Timneh leidet unter trockener Haut

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pardeyj

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Hallo ihr Lieben,

die Timneh-Dame, mit der ich das Vergnügen habe zu wohnen, hat am Ende dieses sehr langen warmen Sommers leider sehr schmerzhafte Hautveränderungen erfahren. Dies brachte eine Untersuchung bei Frau Dr. Reball in Unterhaching zum Vorschein - praktisch am ganzen Körper gab es kleinere Wunden, teilweise mit gelbem Schorf. Übel.

Im Rahmen der Untersuchung wurden organische Probleme (vor allem wohl Leber) als mögliche Ursachen ausgeschlossen und Blut (keine Zinkvergiftung) sowie ein Abstrich der Wunden untersucht. Der gefundene Keim ließ sich gut mit einem Antibiotikum behandeln und so trat erstmal eine schnelle Besserung ein. Zudem dusche ich sie jetzt 1 bis 2mal täglich. Trotzdem kämpft sie nun seit einigen Wochen mit ihrer Haut und im Internet finden sich im Prinzip nur Hinweise, die auf sie nicht zutreffen. Ergänzend kann ich noch sagen, dass so etwas noch nie aufgetreten ist und sie sich auch nicht rupft.

Allein

Behandlung gegen trockene Haut?

scheint eine ähnliche Symptomatik zu haben. Welchen der beiden Tees würdet ihr empfehlen - Ringelblume oder Zinnkraut, Grundelrebe und Stiefmütterchenkraut? Ich frag lieber noch mal, der Thread oben hat ja schon mehr als zehn Jahre auf dem Buckel. Und vielleicht gibt es ja auch noch bessere Tipps. Ich hoffe darauf.

Eine Arbeitskollegin hat mir "Effektive Mikroorganismen" ans Herz gelegt, mit denen sie sowohl ihren Hund, ihr Pferd als auch sich selbst bei Hautproblemen sehr erfolgreich behandelt hat. Nach Rücksprache mit Dr. Reball habe ich darauf allerdings verzichtet, vor allem weil sich nicht erkennen lässt, ob der Vogel noch offene Wunden hat. Gibt es hier vielleicht Erfahrung damit für Papageien?

Bin für jeden Hinweis dankbar!
 
"Effektive Mikroorganismen" sind Humbug und faule Zauberei. Finger weg.
War sie im Sommer draußen? Wurde sie regelmäßig besprüht? Ist die Ernährung gut balanciert bezüglich der Vitamine? Wie sieht es vor allem mit Vitamin E aus? Was wird alles gefüttert? Wie ist die Luftfeuchte?
Mag sein, dass in einem der Parameter die Ursache liegt. Muss aber nicht sein.
In jedem Fall sollten diese Parameter ab sofort dauerhaft optimal eingestellt sein. Generell solltest Du therapeutisch nichts unternehmen, was nicht detailiert mit einem wirklich vogelkundigen Tierarzt abgesprochen ist.
Höchstens magst Du den Vogel täglich zweimal mit einer Ringelblumentee-Wasser-Mischung einsprühen.
Das kann den Juckreiz etwas lindern und schadet der haut nicht (Tee eher dünn ansetzen und dann nochmal 1:2 verdünnen)
 
Mein vkTA hat mir mal bei trockener Haut zum Besprühen mit ungesüßtem AloeVera-Saft geraten. 25% Aloe und 75% Wasser tgl zum duschen. Durch die leichte Säure des Safts verbessert sich wohl auch die Hautflora.
Ich habe es mal probiert und kann nichts schlechtes darüber berichten. Federn werden schön und die Haut sieht besser aus. Zumal die Aloe Juckreiz lindert.
 
Hallo ihr lieben,

vielen Dank für die Tipps.

Aloe-Vera-Saft wurde bestellt und ist schon eingetroffen - das scheint mir eine sinnvolle Sache. Ich werde berichten, ob es hilft.

Zu wenig Vitamin E kann ich mir eigentlich nicht vorstellen, aber sie bekommt zur Sicherheit Zusatzvitamine ins Trinkwasser. Am ehesten noch die Luftfeuchtigkeit in diesem langen Sommer, wohne zu allem Unglück im Dachgeschoß, es ist also nochmal ein paar Grad wärmer gewesen. Allerdings habe ich die beiden auch regelmäßig geduscht, bzw nach Feierabend Pool-Partys für die zwei veranstaltet.

