Ich steh auf dem Schlauch... wo ist der Fehler??

Diskutiere Ich steh auf dem Schlauch... wo ist der Fehler?? im Forum Clicker-Training im Bereich Allgemeine Foren - Hallo ihr Lieben, bereits voriges Jahr habe ich mir das Buch zum Clickertraining von Ann Castro gekauft und mit unseren beiden Grauen zu clickern...
Vogelwuid

Vogelwuid

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Hallo ihr Lieben,
bereits voriges Jahr habe ich mir das Buch zum Clickertraining von Ann Castro gekauft und mit unseren beiden Grauen zu clickern begonnen. Allerdings sind wir schon damals nicht über die Targetstick- Phase hinausgekommen, weil meine Henne (flugunfähig, gehbehindert und schlecht im Klettern) immer nur stur dem TS hinterher gehumpelt ist, sich strikt geweigert hat, z. B. auf mein im Weg liegendes Bein zu steigen (wir haben am Boden draußen vor der Voliere geclickert)...
Mit Sicherheit lag der Fehler bei mir, sie hat einfach nur den direktesten Weg zur Belohnung genommen, aber ich konnte sie einfach nicht zu irgendwelchen Übungen motivieren-- sie hat den TS gesehen, und ist nur stur hinterher, bemüht ihn möglichst schnell zu erwischen und Leckerlis zu kassieren. Aber ich kann ja schlecht nur diese Vorübung mit ihr machen und belohnen, das ist ja nicht der Sinn der Übung!
Ich hatte gehofft, sie so mit der Zeit auf ein Tragen auf dem Arm zu konditionieren, da sie zwar sofort (und das schon lange ohne Clickern) auf einen T- Stock steigt, also eigentlich transportfähig ist, aber der Arm wäre halt schon sicherer. (Bis jetzt geht sie so mit uns raus in den Garten)

Ich habe dann aufgehört, weil uns unsere Auswanderung nach Tschechien im letzten Sommer zeitlich doch sehr eingespannt hat, doch das ist mittlerweile ein Jahr her, wir haben uns alle sehr gut eingelebt, und ich möchte jetzt intensiv mit dem Training weiter machen, um ihnen auch mehr Lebensqualität zu bieten-- schließlich ist auch eine große Außenvoliere für sie beide geplant, und da muss man sie ja hin transportieren können ohne jedes Mal einfangen zu müssen.:+klugsche
Also habe ich mir das Buch in den letzten Tagen nochmal intensiv vorgenommen, und ich muss sagen-- das hört sich da alles so logisch und einfach an... aber entweder stehe ich auf dem Schlauch, oder ich habe extrem komische Papageien..
Den Clicker und auch den TS haben sie sofort wiedererkannt, die Konditionierungsphase war also in 2 Minuten erledigt. Aber: wie mache ich jetzt weiter?! :+keinplan
Im Buch ist der (durchaus logische) Ablauf von Übungen in der Reihenfolge
TS folgen,
Parcours aufbauen,
auf den Stock/Arm steigen,
absteigen etc
angegeben-- aber ich bringe sie ja gar nicht zu einem Parcours, weil sie es schlicht nicht kann! Sie klettert nur am Gitter der Voliere, alles andere ist durch ihre kaputte Hüfte nicht möglich, da bleibt nur watscheln.

