ACHTUNG !!nichts für schwache nerven

Diskutiere ACHTUNG !!nichts für schwache nerven im Forum Allgemeines Vogelforum im Bereich Allgemeine Foren - hallo @ all, nachdem wir die lustigsten papageienfotos und fotos von glücklichen paaren gesehen haben, möchte ich euch die andere, traurige...
Hallo,

ich finde, es müssen beide Seiten, die zufriedenen genauso wie die verhaltensgestörten Vögel, gleichermaßen dargestellt werden. Jede Problematik, und besonders die der Papageienhaltung, läßt sich nur klar machen, indem man beide Seiten gleichermaßen zeigt. Wie sonst soll man ein Gegengewicht zu Züchteranzeigen wie: verk. Graupapageienbaby, lieb und kuschelig... bilden?
Johanna sagt ja nicht, daß 80% aller allein gehaltenen Vögel zu Rupfern werden, sondern daß 80% der aufgenommenen Vögel aus Einzelhaltung stammen.
Gibt es denn noch 2 Meinungen darüber, daß einzeln gehaltene Vögel viel öfter Verhaltensstörungen aufweisen als mindestens paarweise gehaltene? Doch wohl kaum...
Eines scheint mir allerdings auch klar zu sein: solche Bilder schrecken den einen oder anderen potentiellen Käufer ab, aber sicher nicht den Züchter, der Handaufzuchten produziert mit dem Ziel, auf den Menschen geprägte Vögel zu produzieren.
 
hi Dagmar,
deshalb habe ich nachgefragt, was heißt hier der aufgenommenen, wenn das heißt in einer Institution oder so, dann ok wenn aber aller aufgenommenen in Heimtierhaltung, dann sind es 80% aller gehaltenen.

Und nochmal ich bin absolut gegen Einzelhaltung, aber es kann Gründe geben warum ein Tier allein gehalten wird, oder werden muss.
Und beide Seiten muss man auf jeden Fall sehen, das sehe ich auch so.
 
prozente

hi Moni,

ich hab viele jahre ehrenamtlich für eine auffangstation in Norddeutschland gearbeitet und papageien aufgenommen, tä-lich versorgen lassen verpaart usw. daher die zahlen.

@ Rosita,

du meinst doch bestimmt nachzuchten und nicht unbedingt handaufzuchten, gell
 
danke Johanna, dann schon klarer, und ich denke die Einzelhaltung kann ein Grund sein, leider sind wir heute immer noch nicht so weit um genau feststellen zu können was genau der Auslöser ist und noch mit dazubeiträgt, sei es die trockene Wohnungsluft, Ernährung,............. oder alles zusammen, daher finde ich solche Zahlen gut, aber nicht allein aussagekräftig.
 
Re: prozente

Original geschrieben von johanna
hi Moni,



@ Rosita,

du meinst doch bestimmt nachzuchten und nicht unbedingt handaufzuchten, gell


Jau da ist mir ein Fehler unterlaufen Selbstverständlich
meine ich Nachzuchten:)
 
Hallo Rosita!

Original geschrieben von Rosita H.
Auf der einen Seite wird immer wieder gesagt wenn genug Handaufzuchten auf dem Markt sind muss man auf WF
nicht zurüchgreifen auf der anderen Seite werden Handaufzuchten schlecht gemacht:?
Ich weiss, hier ist an und für sich keine Diskussion zur Handaufzucht erwünscht (und mir hängt das Thema langsam aber doch auch selbst zum Hals raus ;)), aber das will ich irgendwie nicht so stehen lassen. Kein Mensch ist auch bei fehlender Handaufzucht darauf angewiesen, auf Wildfänge zurück zu greifen. Es gibt auch noch die Naturbrut durch Elternaufzucht, das wollen wir mal nicht vergessen.

