Wichtige Eigenschaften eines Spektivs

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Coelophysis

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Hallo zusammen,

ich möchte mir ein Spektiv zulegen. Den Markt habe ich teilweise durchforstet, kann die Angebote aber im Grunde nicht bewerten und einschätzen, da ich nicht wieß, worauf ich eigentlich achten soll.

Finanziell kann ich nicht einfach das teureste nehmen und davon ausgehen, dass es alles kann, was ich brauche. Könnt ihr mir vielleicht aus eurer Erfahrung sagen, welche Eigenschaften eines Spektiv wirklich wichtig sind, bzw. woran ich erkenne, ob ein Spektiv etwas taugt?

Vielen Dank und schöne Grüße!
 
Ich hab mich da auch gerade mit beschäftigt, weil ich mir auch eins kaufen will (seit Ewigkeiten). Am Besten probierst du bei einem Händler mal welche aus (Messen sind ja gerade eher mäh) und schaust, was dir gefällt oder was du kennst. Ich habe zum Beispiel keine Ahnung, warum in aller Welt man ein Spektiv mit Geradeeinblick kauft, ein anderer sieht es vielleicht gegenteilig.

Beim Preis musst du unbedingt das Zubehör mit einkalkulieren - eine Transporttasche (für mich ein Muss) kostet auch mal locker 200 Euro, Spektiv und/oder Neiger sind auch nicht günstig und bei manchen Modellen musst du gefühlt alle Komponenten (Okular, Rohr...) einzeln zusammenkaufen. Auch Angebote suchen lohnt sich, mitunter spart das ein paar hundert Euro.

Ich würde behaupten, wenn du bei den großen Marken bleibst - Kowa, Zeiss, Leica, Swarowski - dann taugen auch die günstigeren Modelle.
 
Ich hab mich da auch gerade mit beschäftigt, weil ich mir auch eins kaufen will (seit Ewigkeiten).
Ich habe bei meiner Recherche auch einen Beitrag vom letzten Jahr von dir gefunden. Unteressant, dass du immer noch überlegst. Ich brauche auch immer ewig für sowas.

Zwei Spektive habe ich mal rausgesucht, reweils inkl. Okular. Dabei habe ich noch drei Fragen zu Unterschieden:
Omegon Spektiv ED 21-63x80
Kowa Spektiv TSN-601 Schräg + TSE-Z9B 20-60x Vario-Okular

Unten steht zur Vogelbeobachtung beim Omegon "sehr gut" und beim Kowa "mittel". Woran machen die das denn fest? Liegt das an dem größeren Sehfeld beim Omegon?

Ist davon auszugehen, dass die Qualität beim Kowa-Produkt so viel besser ist, dass sie einen kleineren Frontlinsendurchmesser rechtfertigt? Das scheint mir ein zentraler Unterschied hier zu sein.

Das Omegon hat Linsen aus ED-Glas, das Kowa aus BaK-4 GLas. Ich konnte herausfinden, dass ED-Glas chromatische Abberationen verringert und dass BaK-4 Glas bedeutend besser als BaK-7 Glas ist. Aber einen Vergleich zwischen BaK-4 und ED Glas konnte ich nicht finden. Hat das vielleicht zufällig schonmal jemand getestet?
 
Ich habe bei meiner Recherche auch einen Beitrag vom letzten Jahr von dir gefunden. Unteressant, dass du immer noch überlegst. Ich brauche auch immer ewig für sowas.
Bei mir ist es einerseits die Unsicherheit bei so großen Investitionen, sich richtig zu entscheiden und andererseits muss man das Geld auch gerade haben... Letztes Mal musste ich es leider ungeplant für etwas anderes aufwenden und jetzt schwanke ich schon wieder (wollte ich mir nicht schon lange ein neues Fahrrad kaufen..?) ;)

Meine Überlegung ist: Ich möchte mir eins kaufen, das mir die nächsten 20 Jahre gefällt. Schwanke zwischen den mittelpreisigen Modellen von Zeiss, Leica und Swarowski und möchte dieses Jahr noch in ein Geschäft hier in Norddeutschland, um sie gegeneinander zu testen. (Und Zeit zum da hin fahren muss man auch haben...)

Unten steht zur Vogelbeobachtung beim Omegon "sehr gut" und beim Kowa "mittel". Woran machen die das denn fest?
Genau wegen sowas möchte ich das selbst ausprobieren. Auch, ob mir der Grip vom Fokusring/rad gefällt, ob das gut in meinen Rucksack passt... Omegon kenne ich noch gar nicht und bei Kowa mag ich die Ferngläser nicht, bin da ein schlechter Berater :p
 
Am Montag habe ich mir mal ein paar Spektive in einem Laden in Fellbach bei Stuttgart angeschaut. Die sind in ihrer Fotoabteilung vor allem auf Profiausrüstung eingestellt, und so ähnlich verhält es sich auch in der Spektivabteilung. Ein paar Modelle aus dem Preissegment zwischen 500 und 1000 Euro hatten sie zwar auch, da sich der Kunde aber inzwischen eher über das Internet eindeckt, gibt es nur die guten Sachen vorrätig.

