Handaufzucht von einem Spatz - was soll ich füttern?

Diskutiere Handaufzucht von einem Spatz - was soll ich füttern? im Forum Pflege und Aufzucht im Bereich Wildvögel - Hallo zusammen, ich bin jetzt gerade ganz neu im Forum, da ich seit Dienstag zum ersten Mal einen Spatz aufziehe. Das Nest ist oben am Hausdach...
Die Auswilderung scheint mir gerade noch soo weit entfernt. Aber wahrscheinlich kommt es dann ganz plötzlich. Da ich ihn ja im Garten gefunden habe, habe ich die leise Hoffnung, dass er eventuell in der Nähe bleiben würde. Das würde den Abschied etwas leichter machen.

Ich verabschiede mich mal für heute. Gebe demnächst aber sicherlich mal wieder ein Update.
 
Hallo zusammen,

ich melde mich mal wieder.

Zum Glück hat der Kot sich wieder deutlich verbessert! Die Haferflocken scheint er also auch gut zu vertragen. Die Heilerde habe ich heute morgen auch besorgt. Gebe ich die dann nur bei Bedarf, also falls mal wieder Durchfall auftreten sollte?

Leider wurde ausgerechnet heute keine Post zugestellt. Die bestellten Sachen werden also erst morgen ankommen.

Die Drohnenbrut konnte ich heute beim Imkern abholen. Ich habe auch schon zweimal zwei Stück verfüttert. Zuvor hatte ich die Waben eingefroren, dann eine kleine Portion davon abgekocht und abgeschreckt.

Mittlerweile wiegt der Sperling 20 g und soweit ich das beurteilen kann entwickelt er sich gut. Heute merke ich zum ersten Mal, dass er bei den Fütterung häufig mit den Flügeln flattert und auch insgesamt agiler ist. Ich vermute, dass er Ende der Woche das Nest verlassen wird. Diesbezüglich haben sich jetzt doch noch einige Fragen gesammelt:
  1. Kehrt er nochmal ins Nest zurück nachdem er es verlassen hat?
  2. Wie sieht das dann mit der Wärmequelle aus?
  3. Ab wann soll er in die Voliere?
  4. Soll die Voliere direkt draußen stehen oder zu Beginn noch im Haus?
  5. Macht es Sinn ihn in einem Zimmer fliegen zu lassen, damit er es üben kann? Ich habe Plissees an den Fenstern, die ich zuziehen könnte, damit er nicht dagegen fliegt.
Ich hoffe, das sind jetzt nicht zu viele Fragen. Ich möchte nur so gut es geht vorbereitet sein, dann kann ich die ganze Sache beruhigter angehen. :)
 
Moin Lukas

Gut, dass sich die Darmsituation stabilisiert hat. Setz auch Keimfutter an, es dauert einige Tage, bis die ersten Spitzen kommen, die Du dann verfüttern kannst.

Heilerde gibst Du nur bei Bedarf. Dann wälzt Du ein Futtertier darin und verfütterst das. Du kannst die Heilerde auch selber nutzen bei Übelkeit, Magenschmerzen, Durchfall, hast sie also keinesfalls umsonst gekauft.

Mit 20 Gramm ist das ein propperes Kerlchen. Kannst Du noch Fotos einstellen? Wie ist die Gefiederentwicklung, Stellung der Beine?

Du machst Dir genau die richtigen Gedanken und keine Frage ist zu viel:

1. Der Sperling kehrt nach dem Ausfliegen nicht mehr ins Nest zurück

2. Wenn der Sperling ausgeflogen ist, ist er voll befiedert und benötigt keine externe Wärmequelle mehr

3. Nach dem Verlassen des Nestes zieht der Sperling in die Voliere

4. Da Du noch von Hand fütterst, sollte die Voliere in den ersten Tagen noch im Haus stehen. Wenn Du selber baust dann bedenke beim Bau, dass der Sperling nicht vorzeitig abhauen darf, wenn die Voli dann im Garten steht und Du ein Türchen öffnen musst, um Gräserrispen und Hirse, Futter und Wasser einzustellen.