Das Argument, durch die Handaufzucht würde man einen Beitrag für den Importstopp leisten, halte ich persönlich für sehr unsinnig. Man schaufelt sich mit dem Bestreben, den Käuferwünschen nach "Schmusepapageien" zu entsprechen, in Sachen Nachfrageregelung und Sättigung des Papageienmarktes doch eigentlich sein eigenes Grab. Oder anders ausgedrückt: Man schafft sich durch die Handaufzucht überhaupt erst eine ganz neue Sparte an "Papageienliebhabern", und wenn Papageien erst einmal größtenteils völlig unkritisch zur Haltung als "Pets" gezüchtet werden, wird man die Nachfrage nie in den Griff bekommen. Ich weiss nicht, wer das mal gesagt hat, aber in irgendeiner Diskussion ist ein Satz gefallen der bei mir sehr gut hängengeblieben ist und dem ich nur zustimmen kann. Der lautete sinngemäß: "Man sollte die Menge der gezüchteten Papageien nicht an den Leuten messen, die diese Tiere halten *wollen*, sondern an denen, die *können*." Und die Handaufzucht ist zumindest meiner Meinung nach das letzte, was bei Papageien in Paar- oder Gruppenhaltung in geeigneten Volieren oder Vogelräumen notwendig ist. Bitte nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Handaufzuchten an sich (sprich die handaufgezogenen Tiere selber) und unter meinen Vögeln befinden sich auch einige Handaufzuchten bzw. ich habe auch selber schon ein paar Mal aus einer Notsituation heraus handaufziehen müssen, aber die Mühe, handaufgezogene Papageien nach dem Selbständigwerden wieder vom Menschen zu "entwöhnen", steht für mich in keinem Verhältnis zu derjenigen, die bei der richtigen Eingewöhnung von Naturbruten aufgebracht werden muss. Ich bin alleine schon aus diesem Grund für die Natubrut (es sei denn, es geht um Notfälle).

Beim zweiten "kritischen" Thema, über das wir uns hier im Forum sicher schon die Finger wund geschrieben haben ;), glaube ich allerdings nicht, dass es noch irgendwelche Zweifel geben kann. Ob die Einzelhaltung zu 100% der Auslöser zum Federrupfen ist, ist mir bei dem Thema eigentlich relativ "egal" (wobei ich natürlich a.canus zustimme wenn sie meint, dass die Ernährung oder andere Faktoren genauso eine Rolle spielen können). Das Papageien auf einen Partner oder einen kleinen Sozialverband angewiesen sind, lässt sich ja sehr eindeutig alleine schon aus der Lebensweise und dem Verhalten der Vögel ableiten, Rupfer hin oder her.

Vielleicht nur mal so als Denkanstoß, obwohl ich wie gesagt auch selber denke, dass diese beiden Themen schon sehr oft hier diskutiert worden sind.

Mfg,
Doris (mit miesem Regenwetter, sowas nenn`ich eine richtige Wochenendstimmung :s)
 
Hallo Doris

Wenn Du mal ein Posting weiter oben gelesen hättest
dann hättest Du bemerkt das ich mit Handaufzuchten
eigentlich Nachzucht/ Naturbrut gemeint habe.

Ich hatte es in meinem zweiten Posting auch so
bekannt gegeben:D
 
Handaufzucht

Original geschrieben von Doris
Handaufzucht ist zumindest meiner Meinung nach das letzte, was bei Papageien in Paar- oder Gruppenhaltung in geeigneten Volieren oder Vogelräumen notwendig ist. Bitte nicht falsch verstehen, ich habe nichts gegen Handaufzuchten an sich (sprich die handaufgezogenen Tiere selber) und unter meinen Vögeln befinden sich auch einige Handaufzuchten bzw. ich habe auch selber schon ein paar Mal aus einer Notsituation heraus handaufziehen müssen, aber die Mühe, handaufgezogene Papageien nach dem Selbständigwerden wieder vom Menschen zu "entwöhnen", steht für mich in keinem Verhältnis zu derjenigen, die bei der richtigen Eingewöhnung von Naturbruten aufgebracht werden muss. Ich bin alleine schon aus diesem Grund für die Natubrut (es sei denn, es geht um Notfälle).