Ich habe einen Freisitz gebaut, den ich als Trainingsplatz verwenden möchte, weil das Training in der Voliere extrem nervig ist -- unser Hahn kommt aber nicht raus. Schon im alten Haus war er äußerst selten draußen, auch wenn die Tür stundenlang offen stand -- er wollte das nicht. Und jetzt ist es genau die selbe Situation, er kommt zwar zur Tür, lässt sich aber nicht bewegen, raus zu klettern ( z. B. auf den Trainingsplatz, der hingerollt wurde). In der Voliere ist er aber dann der King und wird schon mal stinkig. Von außen kann man aber auch nicht mehr als dem TS folgen machen...
Unser "Training" beschränkt sich also bis jetzt auf ein bis zweimal pro Tag ein bisschen TS- folgen für jeden Geier, mehr geht nicht.
Die Henne war schon mehrfach auf dem Trainingsplatz, aber mehr als nach rechts und links laufen hinter dem TS her, haben wir nicht gemacht.
Kann mir bitte jemand einen sinnvollen Ansatz sagen, wie ich jetzt weiter machen soll?
Anscheinend hab ich irgendwo eine Blockade und sehe den Wald vor lauter Bäumen nicht, aber trotz mehrfachen Lesen des Buches und aller möglichen Beiträge hier im Forum zum Thema (es fängt ja schon damit an, dass unsere beiden eben nicht so wie andere draußen mit ihren Menschen sind, dort vielleicht auf dem Tisch oder sonst wo sitzen und man mit ihnen trainieren kann), finde ich einfach keine Situation, wo ich uns wiedererkenne und evtl ansetzen könnte...:traurig:

Ich bin für jeden Rat dankbar, es gibt soo viele Möglichkeiten mit Clickertraining, und ich sehe, dass meine beiden durchaus Interesse und Spass daran haben -- aber eben nicht nur ins-Stöckchen-beißen ist der Sinn..

Danke schon mal und bis bald hoffentlich!

Sarah mit Willi und Maus
 
Hallo Sarah,
so wie ich das lese, clickerst du dort, wo die Voliere steht. Eher ungünstig, besser wäre es in einem separaten Raum, wo der Trainings-Freisitz steht, da sind sie weniger abgelenkt. Vögel gewöhnen sich in der Regel schnell an den Ort, wo sie wissen...aha, jetzt fängt der Spaß an, das sollte es ja für sie auch sein. 2 x täglich ist mMn etwas zuviel, wird schnell langweilig und kann unter Umständen überfordern, würde erst mal jeden 2. Tag und nicht mehr wie 10-15 min clickern (du kennst deine Vögel natürlich besser und kannst das eher einschätzen). Auch sollen sie nicht in den TS beißen, sondern diesen nur mit dem Schnabel berühren. Wie sieht denn der Parcour aus? Welche Kommandos wendest du an? Und meine wichtigste Frage wäre...welche Erwartungen stellt du an sie, denn es gibt Vögel die kein Clickertraining mögen (wie z.B. meine Henne).
 
Hallo Corinna,
danke für die schnelle Antwort!
Ja, ich habe den Sitz erstmal in das Vogelzimmer geschoben, damit der Hahn im Käfig sieht, was wir da tolles machen... und weil er ja nicht rauskommt -- darum kann man ihn ja nicht wo anders zum Spaß haben hinbringen.
Aber das sollte ja kein Problem sein, ich habe eh überlegt, ob ich erstmal nur mit der Henne clickern soll und ihn dann später mit dazu nehmen -- werde einfach den Sitz ins Wohnzimmer fahren und wir "arbeiten" dann da...
10- 15 min haben wir noch nie geclickert, so lange kann man wie gesagt ja gar nicht dem TS folgen. Es waren jedes Mal so an die 3 - 4 min, halt ein paar Durchgänge, mehr nicht. Kommandos verwende ich noch gar keine, weil ja auch im Buch steht, man soll bspw. das Aufsteigen so lange üben, bis es 100 % klappt und erst dann das Kommando dazu einführen, damit der Vogel nicht lernt, dass er es auch mal ignorieren kann. Aber wir scheitern ja schon an der nächsten Stufe, also praktisch am "dem TS Richtung Arm folgen, Füsschen auf den Arm setzen etc".
Und ich kann keine Stufe zurückgehen, weil wir dann wieder am Anfang mit "TS berühren, click, Leckerli" sind.:+keinplan

Parcours.... noch gar nicht, bis jetzt. Habe überlegt, ob ich einfach einige Sachen auf den Tisch mit Decke drunter legen soll, Maus darauf setzen und sie entlang lotsen? Im Buch baut Ann Castro einen Parcours aus z. B. Plastikbechern und Fernbedienung auf, wo der Vogel drauf- und dann drüberlaufen soll, sowas ist bei ihr einfach nicht machbar. Sie kann maximal am Gitter klettern durch ihre Hüft- Fehlstellung. Spaß macht ihr die Beschäftigung denk ich mal schon, es ist interessant für sie...

