Hallo Hubert
Falls Du hier noch lesen solltest...
ich hatte Dir auf Deinen zweiten Beitrag bereits geantwortet, doch dann war wegen des Hacker-Angriffs auf das Forum mein kompletter Beitrag weg.
Erstmal recht herzlichen dank für die Tips. Nun zu der Vorgeschichte, er lebte in einem sehr spehrlich eingerichteten Käfig diesen Sommer hat er nur auf dem Balkon gestanden. Es war eine Familie mit kleinen Kindern die dann immer gegen den Käfig geschlagen haben. Diehsen Frühjahr ist Felix Partnerin umsleben gekommen,sie ist zwischen einem selbst gebauten Nest und dem Käfig gekommen und hatt sie Stranguliert.
Das ist ja entsetzlich, und ich mag gar nicht daran denken, dann könnte ich gleich weinen. Bedingt dadurch, dass Felix mit Menschen äusserst schleche Erfahrungen gemacht hat, könnte es schon länger dauern, bis er seine Ängste abbauen und Vertrauen entwickeln kann. Falls er das überhaupt jemals kann. Versprechen kann das keiner. Nein Hubert, ich möchte Dich nicht entmutigen, sondern vielmehr dafür loben, dass Du den armen Nymphen aus seiner lebensgefährlichen Haltung befreit hast. Lebensgefährlich war es ja, sonst wäre seine Partnerin nicht auf so tragische Weise verunglückt
Vor Unfällen ist wohl keiner 100% sicher. Und trotzdem: wie konnten die Eltern nur zulassen, dass die Kinder gegen den Käfig und die Nymphen schlagen konnten? Wie lieblos und grausam ist das denn?
Ich würde z.B. versuchen, mich in Felix hinein zu versetzen, alles erstmal zu verinnerlichen, was das arme Kerlchen gelitten hat. Sogar seine vertraute Partnerin ist für immer von ihm gegangen. Dann die Schläge gegen den Käfig, ständig aufm Balkon, deshalb wenig Freiflug? Jetzt ist zum Glück alles anders, seit Felix bei Dir ist. Und dennoch, für so nen kleinen von Natur aus eher scheuen Nymphen ist das schrecklich viel auf einmal. Geduld und Gelassenheit sind bestimmt ganz wichtig jetzt. So würde ich auch versuchen die Bedürnisse, Wünsche oder Ängste der Geier wahrzunehmen und zu respektieren, und ansonsten höre auf Dein Herz, oder frag einfach hier im Forum
Ich sag jetzt einfach mal, „das Herz hast Du bestimmt auf dem richtigen Fleck, sonst würde der arme Nymph vielleicht noch auf dem Balkon abgestellt sein“ Ein trauriges Dasein, mit ständiger Angst erschlagen zu werden „klossimhals“
Wier haben den Käfig umgestalltet Die Sitzstangen sind jetzt aus unterschiedlichen stärke aus Holz und eine Badewanne, Sehphirschale und einem Mineralstein.
Klasse, dass ihr dem Felix nun Naturäste zum Sitzen gegeben habt. Naturäste sind das allerbeste wo die Geier drauf sitzen, und auch noch dran knabbern können. Badewanne ist auch gut. (muss dabei allerdings ein bissel schmunzeln, weil meine Rosi mit Begeisterung badet, während ihr Rudi abgeduscht werden möchte. Rosi duscht auch manchmal mit, aber nicht immer. Sie steigt in lieber in die Wanne).
Richtig ist auch, dass Du an den Mineralienbedarf Deiner Nymphen gedacht hast. Sepia interessiert meine Nymphen nicht die Bohne, sie gehen lieber an ihren Mineralstein, oder das Bogena-Pulver, und Vogelgrit steht auch permanent zur Verfügung. Das sollte immer ausreichend angeboten werden. Vitamine kannst Du Deinen Nymphen in Form von Grünzeugs (z.B. Löwenzahn,
Vogelmiere , Zitronenmelisse, Wildgräser) oder von Obst und Gemüse anbieten. Besonders gesund sind auch Beeren, z.B. die der Ebereschen/Vogelbeeren, Hagebutten, Feuerdorn, oder im Frühjahr die Früchte der Felsenbirnen. Bitte niemals gespritze Leckerlis sammeln, auch nicht in der Nähe von vielbefahrenen Strassen oder Industrieanlagen.
Hier sind noch’n paar Links zu Ernährungsseiten, sehr informativ mit Fotos von den jeweiligen Pflanzen oder Früchten -> du kannst im
Pirol das gewünschte Kapitel auswählen, oder bei
Federmaus im Menue auswählen zu welchen Futterpflanzen du gelangen möchtest. Ist ne sehr gute Site, wie ich finde
Nun hatt unser Felix wieder eine Partnerinn die wier Freitag von einem Züchter gekauft haben. Sie ferstehen sich recht gut mit ihr nur dass Felix sie anfaucht wennsie ihm zunah kommt.
