Mit Nistkästen gegen Eichenprozessionsspinner

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Na ja, wenn wir mal den Kuckuck außen vor lassen, werden die Raupen wohl von Vögeln nicht gefressen. Da helfen sicher keine Nistkästen, vielleicht die "Ansiedlung" von Schlupfwespen. Da die Falter ja zudem Nachts unterwegs sind, darf dem Ganzen ja nicht allzu viel Bedeutung beigemessen werden, außer da wären noch viele Fledermäuse unterwegs? Ob sich die Leute vorher Gedanken über die Lebensweise der Eichenprozessionsspinner Gedanken gemacht haben?
Gruß
 
Hallo,

ich hab noch nie gesehen, daß ein anderer Vogel, außer der Kuckuck diese Raupe frisst.
Na ja, wenn wir mal den Kuckuck außen vor lassen, werden die Raupen wohl von Vögeln nicht gefressen. Da helfen sicher keine Nistkästen, vielleicht die "Ansiedlung" von Schlupfwespen. Da die Falter ja zudem Nachts unterwegs sind, darf dem Ganzen ja nicht allzu viel Bedeutung beigemessen werden, außer da wären noch viele Fledermäuse unterwegs? Ob sich die Leute vorher Gedanken über die Lebensweise der Eichenprozessionsspinner Gedanken gemacht haben?
Gruß

Hallo,

Das kann ich nur unterstreichen. :zustimm:
 
Zitat aus dem Link oben:
Andreas Rakers vom NABU Emsland sieht große Erfolgschancen in der Aktion der Angler.
Ein ähnliches Projekt in den Niederlanden habe den Eichenprozessionsspinner weit zurückgedrängt.

Ei wartet's doch erstmal ab was sich tut; die Niederländer hatten demnach doch einen deutlichen Erfolg mit der Aktion.

Gruß
Swift_w
 
Wenn man sich die Lebensweise der Nachtfalter betrachtet, muß man nicht abwarten. Aber vielleicht hat die Natur ohne Vogelbeteiligung den Niederländern geholfen.
Ich sprach doch gerade von Schlupfwespen. Da können dann noch Wanzen, Raupenfliegen und "Puppenräuber" gerade ihre Hochblüte gehabt haben.. "Besonders bei Massenauftreten von Schmetterlingsraupen treten auch die Käfer lokal sehr häufig auf."
Naja, als "Schwalbe" könnte ja noch der Ziegenmelker auf Nachtfalterjagd gehen, aber den kann man nicht mit Nistkästen "ansiedeln", er liebt ja offene Landschaften.
Gruß
 
Zum Ersten fällt mir auf, das zwar Raupen gezeigt werden, aber man sieht aber keine z.B Blaumeise, die sie offensichtlich frißt. Denn dieses Verhalten an den Knospen sehe ich auch im Kirschbaum, im Flieder, oder auch im Apfelbaum wenn diese knospen und nicht nur von der Blaumeise. Auch bei der Kohlmeise könnte es sich ebenfalls um die Larven des Puppenräubers halten, die sich ja wohl in der Nähe der "Nester" des Spinners aufhalten.
Überzeugt hat mich das Ganze wohl nicht, wohl der Verweis auf den Käfer.
Ebenfalls nicht die Raupe, die die Kohlmeise zum NK bringt, das könnte auch eine andere Raupenart sein. Es werden ja die kleinen Spinnerzusammenballungen auf den dünnen Zweigen gezeigt, aber keinen Vogel der sich direkt daran gütlich tut.
Aber vielleicht habe ich etwas übersehen?
Gruß
 
Na ja, vom Fressen keine Spur, nur das eine Kohlmeise einen Spanner hin und her schlägt, wohl um die Haare zu entfernen?
Ob das nun geklappt hat und sie die Raupe gefressen hat ist nicht zu sehen, aber das am Schluß des Videos noch alle Haare dran waren, schon.
Ich möchte gern sehen ob das behaarte Ding auch geschluckt wird!
Übrigens gibt es in Europa 44 Nachtfalterarten und ob alle baumspezifisch sind muß ich noch herausfinden.
u.a. Wiener Nachtpfauenauge
Eulenfalter
Schwammspinner
Goldafterraupe
Mondfleck Mondvogel
Gruß
 
Natürliche Fressfeinde der Eichenprozessionsspinner EPS

Na ja, wenn wir mal den Kuckuck außen vor lassen, werden die Raupen wohl von Vögeln nicht gefressen. Da helfen sicher keine Nistkästen, vielleicht die "Ansiedlung" von Schlupfwespen. Da die Falter ja zudem Nachts unterwegs sind, darf dem Ganzen ja nicht allzu viel Bedeutung beigemessen werden, außer da wären noch viele Fledermäuse unterwegs? Ob sich die Leute vorher Gedanken über die Lebensweise der Eichenprozessionsspinner Gedanken gemacht haben?

Wenn man sich die Lebensweise der Nachtfalter betrachtet, muß man nicht abwarten.

Aber vielleicht hat die Natur ohne Vogelbeteiligung den Niederländern geholfen.

