Eulen fotografieren - mit Blitz?!

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Yakarii

Yakarii

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Hallo zusammen,

es ist ein altes leidiges Thema und immer wieder aktuell: das Fotografieren von Tieren unter Verwendung des Blitzlichts.

Die letzten Einträge zu diesem Thema in diesem Forum sind 10 Jahre her. Außerdem sind bei mir, auch nach Internetrecherche, einige Fragen offen, daher habe ich mal einen neuen Thread eröffnet.

In diesem Fall geht es um Waldohreulen. Ein Bekannter von mir fotografiert sie, auch die jungen, mit einer Spiegelreflexkamera und externem Blitz. Hierzu wird die Eule gleichzeitig mit einer Taschenlampe angeleuchtet, um das auf dem Foto sonst sichtbare Reflektieren der Augen zu vermeiden.

Ich halte von dieser Methode nichts! Mal ganz abgesehen von der fragwürdigen Ästhetik der Bilder.
Gerade Eulenaugen sind doch für das Dunkel der Nacht gemacht. Die jungen Eulen sind noch in der Entwicklung, das macht so ein Vorgehen für mich noch unhaltbarer. Viele (Hobby-) Naturfotografen gehen an/über die Grenzen des rechtlich Erlaubten und ethisch Vertretbaren, bloß, um ein tolles Foto zu erhaschen. Für manch einen ist es eine Sucht, die das Ego massiert und das Wohl der Tiere außer Acht lässt.

Man liest im Internet sogar von dem Scheinargument, dass es in der Natur ja auch Blitze gebe. Als ob man beide Arten von Blitzen gleichsetzen könnte. :nonono::vogel:

Des Weiteren habe ich über einen Uhu gelesen, der in einem Tierpark jahrelang angeblitzt wurde und später erblindete. Ob es hier einen Zusammenhang zwischen Blitz und Erblinden gibt, kann vermutet werden, ist jedoch nicht bewiesen.

Ornis gehen ja Nachts mit Taschenlampe raus und leuchten die Tiere an, um sie zu zählen usw. Ist so ein Taschenlampenlicht ungefährlich? Sind das besondere Lampen, wo das Licht nicht so stark gebündelt wird? Wahrscheinlich kommt es auch darauf an, wie häufig und wie lange ein Tier angeleuchtet wird.

Ich frage mich auch, warum Tiere nicht ausweichend oder verstört auf Fotoblitze reagieren. Auch die Eulen lassen es über sich ergehen, obwohl sie es als äußerst unangenehm empfinden dürften, noch viel mehr als wir Menschen. Hat jemand hierfür eine Erklärung? Kann man das tierpsychologisch erklären?

Jedenfalls tun mir die Eulen leid. Ich verzichte gern auf ein Foto in meiner Sammlung, wenn ich dafür weiß, dass es den Tieren gut geht. Das erfüllt einen doch mit viel mehr Stolz als ein schnödes Foto.
 
Zur eigentlichen Frage kann ich leider nichts sagen. Ich weis aber, dass viele Förster Hobbyfotografen sind. Durch Tierfotos werden einige Menschen überhaupt erst auf die Natur und die Lebewesen aufmerksam und das bringt auch Vorteile für die Tiere. Ganz nutzlos sind solche Fotos nicht. Klar gibt es auch die, die komme was wolle Fotos machen. Manche Menschen Fotografieren ja auch Babys mit Blitz direkt in die Augen ...

"Für seine Aufnahmen von Füchsen wurde Klaus Echle vielfach ausgezeichnet. Hauptberuflich ist er Förster in Freiburg."

https://cdn1.stuttgarter-zeitung.de/media.media.57578e28-ffdc-473f-8f97-4343ce9fbf21.original1024.jpg
 
Ich fotografiere nun schon seit gut 40 Jahren. Bin aber nicht beruflich damit beschäftigt. Für mich ist es ein absolutes «No-Go» Tiere mit Blitz zu fotografieren. Auch meinen Kursteilnehmer trichtere ich, dass immer so ein. Um einigermassen gute Fotos zu machen, benutze ich eine Vollformat - Kamera (grosser Sensor) und lichtstarke Objektive f2.8 oder f4. Wenn auch das etwas zu knapp wird, kann man auch mit der Manuellen Belichtungskorrektur arbeiten und die ISO – Empfindlichkeit höher einstellen. Zu guter Letzt kann man das Foto auch als Rohdatenformat oder Raw aufnehmen, und diese dann mit einer Software etwas aufhellen.
Habe ich dann immer noch zu dunkle Fotos, ist bei mir Schluss. Dann gibt es eben kein Foto.
 
