Vogel ins Zimmer geflogen: Desinfektion?

Diskutiere Vogel ins Zimmer geflogen: Desinfektion? im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - Hallo, Ich weiß nicht ob diese Frage albern oder begründet ist, aber ich bin ein wenig bakteriephob und ich habe nichts mit Vögeln zutun und...
Also ich hatte schon Wildvögel in der Wohnung. Ohne Lockmittel. Selbstständig rein geflogen. Und Karins Nachbarin auch:
So abwegig ist das nicht, vor allem Stadttauben aber auch Ringeltauben sind unerschrocken und neugierig wenn gerade kein Mensch im Zimmer ist. Auch Elstern sind bei mir schon durchs Wohnzimmer stolziert. Sobald sie einen Menschen sehen ist dann Panik angesagt. Auch Raubvögel verfliegen sich manchmal.

Zu den Parasiten die auf Menschen übertragen werden können zählen in Erster Linie Trichomonaden (genauer gesagt Trichomonas gallinae) , Giardien und andere Geißeltierchen.
Diese sterben jedoch an der Luft sehr schnell ab so das eine Infektion nur durch frischen Kot (Giardien u ä.) oder übers Wasser erfolgt. Bei Spulwürmern müste der Kot schon oral aufgenommen werden.
Unter den Bakterien ist vor allem Chlamydien zu nennen. Taubenchlamydien gehören zu Chlamydophila psittaci und auch hier ist die Ansteckungsgefahr gering da schon entweder der direkte Kontakt oder der Infektionsdruck da sein muss.

Die Vögel holen sich weit mehr Krankheiten von uns als wir von Ihnen. Bei Greifen und Eulen wäre ich vorsichtiger da sich mittlerweile durch die Klimaänderung auch hier der West Nil Virus Einzug gehalten hat und dieser sowohl von Tier auf Mensch als auch umgekehrt überspringen kann ohne den eigentlichen Überträger.

Usutu wird durch Mücken übertragen und nur wenige Fälle sind beim Menschen bekannt konnte aber in einigen Blutspenden nachgewiesen werden.

Es muss aber in allen Fällen ein direkter Kontakt stattfinden und die Hygieneregeln wie Händewaschen vor dem Essen nicht eingehalten wird.

Ich hab hier bei der Wildvogelfütterung auch schon fast eine Phobie allerdings nicht wegen mir sondern wegen meinen Nymphensittichen.
 
Leute, Ihr könnt aufhören zu schreiben.
Muldentaladler hatte recht. -uff ist seit 12.00 Uhr nicht mehr eingeloggt.-
 
Oder putzt noch die Bude :kehren::D....grins man kann sich ja luftdicht in Plastik einschweißen lassen,da ist man dann vor den ach so bösen Bakterien und Viren sicher. Aber dann ist man nicht mehr nachhaltig :?:zwinker: und Umweltunfreundlich .
 
Vielen Dank für die zahlreichen und ausführlichen und beruhigenden Kommentare. Wie gesagt ich habe einfach keine Ahnung von Vögeln. Habe nur seit ich von verschiedenen Krankheiten die Wildtiere haben können gehört habe Angst vor Kontakt mit Ihnen. Nachrichten von Krankheiten die jemand von Dingen bekam die ich vorher als harmlos angesehen haben mich dazu gebracht dass ich mich nicht mehr auf meine Vernunft verlassen kann und mich immer vorher informieren muss.
 
Hallo,

ja, das verstehe ich, diese ganzen Presseberichte über Vogelgrippe usw. machen mich auch immer irgendwie kirre. Irgendwie reagier ich da dann anders auf Vögel als zuvor, obwohl mir klar ist, dass die Gefahr minimal ist. Aber man ist dann nicht mehr so unbedarft.

Viele Grüße
 
- ich kenne keinen Fall, in dem ein wild lebender Vogel selbstständig und ohne Lockmittel in ein Wohnzimmer geflogen ist.
Ich hatte letzte Woche eine junge Meise im Wohnzimmer. Fenster war nur gekippt und eine Gardine bis zur Fensterbank hing innen davor. Fast unmöglich da rein zu kommen aber sie hatte es geschafft. Lockmittel waren auch keine da, ich halte keine Insekten im Wohnzimmer, ehrlich. ;)
 
Bekommen kann man alles mögliche, aber die Frage ist ja, was realistisch ist. Ich hatte hier mal eine Diskussion mit jemandem, der meinte, er sei vom Aufsammeln einer Feder schwer erkrankt und deshalb dürfe bloß keiner mehr Federn anfassen. Genau so kann man am Genuss einer Brombeere sterben, wenn sie Fuchsbandwurm-Eier trägt (was einem übrigens mit jedem Obst und Gemüse von einem Feld unter freiem Himmel passieren kann). Die Wahrscheinlichkeit, dass so etwas passiert, ist unglaublich gering, aber eben nicht null.

Eine Meise kann Träger einer gefährlichen Infektion sein, aber die Gefahr, dass die Meise an Keimen aus der Wohnung selbst stirbt, ist wahrscheinlich ähnlich hoch.
 
Hallo,

ja, aber das Risiko muss man auch persönlich abschätzen, als uns früher täglich ein Fuchs in den Garten gekackt hat, gab es alles halt nur unter fließendem Wasser gewaschen. Heute hab ich einen E-Zaun drumrum, da hab ich wenig Bedenken, die Himbeeren selbst in Bodennähe ungewaschen in den Mund zu stecken. Kommt halt auch immer auf den Bezug an, ich kannte einen, der ist an Fuchsbandwurm gestorben, das war nicht schön. Da wird man dann vorsichtiger, als wenn man nur Statistiken liest.