5. Ja, Du kannst den Sperling im Zimmer Flugübungen machen lassen. Zusätzlich zu zugezogenen Gardinen vor den geschlossenen Fenstern check den Raum auf Gefahrenquellen wie mit Wasser gefüllte Gefäße, brennende Kerzen in Stövchen, Tassen mit heißen Getränken, Aschenbecher, Ritzen und Spalten zwischen Schränken und Regalen und Zimmerwänden. Keine weiteren Haustiere mit im Raum (Landschildkröte wäre genehmigt) und den Sperling keine Sekunde unbeaufsichtigt lassen.
 
Guten Abend Astrid,

das Keimfutter werde ich ansetzen. Vielleicht schaust du mal kurz drüber, ob das was ich gekauft habe geeignet ist? Hier ist die Zusammensetzung:

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Eigentlich wollte ich die Voliere ja selber bauen, aber das schaffe ich zeitlich nicht. Also werde ich mir eine kaufen und sie ggf. entsprechend umbauen. Wenn wir von den Mindestmaßen ausgehen, die du mir genannt hast, müssen dann 3 Seiten mit Karton verkleidet werden?

Für die Flugübungen habe ich ein geeignetes Zimmer, in dem nicht so viel herumsteht. Ach und nochmal wegen der Wärme: Wird die bis zum Ausfliegen im gleichen Maße beibehalten oder soll ich die schon im Vorfeld etwas reduzieren?

Hier nun noch ein paar Bilder von heute:

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Zuletzt bearbeitet:
Die Saaten für das Keimfutter sind gut.

Bei der Voli kannst Du die Rückseite und eine Seite mit Pappe verkleiden. die andere Seite, die halbe Front und das Dach mit dicht belaubtem Geäst von außen gegen Zugwind, direkte Sonne und Regen schützen, aber nicht blickdicht, der Sperling soll ja sehen, was um ihn herum geschieht, die natürlichen Außenbedingungen kennenlernen und Kontakt zu den Wildvögeln aufnehmen. Wie und wo die Voli verkleidet werden muss, hängt auch vom Standort draußen ab. Steht sie an einer Schuppenwand, brauchst Du sie an der Rückseite nicht verkleiden, steht sie frei, dann ja.

Die externe Wärmequelle wird beibehalten, bis der Vogel ausreichend befiedert ist. Deiner ist noch sehr nackig und die Federn noch in den Hülsen, er muss gewärmt werden mit 40/ 41 Grad. Der Sperling soll keine Energie zur Aufrechterhaltung seiner Körpertemperatur verbrauchen müssen.
 
Wo genau ich die Voliere hinstelle, weiß ich noch nicht so recht. Einen Schuppen habe ich wohl im Garten, aber der ist direkt neben der Terrasse. Das wäre also wohl noch zu nah am „menschlichen Leben“ dran? Hinten an der Grundstücksgrenze ist ein Holzzaun, dort ist bis Mittag Sonne. Vielleicht wäre das ein geeigneter Platz.

Gut, dass ich noch ein Bild zum Vergleich sehen konnte. Dort sieht der Sperling ja doch noch ganz anders aus.

Heute habe ich endlich die Heimchen, Steppengrillen und Wachsmottenlarven erhalten. Müssen die erst alle noch selbst gefüttert werden? Soll ich die auch erst einfrieren und dann abkochen oder ist da jeweils bei der „Zubereitung“ sonst noch irgendwas zu beachten? Dass bei den Heimchen erst Kopf und Beine entfernt werden müssen, ist mir bekannt.
 
Wenn Du willst, mach mal Fotos von der Lage im Garten, dann können wir gemeinsam überlegen, wo ein guter Platz für die Voli ist, wenn Dir das zu persönlich ist, bin ich sicher, dass Du einen geeigneten Platz finden wirst. Da Sperlinge von sich aus in Menschennähe brüten, also nicht die allerscheuesten Wildvögel sind, würden sie einen geringeren Abstand zwischen allgemeiner Futterstelle, Voliere und Terrasse sicher eher tolerieren, als z. B. Spechte, Baumläufer oder Kleiber.

