Vogel des Jahres 2020

Diskutiere Vogel des Jahres 2020 im Forum Artenschutz im Bereich Allgemeine Foren - Der NABU bittet um Unterstützung gegen den Abschuss der Turteltauben...
Da möchte ich Dir gerne Recht geben. Ein schönes Beispiel ist der Nationalpark Bayrischer Wald, wo man den Borkenkäfer den Wald neu gestalten lässt. Ganz viele Arten profitieren davon.
Genau, und der Film zeigt das ja sehr schön. Den Dingen ihren Lauf lassen, geht aber trotzdem nicht so ohne Weiteres, da bräuchte es die Politik: Es muss ein Umdenken her, stattdessen sind die Fernsehprogramme gespickt mit Schreckensfilmen über den sterbenden Wald. Zum zweiten müssen die staatlichen Forstbetriebe von ihrer Gewinnerzielungsvorgabe entbunden werden. Einerseits besonders ökologisch sein, andererseits Millionen ab Beträgen für die Landeshaushalte liefern zu müssen, das passt nicht zusammen, zumindest nicht in solchen Zeiten, zumal die Ablieferungsbeträge in den Landeshaushalten nur im Nachkommabereich auftreten, aber immense Auswirkungen auf den Wald haben.

VG
Pere ;)
 
Was mir aber Angst macht 8 Milliarden Menschen bald 10 Milliarden und ich habe die Befürchtung das die Erde zu klein ist. Nahrung und Wasser werden umkämpft sein und da gibt es nur wenige die die Umwelt im Blick haben.

Ich habe die Hoffnung das ich irre aber mit jeden Tag wird sie kleiner, vor allem wenn ich mich in meiner nächsten Nachbarschaft um schaue.
Vogelabwehrmaßnahmen
IMG_3628_1_1_c.JPG

darunter ist meiner
 
Ich weiß nicht, sieht für mich eher nach Windrädchen der Kinder aus. Stehen bei mir auch welche rum, ohne dass ich Sorgen um die Vögel habe.

VG
Pere ;)
 
Ja, das sind Windrädchen für Kinder, und CD"s und Rabenattrappen, aber mit Kindern hat das nichts zu tun. Sie glauben wirklich das sie Vögel damit abschrecken und da einzige was sie abschrecken sind Nachbarn. Denn wenn Du auf Deinem Balkon oder Terrasse sitzt nervt diese Blicken einfach. Aber die schönen Fliesen könnten ja dreckig werden. Und es sind nicht die Einzigen. Steingärten nehmen zu und jetzt wird wegen eines Verbotes gewettert. Mal schauen wie es sich nach der Kommunalwahl entwickelt. Erst mal ist noch Stichwahl angesagt.
 
Guten tag
Ich weiß nicht, sieht für mich eher nach Windrädchen der Kinder aus. Stehen bei mir auch welche rum, ohne dass ich Sorgen um die Vögel habe.

VG
Pere ;)
ja da stimme ich zu, wenn schon Vogelabwehr dann besser so, als mit den abscheulichen Abwehrpasten oder anderen Fallen welche die Tiere verletzen oder töten.
freundliche grüße
naturpur
 
Grade durch Zufall in der Wikipedia gefunden:

Die Gefährdungssituation der Säugetiere wird im Vergleich des Bundesamtes für Naturschutz gruppiert angegeben:
Quelle: BfN: Datentabelle Säugetiere
  • 0–25 % gefährdete/ausgestorbene Säugetierarten: Bulgarien, Finnland, Irland, Norwegen, Ungarn.
  • 26–50 % gefährdete/ausgestorbene Säugetierarten: Andorra, Belgien, Dänemark, Frankreich, Griechenland, Italien, Niederlande, Polen, Portugal, Schweden, Spanien.
  • 51–75 % gefährdete/ausgestorbene Säugetierarten: Deutschland, Liechtenstein, Luxemburg, Österreich, Schweiz, Slowakei, Slowenien, Tschechien.
Da sehen wir im internationalen Vergleich nicht gut aus.
 