Bei der Meise waren wir uns ja alle einig.

Viele Grüße
 
Habe nur seit ich von verschiedenen Krankheiten die Wildtiere haben können gehört habe Angst vor Kontakt mit Ihnen. Nachrichten von Krankheiten die jemand von Dingen bekam die ich vorher als harmlos angesehen
Leider bist Du damit nicht allein.
Stadttauben wird nicht geholfen da sie zu unrecht als Keimschleuder gelten, Wildtiere wie Igel und Maus werden einfach liegengelassen auch wenn man sieht das sie verletzt sind, vor Füchsen und Mardern wird gewarnt das sie Tollwut übertragen obwohl diese bei uns nicht mehr vorkommt, Amseln und Greifvögel werden verteufelt da sie ja angeblich Virenträger sind und die verschiedensten Krankheiten übertragen sollen, gut bei Ratten und Rötelmäusen wäre ich auch vorsichtig.

Das alles zeigt doch nur die Unwissenheit gegen über unserer Natur und die Macht des Aberglaubens. Eulen gelten einerseits als Symbol für Weisheit (s. Steinkauz lat. Athene noctua, Symbol der Göttin Athene) und anderseits als Teufelstiere und Dämonen.
Lange wurde die etwas makabre Praxis betrieben, eine Schleiereule an eine Scheunentür zu nageln. So sollte das Anwesen vor Feuer geschützt und der Hof vor Unglück bewahrt werden.
Auch wurde den Eulen im Mittelalter nachgesagt, das sie die Pest bringen würden da sie als Todesboten galten.

Dieser Aberglauben gegenüber der Natur hat sich bis heute gehalten. Immer dann wenn der eigenen Intellekt überfordert ist.

Man sollte der Natur mit Respekt begegnen und nicht alles anpatschen was einem über den Weg läuft. Angst ist nicht angebracht sondern Respekt und Achtung.

Gestern allerdings musste ich zugreifen da dieser kleine Grasfrosch keine Überlebenschance in der Tiefgarage gehabt hätte ohne Handschuh und Ganzkörperkondom.

Off Topic
Deshalb:
Helfen wenn Hilfe gebraucht wird egal ob Fliege, Vogel oder Säugetiere. Ich lasse kein Tier liegen wenn es wirklich Hilfe braucht.
(Bei Jungtieren bevor etwas unternommen wird Expertenrat einholen)
 
https://www.vogelforen.de/threads/vogel-ins-zimmer-geflogen-desinfektion.269556/reply?quote=2820193
Also ich habe bis heute noch niemals gehört,daß irgendjemand von einem Vogel mit irgendeiner Krankheit infiziert worden wäre. Das ist für Dich sicher keine einfache Situation. Ich kenne auch Leute,die gehen bei dem kleinsten Hund auf die andere Staßenseite. Das ist eine Phobie und behandelbar.. Schau doch mal nach entsprechenden Angeboten. Dir kann bestimmt geholfen werden. Liebe Grüße Karin
 
Hallo,

ja, aber das Risiko muss man auch persönlich abschätzen, als uns früher täglich ein Fuchs in den Garten gekackt hat, gab es alles halt nur unter fließendem Wasser gewaschen. Heute hab ich einen E-Zaun drumrum, da hab ich wenig Bedenken, die Himbeeren selbst in Bodennähe ungewaschen in den Mund zu stecken. Kommt halt auch immer auf den Bezug an, das war nicht schön. Da wird man dann vorsichtiger, als wenn man nur Statistiken liest.

Bei der Meise waren wir uns ja alle einig.

Viele Grüße
 
ich kannte einen, der ist an Fuchsbandwurm gestorben,


Ich denke mal, daß die Todesrate aufgrund einer solchen Diagnose wohl eher verschwindend gering ist. Und Panik vor nicht vorhandenen Gefärdungen muß man doch jetztnicht unnötigerweise schüren.
 
Dieser Aberglauben gegenüber der Natur hat sich bis heute gehalten. Immer dann wenn der eigenen Intellekt überfordert ist.
Dies gilt vor allem für Städter und viele Jugendliche und Kinder. Also für Leute welche Wildtiere meist nur aus dem Zoo kennen. Und die Technikaffinen die ohne Smartphone nicht überlebensfähig sind. Möchte gar nicht wissen was die tun würden wenn sie z.B. einen alten kohlebefeuerten Küchenherd anzünden sollten. ;) Grill geht ja noch mit Grillanzündern, aber ohne?
 
Ich denke mal, daß die Todesrate aufgrund einer solchen Diagnose wohl eher verschwindend gering ist. Und Panik vor nicht vorhandenen Gefärdungen muß man doch jetztnicht unnötigerweise schüren.

Eher umgekehrt - mit dem Fuchsbandwurm infiziert man sich extrem selten, aber die Erkrankung endet meist tödlich. Die Form, die man mit dem Fuchskot aufnimmt, lebt nicht als Wurm im Darm, sondern bildet Finnen in Organen wie Leber und Gehirn. Als Jäger muss man tatsächlich schon äußerst vorsichtig sein, etwa beim Hantieren mit toten Füchsen Schutzkleidung tragen.
 
Thema: Vogel ins Zimmer geflogen: Desinfektion?

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