Kunstbrut Chinesische Zwergwachtel

Diskutiere Kunstbrut Chinesische Zwergwachtel im Forum Chinesische Zwergwachteln im Bereich Wachtel, Reb&Steinhühner, Frankoline - ...und da in letzter Zeit doch des öfteren Fragen zur Kunstbrut auftauchten, kann es nicht schaden, wenn ich meine eigenen Erfahrungen schildere...
wolfguwe

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...und da in letzter Zeit doch des öfteren Fragen zur Kunstbrut auftauchten, kann es nicht schaden, wenn ich meine eigenen Erfahrungen schildere.
Die Ausgangslage war, dass ich z.b. im letzten Jahr Legewachteleier im Brüter ausgebrütet hatte. Dies sollte ich jetzt für die Familie wiederholen, was ich aber ablehnte. Schnell den Satz ausgesprochen, dass ich Chinesische Zwergwachteln sehr wohl ausbrüten würde, wenn man mir denn mindestens 30 Eier bringen täte, weil ich ja die Hoffnung hatte, dass man es nicht schafft.
Man brachte mir dann 10 Eier und ich habe dann doch mit den 10 Eiern aus unbekannter Quelle angefangen. Es waren Eier, die man nicht einschätzen konnte, denn sie stammten von einem „Züchter“, der sie bei anderen Personen bezogen hat. Auch das Alter der Eier war unbekannt.

Der Brüter lief bereits 3 Tage vorher in Probe und ist ein kleiner preiswerter Flächenbrüter mit Wendefunktion. Vor dem Probelauf natürlich gründlich gereinigt und desinfiziert.

Nach dem Transport die Eier bei Zimmertemperatur erstmal 24 Stunden ruhen gelassen. Eier gekennzeichnet mit einem Minus und einem Plus mit Bleistift auf den gegenüberliegenden Seiten des Eies.

An einem Freitag habe ich dann die Eier in den Brüter gelegt, ohne Reinigung, alle Seiten mit dem Plus nach oben. Eingestellt waren 37,8 Grad an der Oberkante der Eier, relative Luftfeuchtigkeit ca 52-55%.

Jeden zweiten Tag das Wasser aufgefüllt und kontrolliert (Luftfeuchtigkeit 52 bis 55%). Die Eier optisch kontrolliert, ob auch immer noch alle Eier mehr oder minder mit der gleichen Kennzeichnung nach oben liegen, ist nur ein ungefährer Anhaltspunkt, hat mir aber gezeigt, dass alle Eier gewendet werden.
Nach 8 Tagen habe ich dann die Eier durchleuchtet, erstaunlich, neun Eier waren befruchtet und nur ein Ei war unbefruchtet, was ich dann auch entfernte.
Ich habe die Eier nicht mit der Hand angefaßt sondern mit einem Papiertaschentuch um unnötige Keime zu verhindern. Das Durchleuchten war das einzige Mal, wo ich die Eier entnahm und in der Lage auch veränderte.

Während der ganzen Zeit habe ich auch auf die sonst empfohlenen Abkühlphasen verzichtet und der Brüter lief bis zum 14. Tag durch.
Am 14. Tag dann die Eier auf das Schlupfgitter gelegt, Wasserstand erhöht (damit auch die Luftfeuchtigkeit auf ca. 65-68% erhöht).
Am 16.Tag sehr früh schlüpfte dann das erste Küken. Nach und nach waren immer mehr Eier angepickt und die ersten Küken liefen im Brüter umher.
Der Brüter darf in keinem Fall geöffnet werden um ein oder mehrere Küken zu entnehmen, jedes Öffnen bedeutet den Zusammenbruch des Mikroklimas im Brüter und damit den Tod der noch zu schlüpfenden Küken.
Geschlüpfte Küken können 24 bis 36 Stunden von ihren Resten des Dottersackes zehren und brauchen keine Nahrung.
Ich habe dann bis heute morgen, somit ca. 32 Stunden nach dem Schlupf des ersten Küken gewartet und erst dann die Küken entnommen. Alle Küken waren abgetrocknet und munter.
Wie ich gestern schon sah, sind in der Tat von neun befruchteten Eiern auch neun gesunde Küken geschlüpft, die mittlerweile quirlig umherlaufen, zwischenzeitlich unter der Wärmelampe schlafen um wieder von vorne anzufangen, fressen und schlafen.
Von neun befruchteten Eiern auch neun geschlüpfte Küken zu erhalten, ist schon fast ein Wunder, aber es hat geklappt.


.....und wenn jemand Bedarf anmelden möchte, NEIN, wenn alle groß werden sollten, habe ich schon jetzt zuwenige Küken für eine Abgabe! Sorry!