Es kommt immer wieder vor das man von einem Paar die Jungen hochziehen muss.
Meist betreiben die Eltern erst zur zweiten Brut richtige Brutpflege und ziehen die Jungen groß.
Sollte dann aber ein Paar immer noch nicht die Jungen selber großziehen, hat es in einer "verantwortungsvollen Zucht" absolut nichts mehr verloren!
Die Jungen bekommen gleiche scheinbar fehlerhafte Gene.


Gruß
Tamborie
 
Hi Rosita!

Stimmt.... Augen aufmachen ist manchmal hilfreich. :D

Was ich geschrieben habe war aber natürlich nicht nur auf deine Aussage bezogen, diese Argumentation (Handaufzuchten als geeignetes Mittel gegen den Wildvogelhandel) ist ja sehr häufig zu lesen und beim Thema Handaufzucht deshalb meiner Meinung nach durchaus diskussionswürdig. Ich bin diesem - wie ich es heute sagen würde - "Denkfehler" ja selber lange Zeit aufgesessen, weil die Rechnung Handaufzucht = mehr Jungvögel = gesättigter Papageienmarkt = keine Importe mehr auf den ersten Blick sehr einfach erscheint. Hat aber, wie so vieles, auch eine Kehrseite.

Viele Grüße,
Doris
 
Re: Handaufzucht

Hallo Tamborie!

Ob man das Fehlverhalten mancher Zuchtpaare auf die Gene schieben kann, ist meiner Meinung nach sehr strittig. Haltungsdefizite, falsche Paarzusammenstellung oder vielleicht auch Fehler bei der Aufzucht der Elternvögel halte ich für sehr viel wahrscheinlicher. Zumal man bei Großpapageien die ausschlaggebenden Faktoren für einen problemlosen Brutablauf ja sowieso nicht wirklich kennt und kaum jemand mit Sicherheit sagen kann, dass bei Zuchtproblemen *ausschließlich* die Gene als Ursache in Frage kommen. Ich meine, so sicher kann man sich beim heutigen Wissensstand über die Brutbiologie von Papageien gar nicht sein. Untersuchungen, die über Berichte von Einzelfällen hinausgehen, gibt es soweit ich weiss sowieso nicht.

Original geschrieben von tamborie
Sollte dann aber ein Paar immer noch nicht die Jungen selber großziehen, hat es in einer "verantwortungsvollen Zucht" absolut nichts mehr verloren!
Hier stimme ich dir aber zu 100% zu. Wenn es immer wieder zum gleichen Fehlverhalten kommt, haben weitere Zuchtversuche meiner Meinung nach keinen Sinn. Sollte es aber aus irgendeinem Grund Problemen bei der Aufzucht der Jungvögel geben, bin ich persönlich für die Handaufzucht. Wenn man meint, schwächliche Tiere sollten nicht am Leben erhalten werden, müsste man genausogut Tierärzte ablehnen - das kann es IMO auch nicht sein. Der "Mittelweg", also im Notfall ja zur Handaufzucht, aber keine weiteren gezielten Zuchtversuche mit dem betroffenen Paar, ist meiner Meinung nach wesentlich besser.

Mfg,
Doris
 
Hallo Doris

Ich stimme Deinen Beitrag in vollem Umpfang zu, jedoch ist hier ein Fehler.
Es kann als gesichert betrachtet werden, dass die Aufzucht über die Erbeigenschaften an die Jungen weitergegeben wird.
Ob ein Paar Aufgrund von fehlerhaften Genen die Jungen nicht hochzieht oder Aufgrund einer fehlenden Partnerharmonie ist natürlich äußerst schwer festzustellen.
Hierzu müsste man dem Paar jeweils einen neuen Partner zuführen und sehen wie die Aufzucht ausssieht.
Auch können Vitaminmängel Gründe sein.

