Schutzmaßnahmen an Mauerseglerkästen gegen 4beinige Fressfeinde u. Hacker
Hallo zusammen,
an einer von mir betreuten Mauersegler-Kolonie an einer histor. Scheune kam es leider im Juli 2021 zu einem Drama.
Es gab in diesem Jahr dort insgesamt 4 Seglerbruten.
2 Bruten in 2 Seglerkästen in ca. 6 m Höhe unter einer Fensterbank an der Nordseite.
Nach erfolgreichen vorherigen Jahren jedoch leider dramatische Ereignisse an dieser Stelle !
Nachdem hier um den 12. Juli keine Segler-Einflüge mehr festgestelt wurden, kontrollierte ich vom Fenster aus die gut erreichbaren Nistkästen.
Im linken leider in alle 3 Eier kleine Löcher "reingearbeitet" und ausgesoffen !
Und im rechten zu meinem Entsetzen gar 2 getötete ca. 4 Wochen alte Segler-Nestlinge, tiefe blutige Löcher in Rücken !
Waschbär oder Marder können's nicht gewesen sein. Sie kommen dort nicht hin oder dran bzw. tief in die schmalen Langlöcher 30 x 60 mm.
Einflugöffnungen an diesen Stellen unbeschädigt. Sieht also auch nicht nach Buntspecht-Hacker aus, der mit seiner Starengröße so kaum in die Langlöcher 30 x 60 mm eindringen kann.
Vermutlich war der Prädator ein Kleinwiesel/Mauswiesel (oder Siebenschläfer/Bilch) welches an den rauhen Steinen u. Fachwerkbalken hochgeklettert
und in die unbeschädigten schmalen Einflugöffungen mehrmals eingedrungen ist.
Habe daher dort zum Schutz einiges umgebaut:
Großflächige Spechtschutzbleche aus Zinkblech 0,7 mm dick um die Einflugöffungen gegen Hacker, Nager und Beißer / vierbeinige "Kletterkünstler".
Sowie zusätzliche glatte Siebdruck-Dachplatten mit größeren Überständen gegen "Umschwünge" von 4beinigen Kletterern.
An 2 Kästen noch je eine Latte unter den vorderen Dachkanten gegen Anflüge von fliegenden Beutegreifern.
Kann notfalls noch etwas nach unten verlängert werden.
https://bilderupload.org/image/e6cc09856-p1120771.jpg
Wir hoffen dass die beiden Seglerbrutpaare fliehen konnten u. in 2022 dort wieder einziehen.
An der Südseite der Scheune 2 Seglerbruten in 2 Nistkästen unterm Dachvorsprung in ca. 8 m Höhe.
Bei Kastenkontrolle im Sept. leider auch in jedem Kasten je 1 toter fast ausgewachsener SeglerNestling; ohne blutige Wunden !
Hoffen wir mal dass an diesen Stellen wenigstens je 1 ausfliegen konnte.
Desweiteren an der Scheune noch 2 Verlobtenpaare in 2 Seglerkästen an der Süd- und Ostseite des Gebäudes.
1 Naturnest in Bruchsteinmauer in nur 2,80 m Höhe war leider nicht besiedelt.
Gesamtergebnis an diesem Gebäude in 2021:
Nistmöglichkeiten 8, Paare 6, Bruten 4, Nestlinge nur 2
Wahrscheinlich würden auch glatte Siebdruckplatten - mit hartem Phenolharz beschichtet - als Fluglochwand helfen !
Reuam Relges verwendet solche Platten komplett für seine Mauerseglerkästen.
Siehe auch Beitrag 187 auf dieser Seite.
VG
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