Viel zu pauschal und daher ohne Aussagekraft! Da müsste man im Detail schauen, um was für Arten es konkret geht und worin die Gefährdung besteht bzw. warum die Arten ausgestorben sind. Es gibt ein Auf und Ab verschiedener Arten, welches auch auf topografischen und klimatischen Veränderungen beruht. Dass das Wollnashorn aus Deutschland früher verschwand als aus Finnland, dürfte z. B. in erster Linie an der geografischen Breite gelegen haben.

VG
Pere ;)
 
Hallo zusammen,

Turteltaube zum Vogel des Jahres 2020 - eine gute Wahl.
Habe für den Jagdstopp auf Turteltauben gestimmt.

Turteltaube habe ich zuletzt mal vor vielen Jahren über südhessischen Feldern bei Dieburg gesehen; kleine Taube, reißender Flug.
Und vor ca. 10 Jahren im Kreis Marburg in einem Biotop durch ihre schnurrenden Rufe gehört.

VG
Swift_w

Noch vor 3 oder 4 Jahren gab es auf meinen Grundstück in Mecklenburg oder anliegenden Flächen 2 bis 3 Brutpaare Turteltauben. Seit 3 Jahren aber nicht mal mehr in den Umliegenden Gebieten eine dieser Tauben mehr gesehen.

Unlängst kam mal eine Doku über das Rewilding Projekt der EU. Da kam auch ein Beispiel aus England, wo man eine alte Schweinerasse frei in einem Wald hausen liess, was wiederum zur Ansiedlung der Turteltaube führte.
 
Viel zu pauschal und daher ohne Aussagekraft! Da müsste man im Detail schauen, um was für Arten es konkret geht und worin die Gefährdung besteht bzw. warum die Arten ausgestorben sind. Es gibt ein Auf und Ab verschiedener Arten, welches auch auf topografischen und klimatischen Veränderungen beruht. Dass das Wollnashorn aus Deutschland früher verschwand als aus Finnland, dürfte z. B. in erster Linie an der geografischen Breite gelegen haben.

VG
Pere ;)

Bei der Turteltaube, denke ich, liegt es auf der Hand. Zum einen die grüne Umweltpolitik, aus Nachwachsende Rohstoffe Energie zu erzeugen oder Treibstoffe, die die letzten grünen Wiesen verschwinden lässt und eine Kilometerweite Monokultur von Raps und Mais, also biologisch gesehen tote Flächen hinterlässt und zum anderen die Jagd auf diese Tauben.
 
Bei der Turteltaube, denke ich, liegt es auf der Hand. Zum einen die grüne Umweltpolitik, aus Nachwachsende Rohstoffe Energie zu erzeugen oder Treibstoffe, die die letzten grünen Wiesen verschwinden lässt und eine Kilometerweite Monokultur von Raps und Mais, also biologisch gesehen tote Flächen hinterlässt und zum anderen die Jagd auf diese Tauben.
Richtig, wobei ich die Jagd ergänzen möchte um den Zusatz "außerhalb Deutschlands".

VG
Pere ;)
 
Richtig, wobei ich die Jagd ergänzen möchte um den Zusatz "außerhalb Deutschlands".

VG
Pere ;)


Ich komme selbst aus einer Jägerfamilie, ohne diesen Hintergrund wäre ich nicht beim Naturschutz gelandet, Naturschutz und Jagd kann man vortrefflich miteinander verbinden, wenn man will.
 
INaturschutz und Jagd kann man vortrefflich miteinander verbinden, wenn man will.
Da stimme ich zu! Allerdings überschätzen viele Jäger die positiven Wirkungen ihres Handelns bzw. handeln in eine falsche Richtung. Wer beispielsweise meint, er könne durch Prädatorenbejagung Reb- und Auerhühner vor dem Verschwinden bewahren, macht sich selbst was vor!

Wenn in Afrika jedoch die Rechnung aufgehen sollte, dass die Einnahmen aus der legalen Trophäenjagd in den Naturschutz gesteckt werden - z. B. durch Bezahlung von Wildhütern - dann wäre das eine prima Sache. Ich fürchte allerdings, dass diese Rechnung nur sehr eingeschränkt aufgeht.