Dies alles ist aber kein Grund für die in unserem Lande explodierende Handaufzucht.
Diese führe ich mehr auf die Profitsucht zurück.

Das Ende vom Lied dürfte sein, irgendwann haben wir keine zuchttauglichen Paare mehr und dann käme das nächste Dilemma.
Der IMPORT!!!

Manchmal kommt man nicht um eine Handaufzucht herrum, aber nicht solche Ausmaße wie wir sie haben.
Man wirbt ja auf Homepages sogar dafür.

Gruß
Tamborie
 
Re: Hallo Doris

Hallo Tamborie,
Original geschrieben von tamborie

Es kann als gesichert betrachtet werden, dass die Aufzucht über die Erbeigenschaften an die Jungen weitergegeben wird.
Gibt es darüber wissenschaftliche Studien, weißt du das? Ich kann nicht so recht glauben, daß sich 1 oder 2 Generationen Handaufzucht bereits auf die Erbeigenschaften auswirken sollen.

Kann die Unfähigkeit Junge aufzuziehen nicht ganz einfach mit Lernverhalten begründet werden? Aus der Beobachtung der Wellensittiche weiß ich, daß die Küken schon im Kasten und in den ersten etwa 2 Wochen nach dem Ausfliegen ihre Eltern nachahmen, d.h. sich untereinander füttern, kraulen, bis hin zum Versuch der Kopulation. Dies sieht mir sehr nach Lern- und Übungsverhalten aus und verliert sich dann auch mit zunehmendem Alter.
Es ist natürlich nur eine Vermutung von mir, aber es wäre durchaus denkbar, daß das Brutpflegeverhalten nicht nur genetisch weitergegeben wird, sondern vorrangig durch Lernen.
 
Erstens ist Handaufzucht nicht gleich Handaufzucht.

Zweitens, kenne ich 2 Paare die aus Eltern bestehen welche handaufgezogen wurden weil sie von Eltern gerupft wurden.
Beide Hennen rupfen nicht, nur ein Hahn rupft, aber nicht die Jungen sondern die Henne die brütet.
Ob die Jungen wieder rupfen weiß ich nicht, da sie meines Wissens noch keine Jungen haben. Allerdings wurden alle Tiere nicht einzeln aufgezogen und kamen mit den Geschwistern auch schon im Aufzuchtalter mit gleichartigen adulten Tieren zusammen, und waren in den ersten Wochen noch bei den Eltern, konnten also Verhalten von den Eltern lernen.

Drittens, wenn ein Paar rupft, und das überer mehrere Bruten kann es auch durch verschiedene Versuche probiert werden, sie davon abzubringen, bei einem mir bekannten Mohrenkopfpaar werden seit 2 Bruten immer täglich Nadelholzzweige mit in den Nistkasten gegeben, seither rupfen sie nicht mehr.
Andere rupfen nicht bei jeder Brut, harmonieren aber sehr gut warum soll man sie nicht brüten lassen, das gehört für mich zu einem Vogelleben einfach dazu, dass man /Vogel brüten darf, oder? Was wenn z.B. Edelpapageien zum Rupfer an sich selber werden weil sie nicht mehr brüten dürfen? dann gibt es wieder Rupferbilder und das ist dann nicht die Einzelhaltung.

Viertens, wieviele seltene Vögel werden in Artenschutzerhaltungsprogrammen handaufgezogen, weil man die Art erhalten will und dann auch wieder ausgewildert, sie haben dann schon wieder Junge.......... auch von daher finde ich Handaufzucht nicht schlimm.

Fünftens, lieber eine Handaufzucht,( hierbei lege ich recht strenge Kriterien an, dies ist aber meine persönliche Meinung zur Handaufzucht und will ich nicht weiter erläutern, )als eine Naturentnahme, oder Elternaufzucht die gerupft und flugunfähig und von daher habe ich auch auch auf meiner HP die Handaufzucht stehen , nicht als Werbung sondern als Info.
 