Wenn die gelieferten Futtertiere von einer Futterfarm kommen, sind die gut genährt und können gleich eingefroren werden. Du musst die Köpfe nicht entfernen, die Sprungbeine brechen bei gefrorenen Heimchen und Grillen beim Herausnehmen aus der Truhe von selber ab.

Richtig kochen musst Du die Futtertiere nicht, nur zum Auftauen mit kochendem Wasser übergießen, einige Minuten stehen lassen, dann sind sie fertig zum verfüttern.
 
Ich werde gleich ein Bild von der Lage machen! Und gut, wegen der Futtertiere weiß ich dann jetzt Bescheid.

Seit heute morgen hat der Sperling wieder Durchfall… Er hat heute gar keinen normalen Kot mehr abgesetzt. Ich weiß nicht, was ich falsch mache. Am Wasser kann es eigentlich nicht liegen, er hat heute insgesamt nur zwei kleine Tropfen bekommen. Die Heilerde habe ich ihm auch schon viermal auf jeweils einen Futtertier gegeben. Der Durchfall bleibt.

Ich füttere ihn alle 45 Minuten, da ist er dann auch lautstark am rufen. Heute waren aber auch schon zwei Fütterungen dabei, wo er nicht gut gefressen hat. Zum Beispiel gebe ich ihm eine Drohnenbrut, einen Pinkie, eine Fliege und dann wieder einen Pinkie, den er dann aber wieder ausspuckt. Er piepst dann zwar weiterhin ziemlich laut, aber den Schnabel macht er nicht mehr auf. Das finde ich nun doch besorgniserregend.

Ich füge hier einfach nochmals ein Bild vom aktuellen Kot an.

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Das ist kein Durchfall. Das ist eigentlich das "bestaussehendste" Häufchen, dass Du bislang eingestellt hast. Es ist nur ein bißchen mehr Flüssigkeit, als es sollte, aber in keinem Fall besorgniserregend. Vergleiche selber mal die Fotos des Kotes, die Du bislang eingestellt hast.

Immer mal ein Foto vom Sperling ist auch hilfreich. Eine Drohnenbrutmade macht ordentlich satt, dennoch ist 1 Drohenbrut, 1 Pinkie, 1 Fliege, 1 Pinkie keine ausreichende Mahlzeit. Vielleicht mag der Sperling einfach keine Pinkies. Ich selber finde auch, dass die äußerst unangenehm riechen. Lass die Pinkies einfach mal weg, Du hast doch besseres zu bieten.
 
Das beruhigt mich sehr! Da braucht man wohl einiges an Erfahrungen, um Vogel-Kot richtig beurteilen zu können.

Okay, die Pinkies lasse ich weg. Die riechen wirklich fürchterlich, aber meine Ekel-Grenze ist in den letzten Tagen deutlich heruntergegangen. :D

Hier nun noch ein Bild von der Lage im Garten. Dort in der Ecke könnte ich für die Voliere Platz machen.

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Auf meine Expertise in Sachen Vogelkacke bin ich auch sehr stolz, wenigstens etwas erreicht im Leben....:D

Naja, die Sachen gehören auch längst ausgepflanzt. Das Eckchen ist zwar ganz gut wegen der Holzrückwand, aber mir fehlen da Sträucher und Gebüsch, die die Voli umgeben, die Deinem Sperling das natürliche Habitat nahe bringen und die für die ansässigen Sperlinge ein guter Aufenthaltsort wären.
 
Die Sachen brauche ich noch für die Gestaltung von Staudenbeeten. :)

Sträucher und Gebüsch haben wir im Garten leider keine. Die sind direkt hinter dem Holzzaun, dort halten sich auch die anderen Sperlinge auf. Ansonsten sind gerade noch zwei Sperlingsnester in den Spalten am Hausdach über der Terrasse.
 