VG
Pere ;)
 
Das Problem sind die Jäger selbst, viele gestresste Zahnärzte, Anwälte gehen auf weltweit Jagd um zu töten , man kann nicht mehr von Jagd sprechen, sondern eher um eine Hinrichtung von kapitalen Wildtieren und haben wenig Interesse am Naturschutz und sind nicht mit Revierpächter zu vergleichen, die ihr Bestand an Wild hegen und pflegen und sich sorgen um den Rückgang um das sogenannte Niederwild machen.
Gerade Revierpächter und Landbesitzer die Verantwortungsbewusst mit dem ihnen gegebenen Jagdrevier umgehen, haben das Potential, eine unmenge mehr zu tun, für den Erhalt der Natur, als es vielen anderen möglich ist.

Die Jagd und Ausrottung von Prädatoren bringt eher das Gleichgewicht durcheinander. Aber es geht auch andersrum, durch die Ausrottung der Tollwut, der einzige Bestandslimitierende Faktor für Haarraubwild, haben wir ein einen viel zu hohen Bestand an Füchsen, Marderhunde, Waschbären. So dass in vielen Gegenden Boden-Wiesenbrüter aber auch Wasservögel, kaum noch die Chance haben Nachwuchs hochzubekommen.
 
Die Jagd und Ausrottung von Prädatoren bringt eher das Gleichgewicht durcheinander. Aber es geht auch andersrum, durch die Ausrottung der Tollwut, der einzige Bestandslimitierende Faktor für Haarraubwild, haben wir ein einen viel zu hohen Bestand an Füchsen, Marderhunde, Waschbären. So dass in vielen Gegenden Boden-Wiesenbrüter aber auch Wasservögel, kaum noch die Chance haben Nachwuchs hochzubekommen.
Sehe ich ein Stück weit anders: Was "zu hoch" ist und was nicht, können wir als Menschen nicht beurteilen bzw. die Relativierung erfordert einen Bezugspunkt, und der ist anthropogen und damit willkürlich gesetzt.

Der Rückgang der Wiesenbrüter geht zeitlich nicht mit der flächendeckenden Tollwutimmunisierung und auch nicht mit der Vollschonung des Habichts einher, sehr wohl aber mit der Intensivierung der Landwirtschaft.

VG
Pere ;)
 
Sehe ich ein Stück weit anders: Was "zu hoch" ist und was nicht, können wir als Menschen nicht beurteilen bzw. die Relativierung erfordert einen Bezugspunkt, und der ist anthropogen und damit willkürlich gesetzt.

Der Rückgang der Wiesenbrüter geht zeitlich nicht mit der flächendeckenden Tollwutimmunisierung und auch nicht mit der Vollschonung des Habichts einher, sehr wohl aber mit der Intensivierung der Landwirtschaft.

VG
Pere ;)


Muss ich dir widersprechen. Ich selbst habe in den 90iger Jahre an vielen Brutvogelkartierungen teilgenommen. Mit der Tollwutschutzimpfung breitete sich der Marderhund aber auch der Waschbär explosionsartig in Deutschland aus, ebenso schoß die Fuchspopulation in die Höhe. Gleichzeitig verschwanden auf vielen Gewässern die Wasservögel, Rebhuhn Fasan verschwand weitgehenst aus Mecklenburg und Brandenburg. Noch als Kinder und Jugendliche haben wir aus Spass in den 80iger Jahre, Rebhühner und Wildkaninchen gefangen und gebraten, heute gibt es nur noch an wenigen Randgebieten Bestände.

Auch andere Faktoren spielten eine Rolle, wie das aufgeben von Nerzfarmen anfang der 90iger Jahre , das freilassen von diesen TIeren durch die Farmbesitzer aber auch durch radikalen TIerschützern.

Marderhund und Waschbär gab es schon seit den 60iger Jahre in Deutschland, aber erst durch die Ausrottung der Tollwut konnten sie als invasive Art auftreten.

Zustimmung, was die Intensivierung der Landwirtschaft anbetrifft, vor allem durch die grüne Umweltpolitik, Flächen zu vergiften und zu monopolisieren für die Herstellung von Treibstoffen und zur Energieerzeugung.
 