So konnt eich immerhin vergleichen. Getestet habe ich insgesamt vier Spektive. Darunter eines vom Hersteller Celestron (<1000 €), dann ein APM 95 mm APO (ca. 1000 €), ein Kowa TSN-883 + TE-11WZ + C-881 (ca. 2700 €) und das Swarovski ATX 25-60x85 (ca. 3800 €).

Abschließend werde ich wohl noch mit dem Spektivkauf warten. Die günstigen Modelle fallen gegenüber den beiden teuren so stark ab, dass ich von eine andere Wahl nur ein Übergangsspektiv sein kann. Und dafür sind mir 1000 € dann doch zu viel Geld. Das APM liefert meiner Meinung nach einfach kein überzeugendes Bild, es bleibt bräulich und ich bekomme es nicht so scharf eingestellt, wie ich es gerne hätte. Das Celestron ist noch schlimmer. Das geht bei einer Vergrößerung von 30 noch so gerade, darüber wird das Bild sehr blaustichig.

Die anderen beiden sind wirklich fabelhaft. Das Kowa fand ich schon sehr stark, eine ganz andere Welt. Farben werden schön wiedergegeben, EInstellbarkeit ist super, es gibt an sich nichts zu meckern. Das Swarovski ist noch ein Stück brillianter, wobei der Preisunterschied zwischen den beiden teuren längst nciht so sichtbar war wie der Preisunterschied zwischen den günstigen und dem Kowa. Aber das Swarivski ist noch ein Stückchen brillianter, während es ja auch noch das 95er Objektivmodul auf dem Markt gäbe für noch mehr Licht. Aber das Geld hab ich grad nicht über.

Also warten. Der gute Mann hat mich besonders mit dem Swarivski Spektiv ganz schön verdorben, aber ich hoffe, dass ich noch was finde, das mich glücklich macht. Immerhin kann ich die Unterschiede jetzt gut einschätzen. Danke @harpyja für den Hinweis.

Jetzt schaue ich mich vielleicht erstmal nach einem neuen Fernglas um. Mein 45 €-Chinaglas habe ich gegen das Swarovski EL 10x42 antreten lassen. Zum Ergebnis muss ich glaube ich nichts sagen. Aber ich glaube, dass ich im Fernglasbereich eher einen gewinnbringenden Kompromiss finden kann.

Wenn das Spektiv wieder aktuell wird, kann man sich ja wiedermal austauschen.
 
Erst mal Danke für deinen Bericht!
Ich habe beschlossen, diese Woche ein Spektiv zu holen. Habe nämlich etwas Sorge, dass mein angepeiltes Geschäft bald in einem Risikogebiet liegt...
Letzte Woche konnte ich mehrere Tage mit einem Spektiv arbeiten, das hat mich in meiner Entscheidung auch bestärkt ;) Hoffentlich finde ich was passendes.
 
Heute habe ich mir ein paar Spektive angeschaut: Das Zeiss Gavia 85, eins von Swarowski (ich weiß das Modell leider nicht mehr, ATS oder STS plus 30-60x Okular) und das Kowa TSN 883. Das Zeiss liegt mit grob 1800 Euro deutlich unter den anderen beiden (die beide mit allem drum und dran einen Tausender mehr kosten), was man im Vergleich auch erkennen konnte: Schon stärkerer "Tunnelblick" bei 60-facher Vergrößerung, leicht mattere Farben und kleineres Blickfeld. Das Swarovski und das Kowa sind sich von meinem Eindruck her fast ebenbürtig (wenn man länger als 10 Minuten testet, wird einem da aber sicher mehr auffallen), das Swarovski hat aber kein Fein-Fokusrad und hat diesen umlaufenden Ring, was mir nicht so gefallen hat. Also das Kowa. Oh Gott, jetzt bin ich arm :p

Dass Zeiss Harpia hab ich mir nicht mehr angeschaut, es wird sicher noch beeindruckender sein als das Kowa (und noch mal deutlich teurer), aber was außerhalb meines Budgets liegt, probiere ich per se nicht aus - weil man sich dann (wie bei dir, Coelophysis) die Modelle innerhalb vom Budget madig macht...

Interessant fand ich auch zu erfahren, dass manche Marken in manchen Ländern kaum vertreten sind wie z.B. Zeiss in Österreich, da ist Swarovski marktdominierend. Hier im Forum sind ja grundsätzlich Deutsche, Österreicher und Schweizer unterwegs, da wäre das vielleicht noch mal interessant zu erwähnen.
 
Das Swarovski und das Kowa sind sich von meinem Eindruck her fast ebenbürtig

Interessant, dass du das auc so siehst. Den gleichen Eindruck hatte ich auch. Lediglich das größere verfügbare Objektiv bei Swarovski (das gibt es glaube ich mit 95er Durchmesser), das an das selbe Okular passt, wäre vielleicht ein Pluspunkt, aber dann wird es nochmal teurer. Aber unter dem Strich habe ich auch zum Kowa TSN 883 tendiert.