Wobei ich mich mittlerweile schon frage, warum das viele Duschen bei trockener Haut indiziert ist. Entweder ist "trockene Haut" nicht der richtige Begriff für das Krankheitsbild oder... tja, so ziemlich jeder, mit dem ich spreche meint, trockene Haut würde doch nicht besser durch viel Wasser. Naja, jetzt wird dennoch mit Aloe geduscht, wenn sich das bis Ende des Monats nicht bessert, gehts nochmal zu Frau Doktor.
 
hallo pardey
ein monat ist fast vergangen seit deinem letzten posting…
wie geht es dem Vogel, besser oder statu quo…
berichte bitte, vielleicht kann man noch paar ideen aufstobern die hilfreich sein konnten…
LG
Celine
 
Hallo ihr Lieben,

ja, ich wollte schon länger mal ein Update schreiben. Zum einen wegen eurer Hilfe, zum anderen, weil man über derlei Hauterkrankungen bei den Grauen im Netz herzlich wenig findet. Was sicher nicht zuletzt daran liegt, dass auch die Ärtze und Wissenschaftler hier nicht viel zu wissen. Dazu später noch kurz.

Also, Mitte Oktober habe ich dann angefangen, Käptn (meine kranke Henne) täglich mit Duschwasser mit Aloe-Saft zu duschen. Außerdem habe ich mir eine neue Birdlamp angeschafft, die nach der Dusche jeden Abend für zwei Stunden zum Einsatz kommt. Bei der alten Lampe hatte ich den Verdacht, dass sie vielleicht nicht mehr soviel UV-Licht abstrahlt - wie das bei Lampen halt im Laufe der Zeit so ist. Wie auch immer, die Dame arbeitete ganz toll mit, liess sich jeden Abend abduschen und setzte sich dann so nah wie möglich an ihre Lampe. Auch bemerkenswert, wieviel Obst sie nun zu sich nahm - die Vögel spüren schon genau, was sie brauchen. Und ich denke, sie hat auch eine ziemlich gute Vorstellung von Krankheit & Medizin und es ist auch erstaunlich, wie gern sie Frau Dr. Reball mag, obwohl die immer schlimme Sachen mit ihr anstellt.

Die Therapie konnte allerdings nur dafür sorgen, dass es Käptn nicht schlechter ging. Eine Besserung war nicht zu erkennen: Ihre Haut war so trocken und schmerzhaft, dass sie sich schwer tat mit schnellen Bewegungen und zB sich gar nicht mehr schütteltete nach dem Duschen. Da mir außerdem im Laufe der Zeit aufgefallen war, dass ihr keine neuen Federn mehr wachsen, entschloss ich mich Anfang Dezember zu einem weiteren Arztbesuch. Die Haut war zwar ein wenig besser, aber weit weg von gut. Außerdem wurde wieder ein Keim auf der Haut gefunden, gegen den es erneut Antibiotika gab. Die Verabreichung war wie schon beim ersten Mal sehr schmerzhaft für die Kleine, weil ich sie jeden Tag mit einem Handtuch fangen musste, um ihr das Medikament einzuflössen. Und das, wo ihr offensichtlich jede Berührung sehr weht tat, denn leider verweigerte sie das Antibiotikum, wenn ich es mit einem Leckerlie mischte, was bis dahin immer gut geklappt hat.

Darüber hinaus bleibt die Diagnose jedoch schwammig. Dass die Federn nicht mehr wachsen, dafür hatte Frau Doktor auch keine Erklärung - wie für das ganze Krankheitsbild, nachdem organisch und beim Zink alles in Ordnung war. Ein Verdacht wäre natürlich eine Allergie. Die Ärztin meinte, wenn sich weiterhin keine Besserung einstelle, wäre der letzte Schritt eine Biopsie der Haut und anschließend eine Art Cortison (das für Katzen entwickelt wurde). Um das geben zu können müsse man jedoch zuvor präventiv gegen diverse mögliche Folgeschäden aktiv werden. Mein gedankliches "Uff, hart!" könnt ihr euch sicher vorstellen.

Doch für den Moment wollte es Frau Doktor noch mal verstärkt mit Gabe von Vitamin A übers Trockenfutter versuchen. Zudem weiter täglich duschen. Und da ich Ernährunsgwissenschaftler bin, entschloss ich mich, dem Duschwasser einen Esselöffel bestes Bio-Olivenöl auf einen Liter beizumischen. Da muss man vor dem Duschen immer ordentlich schütteln, damit eine kurzzeitige Emulsion zu Stande kommt. Aloe-Saft ist übrigens auch immer noch dabei.