Erwartungen.... hm, vielleicht muss ich das auch genau definieren, bevor ich anfange mit Training -- aber eigentlich sind es nur so simple Sachen wie "Auf", "Ab", bei der Henne (sie wird wohl nie fliegen können, und ansonsten ist sie ja durchaus händelbar) und

"Auf", "Ab", "Komm" (anfliegen auf Zuruf) und in die Transportbox gehen für den Hahn, da der bis heute nicht getragen werden kann, schnell beißt und durchaus fliegen könnte, wenn er sich nur mal trauen würde...

Tricks will ich ihnen keine beibringen, höchstens irgendwas zur Beschäftigung was ihnen auch Spaß macht (und vielleicht hat er dann mehr zu tun und ist ausgelasteter, damit er die Henne nicht immer drangsaliert...):whip::roll::D
 
Hallo, also ich klicker zwar nur mit meinem Hund, aber du schreibst ja du wärst über jeden Rat dankbar... Mein Hund hat Angst vor Gullideckeln, sie macht also einen Riesen Satz um nicht drüber laufen zu müssen. Ich habe also angefangen das anschnüffeln des Gullis bereits zu klickern, dann mal eine pfote drauf, jeden Tag etwas weiter, usw... wenn du deinen Vogel daran gewöhnen willst auf die Hand zu steigen, warum nimmst du nicht die eine Hand als "Hindernis" und führst sie mit dem TS hin und belohnst in mini Schritten die Kontaktaufnahme zur Hand bis zum drauf stehen bleiben.
 
Für mich hört sich das so an,als ob du Angst vor deinem Hahn hast. Unter solchen Umständen kann man nicht clickern. Die Henne ist wohl durch ihre Handicaps nich in der Lage ,deine Anforderungen zu erfüllen. Mach mit ihr nur so viel,wie sie Spass an Bewegung hat. Das Vertrauen vom Hahn musst du erst herstellen und ihm zeigen ,das nix schlimmes passiert und du die Chefin bist . Das wird noch ein langer Weg für beide. Auch mit dem Buch kann man nicht zaubern :D so eine Anleitung umzusetzen ist nicht ganz so einfach. Aber die Grundvoraussetzung zum Clickern ist Vertrauen ...beiderseits. Ist zwar nett gemeint von kikibawü ,aber einen Hund kann man nicht mit einem Papagei vergleichen. Die Trainingsmethoden sind total unterschiedlich und die Auffassungsgabe beider Spezies kann man nicht vergleichen.
 
Ich wollt auch nicht Papagei und Hund in einen Topf werfen, hab ich auch geschrieben oder?! Ich wollte ihr die kleinen Schritte verdeutlichen die man manchmal dem Tier schon positiv bestätigen muss. Das sollte doch beim klickern das Prinzip sein egal welches Tier oder?!
 