Ich sprach doch gerade von Schlupfwespen. Da können dann noch Wanzen, Raupenfliegen und "Puppenräuber" gerade ihre Hochblüte gehabt haben.. "Besonders bei Massenauftreten von Schmetterlingsraupen treten auch die Käfer lokal sehr häufig auf."
Gruß

Hallo Gast 20000 und Mitleser*innen,

in der Tat kann es mehrere Faktoren geben bei der niederländischen Aktion für den Rückgang der dortigen Eichenprozessionsspinner.
Wieder was gelernt durch den 20tausenfachen Gast. :D

Umfangreiche Infos über den widerlichen gefährlichen EPS:
WALDWISSEN - Verhalten im Wald - Eichenprozessionsspinner - Eichenprozessionsspinner

Zitat von einer Nabu-Seite:
Der Eichenprozessionsspinner hat viele natürliche Feinde.
Während Fledermäuse und Vögel Jagd auf ausgewachsene Falter machen, werden die Raupen nur von wenigen Vogelarten gefressen.
Neben dem in Deutschland seltenen Wiedehopf u. Pirol ist v. a. der Kuckuck ein prominenter Gegenspieler auch späterer Raupenstadien.
Diese können ihm mit ihrem Gift nicht schaden, da er die Fähigkeit besitzt, seine Magenschleimhaut mit den darin festsitzenden Brennhaaren herauszuwürgen.
Bedeutend sind daneben insbesondere räuberische Käfer wie der Große Puppenräuber
(Calosoma sycophanta), Raupenfliegen (Tachinidae),
Schlupfwespen (Ichneumonidae) und Brackwespen

Es wurden auch 4 Fledermaus-Arten genannt die die Nachtfalter fressen; sogar die häufige Zwergfledermaus:
Fledermäuse vertilgen Eichenprozessionsspinner.

Also dürften die Angler im Emsland auch nebenbei etwas für den Fledermausschutz tun !
z.B. mit Flachkästen an dicken Bäumen und Höhlenkästen (für Jungenaufzucht) an allen möglichen Baumstämmen:

Verschiedene Fledermauskästen siehe hier

VG
Swift_w :0-
 
Wenn dazu noch andere Berichte Anklang finden, so geht man oft bis zu 3jährigem Befall aus. Dann gibt es wieder Jahre mit wenigen Sichtungen. Vielleicht auch weil spezielle Prädatoren ebenfalls sehr zugenommen haben?
Vielleicht ist auch der Klimawechsel als Grund zu nennen? Bessere Überlebensmöglichkeiten durch höhere Temperaturen im Winter.
usw..usw..
Gruß
 
Vielleicht ist auch der Klimawechsel als Grund zu nennen?
Bessere Überlebensmöglichkeiten durch höhere Temperaturen im Winter.

Hallo Gast 20000 und Mitleser*innen,

eben, eben; der Klimawandel wirkt sich leider positiv für die EPS-Biester aus.
Steht auch im Link "Waldwissen" im Beitrag Nr. 11.

Auch um unseren Ort rum wurden ca. im Mai/Juni 2019 drei vom EPS befallene Eichengruppen abgetrennt/gesperrt und wohl Raupen abgesaugt;
2 Stellen an 2 verschiedenen Wanderwegen und ein hinterer Bereich sogar im Schwimmbad. 8o :+shocked:
Nach einigen Wochen wieder Freigabe.

VG
Swift_w
 
Hallo zusammen,

wir haben hier am DEK (Dortmund-Ems-Kanal) wunderbare Radwege, die ich persönlich häufig nutze. Im Seitenraum wächst entlang des Weges, überwiegend die "Deutsche Eiche". Im letzten Jahr war schätzungsweise jede dritte davon befallen. Ich spreche von der Strecke Rheine - Haren. Das sind ca. 60km Luftlinie. Jedes Jahr aufs Neue, werden die befallenen Bäume durch Spezialfirmen abgesaugt. Eine Verbesserung der Situation ist nicht feststellbar. Im Gegenteil, es werden immer mehr dieser haarigen Prozessionen.
Wenn dazu noch andere Berichte Anklang finden, so geht man oft bis zu 3jährigem Befall aus.

Dann schaun wir mal, wie stark dieses Jahr der Befall ausfällt. Zu gegebener Zeit melde ich mich wieder zu diesem Thema.
.
Also dürften die Angler im Emsland auch nebenbei etwas für den Fledermausschutz tun !
z.B. mit Flachkästen an dicken Bäumen und Höhlenkästen (für Jungenaufzucht) an allen möglichen Baumstämmen:

Der hiesige Angelverein betreut schon seit Jahren die von dir genannten Kastenarten auf einer Strecke von 3km,
im vom EPS befallenen Gebiet :zustimm:.

Da werd ich dieses Jahr genauer hinschaun.