Hervorragend, ich muss Dich gleich nochmal loben
Solltest Du Gewissheit haben, dass sie Männchen und Weibchen sind, dann ist jetzt erstmal Geduld gefragt. Mein Nymph Rudi ist im Februar 2005 überraschend Witwer geworden. Seine Trauer war so schlimm, dass die Verpaarung mit Rosi alles andere als einfach war. Erst nachdem ich meine Wellis vorübergehend zu meinen Schwiegereltern in Pflege gab, tickte Rudi wieder halbwegs normal. Rosi war etwas eingeschüchtert, fand sie doch wegen der Wellis wenig Beachtung von Rudi. Jetzt hiess es für mich, die Vorlieben der beiden Nymphen quasi „auszunutzen“ damit sie sich spielerisch oder beim fressen ein bissel näher kommen konnten. Bisher gabs bei „gewollten“ Annäherungen immer ne Faucherei, es wurde gezischt und mit offenem Schnabel gedroht. Doch jetzt hatten meine Nymphen ihre Ruhe vor den Wellis (von mir meistens auch) und konnten zusammen etwas bearbeiten oder zerbeissen. Dabei kam es zu unbeabsichtigten spontanen Körperkontakten, die insgesamt harmonischer und ohne Fauchen verliefen, als die gewollten Annäherungen. Seit Sommer letzten Jahres sind Rudi und Rosi ein richtiges Paar, und ich kann durchaus schreiben, dass sie sich sehr lieben. Mit dem Löwenzahn hat bei ihnen alles angefangen, als meine Nymphen ein Löwenzahnstängel-Tauziehen veranstalteten. Die Stängel haben sie allmählich kürzer gebissen, und es war sooo goldig zu beobachten, wie sie sich immer näher kamen. Ganz friedlich und ohne Fauchen. Anschliessend hat Rudi ganz lieb die Löwenzahnreste von Rosis Näschen weg geputzt und aufgegessen
Ach so, ich wollte ja noch ein paar Möglichkeiten aufzählen, wie man Nymphen beschäftigen kann, denn das ist ganz wichtig. Sehr beliebt bei meinen Nymphen, sind z.B.
- Kork in jedweder Form. Mit grossen Korkrinden kannst Du (bis auf wenige Ausnahmen ?) jedem Nymphen ne Freude bereiten. Wichtig ist nur, wie bei allen Werkstoffen für Nymphen, dass sie nicht chemisch behandelt (z.B. lackiert, gespritzt...) worden sind.
- Wildgräser bündelweise (wenn halt Saison ist) sind jedenfalls bei meinen Geiern äusserst beliebt, auch bei den Wellis.
- Naturäste, z.B. von ungespritzten Obstbäumen, Weide, Buche, Hasel oder Pappel eignen sich sehr gut, um nen Kletterbaum oder ne Schaukel zu basteln
- Zotteln, Fransen, Textil-Quasten.... ne nich lachen, aber da dran spielen meine Nymphen mit Hingabe. Ich muss halt immer drauf achten, dass sie nirgends sich aufhängen können, Es müssen nicht unbedingt zu lange Krallen sein, auch ein Fussring könnte an solchen Zotteln zum Verhängnis werden. Deshalb biete ich die Dinger meist inner Höhe an, wo die Geier noch nen Ast oder ein Sitzbrett unter den Füssen haben.
- Kartons werden gerne geschreddert, aber vorher platt machen, damit die Schlümpfe auf keine brutigen Gedanken kommen.
- Unbehandelte Weidenkörbe (gesottene od. geschälte Weide) wird von meiner Truppe mit Hingabe bis zum Fundament zerlegt
- Frisches Grünzeugs kann auch etwas Abwechslung in den Nymphenalltag bringen, und ist sogar sehr gesund. Beliebt bei meinen Geiern sind z.B. Vogelmiere , Löwenzahn, Feldsalat, Katzengras und Grünlilie
So, Hubert, jetzt hoffe und wünsche ich dass bei Dir und Deinen beiden Nymphen alles im grünen Bereich ist. Falls ich fragen darf... wie heisst die kleine Nymphendame denn?
Ich drücke auf jeden Fall die Daumen und wünsche Deinen Nymphen den Beginn einer glücklichen und langen Freundschaft. Ich sag einfach mal so „du wirst dich manches Mal einfach hinsetzen oder zurücklehnen und einfach zufrieden deine Nymphen beobachten. Und wenn die beiden erst einmal mit ihrer neuen Umgebung und gegenseitig vertraut sind, dann wird es Dir auch manchmal die Mundwinkel gen Ohren hinter ziehen. Da kannste gar nix gegen machen, auch wenn nachher staubsaugen und wischen angesagt sind
Zum Schluss möchte ich noch schreiben, dass ein bissel "Rumgefauche" nicht weiter schlimm ist, gehört halt auch dazu. Sieht meistens schlimmer aus, als es tatsächlich ist. Am besten ist, sich gar nicht einzumischen, es sei denn, dass ernsthafte Beisserei mit Verletzungen losgeht. Ist jedoch im Vergleich zu anderen Papageienarten, bei Nymphen eher selten der Fall.