Danke euch für die Ratschläge!
Das mit den kleinen und kleinsten Schritten ist mir klar,das kriegen wir mit Geduld und Spucke schon hin...
Hm, Angst würde ich nicht direkt sagen - Respekt durchaus,aber das ist ja auch angebracht. Wir haben die beiden vor 5 Jahren aus schlechter Haltung übernommen, und inzwischen hat sich seeehr viel getan. Das Vertrauen von Willi hab ich,da bin ich mir sicher, nur seine Definition von miteinander ist wohl eine andere als ich beispielsweise von anderen Grauenbesitzern kenne. Er möchte nicht angefasst werden,während man Maus inzwischen kraulen soll (sie fordert es regelrecht ein), er nimmt alles aus der Hand, zwackt aber trotzdem unvermittelt mal zu (und ich hatte genug Gelegenheit, beobachten zu lernen...)-- und er ist definitiv das, was man bei Hunden einen Angstbeißer nennt. Wenn er mal draußen unterwegs ist (zuletzt passiert vor Monaten, als er sich erschreckt hat und durch die offene Volierentür geflattert ist), klettert er ohne Probleme auf den angebotenen Arm und lässt sich in die Voliere tragen ,das ist aber immer aus der Not heraus. Freiwillig kommt er nicht mal auf den angebotenen T-Stock, obwohl er täglich beobachtet,wie Maus damit getragen wird.
Habe schon überlegt, den Trainingsplatz an die geöffnete Tür zu schieben und ihn per TS hinaufzulocken, dann hat er die Chance, freiwillig zum Spaß haben zu kommen und ich muss nicht in die Voliere wo ich ihn vielleicht (unwissentlich) gerade belästige...‍♀️
 
Ich wollt auch nicht Papagei und Hund in einen Topf werfen, hab ich auch geschrieben oder?! Ich wollte ihr die kleinen Schritte verdeutlichen die man manchmal dem Tier schon positiv bestätigen muss. Das sollte doch beim klickern das Prinzip sein egal welches Tier oder?!

Hallöchen,

Wenn man nicht direkt danach sucht, findet man den Hinweis leider nicht so schnell, aber das Training von Hunden Papageien ist deshalb so unterschiedlich, weil der Hund ein Jäger und der Vogel ein Fluchttier ist. Den Hund kann man mit fast allem anlocken und begeistern, bei einem Fluchttier ist das bedeutend schwieriger. Das muss leider immer dazugesagt werden, weil der Vergleich sehr häufig auftaucht und einfach nicht passt, das war aber kein Angriff auf dich. :)

Der Hinweis mit den kleinen Schritten ist allerdings richtig, vielleicht waren die bisherigen Schritte hier tatsächlich noch zu groß.

@Vogelwuid Beschäftigen sich die beiden denn miteinander? Wenn du schreibst, dass sie Aufmerksamkeit einfordert klingt das irgendwie für mich, als wären die beiden evtl kein Paar.

Noch etwas, sieht der Hahn, dass es Leckerlies dafür gibt, wenn sie auf dem T Ständer getragen wird? Wenn er bisher nicht dort hingeht, muss man ihm das vielleicht etwas attraktiver machen (besondere Leckerlies, Lieblingsspielzeug, irgendwas wo er richtig drauf abfährt).

Liebe Grüße, Caro
 
Hallo Caro,
die beiden sind nur eine Zweckgemeinschaft, wie mir scheint.. die Vorbesitzer hatten erst die Henne allein im Zwergenkäfig, dann kam nach 3 Jahren der Hahn dazu,weil sie anfing sich zu rupfen. (Bei ihm bin ich mir relativ sicher, dass er ne HZ ist). Sie kamen vor 5 Jahren zu uns und endlich in eine große Voliere, wo sie dann anfing Eier zu legen und sich somit als Henne outete..
Verkauft wurden sie uns als 2 harmonierende Hähne...
Der Hahn scheint einfach cage bound zu sein, Celine hat mir das im Grauenforum damals so erklärt. Auch hier will er nicht aus der Voliere raus,die Henne freut sich sobald man mit dem Tragestock in Sichtweite kommt.
Gestern habe ich aber den Trainingsplatz vor die Volierentür gerollt und er kam raus-- nachdem er sie vorher beobachtet hat.
Und natürlich wird er mit Lob, Leckerli und allem überschüttet -- er weiß dann auch, dass er was toll gemacht hat
Ich glaube wirklich, die Schritte müssen noch viel viel kleiner sein, wie Ihr schon sagtet-- aber das kriegen wir hin! Immerhin ein erster kleiner Erfolg
 