VG :0-
R.R.
 
wir haben hier am DEK (Dortmund-Ems-Kanal) wunderbare Radwege, die ich persönlich häufig nutze. Im Seitenraum wächst entlang des Weges, überwiegend die "Deutsche Eiche". Im letzten Jahr war schätzungsweise jede dritte davon befallen. Ich spreche von der Strecke Rheine - Haren. Das sind ca. 60km Luftlinie. Jedes Jahr aufs Neue, werden die befallenen Bäume durch Spezialfirmen abgesaugt. Eine Verbesserung der Situation ist nicht feststellbar. Im Gegenteil, es werden immer mehr dieser haarigen Prozessionen.

Hallo Reuam Relges u. Mitleser*innen,

da heißt es aber für Passenten an solchen Wegen neben EPS-befallenenen Eichen/Laubbäumen besonders aufgepasst,
damit man sich keine gefährliche Allergie/heftiges Asthma holt.
Wurden denn solche Radwege nicht zeitweise in der Raupen-Saison gesperrt ?
Besonders gefährlich die weite Verteilung der Raupenhärchen bei Wind !
Eine Frau im Nachbarkreis holte sich eine EPS-Allergie von befallenen Eichen die gegenüber ihrem Haus auf der anderen Straßenseite stehen.

VG
Swift_w
 
Hallo swift_w @ alle,

auf die mit EPS befallenen Strecken wird mit Warnhinweisen an jeder Radwegzufahrt reagiert. Während der Absaugaktion durch Spezialfirmen werden Streckenabschnitte gesperrt und Umleitungen angeboten.
Trotzdem sieht man immer wieder Personen, die sogar diese abgesperrten Bereiche befahren :+keinplan.

Hier noch für Interessierte, der niederländische Leitfaden zur Eindämmung des Eichenprozessionsspinners. https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/417/dokumente/leitfaden_eps_nl_deutsch.pdf

VG :0-
R.R.
 
Hallo Gast 20000 @ alle,

Na ja, wenn wir mal den Kuckuck außen vor lassen, werden die Raupen wohl von Vögeln nicht gefressen. Da helfen sicher keine Nistkästen, vielleicht die "Ansiedlung" von Schlupfwespen. Da die Falter ja zudem Nachts unterwegs sind, darf dem Ganzen ja nicht allzu viel Bedeutung beigemessen werden, außer da wären noch viele Fledermäuse unterwegs? Ob sich die Leute vorher Gedanken über die Lebensweise der Eichenprozessionsspinner Gedanken gemacht haben?
Gruß

hab meinen Gartenvögeln den EPS vorgesetzt. Kohlmeisen taten sich daran gütlich. Das direkte Verspeisen konnte ich leider nicht filmen, da sie sich mit der erhaschten Raupe in einen dicht belaubten Kirschbaum verzogen. Die Futterschale war aber innerhalb kürzester Zeit leer.

Bei der Aktion hat mich trotz m.E. ausreichendem Schutz, wohl ein Brennhaar erwischt.
Jedenfalls habe ich auf dem Handrücken ein kleines "Wasserbläschen".

Also lieber nicht nachmachen, die Biester sind echt gefährlich!


VG
R.R.
 
Ähnliche Beobachtungen wurden beim Buchsbaumzünzler gemacht. Die Raupen sind zwar selber nicht giftig haben aber das Gift des Buchsbaums aufgenommen.
Da Insekten immer rarer werden sind Vögel auf neue Nahrungsquellen angewiesen und scheinen auch ein Mittel mit dem Umgang von Gift gefunden zu haben.

Wir wissen einfach zu wenig über das Fressverhalten von Wildvögel und haben unser bisheriges Wissen teils aus empirischen Daten.

Vielleicht war es bisher so das andere Raupen einfach besser schmecken und jetzt wo die Nahrung rar wird greift Vogel eben auch auf Nahrung zurück die nicht so gut schmeckt.
Der EPS hat ja kein Gift an sich, die Wirkung kommt durch Allergie auslösende Stoffe. Vielleicht reagieren Vögel nicht auf dieses Allergen ähnlich wie bei Capsaicin.
Das entfernen der Haare kann ähnliche Ursachen haben wie das entfernen von Beinen bei Grillen vor dem verfüttern.

Einfach mal abwarten statt sofort abwehren. Vögel sind nicht so dumm wie der Mensch sie gern haben möchte und haben eine ganze Menge ausgeklügelter Überlebensstrategien.
Tarnung: Vogelbaby tarnt sich als giftige Raupe

@Reuam Relges
Interessant wäre wenn die Meisen eine Auswahl verschiedener Raupen bekämen um vielleicht ein Verhaltensmuster zu erkennen.
 
Mir fällt noch etwas ein. Ihr kennt doch bestimmt Senegalhirse. Sie hat unterschiedlich lange Grannen.
Meine essen diese Rispe erst wenn es nichts anderes mehr gibt, da die Haare für sie extrem hinderlich und lästig sind und vielleicht auch piksen.
Wieso sollten dann Wildvögel nicht andere Raupen bevorzugen die nicht so lästige Haare haben. Weiß man es? Ich sage mal nein.
 
Thema: Mit Nistkästen gegen Eichenprozessionsspinner

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