Das Hinzutreten gebietsfremder Arten wie Waschbär, Marderhund und Mink ist hier natürlich eine zusätzliche Komponente, da sind wir uns völlig einig. Aber es gibt jede Menge Ecken in Deutschland, in denen diese Arten nicht vorkommen (z. B. hier bei mir), und wo trotzdem die Niederwildbestände mit Umstellung der Landwirtschaft Mitte der 1960er Jahre zum Sturzflug ansetzten.

Wenn wir uns mal nur auf den Fuchs beziehen, so müssen sich diese ja trotzdem von irgend was ernähren. Also geben die heutigen Lebensäume das her. Aber eben nicht dauerhaft, sodass ein Einbrechen der Fuchsbestände erforderlich ist, damit sich die übernutzten Nahrungsressourcen wieder erholen können. Und genau hier ist der Jäger das Problem: Es ist unmöglich, durch normale Jagdmethoden die Füchse großflächig ernsthaft und dauerhaft zu reduzieren, sehr wohl reichen diese als kläglich zu bezeichnenden Versuche aber aus, um die Fuchsbestände unterhalb eines Niveaus zu halten, aber dem tatsächlich nennenswerte Regulationsmechanismen greifen können (ob die jetzt Tollwut, Staupe, Lungenwürmer, Räude oder sonst wie heißen, ist dabei unerheblich). Somit verhindert die Jagd, dass die Fuchsbestände zusammenbrechen können und der Zyklus der Regeneration beginnen kann.

VG
Pere ;)
 
Das Nichteingreifen in die Haarraubwildbestände ist ein interessanter Gedanke, könnte funktionieren, weil in den grossen Schutzgebieten sich das auch selbst einreguliert.

Andersrum sehe ich , zumindestens in stark besiedelten Gegenden nicht das Problem , das Nahrung Mangleware werden könnte, Füchse sind Opportunisten, gehen in die Städte, die voll von Ratten und Mäuse sind, jagen auch mal eine junge Katze.

Ich erinnere mich mal vor Jahren im Februar oder März, auf zugeschneiten intensiven bewirtschafteten Wiesen 14 Fuchspaare bei der Ranz beobachtet zu haben. Nicht alle auf einen Haufen, aber in regelmässigen Abständen , immer wieder mal ein Paar. Der Abstand zwischen den einzelnen Paaren mag so bei 200m gewesen sein.

Wo soll da noch ein Wiesenbrüter eine Chance haben, war übrigens mal Brachvogelgebiet. Betonung liegt auf war
 
Wo soll da noch ein Wiesenbrüter eine Chance haben, war übrigens mal Brachvogelgebiet. Betonung liegt auf war
Die Frage ist hier aber, ob die - zumindest suggerierte - hohe Fuchspopulation ursächlich für das Verschwinden des Brachvogels war oder doch eher Folgeerscheinung der veränderten Rahmenbedingungen, bei denen der Brachvogel unabhängig vom Fuchs verlor und der Fuchs unabhängig vom Brachvogel profitierte. Wir dürfen auch die Aufgabe des Brutgebiets durch den Brachvogel nicht an dieser einen Stelle isoliert betrachten, da er auch unter guten Bedingungen mittelfristig verschwinden würde, wenn die angrenzenden Populationen nicht mehr intakt sind oder erlöschen. Das sehen wir ja beim Auerwild im Schwarzwald und den Vogesen. Wenn mal eine bestimmte Mindest-Populationsgröße unterschritten ist, lässt sich das Verschwinden auf kleineren Teilflächen nicht mehr aufhalten, und seien diese auch noch so geeignet.

Schlussendlich haben sich die Verhältnisse seit Mitte der 1960er Jahre grundlegend verschoben, der Fuchs profitierte, die Wiesenbrüter gehen seither zurück. Im Übrigen haben sich vor mehreren Jahrhunderten die "Gleichgewichte" schon mal verschoben, seinerzeit aber zugunsten der Wiesenbrüter, als die ursprünglich fast flächendeckenden Wälder zu wiesenbrüterfreundlichen extensiven Sekundärhabitaten umgestaltet wurden. Leider macht man heutzutage gerne den Fehler, die dadurch künstlich entstandenen einst hohen Wiesenbrüterbestände als Soll-Zustand zu werten.

VG
Pere ;)
 
Thema: Vogel des Jahres 2020

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