Hallo!

@ Dagmar: Ich kenne eine Untersuchung zum Thema Bruttauglichkeit von Handaufzuchten / Fehlverhalten von Handaufzuchten. Schau mal unter http://www.papageien.org/sts/rs/. Zur Vererbung von "Zuchtuntauglichkeit" ist mir aber nichts bekannt, außer Vermutungen. Ich zweifle wie gesagt selber daran, dass man bei solchen Fällen von Vererbung ausgehen kann (was aber natürlich nichts heissen muss). Und ob handaufgezogene Papageien per se fehlgeprägt sind, ist auch eine Frage, bei der sich selbst die Experten nicht einig sind. Im Papageientreff der APN gab es dazu vor einiger Zeit mal einen ellenlangen Thread.

Mein Fazit daraus: Nix genaues weiss man nicht, vor Pauschalaussagen zur Fehlprägung oder Zuchttauglichkeit von Handaufzuchten würde ich mich daher hüten. Es gibt sowohl positive als auch negative Beispiele (problemlose Brutpaare bestehend aus Handaufzuchten und solche, für die nach dem Ausbrüten der Eier der Job anscheinend getan ist). Solange ich aber keinen einzigen plausiblen Grund *für* die Handaufzucht kenne, finde ich es allerdings auch relativ müßig, sich die Finger über etwaigige Verhaltensdefizite von handaufgezogenen Vögeln oder "Schadensbegrenzungsmaßnahmen" (mehr oder weniger die "Entwöhnung" vom Menschen, um wieder an einen Zustand zu kommen, bei dem das Tier sich wieder vollkommen auf seine Artgenossen ausrichtet und von der menschlichen Aufmerksamkeit unabhängig wird) wund zu schreiben. Papageien müssen nicht kuschelzahm sein (ist in vielen Fällen sogar positiv, wenn sie das nicht sind) und selbst wenn man Wert auf zahme Vögel legt, ist das auch ohne Handaufzucht, aber dafür halt mit etwas Geduld möglich. Ich habe unter meinen Papageien eigentlich von allem etwas - eine teilweise selbst von mir aufgezogene Blaustirnamazone, die vom Menschen absolut nichts wissen will und während der Brutstimmung aggressiver als alle anderen reagiert, eine Blaustirnamazone aus Naturbrut, die von Anfang an keine Scheu kennt und mit allem und jeden zurechtkommt und unter meinen Venezuela`s und Aras auch alle möglichen Zwischenstufen. Handaufzucht = zahm bis an`s Lebensende kann ich jedenfalls absolut nicht bestätigen, weshalb mir das Ganze nur noch "überflüssiger" erscheint.

@ a.canus:

Viertens, wieviele seltene Vögel werden in Artenschutzerhaltungsprogrammen handaufgezogen, weil man die Art erhalten will und dann auch wieder ausgewildert, sie haben dann schon wieder Junge.......... auch von daher finde ich Handaufzucht nicht schlimm.

Zustimmung meinerseits. Aber das hat meiner Meinung nach mit der Handaufzucht zur privaten Papageienhaltung absolut nichts zu tun. Handaufzucht wird gemacht, um die Papageien an entsprechend interessierte Leute bereits zahm verkaufen zu können (von Notfällen abgesehen). Da macht sich kaum jemand die Mühe, die Tiere danach in großen Flugvolieren im Sozialverband wieder "verwildern" zu lassen. Solche Maßnahmen beim Züchter würde dem Ziel des ganzen bzw. den Käuferwünschen auch gänzlich widersprechen. (Oder anders gesagt: Wer Wert auf nicht übermäßig menschenbezogene Papageien legt, braucht die Handaufzucht nicht. Oder denkst du, an vollkommen "verwilderten" Handaufzuchten - zur Erklärung, ich verstehe unter dem Begriff solche Vögel, die auf den Menschen nicht mehr und nicht weniger als Naturbruten angewiesen sind - würde eine genau so große Nachfrage bestehen, als wie nach kuschelzahmen und anhänglichen Babys?)