Nochmal ein kurzer Nachtrag: Ich habe den Sperling gerade gewogen und er wog jetzt plötzlich schon 23 g (gestern 20 g). Ist es normal, dass er jetzt immer noch so viel pro Tag zunimmt? Es kam mir nie so vor als würde ich ihn zu viel füttern. Ich werde später nochmal ein Bild von heute machen und einstellen.

Fressen tut er heute weiterhin schlecht. Pro Fütterung mag er nur 4 Futtertiere. Nach dem vierten spuckt er alles wieder aus. In den letzten Tagen habe ich ihn eigentlich immer alle 45 Minuten gefüttert und da hat er immer 6-8 Futtertiere genommen.
 
Bislang finde ich das Gewicht in Ordnung, nur ist es widersprüchlich, dass der Sperling weniger frißt als bisher und trotzdem 3 Gramm zunimmt an einem Tag.
 
Ja, das finde ich auch so seltsam. Bei der letzten Fütterung hat er nur 3 Futtertiere genommen. Mehr wollte er absolut nicht. Ich habe extra noch einige Minuten gewartet, ob er nochmal beginnt den Schnabel zu sperren. Vergeblich. Auch das Fütterungsintervall auf 60 Minuten auszuweiten, hat nichts gebracht.

So sieht er heute aus:

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? dann ist aber das Foto Nr. 3 von gestern nicht wirklich von gestern, oder?

Der sieht doch gut aus, ordentlich Federn geschoben! Er macht auf mich auch keinen kränklichen Eindruck. Der Kot ist so wie auf dem Foto von 14 Uhr heute?

Waage kaputt, ungeeicht, steht auf ml und nicht auf kg oder ähnliches?

Für heute ist ja eh Schlafenszeit für den Sperling, mal sehen, wie er morgen frißt. Wenn er nicht hunrig ist nach 60 Minuten, dann warte 90 Minuten.
 
Doch, das ist auf jeden Fall von gestern! Vielleicht lag es an seiner Kopfhaltung, das die noch kahlen Stellen so sichtbar waren?

Es freut mich sehr, dass er gut aussieht. :) Ja, der Kot ist gleich geblieben.

Alles klar, dann werde ich zwischen den Fütterungen 90 Minuten Zeit lassen - und mal versuchen mich etwas zu entspannen.

Vielen Dank für deine Geduld, Zeit und die zahlreichen Ratschläge, Astrid.
 
Das mache ich gerne, Lukas, besonders, wenn sich Vogelfinder so sehr bemühen wie Du und bisher alle diesjährigen User mit Fundvögeln.

Ja, Du sollst Dich auch etwas entspannen. Und situationsangepasst und flexibel denken und handeln. Es gibt ein Schema für die Aufzucht von Insektenfressern, eines für Körnerfresser, eines für Wasservögel usw., aber wie Du in den verlinkten Themen lesen konntest, muss am Schema entlang gearbeitet, aber auch oft variiert oder flexibel auf eine akute Situation beim Vogel oder auch in der Lebens- oder Arbeitssituation des Pflegers reagiert werden.

Was ich damit sagen will ist, wenn wir heute Abend abmachen, dass Du die Fütterungsintervalle morgen auf 90 Minuten erweiterst, der Sperling aber morgen 9 Insekten verputzt und 50 Minuten später wieder hungrig ist und auch tatsächlich frißt und nicht alles ausspuckt, dann musst Du nicht an den 90 Minuten festhalten.

Ich kann sowieso immer nur versuchen, mich bestmöglich in die jeweiligen Situationen hineinzudenken und dann dazu etwas zu empfehlen, aber Du bist vor Ort und hast den Vogel in der Hand, deshalb triffst Du die Entscheidungen und musst so handeln, wie die Situation es erfordert und wie Du es in dem Moment für richtig hälst.
 
Lukas, so sehr entspannen, dass Du Dich gar nicht meldest, sollst Du nun auch wieder nicht - jetzt bin ich es, die sich Sorgen um den Sperling macht.
 
Thema: Handaufzucht von einem Spatz - was soll ich füttern?

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