Huhu, ich bins nochmal!
Gerade habe ich mit den beiden Nymphies geclickert ( Volieren sind beide im selben Raum untergebracht), und Willi hat interessiert von drüben zugeschaut und auf sich aufmerksam gemacht... als ich mit unserem Programm (mehr als zwick in den TS können die Nymphen ja noch nicht, gerade heute erst angefangen) durch war, bin ich mit Cashews im Gepäck zu ihm rüber, diesmal haben wir in der Voliere trainiert.
Und ich denke, ich habe das Hauptproblem herausfiltern können --- er hat ganz einfach Angst vor Händen allgemein! Es scheint wohl kein Problem zu sein, wenn man mit geschlossener Hand und nur 2 Fingern etwas leckeres schenkt, aber sobald die ganze Hand zu nahe kommt, setzt es bei ihm aus.
Also haben wir jetzt einfach mal "folge dem TS bis hin zu meiner auf dem Sitzast in genügender Entfernung abgelegten linken Hand" gemacht, und siehe da -- jetzt weiß ich, wo unser absoluter Beginnerpunkt ist...:dance:
Ich habe ihm die Nuss-Stückchen auch auf der geöffneten Handfläche angeboten, da ich damit ja auch noch Clicker und TS halten musste, und wie gestern schon beobachtet, knurrte er jedes Mal beim aufsammeln ganz leise (gestern dachte ich noch, es läge daran, dass er draußen so unsicher und ängstlich ist), das nahm aber zum Ende hin immer mehr ab. Jetzt ist mir auch klar -- wieder eine offene Hand, logisch eigentlich...:idee:

Bin gerade seeehr erfreut, dass ich anscheinend nach Jahren (!) endlich gecheckt habe, wo sein Problem eigentlich liegt -- und dass ein Training mit ihm jetzt vielleicht doch nicht sooo aussichtslos zu sein scheint, wie bis jetzt angenommen und daher wieder aufgegeben..
werde weiter berichten!
lg, ich
 
Hallo!

Ich clickere ebenfalls mit meinen Grauen und meine Dame war anfangs schwer zu überzeugen..

Wie Geiercaro schon sagte, geht es bei deinen Beiden (v.a. bei deinem Hahn) erstmal darum Vertrauen zu gewinnen. Mit deinem Hahn würde ich erstmal (lange) in der Voliere trainieren, wo er sich wohl fühlt. Dann könnt ihr euch aneinander gewöhnen und kennen lernen. Wenn es sein muss, erstmal ganz lang nur Target. Wenn er die Körner so nimmt ist das GUT. Wenn er aber doch eher Anstalten macht, könntest du innen ein Schälchen anbringen, wo du von außen aus die Verstärker(Nüsse oder was er ganz toll findet) reinschmeißen kannst. Dann (wenn er etwas sicherer im Clickern/Target ist) solltest du anfangen, ihn langsam an die Hand zu gewöhnen. LANGSAM! immer näher mit der Hand hin und für jede Annäherung die er duldet (keine Angst zeigen, sträuben des Gefieders, zurück weichen…..) verstärken (clickern + Belohnung) bis du ihm die Körner aus der Hand geben kannst (und weiter.?). Wenn er Angstzeichen macht, wenn du ihm zu nahe kommst, kannst du auch deine Anwesenheit/Näherkommen trainieren. Jedesmal, wenn er eine gelassene Körpersprache zeigt clickern + verstärken. Wenn nicht zurück gehen und von vorne anfangen.