Fünftens, lieber eine Handaufzucht,( hierbei lege ich recht strenge Kriterien an, dies ist aber meine persönliche Meinung zur Handaufzucht und will ich nicht weiter erläutern, )als eine Naturentnahme, oder Elternaufzucht die gerupft und flugunfähig und von daher habe ich auch auch auf meiner HP die Handaufzucht stehen , nicht als Werbung sondern als Info.

Verstehe ich nicht so ganz. Im Vergleich zu Naturentnahmen oder gerupften und flugunfähigen Elternaufzuchten finde ich es verständlich, dass du die Handaufzucht vorziehst. Aber ich denke wir wissen beide, dass gerupfte oder flugunfähige Naturbruten nicht dem Normalbild entsprechen.

Mfg,
Doris
 
Mißverstanden?

Hallo,

hier wurde glaube ich etwas mißverstanden!

1) Handaufzuchten können durchaus in der Lage sein Ihre Jungen aufzuziehen. Dies ist unbestritten.
Dies wurde aber nur nachgewiesen, wenn die Jungen zumindest die erstens 3 Wochen bei Ihren Eltern blieben und so auch Ihre Art erkannten.
Ansonsten ist die Prägung auf den Menschen zu stark.

2)Handaufzucht ist für mich immer aktzeptabel wenn es sich um seltene Arten handeln, welche vom Aussterben bedroht sind!

3) Zu sagen lieber eine Handaufzucht, als eine Naturentnahme, heißt für mich, so kann man es sich auch einfach machen!
Dies ist für mich keine Akzeptabele Antwort, Sorry!

4) Wenn ich von einem Paar Handaufzucht mache, woher weiß ich was die Eltern für ein Erbgut haben?


@dagmarh
Handaufzucht wirkt sich "natürlich" nicht auf das Erbgut aus!!!
Das die Fähigkeiten zur Aufzucht vom Erbgut abhängt wurde oft genug beschrieben und erforscht!
Ich verweise auf entsprechende Publikationen in der Voiliere, Gefiederte Welt, Kanarienfreund und den AZ Nachrichten.

Gruß
Tamborie
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Original geschrieben von Doris

Und ob handaufgezogene Papageien per se fehlgeprägt sind, ist auch eine Frage, bei der sich selbst die Experten nicht einig sind. Im Papageientreff der APN gab es dazu vor einiger Zeit mal einen ellenlangen Thread.
Denke ich auch in vielem so, aber man muss hierbei auch beachten, nicht jede Handaufzucht läuft gleich ab, daher sind solche Studien sehr schwer zu machen ausser man grenzt die Handaufzucht ein, und das müsste dann aber auch klar gemacht werden.

Original geschrieben von Doris
@ a.canus:

[/B]
Zustimmung meinerseits. Aber das hat meiner Meinung nach mit der Handaufzucht zur privaten Papageienhaltung absolut nichts zu tun. Handaufzucht wird gemacht, um die Papageien an entsprechend interessierte Leute bereits zahm verkaufen zu können (von Notfällen abgesehen). Da macht sich kaum jemand die Mühe, die Tiere danach in großen Flugvolieren im Sozialverband wieder "verwildern" zu lassen. Solche Maßnahmen beim Züchter würde dem Ziel des ganzen bzw. den Käuferwünschen auch gänzlich widersprechen. (Oder anders gesagt: Wer Wert auf nicht übermäßig menschenbezogene Papageien legt, braucht die Handaufzucht nicht. Oder denkst du, an vollkommen "verwilderten" Handaufzuchten - zur Erklärung, ich verstehe unter dem Begriff solche Vögel, die auf den Menschen nicht mehr und nicht weniger als Naturbruten angewiesen sind - würde eine genau so große Nachfrage bestehen, als wie nach kuschelzahmen und anhänglichen Babys?)
[/B]
ICh mache Handaufzucht nicht weil ich verdienen will, und ich wildere sie auch nicht aus, ich versuche sie mit anderen adulten Tieren mit sozial zu prägen, .......
Es ging mir hier nur darum auch klar zu machen dass nicht jede Handaufzucht einen verhaltensgestörten Vogel zum Ergebnis hat.