10 Eier für den Brüter

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Die neun geschlüpften leeren Eier

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...und neun muntere Küken

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Gehalten werden sie im Moment in einen Terrarium mit Wärmelampe. Unter der Lampe relativ konstant 37 Grad!

Gefüttert wird ein Wachtelkükenaufzuchfutter, zerkleinert, und angereichert für die erste Tage mit Mohn. Die Mohnaufnahme reguliert ein wenig die Darmtätigkeit und es kommt weniger zu Durchfällen.

Wasser wird in einer üblichen Fontäne gereicht, wobei drei kleine Kieselsteine im Auslauf der Fontäne ein Ertrinken der Küken verhindert. Das erreichbare Wasser ist dadurch nur minimal tiefer als der Schnabel der Küken.

Futter und Wasser wird gut aufgenommen, nachdem ich es einigen Küken gezeigt habe. Die anderen Küken haben dann alles nachgemacht.
 
....und alle Küken ohne Verlust munter und unternehmenslustig

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Herzlichen Glückwunsch an den „Papa“! Da hast du ja eine putzige Rasselbande.
 
Danke, ja, es ist von ALLEM was dabei, sehr bunt gemischt und auch 4 naturfarbene Küken sind dabei, zumindest was ich jetzt sagen kann.
 
....und da ich gefragt wurde, welchen Brüter ich benutze, nachfolgend die Bilder.
Ich habe den Brüter seit Jahren erfolgreich im Einsatz und er hat mich noch nie enttäuscht (Neupreis um die 60 bis 80 Euro).
In der unteren Schale wird das Wasser eingefüllt für die Luftfeuchtigkeit.


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In das schwarze Gestell werden die Eier eingelegt, je nach Eigröße lassen sich die Querstreben auf die Eigröße einstellen.
Ein kleiner Motor schiebt dann im Betrieb das schwarze Gitter von rechts nach links und die Eier rollen dann mit, dadurch werden die Eier regelmäßig gewendet.

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Belegung:
Bis max. 12 Hühner- oder Enteneier, bei großen Eiern natürlich weniger, 15 Fasanen- oder Perlhuhneier, ca. 30 Wachteleier oder ca. 45 Zwergwachteleier, ca. 25 Rebhuhn-Eier oder 4 - 6 Puten- oder Gänseeier. Alles circa Angaben, auch vom Hersteller!
 
....und um zu zeigen, wie die winzigen Küken förmlich "explodieren"!
Die Entwicklung geht wirklich rasend schnell. (bisher keine Verluste, 9 gesunde Küken)

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Aus den kleinen Plüschkugeln sind wirklich kleine Vögel geworden.
Da hast du mal wieder tolle Arbeit geleistet! :zustimm:
 
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...und auch nach knappen 14 Tagen kann man weiterhin sehen, wie rasend schnell die Entwicklung weiter fortschreitet.
Alle 9 Küken wohlauf!
Das Päckchen Papiertaschentücher liegt als Größenvergleich dabei, da ich gefragt wurde, wie groß sie nun sind!
 

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Hier möchte ich trotz der niedlichen Küken mal anmerken, dass es kaum was schöneres gibt wie ein Pärchen Zwergwachteln welches ihre eigenen Küken führt.
Gruß
Terra
 
Das stellt keiner, ich am aller wenigsten, in Abrede, nur leider ging es in diesem Thema nicht um Naturbrut sondern um Kunstbrut!
 
....und nach nur 3 Wochen kann man langsam die Maskenbildung der Hähne erkennen (alle neun kerngesund und munter!)

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Hallo,
ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht. Ich habe seit Mai einen Hahn und zwei Hennen. Sie haben dann sehr bald angefangen zu brüten aber leider das Nest mit 16 Eiern nach ca. 7 Tagen verlassen. Die Eier lagen über Nacht mindestens 12 Std. kalt. Ich habe sie dann in den Inkubator gelegt. (Ich habe den gleichen) . Nach weiteren 2 Tagen habe ich die Eier geschiert. Es waren alle Eier befruchtet und es war in allen leben zu erkennen. Nach ca. 19 Tagen sind alle 16 Küken geschlüpft. (Denke weil sie so lange kalt gelegen haben) mittlerweile haben meine Wachteln eine neue Brut mit 11 Eiern angefangen und alle erfolgreich ausgebrütet . Die 16 Küken aus dem Inkubator werden morgen 6 Wochen alt und die kleinen aus Naturbrut 4 Wochen . Eins ist leider nicht durchgekommen. Aber die 3 Eltern kümmern sich alle vorbildlich um die kleinen und die Küken aus Naturbrut sind bereits alle vermittelt .
 
ein toller Erfolg :zustimm:
 
Thema: Kunstbrut Chinesische Zwergwachtel

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