Zu deiner Dame: Target, target, target. Die Verstärker variieren und mal mehr mal weniger viele Verstärker für eine richtige Übung geben. Haben deine Grauen den ganzen Tag Zugang zum Futter? Wenn ja, probiere mal eine Stunde vor dem Training das Futter zu entnehmen (oder gleich nur 2mal am Tag füttern und Futter nach gewisser Zeit rausnehmen). Wie du geschildert hast zeigt deine Dame schon Motivation. Von dem her achte darauf, wann sie überfordert ist. Selbst wenn es nur winzige Schritte sind, wirst du Erfolg sehen. Das „an die Hand gewöhnen“ kannst du auch bei ihr anwenden. Achte aber stets drauf, dass die Übung mit der Hüfte machbar ist. Sonst könnte eine Verweigerung auch aus diesem Grund sein.

Ach, und ich würde dort Trainieren, wo sich die beiden auskennen und wohl fühlen (auch wenn das mit Ablenkung verknüpft ist). Wenn man in einem anderen Zimmer trainiert und die Grauen das Zimmer nicht kennen tun sie nichts und wenn dann nur mit der Angst im Nacken! Graue sind ganz große Angsthasen!

Nur weil Willi sieht, dass Maus auf dem T-Stand sitzt, heißt das nicht, dass er sich da auch hin traut. Er muss in seinem Tempo sich daran gewöhnen und dass Teil als ungefährlich beurteilen. Aber es kann auch Ergeiz entwickeln, wenn er sieht, was die anderen machen und bekommen.
LG
 
Im Buch baut Ann Castro einen Parcours aus z. B. Plastikbechern und Fernbedienung auf, wo der Vogel drauf- und dann drüberlaufen soll, sowas ist bei ihr einfach nicht machbar. Sie kann maximal am Gitter klettern durch ihre Hüft- Fehlstellung. Spaß macht ihr die Beschäftigung denk ich mal schon, es ist interessant für sie...


Das Bild führt evtl. zu einem Missverständnis: Der Vogel bekommt einen Parcours, den er langsam kennenlernt und als Anfänger einen Parcours, den er schon kennt. Er läuft also nicht am Anfang dem Stick über die unbekannte Fernbedienung hinterher, sondern eher über seine bekannten Äste usw. Da ist dann die Herausforderung eher, wo er hin soll, links den Ast entlang, rechts den Ast entlang, auf den höheren/ niedrigeren Ast - und auch das anfangs erst mal in Minischritten geübt und erst später so abgefragt. Also anfangs: einen Schritt nach links, zwei Schritte nach links etc.
Bis ein Vogel mal einen unbekannten Parcours, also aus bekannten Dingen in unbekannter Reihenfolge, folgt, braucht er sehr viele Trainingseinheiten, in denen erst ein in kleinen Schritten jeder (auch bekannte) Gegenstand einmal abgelaufen wurde, das mehrfach wiederholt wurde, jeder Gegenstand mal nach links, rechts, oben, unten etc. abgelaufen wurde und dann kann man die Reihenfolge variieren. Auf neuem Terrain (Tisch statt Voliere) fängt man oft erst mal von vorne an.

Aus dem Käfig holen: Das hatte ich mal mit einem Vogel, bei dem es 14 Tage dauerte, von einem Ast zur Käfigtür, die wenige cm daneben war, zu gelangen. Der Vogel kannte das Training schon.
Ein anderes Mal habe ich ein oder zwei Stunden am Tag die Futternäpfe nach außen am Käfig befestigt. Erst warteten sie, dann fragen sie dort, gingen aber sofort wieder rein, dann blieb auch mal einer draußen und nach einem Monat konnte ich das wieder sein lassen.

Vogel geht nicht über Bein: Lasse den Vogel erst mal ans Bein gehen, dann sich darauf recken, dann mal einen Fuß drauf stellen - das kann mehrere Trainingseinheiten und viele Wiederholungen dauern.
Überlege mal (schriftlich: Liste), was deine Henne kann und was sie lernen sollte. Also was für sie auch gut wäre zu können. Ein Parcours kann auch über flache Dinge erfolgen, die sie gut "überlaufen" kann. Wenn das gar nicht geht, warum soll sie nicht Sachen aus dem Weg räumen, wie z.B. zerknülltes Papier? TS hinhalten, bis sie keine Angst mehr vor dem Papier hat, und wenn sie das kennt, ein paar Bällchen auf den Tisch oder in den Käfig legen und sie muss das dann wegdrücken oder tragen, um an den Stick zu kommen. Das geht auch mit Gemüse...