Original geschrieben von Doris
@ a.canus:
Verstehe ich nicht so ganz. Im Vergleich zu Naturentnahmen oder gerupften und flugunfähigen Elternaufzuchten finde ich es verständlich, dass du die Handaufzucht vorziehst. Aber ich denke wir wissen beide, dass gerupfte oder flugunfähige Naturbruten nicht dem Normalbild entsprechen.
[/B]

Leider kenne ich sehr viele Naturbruten, die von den Eltern verletzt usw. wurden.


(Anmerkung, Beitrag Pe gelöscht, weil nicht zum Thema passend, aber das Anliegen wurde umgehend bearbeitet, hoffe somit es richtig gemacht zu haben)
 
Schein und Sein

Hallo zusammen,

zunächst mal herzlichen Dank dafür, dass diese Diskussion (jedenfalls bisher) trotz der strittigen Thematik recht emotionsfrei und sachlich geführt wird. Das ist leider keine Selbstverständlichkeit (mehr).

Wir arbeiten (wie einigen von Euch bekannt) an einem Buchprojekt zu diesem Thema. Hierfür war/ist zunächst die Sichtung und Auswertung bereits verfügbarer Studien, Ausarbeitungen und Fallschilderungen erforderlich.

Es wäre ziemlich zeitraubend, die bisherigen Ergebnisse in Form eines Postings zu referieren. Wer sich der Mühe unterziehen möchte, findet eine Zusammenfassung auf der Home-Page von Johanna.

Ich möchte hier nur (weil mehrfach angesprochen) auf den Aspekt "Handaufzucht zur Arterhaltung" kurz eingehen. Handaufzuchten mit der Zielsetzung möglichst viele auswilderungsfähige Exemplare bestandsbedrohter Arten zu erhalten, erscheinen zwar (vordergründig) praktikabel und haben einen gewissen "Werbeeffekt". Die Realität sieht jedoch so aus, dass entsprechende Versuche mit HZ-Tieren entweder erst gar nicht durchgeführt wurden/werden, oder daran scheiterten, dass eine notwendige "Wildbahnfähigkeit" nicht herzustellen war (Beispiel: Versuch mit Poicephalus robustus). Das ist die (nachprüfbare) Realität.

Eine bestimmte Institution (wer sich mit der Thematik befasst, wird wissen, um welche es sich handelt) wirbt zwar damit, Arterhaltungsprojekte u.a. mit Handaufzuchten zu betreiben, kann aber auf KEIN EINZIGES derartiges Projekt verweisen. "Überschüssige" HZ-Vögel werden seitens dieser "Institution" an "Exklusiv-Vertriebspartner" zwecks Veräußerung an Privat verkauft.

Liebe Grüße
Volker
 
Hallo VolkerM

Zitat:
Die Realität sieht jedoch so aus, dass entsprechende Versuche mit HZ-Tieren entweder erst gar nicht durchgeführt wurden/werden, oder daran scheiterten, dass eine notwendige "Wildbahnfähigkeit" nicht herzustellen war (Beispiel: Versuch mit Poicephalus robustus). Das ist die (nachprüfbare) Realität.
Zitat Ende

Alles andere hätte mich auch gewundert. Nach allen Erkentnissen der Prägephase ist es gar nicht möglich.