Physikalisch gesehen habe ich da wenig Bedenken.

Entscheidend für Zerstörungen am Sehapparat ist wohl die Energie, die auf die Fotorezeptoren einwirkt.
Ein Fotoblitz ist zwar sehr hell, aber moderne Blitzgeräte haben typischerweise eine Blitzdauer im Bereich von 0,001sec, also eine Tausendstel Sekunde.
Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Pupille voll geöffnet ist, kann in dieser Zeit nicht viel Energie auf die Rezeptoren einwirken.
Vergleicht man das mit hellem (Dauer-)Sonnenlicht, dann ist das nur ein Fliegenschiss. Und viele Eulenarten sind ja durchaus auch mal am Tag aktiv.
Beim fotografieren mit Blitz ist mir noch nie aufgefallen, dass die Tiere irritiert oder verstört gewesen wären.

Wo ich immer Unbehagen habe, das sind die modernen LED-Taschenlampen, die oft immens hell sind, zudem ist die Lichtquelle stark punktförmig.
Ich füttere meine Eulen nachts, mit Kopflampe. Die dimme ich aber immer so weit wie möglich und achte darauf die Tiere nicht direkt anzuleuchten.

Beim Uhu im Zoo könnte ich mir trotzdem vorstellen, dass die Augen über die Jahre hinweg Schaden nehmen. Der wird ja vorwiegend tagsüber fotografiert, ein Blitz wäre eigentlich unnötig, dazu schaltet tagsüber der Blitz auf volle Leistung, er muss ja heller werden als das Tageslicht wenn er etwas bewirken will. Wer so wenig Ahnung von Fotografie hat, dass er tagsüber kein ordentliches Tierbild ohne Blitz hinbekommt bzw. zu doof ist den Blitz abzuschalten, der sollte es in der Tat lassen.

Grüsse,
tox
 
Physikalisch gesehen habe ich da wenig Bedenken.


Beim Uhu im Zoo könnte ich mir trotzdem vorstellen, dass die Augen über die Jahre hinweg Schaden nehmen. Der wird ja vorwiegend tagsüber fotografiert, ein Blitz wäre eigentlich unnötig, dazu schaltet tagsüber der Blitz auf volle Leistung, er muss ja heller werden als das Tageslicht wenn er etwas bewirken will. Wer so wenig Ahnung von Fotografie hat, dass er tagsüber kein ordentliches Tierbild ohne Blitz hinbekommt bzw. zu doof ist den Blitz abzuschalten, der sollte es in der Tat lassen.

Grüsse,
tox

Aber wir reden von Naturfotos, denn in den meisten Zoo's ist das Fotografieren mit Blitz verboten. Dies wird sogar noch ausgeschildert.
 
Physikalisch gesehen habe ich da wenig Bedenken.

Entscheidend für Zerstörungen am Sehapparat ist wohl die Energie, die auf die Fotorezeptoren einwirkt.
Ein Fotoblitz ist zwar sehr hell, aber moderne Blitzgeräte haben typischerweise eine Blitzdauer im Bereich von 0,001sec, also eine Tausendstel Sekunde.
Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Pupille voll geöffnet ist, kann in dieser Zeit nicht viel Energie auf die Rezeptoren einwirken.
Vergleicht man das mit hellem (Dauer-)Sonnenlicht, dann ist das nur ein Fliegenschiss.

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Ich füttere meine Eulen nachts, mit Kopflampe. Die dimme ich aber immer so weit wie möglich und achte darauf die Tiere nicht direkt anzuleuchten.

Grüsse,
tox

:+keinplan

Puh , darüber kann man( n ) nachdenken :D

Blitz für ein nachtaktives Tier i.M. 6000 k ,

Tageslicht i.M. 6000K :D

-sicherlich ist letzt genannter Wert in den Wintermonaten weniger


Testfrage :D : wie weit sollte man(n) abblenden / aufblenden , wenn Eule in 15 Meter Entfernung sitzt :D mit einer 200-er oder 600-er BW :D
Exlosion ?????des Blitzes ?

Nein , Spaß beiseite . Eulen kann man sehr gut ohne Blitz fotografieren .

MfG Jens
 
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