Und wenn gar nichts anderes geht: TS vor den Vogel halten, links, rechts, links, hinten, über den Kopf, wenn sie auf dem Ast sitzt etwas unter den Ast - strecken nach links, rechts, oben, ggf. unten (können einige Vögel nicht so gut).


Das ist auch erst mal Kopftraining, das streng an, danach ist sie k.o.

Suche auch mal nach Videos: Oft erkennt man im Video etwas viel besser als nur mit Text!

Ggf. frage den Tierarzt wegen der behinderten Dame vorher, was sie körperlich machen darf und üben sollte und was tabu ist.

Wenn keine Körperübungen möglich sind: Gegenstände erkennen. Etwas auf den Tisch oder in die Voliere legen, Vogel mit TS hinführen (das kann bei unbekannten Gegenständen mehrere Trainingseinheiten dauern), und wenn er zügig hingeht einmal verzögern mit dem Klicken, bis er die Sache berührt. Wenn er nach Beginn des Trainings sofort hinrennt und die Sache unter dem höher gehaltenen TS berührt, Kommando einführen. Dann Kommando üben (Sache benennen, klicken und belohnen fürs hinlaufen und berühren). Danach zweite Sache einführen, wieder gleicher Ablauf, hin und wieder aber immer auch die erste Sache mit dem Kommando zeigen. Hat er die zweite Sache auch benannt bekommen, kann man ihn zu einer schicken: Blauer Klotz, roter Klotz. Ball, Glocke. Etc. Am Ende kann man mehrere Sachen aufbauen und ihm sagen, "Glocke!" und er berührt nur die Glocke, ignoriert aber den Klotz und den Ball. Oder "blauer Klotz" und er ignoriert den roten, gelben, grünen Klotz usw. Das fordert sehr stark geistig und belastet nicht so sehr körperlich. Später kann man es ausbauen, indem er auch Sachen trägt, man einführt, x auf y zu legen oder vom Tisch zu werfen etc.

Bedenke immer: Auf Bildern siehst du immer nur das Ergebnis, selten die allererste Trainingsstunde und die vielen Stunden dazwischen.

Beobachte deine Vögel auch und notiere dir, was sie machen und überlege, wie man ihre Vorlieben ins Training einbauen könnte. Einer kann vielleicht eher Sachen tragen oder werfen, der andere eher etwas mit dem Körper machen (Kopf drehen, Sachen antippen, Flügel heben etc.), einer kann einen Laut ausgeformt bekommen (immer klicken, wenn er den Laut macht), einer hält sich gern am Boden auf, der andere eher auf dem Ast usw.
Manche Vögel müssen sehr lange beobachten. Ich habe hier einen Kandidaten, der anfangs gar nicht mitmachen wollte, den habe ich ignoriert (die anderen Vögel waren viel weiter, er war neu und hatte Angst vor Händen). Eines Tages saß er neben dem Trainingsplatz. Das habe ich geklickt und belohnt. Nach und nach kam er immer öfter zum Trainingsplatz und wurde immer dafür belohnt. Am Schluss setzte er sich auf diesen Platz, als kein Training war, und ich sah das doch als deutliches Interesse am Training an. Es dauerte dann sehr lange, bis man etwas mit dem TS mit ihm machen konnte, weil er sich anfangs gar nicht bewegen wollte (aus Angst, nicht wegen Übergewicht), aber er kam zuverlässig an diesen Platz, wenn ich in der Nähe war. Das war dann einfach das erste, was ich klickte und belohnte und später der erste Orte, an den ich den TS hielt.
Also schau einfach mal, was deine Vögel dir so anbieten und wie man das nutzen könnte. Ich hatte es bei zwei ängstlichen Vögeln, dass das Training anfangs extrem langsam lief, sich über Tage und teils Wochen nichts änderte, und der Vogel dann Kontakt aufnehmen, indem er still an seinem Trainingsort saß und wartete.
 