Mit der schmerzhaften Antibiotika-Gabe waren wir dann später fertig als erwartet, weil das Medikament gewechselt werden musste aus Resistenzgründen. Doch dann, so eine Woche vor Weihnachten - die ersten Zeichen von Besserung! Sie bewegt sich wieder mehr, hat weniger Schmerzen, ist munterer und spielt auch wieder. Eine Entwicklung, die bis heute anhält und mein schönstes Weihnachtsgeschenk war. Außerdem sieht es seit ein paar Tagen so aus, als würden auch wieder neue Federn wachsen.

Ich habe also Hoffnung, dass sie trotz ihres hohen Alters wieder ganz gesund wird. Wir duschen weiter und ich werde über den weiteren Fortgang berichten. Und weil ihr ja alle gern Bilder mögt, gibt's gleich noch ein paar von den beiden Banausen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo ihr Lieben,

ein Jahr nach der Erstdiagnose ist es Zeit für ein weiteres Update.

Mit dem neuen Jahr kamen ja die Federn zurück und die Haut besserte sich. Doch im Laufe des Sommers zeigte sich, dass Käptn mit der schieren Masse an neuen Federn und dem damit verbundenen Juckreiz überfordert ist. So beobachtete ich sie natürlich ganz genau und sie bekamm auch ihre Nahrungszusätze und regelmäßiges Duschen, doch bildeten sich an den oberen Enden der Flügel - ich würd mal Schultern sagen - und im Bauchbereich kahle Stellen. Zunächst hat mir das keine so großen Sorgen gemacht, denn sie hatte ja über ein halbes Jahr gar nicht gemausert und nun sehr stark. Doch es zeigte sich, dass diese Stellen, obwohl ständig Federn nachwuchsen, nicht mehr richt zuwuchsen. Und irgendwann sah ich dann an ihrem Bauch die roten Stellen, wo sie sich frische Federn einfach ausgebissen hatte.

So kam es vor zwei Wochen zu dem Entschluß, eine Maßnahme, die Frau Doktor bei einem früheren Besuch als Möglichkeit genannt hatte, zum Einsatz zu bringen - eine Halskrause:

https://i.imgur.com/oYAnErL.jpg


An dieser Stelle ein kurzes Plädoyer für vogelkundliche Tierärzte: Ich hatte erwartet, dass Käptn eine Halskrause bekommt, wie ihr sie vielleicht auch von Hunden oder Katzen kennt, so eine Art Trichter um den Hals. Doch so etwas hat die Tier-Pharma-Industrie nicht am Start. Statt dessen haben Frau Doktor und ihre Assistenz aus Rohrisolierung und medizinischem Tape das Ding auf dem Bild spontan gebastelt. So ähnlich verhält es sich im Übrigen mit fast allen Medikamenten: Käptn hatte schon Hunde-, Katzen- und Reptilienmedizin, weil es einfach oft nichts Spezifischisches für Papageien gibt. Und wichtiges Know-how der Tierärztin ist hier neben der grundsätzlichen Eignung eines Medikaments für Papageien eben auch die Umrechnung der Dosierung. Wenn dies also jemand liest, der neu mit seinem Grauen ist: "Geh zum vogelkundigen Tierarzt" ist keine Floskel überbesorgter Papageienhalter, sondern ein wirklich wichtiger Ratschlag. Denn ich glaube kaum, dass ein normaler Tierarzt mal so eben eine Halskrause improvisiert hätte.

So, mit der Halskrause einher gingen zunächst einige Befürchtungen, ihr könnt euch vorstellen, wie wenig beliebt so eine Maßnahme beim Vogel ist. Der erste Abend war dann auch chaotisch, der zusätzliche Ballast am Körper nahm ihr das Gleichgewichtsgefühl und sie rollte über das Sofa, musste sicher schlafen in der Transportbox. Was aber nicht passierte (und von mir befürchtet war), war inniges Meckern gegen die Halskrause und der Versuch, sich davon zu befreien. Vielmehr hatte sie nach 24 Stunden den Dreh raus und konnt fast wieder alles normal machen - außer sich putzen.