Ich habe aber jetzt ein gebrauchtes aber sehr ordentliches Fernglas bekommen, und konnte das Thema Spektiv erfolgreich aufschieben. Aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben :)

Viel Spaß mit dem Kowa!
 
Ich habe aber jetzt ein gebrauchtes aber sehr ordentliches Fernglas bekommen, und konnte das Thema Spektiv erfolgreich aufschieben.
Sehr gut, hab ich vor ein paar Jahren genau so gemacht :zustimm:
Dann brauchst du allerdings auch ein ziemlich dickes Spektiv, damit es noch ein Zugewinn zum Fernglas ist... :)
 
Spannendes Thema hier. Ich habe auch gerade vor, mir ein Spektiv anzuschaffen. Im Geschäft meiner Wahl gibt's die Marken Celestron und Swarovski. Kennt jemand das Celestron Regal M2 80ED. Das scheint mir unter den günstigeren Spektiven ganz ordentlich zu sein. Natürlich wäre ein Swarovski toll, aber ist schon sehr teuer...
Was sagt ihr zum Swarowski ATS/STS 65 mit Okular 25-50x W oder 20-60x. Reicht das 65er, auch für Fotos? Oder müsste es da schon fast das 80 sein?
 
Darf ich mich mit einer Spektiv-Frage anschliessen?

Ich hab zum Fotografieren ja ein grosses Tele (Sony 200-600, mit Brennweitenverlängerung 2x bis 1200).
Welche Spektiv-Version wäre da vom Bildausschnitt und von der Qualität her grob vergleichbar, oder verbietet sich da ein Vergleich?
 
Mit Digiskopie hab ich noch nicht viel Erfahrung. Mein Eindruck war bisher, dass man Digiskopie und Digitalfotografie nicht wirklich vergleichen kann, sowohl in Bildqualität als auch Anwendung. Mit dem Spektiv hat man theoretisch Brennweite bis nach Holland, die Bildqualität ist aber etwas schlechter als mit einem Objektiv. Ich hab bisher nur meine Handykamera genutzt, um Belegfotos zu machen - die Adapter für DSLRs finde ich ehrlich gesagt extrem überteuert, da kann man sich schon ein sehr günstiges Teleobjektiv für kaufen, und es ist eigentlich nur ein Zwischenring.

Auf eure Fragen gibts vielleicht hier eine Antwort.

@Uhu1 Zum Celestron: Wenn du ein gutes Fernglas gewohnt bist, wird das vermutlich enttäuschend sein. Ich hatte bis vor drei Jahren ein 70 Jahre altes Fernglas von meinem Opa und fands super, das günstigste von Zeiss hat mich damals völlig aus den Latschen gehauen - damals hätte ich auch begeistert ein Spektiv für 300 Euro genutzt. Kommt auch drauf an, wie oft man es nutzt.
 
Man merkt die Preisklasse schon. Ich war im Frühjahr mit Birdern in Uganda unterwegs. Die hatten alle Ferngläser ab 3000€ aufwärts.
Und ich muss sagen....der Blick dadurch lässt verstehen, warum man das Geld ausgibt.
Bei Spektiven habe ich früher schon ähnliches erlebt.
 
Mit dem Spektiv hat man theoretisch Brennweite bis nach Holland ...

Darum bin ich ein wenig verwirrt. Ich hab mal nach der Brennweite vom TSN-883 gesucht und die Angabe 500mm gefunden. Da wäre mein 200-600 (bzw. 1200) ja eigentlich im Vorteil, wenn man von anderen Parametern wie Lichtstärke oder Sehfeld absieht.
 
Ich weiß auch nicht, wie man das umrechnet, man "rechnet" hier ja nicht in mm, sondern in Vergrößerung x. Ich weiß auch nicht, ob man mit einem Adapter das gleiche Ergebnis hat, alswenn man mit dem Auge hindurchsieht oder ob die Vergrößerung sich verändert. Bei dem TSN 883 mit 25-60x Okular sollte es aber schon dicke mehr als 500mm sein.
 
Um die effektive Brennweite bei der Digiskopie zu erhalten musst Du, wenn ich es richtig im Kopf habe (ohne Gewähr), die Objektivbrennweite des Spektivs durch die Okularbrennweite dividieren - damit erhältst Du den Vergrößerungfsfaktor. Diesen multiplizierst Du dann mit der Brennweite des verwendeten Kamaraobjektivs.
Es ist verständlich, dass man dabei leicht auf enorme Brennweiten kommt.
Ein Nachteil der Digiskopie ist die im Vergleich zu Kameraobjektiven schlechtere optische Korrektur des Spektivs, zumal kein RAW Konverter hier Presets hat, um etwas auszubügeln.
In der Praxis am begrenzendsten ist die meist extrem geringe Lichtstärke so einer Kombi.

Dazu vielleicht auch hilfreich:

Digiscoping - Brennweite ermitteln
 
Danke für eure Antworten.

Habt ihr ein Spektiv mit Schrägeinblick? Empfiehlt sich das? Oder ist es doch deutlich einfacher, das gesuchte Objekt durch den Gerade-Einblick zu finden?
 
Thema: Wichtige Eigenschaften eines Spektivs

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