Hallo,
boooaaah, das war aber viel Input! Vielen Dank Euch beiden!! :blume:
Habe diese Woche leider einen total blöden Dienstplan (und jetzt auch schon wieder auf dem Sprung in die Arbeit) und bin daher nicht dazu gekommen, zu antworten -- und auch nicht zum clickern.. aber morgen hab ich frei, da werd ich dann versuchen, Eure Ratschläge umzusetzen...
Ein schönes Wochenende euch!:)
 
Angsthasen, im Zoo flog mir einer auf den Kopf. Vorsichtig clever ja ängstlich wohl kaum. Und die Vögel sind nicht gezähm dort. Würd den klicker wegschmeissen. Labere den jungen mal voll mit Puppyvoice. Versuche es mal mit nem komando in english kurz.( komischerweise verstehen die englisch besser als deutsch) Dein Vogel hat keine Ahnung was du willst, du must es ihm verdinnblidlichen was du willst hone komando get das gar nicht. klicker bedeutet nur gut gemacht. wenn du nichts machst oder er und du rumklickerst hast du den klicker vetklickt. benutz die dame und und die grundtricks plus komado( kurze) als anschaung . wennn er einmal machst was du willst hörst du auf
probiers dann im einzeltraining. immer aufhören nach einem erfolg wenn möglich nie misserfolg. also bei neuen zusätzlichen dingen das alte am schluss repertieren. so bleibt das training positiv. intelligenz von 4 jährigen .lern ihn doch farben und andere finge die du machen kannst so steigerst du das vertrauen, und du kannst dinge angehen die er nicht sooo mag.wenn du etwas druck mit dem stab auf eines der beine ausübst steigt er zwangsweise auf, ausser er ist zu clever und weicht zurück. oder lock ihn mit futter rauf.jeder vogel hat eine eigen personality. deiner ist wohl ein dickkopf. also verkickere ihm das er dich braucht. nur aus der hand füttern zb. und wenn du angst hast das er dir die finger abbeisst halt die hand flach. wenn er beisst vorallem stark zieh die hand zurück. fressen tschau... so lernt der vogel fest zubeissen ist scheisse. 10 min sind ok wenn du ihn nicht bedrängst hast du zu wenig geduld wird es nie klappen. hab schon länger gewartet bis ein vogel gemacht hat was ich will. zeigen und zeigen training kann auch länger dauern ... wenn du 10 min watest bis der vogel dir seine aufmerksamkeit schenkt. zudem machst du ein recht gestressten hektischen eindruck, wenn du das nur mal so einschieben willst weil du denkst du solltest wird dein vogel
dies spühren.
 
anzufügen trainiere wenn dein vogel bock hat. ungd regelmässiger nur durch wiederholung wird es sitzen. 15.00 scheint ne gute zeit zu sein. wenn der vogel abends zu müde ist, denkt er vielleicht nur mann lass mich in ruhe und ignoriert dich, aktivität hängt oft mit tageslicht zusammen. vögel zähmen bedeutet eigentlich tägliche aufmerksamkeit. ausser bei vögel die schon auf den mensch geprägt sind . und wirklich wenn er schon vollgefressen ist wird er kaum was für futter tun. schlecht scheintes bei dir ja nicht zu gehen , dir henne hat kapiert das du nutzvoll bist und nett bist. der hahn denkt wieso sollte ich mir gehts ja super. das heisst nicht den vogel hungern lassen mehr essen geziehlt einsetzen.zb gennerell nur leckereien über training.wenn er nacher die nuss sowieso kriegt wär mir dies an seiner stelle auch scheissegal.
 
Thema: Ich steh auf dem Schlauch... wo ist der Fehler??

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