Nun ist die Halskrause zwei Wochen dran und die Kleine erträgt es nach wie vor mit größter Tapferkeit. Kein Ton der Klage, ganz im Gegenteil sind wir sehr glücklich, wie sehr sie nun wieder am Sozialleben ihres Schwarms teilnimmt. Statt sich praktisch rund um die Uhr zu putzen, kommuniziert sie mit ihrem Mann und uns Federlosen, spielt, sucht unsere Nähe. Wobei man schon merkt, dass es sie manchmal ganz arg juckt. Aber es heilt alles wieder und nach 10 Tagen hatten wir schon dies erreicht:

https://i.imgur.com/544sG9E.jpg

Toll, wie alles spriest. Das Foto ist nun auch schon wieder eine Woche alt und sie sieht inzwischen noch besser aus. Ich hoffe, dass das Ding in vier Wochen runter kann, aber man merkt jetzt erst, wie viele Federn sie gelassen hatte, denn es wächst am ganzen Körper enorm viel nach. Dennoch sieht es ein Jahr nach dem Beginn der schlimmen Hautkrankheit nun so aus, als würde sie wieder ganz die Alte.

Ich halte euch auf dem Laufenden.
 
Hallo ihr Lieben,

nun schaut euch mal diese hübsche Dame an:

https://i.imgur.com/tozfjUD.jpg

Nach acht Woche kam die Halskrause endlich ab! Brust und Flügel sind wieder komplett zugewachsen und auch sonst hat sich das Gefieder prima erholt. Und auch die Haut scheint wieder völlig in Ordnung zu sein, denn so nach ein, zwei Wochen Halskrause hat sie mir gestattet, sich am ganzen Körper von mir schrubbeln zu lassen. Sie ist ja ein Wildfang und Bauch, Rücken, Flügel waren für Federlose bis dato Tabuzonen. Aber in dieser Situation hat sie ihre allabendliche Federpflege lautstark bei mir eingefordert, sobald ich daheim war. Muss aber auch übel gejuckt haben.

Die erste Aktion nach Abnahme der Halkrause war dann auch ne halbe Stunde Hals massieren:

https://i.imgur.com/OZ6TzVr.jpg


Aber danach ist sie wortlos in ihren gewohnten Alltag zurückgekehrt – "war was?". Aber es ist einfach schön, sie wieder (fast) in alter Form zu sehen. Die im letzten Posting beschriebene gute Laune ist geblieben und es ist wunderbar zu sehen, wie sie nun wie gewohnt meiner Frau in die Küche nachmarschiert oder Leopold seine liebsten Spielzeuge abspenstig macht.

Denn sie ist ja nicht mehr die Jüngste. 32 Jahre lebt sie nun mit mir und ist wie erwähnt ein Wildfang, sodass wir gar nicht genau wissen, wie alt sie tatsächlich ist. Aber selbst nach 15 Monaten, die das Leid nun gedauert hat, merkt man ihr das hohe Alter nicht an. Wäre das nicht besser geworden und es so geblieben, wie es vor einem Jahr war, es hätte mir das Herz gebrochen. Sie hat so gelitten und trotz unserer langen Freundschaft hat sie sich nicht mal mehr von mir im Geringsten anfassen lassen. Hätte ich sie so gehen lassen müssen, das wäre schlimm gewesen.

Aber nun ist die Freude natürlich umso größer, daher noch ein paar Schnappschüsse, die diesen Thread dann hoffentlich für immer schließen.

Erstmal Leopold beim Nickerchen in seinem heißgeliebten IKEA-Regal (wir sind offen für Werbeverträge...)

https://i.imgur.com/OvAab9L.jpg

Käptn fotobombt Leopold:

https://i.imgur.com/TDVv1K1.jpg

Der Leopold ist aber auch ein Hübscher:

https://i.imgur.com/nFD1dtT.jpg


In der Küche sitzen. Es könnte ja was spannendes im Topf sein.

https://i.imgur.com/QsgQmJO.jpg

Papgeien und Kartons, nech?

https://i.imgur.com/i8IQWFA.jpg

"Hast Du etwa die letzte Kirsche genommen??!"

https://i.imgur.com/DrQh9we.jpg

Tschüss sagen Käptn und Leo.

https://i.imgur.com/1XcrFvN.jpg

Und ich auch. Vielen Dank.
 
Thema: Timneh leidet unter trockener Haut

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