Ich möchte daher auch nochmal betonen, dass gewollte Handaufzuchten mit Tierschutz nichts zu tun haben und eher das Gegenteil darstellen.
Wir müssen dazu übergehen, dass Zuchtpaare eigenständig brüten, aufziehen und unfähige Eltern aus der Zucht selektiert werden.
Nur so haben wir die Möglichkeit einen gesunden Bestand aufzubauen!

Gruß
Tamborie
 
Original geschrieben von tamborie
Wir müssen dazu übergehen, dass Zuchtpaare eigenständig brüten.
Dies wäre sicher der Idealfall, aber ist dieser immer durchführbar und haltbar?
Ich denke, wir sollten versuchen jedem der sich hier beteiligt gute Absichten zu unterstellen und nicht immer gleich mit Tierschutz kommen, denn nicht jeder der dies immer in den Mund nimmt tut dies auch.
Viel kann man tun um so negative Fälle zu verhindern, jeder auf seine Weise, und nach seinen Fähigkeiten, oder?

Sonst muss man irgendwann ganz radikal sagen, alle zahmen Vögel sind "verhaltensgestört", sollten resozialisiert werden und wir alle hier sollten die Finger von Vogelhaltung lassen, dann wäre es konsequent.

Und die Untersuchung von Volker finde ich absolut unterstützenswert, nur sollte man wirklich versuchen alle Seiten miteinzubeziehen und das finde ich absolut schwierig wenn nicht unmöglich.
 
Federrupfen

Hallo Moni,

ich hatte Deine Anmerkung (Annahme), dass Psittaciden aus Naturbrut eher zum "Rupfen" neigen, als Exemplare aus Handaufzucht, überlesen. Dazu möchte ich denn doch noch was sagen. Man/frau sollte vielleicht vorab erwähnen, dass die Disposition zum "Federrupfen" nicht bei allen Arten in gleicher Ausprägung vorhanden ist. Insoweit lässt sich hier eine Generalisierung nicht (bzw. nur bedingt) ableiten. Fakt ist jedoch, dass "Federrupfen" (sofern eine physische Ursache ausgeschlossen werden kann) dem Komplex "Verhaltensstörungen" zuzuordnen ist. Soweit unstrittig. OK?

Unbestritten ist auch, dass Naturbruten auf "Haltungsfehler" (eben so wie Handaufzuchten) mit "Verhaltensstörungen" reagieren (können). Eben so unstrittig ist, dass der "Faktor Mensch" (bzw. dessen Verhalten in Bezug auf den/die jeweiligen Vogel/Vögel) als Hauptursache für "Verhaltensstörungen" bei Psittaciden gelten kann (muss). Die Handaufzucht (ausgenommen Notaufzuchten) zielt deutlich darauf ab, einen "menschenkompatiblen" Vogel zu erhalten. Genau hierin liegt das Problem. Die (Über)Sozialisierung auf den Mensch (welche je nach HZ-Methode in ihrer Intensität unterschiedlich ist), produziert ein "Spannungsfeld", welches den Vogel einerseits stark an den Mensch bindet und ihn andererseits in "Konfliktsituationen" manövriert, weil die endogenen Mechanismen ihn (spätestens mit Erreichen der Geschlechtsreife) eigentlich in ein anderes "Verhaltensmuster" zwingen. Hier die Balance zu halten ist für Vogel (und Mensch) schwierig.

Naturbruten sind (sofern verantwortlich begleitet) von der Nestlingsphase bis zum Abschluss der Juvenilentwicklung vollständig auf die jeweilige Art sozialisiert und neigen bei annähernd artgerechter Haltung NICHT signifikant vermehrt zum Federrupfen. Moni- Danke für die Sachlichkeit.

Hallo Tamborie,
wenn Du konkretere Infos hierzu möchtest, schick mir bitte eine PN mit Deiner Mail-Adresse.


Liebe Grüße
Volker
 
Thema: ACHTUNG !!nichts für schwache nerven
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