zehnfache vertan.

Je nach Situation lässt sich auch so etwas machen: Berner Behörde verbietet Katzen den Auslauf
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wieviele Kätzliche Bewohner sind auch Freigänger? Die meisten sind Wohnungstiger. Also geht die Rechnung auch ned auf.
 
Ich brauche keine Statistik, mir genügen meine eigenen Augen und das Auge der Wildtierkamera. Vor zwei Jahren - bevor unsere Nachbarn sich zwei Freigängerkatzen (als Baby gerettete Straßenkatzen aus dem Urlaub, was ja eine gute Tat ist) zulegten, sah unsere Wildtierpopulation auf dem recht großen Grundstück total anders aus. Hier lebte ALLES. Das war mal.

Was anderes: Wer hat am 19.9. um 23 Uhr auf ZDF "Lesch's Kosmos - die Lüge vom gerechten Artenschutz" gesehen? Ich hatte es aufgenommen, aber auf Grund einer Verspätung fehlt das letzte Drittel. Und genau in diesem geht es um Katzen.

Kann ein findiger User die Sendung vielleicht im Netz finden und hier bittebitte einen Link einstellen, damit wir das alle sehen können?
(bin leider nicht so computeraffin, wär echt klasse)

LG Evy
 
Einerseits wird ja gerade immer mit Statistiken, Hochrechungen etc. argumentiert und wenn man mal klar feststellt, dass sich auch ein Professor halt um eine kleine Abweichung eines Bestandes von 90% verrechnet hat, brauchts solche Angaben plötzlich nicht mehr. Wie schon zig mal erwähnt,: ja es gibt die lokalen Probleme, aber es ist nicht DAS Problem generell.
 
Großartig! Vielen Dank, du bist klasse :zustimm::beifall:
Mitwelt statt Umwelt.... diese Doku sollte wirklich JEDER sehen.
 
Der Probleme gibt es viele, wie die Doku zeigt...
Danke nochmals an AH
 
Nette Doku. Zwar nichts was nicht schon hinlänglich bekannt wäre, aber nett. Bin dafür wahrscheinlich schon ein paar Jahrzehnte zu lange im Mitweltschutz aktiv tätig.
 
Hallo Eric,

bist Du mit Trump verwandt?
Wenn in verschiedenen Ländern der Welt Untersuchungen zu einem gleichlautenden Ergebnis (Beutezahlen bei Katzen) kommen hat es schon mit Arroganz zu tun einfach zu sagen das alles nicht stimmt.
Deine heile kleine Welt ist eventuell nicht der Nabel der Welt,und auch deine Katze ist ein Raubtier!

Yogi
 
Man unterlasse es bitte Verwandschaft zu dem Trottel zu vermuten.
Ich hab hier keine heile Welt und auch nicht den Nabel dieser.
Dennoch versuche man nicht alles was irgendwo in den Medien auftaucht 1:1 immer für überall gültig und als absolute Weisheit anzunehmen.
Probleme im Detail betrachten, differenzieren etc. wäre angesagt.
Nie habe ich Probleme generell negiert ! Dennoch haben Resultate aus Neuseeland, Australien etc. nicht zwingend etwas mit der Situation hier zu tun.
Selbst wenn auch meine Katze gewisse Beutezahlen vorweisen kann, muss dies nicht zwingend negativ sein.
Und in diesem Fall hier: Dass Herr Berthold sich um 90% des Katzenbestandes in Zürich geirrt hat ist nun mal Tatsache.
Er ist ein super Erzähler, hat auch viele Fachkenntnisse aber auch ihm unterlaufen Fehler.

Ja , auch meine Katze ist ein Raubtier. Dies muss aber auch wieder generell nichts schlechtes sein.

Man nehme z.B. gerade die im Filmbeitrag erwähnten Schafe. Ja , offenbar in Island verschiedentlich ein Problem. Hier und andernorts manchmal auch. Generell jetzt Schafe als Grundübel des Mitweltschutzes anzusehen ist dennoch abwegig ! Man könnte da jetzt einen ober dramatischen Filmbeitrag daraus machen und offenbar die Meisten würden auf den Zug aufspringen und dann auch mitschreien, dass Schafe generell etwas schlimmes sind.
 
Thema: Interview mit Prof. Peter Berthold

Ähnliche Themen

R
Antworten
0
Aufrufe
816
RegenwaldRetter
R
L
Antworten
10
Aufrufe
2.699
Akkas
Akkas
B
Antworten
12
Aufrufe
1.241
Viresse
Viresse
H
Antworten
56
Aufrufe
5.954
Anne Pohl
A
Zurück
Oben